<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/studio-umzu/"><p>Wir haben ein neues gemeinsames Projekt gestartet: <strong><a href="https://studio-umzu.de/en/">Studio UMZU</a></strong>.</p>
<p>Zusammen mit <a href="https://friedrichwebergoizel.com">Friedrich Weber Goizel</a> habe ich das Studio gegründet, um mehr Workshops in Bibliotheken, Schulen und anderen öffentlichen Orten anbieten zu können. Unser Ziel: dir den Zugang zu digitaler Fertigung, Robotik und kreativen Technologien möglichst einfach zu machen – flexibel, niedrigschwellig und immer mit Spaß am Ausprobieren.</p>
<p>Auf unserer Website findest du mehr Infos über uns, unsere Formate und wie wir Bibliotheken beim Aufbau von Makerspaces unterstützen können: <a href="https://studio-umzu.de/">studio-umzu.de</a>.</p>
<p>Wir freuen uns riesig, dass es jetzt losgeht – vielleicht ja bald auch bei dir vor Ort!</p>
<p><strong>Ein praxisnaher Kurs zu Löten, Elektronik und Lampendesign für junge Tüftler*innen</strong></p>
<p><em>Löten und Leuchten</em> fand inzwischen in drei erfolgreichen Durchläufen statt — jeweils als Angebot für Schüler*innen der 5. und 6. Klasse. Der Kurs bietet einen spielerischen und begleiteten Einstieg in die Welt der Elektronik, des Lötens und der digitalen Gestaltung. Im Mittelpunkt steht das <strong>Verstehen durch eigenes Machen</strong>: Technologien begreifen, indem man sie selbst gestaltet.</p>
<p>Über drei Sitzungen hinweg (jeweils drei Stunden) entwickelten und bauten die Kinder ihre eigene USB-betriebene LED-Leuchte. Sie löteten elektronische Bauteile, modellierten Gehäuse in 3D, beschäftigten sich mit Lichtstreuung und lernten dabei ganz selbstverständlich, technische Probleme kreativ zu lösen. Jede Leuchte wurde von Grund auf gebaut, funktional und transportabel – ganz ohne Batterien, dafür mit echten Kabeln, Werkzeug und einem großen Schuss Eigenverantwortung.</p>
<p>Zum Einstieg lernten die Teilnehmer*innen die Grundlagen der Elektrizität mit den wunderbar zugänglichen <strong>Makey Makey</strong>-Boards kennen. Damit konnten wir spielerisch Stromkreise, Leitfähigkeit und Steuerung erklären – ein Einstieg, der sofort Neugier und Begeisterung weckte.</p>
<p>Anschließend folgte das Herzstück des Projekts: <strong>USB-Kabel aufschneiden, 5V-LEDs anlöten</strong> und eigene Gehäuse entwerfen. Das Löten geschah unter Aufsicht, aber jede*r lötete selbst – und das mit sichtbarem Stolz. Wenn die eigene LED zum ersten Mal leuchtet, ist das ein magischer Moment.</p>
<h2 id="Gestaltung_mit_Werkzeug_–_und_mit_Einschränkungen">Gestaltung mit Werkzeug – und mit Einschränkungen</h2>
<p>Für die 3D-Gestaltung nutzten wir <strong>Tinkercad</strong> auf iPads. Die Oberfläche war für viele der erste Berührungspunkt mit CAD-Software und erwies sich als zugänglich und intuitiv – allerdings nicht ohne technische Stolpersteine. Tinkercad stürzte gelegentlich ab, und Synchronisationsprobleme führten manchmal zu Verwirrung. Trotz dieser Hürden ermöglichte es einen <strong>niedrigschwelligen Einstieg in die digitale Gestaltung</strong>.</p>
<p>Die entworfenen Lampenschirme mussten nicht nur schön aussehen, sondern auch die Elektronik sinnvoll aufnehmen. Dadurch ergaben sich ganz reale Designherausforderungen: Passt das Kabel? Wie weit darf die LED vom Gehäuse entfernt sein? Wie verändert sich das Licht?</p>
<p>Gedruckt wurde mit weißem PLA-Filament – ideal für die Lichtstreuung. Im Kurs entwickelten sich dadurch ganz organisch Gespräche über <strong>Materialeigenschaften, Lichtdurchlässigkeit und die physikalischen Grenzen des 3D-Drucks</strong>.</p>
<p>Das Projekt traf genau die richtige Balance: <strong>anspruchsvoll genug, um ernst genommen zu werden</strong>, aber machbar genug, damit alle ein Erfolgserlebnis hatten. Jedes Kind nahm am Ende eine funktionierende, selbstgebaute Lampe mit nach Hause – und keine glich der anderen.</p>
<p>Dabei gab es viele kleine Hürden: USB-Kabel, die zu viel Spiel hatten, Gehäuse, die nicht sofort passten, LEDs, die nachjustiert werden mussten. Wir wichen diesen Herausforderungen nicht aus – im Gegenteil: Wir nutzten sie als Anlässe, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Gerade diese Momente führten zu den besten Gesprächen über Technik, Entwurf und Fehlerkultur.</p>
<p>Zum Abschluss durfte jede Gruppe ihren eigenen <strong>Mini-Tischkicker</strong> entwerfen – mit den Materialien und Ideen, die sie zur Verfügung hatten. Diese kreative Extra-Aufgabe förderte <strong>Teamarbeit, Improvisation und erste Design-Thinking-Schritte</strong>. Und ganz nebenbei entstanden viele lustige, kluge und überraschende Lösungen.</p>
<p>Alle drei Durchgänge des Workshops wurden mit <strong>großem Interesse, Konzentration und Freude</strong> aufgenommen. Die Kinder waren über die gesamte Zeit engagiert, nicht nur beim Basteln, sondern auch im Denken: Wie funktioniert das? Was kann ich anders machen? Was ist möglich?</p>
<p>Sie gingen nicht nur mit einer leuchtenden Lampe nach Hause – sondern mit dem Gefühl, etwas <strong>selbst geschaffen</strong> zu haben. Und mit der Erkenntnis, dass Technik keine Zauberei ist, sondern etwas, das man verstehen und gestalten kann.</p>
<p>Auch für uns als Kursleitung war <em>Löten und Leuchten</em> ein bestärkendes Erlebnis. Die Kombination aus digitalen Werkzeugen, praktischer Arbeit und offener Aufgabenstellung schuf einen Raum, in dem Lernen ganz selbstverständlich und mit echter Neugier geschah.</p>
<p><em>Löten und Leuchten</em> wird sich weiterentwickeln – doch das Ziel bleibt dasselbe: <strong>Kinder stärken, selbstbestimmt mit Technik umzugehen, und ihnen zeigen, dass sie mehr können, als sie denken.</strong></p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/einszwovier-opening/"><h2 id="Die_Entstehung_von_studio_einszwovier">Die Entstehung von studio einszwovier</h2>
<p>Wir begannen mit dem Aufbau und der Planung der Raumgestaltung sowie der Ausstattung. Dabei hatten wir die Möglichkeit, die Werkbank selbst aus Holz zu bauen – so wurde sie zu etwas Eigenem.</p>
<h2 id="Dezember_2024_–_Ein_Raum_für_Ideen_wird_Realität">Dezember 2024 – Ein Raum für Ideen wird Realität</h2>
<p>Nach monatelanger Planung, Organisation und Vorfreude war es im Dezember 2024 endlich so weit: Unser Maker Space <strong>„studio einszwovier“</strong> öffnete offiziell seine Türen.
Mitten im Schulalltag entstand eine innovative Lernumgebung – eine, die Kreativität, Technologie und Bildungsgerechtigkeit miteinander verbindet.</p>
<h2 id="Vom_Konzept_zur_Wirklichkeit">Vom Konzept zur Wirklichkeit</h2>
<p>Die Idee war klar: Ein Raum, in dem „Making“ greifbar wird – durch selbstbestimmtes und spielerisches Arbeiten mit analogen und digitalen Werkzeugen. Lernende sollen ihren Lernprozess mitgestalten, ihre individuellen Stärken entdecken und die motivierende Kraft des Selbermachens erleben.</p>
<p>Dazu wurde der Raum mit modernen Werkzeugen ausgestattet: <strong>3D-Drucker</strong>, <strong>Lasercutter</strong>, <strong>Mikrocontroller</strong> sowie Equipment für <strong>Holzarbeiten</strong> und <strong>Textildruck</strong> ermöglichen praktisches, projektbasiertes Lernen.</p>
<h2 id="Ein_Ort_für_freies_und_entdeckendes_Lernen">Ein Ort für freies und entdeckendes Lernen</h2>
<p>Geleitet von Aron und Friedrich – beide Masterstudenten im Studiengang <em>Design + Computation</em> in Berlin – bietet das „studio einszwovier“ Zugang zu Werkzeugen, Materialien und Wissen.
Es ist ein Raum für offenes, exploratives Lernen, das nicht nur digitale Technologien, sondern auch Kreativität, Problemlösung und Eigeninitiative in den Mittelpunkt stellt.
Die Schüler*innen sind eingeladen, sowohl an thematisch geführten Kursen als auch an offenen Tüftelzeiten teilzunehmen.</p>
<h2 id="Offene_Türen_für_kreative_Köpfe">Offene Türen für kreative Köpfe</h2>
<p>Das „studio einszwovier“ ist <strong>montags bis mittwochs von 11:00 bis 15:00 Uhr</strong> geöffnet.
Eine spezielle <strong>Open Lab Time</strong> findet <strong>dienstags von 13:30 bis 15:00 Uhr</strong> statt.
Alle sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen, Ideen zu teilen und loszulegen.</p>
<h2 id="Ein_Raum_für_die_Zukunft">Ein Raum für die Zukunft</h2>
<p>Mit dem studio einszwovier haben wir einen Ort geschaffen, an dem das Lernen durch eigenes Tun im Mittelpunkt steht – und damit sowohl praktische als auch digitale Kompetenzen für die Zukunft gefördert werden.
Ein Ort, an dem aus Ideen greifbare Ergebnisse entstehen und an dem die Lernkultur unserer Schule auf nachhaltige Weise wächst.</p>
<p>Nach unserem ersten Kurs, <a href="/project/l%C3%B6ten-leuchten">löten und leuchten</a>,<br />
kam als nächste Idee auf, ein Format für den Lasercutter zu entwickeln.<br />
Dieses Mal richteten wir uns an ältere Kinder, ab der 9. Klasse.<br />
Wir haben uns auf 3Axis.co Inspiration geholt, und es war uns beiden wichtig,<br />
dass wir etwas Großes und Nützliches schaffen könnten.<br />
Ein Gruppenprojekt schien ideal, und wir haben uns ziemlich schnell auf Vogelhäuser festgelegt.</p>
<p>Im Space haben wir einen ziemlich großen und leistungsstarken Xtool S1,<br />
der bis zu 10 mm Sperrholz schneiden kann.</p>
<p>Aber ein Vogelhaus, mit all seinen Seiten, verbraucht am Ende doch einiges an Material,<br />
also haben wir ziemlich viel Vorbereitungszeit damit verbracht, das Basisdesign zu optimieren,<br />
sodass ein Haus mit nur 3 A3-Sperrholzplatten gebaut werden kann.</p>
<p>Wir haben ein Gelenk-Memory-Spiel erfunden, um das Nachdenken über die größeren Möglichkeiten<br />
des Lasercutters zu fördern. Während ihres eigenen Prozesses haben die Kinder selbst die<br />
Vor- und Nachteile von modularen oder reversiblen Designs herausgefunden und ihre eigenen<br />
Vogelhäuser komplett in Tinkercad und Xtool Creative Space entworfen.<br />
Wir hatten auch viel Spaß mit dem Lasercutter, und die Kinder konnten ihre eigenen Designs<br />
und Gravuren erstellen.</p>
<p>Wir haben den Kurs wieder auf 3 Tage ausgelegt, aber die notwendige Zeit für größere Schnitte<br />
und Gravuren etwas unterschätzt. Wir konnten die Vogelhäuser am dritten Tag nicht rechtzeitig<br />
fertigstellen, es fehlte jeweils nur noch weniger als eine Stunde für die Imprägnierung<br />
und letzte Details.<br />
Beim nächsten Mal würden wir daraus einen 4-Tage-Kurs machen :)<br />
Trotz des nicht ganz abgeschlossenen Projekts war das Feedback wieder gut und bot offenbar<br />
einen soliden Einstieg in die 2D-Blechfertigung und das Laserschneiden.<br />
Ein großes Dankeschön geht auch an unsere neue Lieblingsseite,<br />
<a href="https://boxes.hackerspace-bamberg.de">Boxes.py</a>, die eine Menge großartiger<br />
parametrischer Dateien bereitgestellt hat und besonders in Bezug auf die Verbindungsoptionen<br />
tolle Inspiration für die Kinder war.</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/pages/contact/"><p>Nach all den neuen Wegen zu kommunizieren ist E-Mail immer noch das goldene Ticket — und ganz klar der beste Weg, mich zu erreichen.</p>
<p>Mutig! Du kannst es über Telegram versuchen, aber ohne dass ich dich kenne, sammelt deine Nachricht dort wahrscheinlich erstmal digitalen Staub.</p>
<p>Diese Seite wird nicht mehr auf <a href="https://github.com">GitHub Pages</a> gehostet — <strong>sie wird jetzt stolz selbstgehostet</strong> auf einem FriendlyElec CM3588 Board, das unter meinem Sofa in Deutschland läuft, manchmal sogar mit Solarstrom. Dass du das hier lesen kannst, ist für mich schon ein kleiner Erfolg.</p>
<p>Die gesamte Seite läuft in einem schlanken, modularen <strong>Docker</strong>-Setup, das eine einfache Wartung, Migration und Anpassung ermöglicht, ohne Stabilität oder Kontrolle einzubüßen.</p>
<p>Die Website wird mit <a href="https://caddyserver.com">Caddy</a> betrieben, der HTTPS und Web-Auslieferung einfach und elegant handhabt.</p>
<p>Die Seite wird durch <a href="https://www.cloudflare.com/en-gb/">Cloudflare</a> geschützt. Damit bin ich nicht wirklich glücklich, aber Sicherheit ist wichtig – genauso wie deine Privatsphäre.</p>
<p>Ich nutze keine weiteren Proxy-Dienste als die unbedingt notwendigen und bemühe mich mit meinem Wissen und Bewusstsein, Tracking für mich und andere so gut wie möglich zu minimieren.</p>
<p>Da die Seite in Deutschland gehostet wird, unterliegt sie der <a href="https://dsgvo-gesetz.de/">DSGVO</a>. Weil ich keine personenbezogenen Daten erhebe oder verarbeite, ist <strong>kein Cookie-Banner oder Datenschutzhinweis gesetzlich erforderlich</strong>.</p>
Es gibt <strong>keine Datenbank</strong>, <strong>keine Benutzerkonten</strong> und <strong>keine Cookies</strong> — weder von mir, noch von Drittanbietern.
Hier wird nichts getrackt.</p>
<h3 id="Kommentare_via_Mastodon">Kommentare via Mastodon</h3>
<p>Diese Seite nutzt ein leichtgewichtiges, datenschutzfreundliches Kommentarsystem, das mit <a href="https://joinmastodon.org">Mastodon</a> integriert ist. Alle Kommentare werden live per API von Mastodon-Instanzen abgerufen.</p>
<p>Das bedeutet:</p>
<ul>
<li><strong>Alle Kommentardaten verbleiben bei Mastodon</strong></li>
<li>Ich speichere <strong>nichts</strong>– keine Kommentare, keine Nutzernamen, keine Metadaten</li>
<li>Die Nutzung ist freiwillig und wird vollständig über Mastodon abgewickelt</li>
<p>Auf der Website sind YouTube-Videos eingebettet. Leider bedeutet das, dass YouTube dein Betrachtungsverhalten verfolgen kann, wenn du diese Videos ansiehst.</p>
<p>Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Beiträge über das <a href="https://indieweb.org">IndieWeb</a> zu teilen, etwa über Webmention oder ActivityPub. Diese Werkzeuge fördern Dezentralisierung und datenschutzbewusste Interaktion – ohne Tracking oder Überwachungskapitalismus.</p>
<li>Sie <strong>können deine Interaktionen verfolgen</strong>, insbesondere wenn du bei deren Diensten angemeldet bist</li>
</ul>
<p>Wenn du es bis hierher in meine Datenschutzerklärung geschafft hast, kennst du dich wahrscheinlich mit VPNs aus und hast ein gutes Gespür für digitale Hygiene.</p>
<p>Ich hoste diese Website jetzt selbst auf einem kleinen, aber leistungsstarken CM3588 Board in einem Docker-Setup mit Caddy als Webserver. Das ist eine spannende Lernreise – manchmal chaotisch, aber immer mit viel Spaß.</p>
<p>Wenn du Ideen zur Verbesserung hast oder einfach über Home-Server quatschen willst, melde dich gern.</p>
<p>Danke, dass du vorbeischaust und dir Datenschutz wichtig ist.</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/käsewerkstatt/"><h2 id="Willkommen_in_der_Käsewerkstatt">Willkommen in der Käsewerkstatt</h2>
<p>Eines Morgens Anfang dieses Jahres wachte ich auf und stellte fest: Ich habe
ein Platzproblem.</p>
<p>Ich hatte versucht, eine Werkstatt aufzubauen, um zunehmend komplexe
Holzbearbeitungs- und Kunststoffprojekte umzusetzen. Nach einer weiteren
Auseinandersetzung mit meiner Freundin wegen meiner wiederholten Verstöße
gegen die "Kein-Schleifen-und-Leinöl-Politik" in unserem Wohnzimmer musste
sich etwas ändern.</p>
<p>Ich lebe in Berlin, wo der Wohnungsmarkt völlig aus dem Ruder gelaufen ist
(solidarische Grüße an
<a href="https://dwenteignen.de/">Deutsche Wohnen und Co enteignen</a>). Die Realität:
Ich werde mir in absehbarer Zeit keine kleine Werkstatt in der Nähe von
Berlin leisten können.</p>
<p>Wie ihr in einigen meiner anderen Projekte bemerken werdet—
<a href="/autoimmunitaet">Autoimmunitaet</a>, <a href="/commoning-cars">Commoning Cars</a> oder
<a href="/dreams-of-cars">Dreams of Cars</a>—bin ich der Meinung, dass es nicht normal
sein sollte, private Autos auf öffentlichen Flächen in der Stadt zu parken.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;käsewerkstatt&#x2F;.&#x2F;cheese.jpeg" alt="Raclette-Käse wird geschabt">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;käsewerkstatt&#x2F;.&#x2F;product.jpeg" alt="Essenszubereitung im Anhänger">
</a>
<p class="caption">Hinter den Kulissen</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;käsewerkstatt&#x2F;.&#x2F;welcome.jpeg" alt="Willkommen bei der Käsewerkstatt">
</a>
<p class="caption">Bereit, Kunden zu bedienen</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/sferics/"><h2 id="Was_zum_Teufel_sind_Sferics?">Was zum Teufel sind Sferics?</h2>
<p>The exhibition is situated in an old parking garage, owned and operated by the studierendenwerk Berlin. The space is a large, open room with a rather low ceiling and a concrete floor. Several Nooks and separees can create intimate experiences within the space. The space is not heated and has no windows. The walls are made of concrete and the ceiling is made of concrete.</p>
<p>As a group, we are 12 people, each with amazing projects surrounding audiovisual installations:</p>
<p>Sound, as a fundamental element of everyday experience, envelopes us in the cacophony of city life - car horns, the chatter of pedestrians, the chirping of birds, the rustle of leaves in the wind, notifications, alarms and the constant hum of radio waves, signals and frequencies. These sounds, together make up the noise of our life, often pass by, fleeting and unnoticed.
The engagement with sound through active listening holds the potential to process the experience of the self and its surroundings. This is the idea of “Echoing Dimensions”: Once you engage with something, it gives back to you: Whether it is the rhythmic cadence of a heartbeat, a flowing symphony of urban activity or the hoofbeats of a running horse, minds and bodies construct and rebuild scenes and narratives while sensing and processing the sounds that surround them, that pass next and through them.
The exhibition "Echoing Dimensions" takes place at Kunstraum Potsdamer Straße gallery’s underground space and exhibits artworks by 12 Berlin based artists, who investigate in their artistic practice ‘intentional listening’ using sound, video and installation, and invites to navigate attentiveness by participatory exploration. Each artwork in the exhibition revolves around different themes in which historical ideas resonate, political-personal narratives are being re-conceptualized and cultural perspectives are examined. The exhibition's common thread lies in its interest into the complexities of auditory perception, inviting viewers to consider the ways in which sound shapes our memories, influences our culture, and challenges our understanding of space and power dynamics.</p>
<p>Working TD Prototype. We collect the pointcloud information through a kinect azure and sorting the output of the device turned out to be quite tricky.</p>
<p>Initial live testing on the finalized hardware. We decided to use a tiny Intel NUC to run both touchdesigner, the LLM, and audio synthesis.</p>
<p>Not expected at all: The audio synthesis was actually the hardest, since there was no available internet in the exhibition space and all sleek modern solutions seem to rely on cloud services to generate audio from text.
Here, the tiny NUC really bit us: it took almost 15 seconds to generate a single paragraph of spoken words, even when usin quite small synthesizer models for it.</p>
<p>Lesson learned: Next time give it more oomph.
I seriously wonder though why there wouldn't be better TTS systems around. Isnt that quite the essential accessibility feature? We ended up using coquiTTS, which is appearently out of business entirely.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;echoing-dimensions&#x2F;Echoing Dimensions-2.jpg" alt="One of the Radio Stations">
</a>
<p class="caption">One of the Radio Stations</p>
<h3 id="Fokus:_Theoretische_und_spielerische_Einführung_in_A.I.-Tools">Fokus: Theoretische und spielerische Einführung in A.I.-Tools</h3>
<p>Der Workshop verfolgte ein doppeltes Ziel:</p>
<ol>
<li><strong>Niedrigschwelliger Einstieg</strong>: Anfänger*innen einen zugänglichen Einstieg in die Text-to-Image-KI ermöglichen</li>
<li><strong>Kritische Diskussion</strong>: Eine differenzierte politische Diskussion über die ethischen Auswirkungen dieser Tools anstoßen und bewusste Entscheidungsoptionen aufzeigen (wie lokal installierte Tools)</li>
</ol>
<p>Das Lernformat wurde offen, praxisnah und experimentell gestaltet, wobei der Schwerpunkt auf dem kreativen Output der Teilnehmer*innen lag. Konkret wurden sie aufgefordert, in Gruppen zu arbeiten und gemeinsam mit der KI eine kurze Graphic Novel mit 4-8 Panels zu erstellen. Dabei mussten sie den Algorithmus aktiv verändern und sich mit den verschiedenen Funktionen und Schnittstellen vertraut machen.</p>
<p>Um die anfängliche Angst vor dem Prompting zu überwinden, spielten die Teilnehmer*innen eine Runde "Stadt-Land-Fluss" (Kategorien). Sie mussten vordefinierte Prompting-Unterkategorien wie "Thema", "Farbe", "Stil" und "Auflösung" mit Worten füllen, die mit bestimmten Buchstaben beginnen. Dieses Spiel fordert die Teilnehmenden heraus, sich in die kreative Gestaltung eines Prompts hineinzudenken, jenseits von vorgefertigten Sätzen, wie sie online zu finden sind.</p>
<h2 id="Warum_lokale_KI-Tools_verwenden?">Warum lokale KI-Tools verwenden?</h2>
<h3 id="Bewusst_ethische_und_datenschutzrechtliche_Faktoren_miteinbeziehen">Bewusst ethische und datenschutzrechtliche Faktoren miteinbeziehen</h3>
<p>Eine zentrale Idee des Workshops war, die ethischen Implikationen des Einsatzes von KI-Tools in den Fokus zu rücken und Konsequenzen von lokaler Rechenleistung im Gegensatz zum Cloud-Computing hervorzuheben. Der Workshop thematisierte zwei wesentliche Unterschiede bei der Anwendung derselben KI-Modelle und -Algorithmen:</p>
<li>Transparente Anbieter (z.B. UdK Berlin Server)</li>
<li>Schneller und zuverlässiger als proprietäre Cloud-Dienste</li>
<li>Daten weder an Dritte weitergegeben noch für Training verwendet</li>
<li>Besser als proprietäre Dienste bei gleichzeitiger Zugänglichkeit</li>
</ul>
<p><strong>Aus Perspektive des Datenschutzes sind lokale und universitäts-gehostete Lösungen bei weitem die bewussteren Wahlen.</strong> Auch wenn UdK-Dienste technisch gesehen ebenfalls Cloud-Dienste mit auf einem Server gespeicherten Daten sind, stellen sie einen großen Unterschied zur Nutzung proprietärer Dienste wie OpenAI dar.</p>
<h2 id="Visuelles_Erzählen_mit_Stable_Diffusion">Visuelles Erzählen mit Stable Diffusion</h2>
<p>Die Teilnehmer*innen haben sich mit großer Begeisterung auf den Workshop-Prozess eingelassen. Sie probierten viele verschiedene Prompts und Einstellungen aus und produzierten Ergebnisse mit einer großen Vielfalt an ästhetischen und visuellen Erzählungen.</p>
<p>Der Workshop endete mit einer abschließenden Diskussion über:</p>
<ul>
<li>Die ethischen Implikationen des Einsatzes von KI-Tools</li>
<li>Die Auswirkungen auf die verschiedenen kreativen Disziplinen</li>
<li>Die Frage, ob eine vollständige Abschaffung dieser Tools notwendig oder überhaupt machbar ist</li>
<p>Mit zunehmender Demokratisierung von KI und der Integration GPT-ähnlicher Strukturen in den Alltag behindert die Black-Box-Vorstellung der mysteriösen allmächtigen Intelligenz die aufschlussreiche und effektive Nutzung aufkommender Tools. Ein besonders praxisnahes Beispiel sind KI-generierte Bilder.</p>
<h4 id="Über_Vorbereitung_und_Herausforderungen">Über Vorbereitung und Herausforderungen</h4>
<p>"Die Vorbereitung eines Workshops fühlte sich definitiv wie eine große Aufgabe an, weil ich das Bedürfnis hatte, Fragen zu Tools zu beantworten, die ich selbst gerade erst entdecke. Eine Sorge war, dass ich die Antwort auf ein fortgeschrittenes technisches Problem nicht geben kann. Dies stellte sich letztendlich als kein großes Problem heraus, was wahrscheinlich an der begrenzten Dauer des Workshops lag.</p>
<p>Was die Erfahrung mit einem KI-Workshop angeht, so bin ich der Meinung, dass es mehr als 3 Stunden braucht, um gemeinsam mit den Menschen in solche komplexen Werkzeuge einzutauchen. Selbst durch die Ausweitung des erklärenden/theoretischen Teils habe ich es nicht geschafft, alle Konzepte abzudecken, die ich im Vorfeld für wertvoll eingestuft habe... Dennoch erscheint mir die Dauer von 3–4 Stunden für einen Einführungsworkshop angemessen, da sich bei längeren Zeitspannen Fehler im Zeitmanagement summieren und hier vielleicht auch mehr Lehrerfahrung nötig wäre."</p>
<h4 id="Über_Workshop-Format_und_Atmosphäre">Über Workshop-Format und Atmosphäre</h4>
<p>"Gut gefallen hat mir der eher hierarchiearme Rahmen des Workshops, bei dem klar war, dass es sich eher um ein Skillsharing und nicht um ein Vorlesungsformat handelt. Vor allem bei so praktischen Dingen wie der Bilderzeugung konnte ich, wenn ich die Wirkung eines Promptes oder von einem Parameter nicht kannte – wie auch, das ist ja Sinn der Sache – den Effekt einfach gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmer*innen ausprobieren und dann die Ergebnisse untersuchen.</p>
<p>Die Teilnehmer<em>innen schienen das gewählte Format und den Schwierigkeitsgrad zu mögen, bei dem nicht zu viel Mathematik und Formeln vermittelt wurden, sondern eine Intuition für den zugrunde liegenden Prozess. Die Teilnehmer</em>innen beteiligten sich auch aktiv an der kritischen Diskussion über den ethischen Einsatz von KI und brachten Perspektiven aus ihren eigenen Bereichen ein, was ich sehr zu schätzen wusste."</p>
<h4 id="Über_das_Erlernen_didaktischer_Praxis">Über das Erlernen didaktischer Praxis</h4>
<p>"Während der Vorbereitung dieses Workshops hatte ich die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten und meine Workshop-Termine selbst zu bestimmen und zu organisieren. Diese Freiheit und Autorität habe ich sehr geschätzt, aber ein etwas stärkerer Druck auf einen endgültigen Termin hätte mir geholfen, die Bedenken bezüglich der Lehrsituation schneller zu verlieren.</p>
<p>Jetzt freue ich mich auf eine mögliche Runde 2 – eine nächste Iteration, in der wir tiefer in die Tiefen von ComfyUI eintauchen können, einer Schnittstelle, die ich absolut liebe, während ihre Macht mir manchmal auch Angst macht."</p>
<h2 id="Empowerment_durch_Verständnis">Empowerment durch Verständnis</h2>
<p><strong>Empower yourself against readymade technology!</strong></p>
<p>Lass nicht andere darüber entscheiden, was deine Best Practices sind. Beteilige dich an der Modifikation des Algorithmus und lass dich von endlosen kreativen Möglichkeiten überraschen. Durch die Erkundung lokaler KI-Tools können wir:</p>
<ul>
<li>Schritte hin zu einer kritischen und transparenten Nutzung von KI-Tools durch Künstler*innen gehen</li>
<li>Die Handlungsmacht der Nutzer*innen erhöhen</li>
<li>Techno-soziale Abhängigkeiten und Machtverhältnisse sichtbar machen</li>
<li>Fragen des digitalen Kolonialismus ansprechen</li>
<li>Datensouveränität und Privatsphäre bewahren</li>
</ul>
<p>Während wir auf der Datenproduktionsseite nicht viel tun können und viele ethische Dilemmata rund um den digitalen Kolonialismus bestehen bleiben, ist lokales Computing ein Schritt hin zu einer kritischen und transparenten Nutzung von KI-Tools durch Künstler*innen.</p>
<p>Angesiedelt im Jahr 2504, erforscht diese Fiktion die Kausalitäten eines globalen Infrastrukturkollapses aus der Perspektive verschiedener Charaktere. Die Erzählung entfaltet sich durch eine Reihe von Logbuch-Einträgen, die ihre persönlichen Reisen, Anpassungen und Reflexionen über eine Welt dokumentieren, die von technologischer Abhängigkeit zu einem neuen Existenzparadigma übergeht.
Das AetherArchiv, eine KI, die über das Peer-to-Peer-Netzwerk AetherComms zugänglich ist, dient als bewusstes Archiv dieser Zukunft, das Einblicke gewährt und die Geschichten dieser Charaktere bewahrt.
Disaster Fiction ist ein Genre, das einen Zusammenbruch imaginiert, der unsere soziale Abhängigkeit von Netzwerken und die Fragilität von Infrastruktur hervorhebt. Es bringt ans Licht, was normalerweise im Hintergrund verborgen bleibt, indem es sichtbar wird, wenn es versagt.</p>
<p>Dies ist die Dokumentation unseres einjährigen Studienprojekts an der Universität der Künste und der Technischen Universität Berlin. Wir erforschen die inhärenten Machtstrukturen in der Funktechnologie, das Internet als Netzwerk der Netzwerke und die Auswirkungen eines globalen Zusammenbruchs der Netzwerkinfrastruktur.
Wir dokumentieren unseren künstlerischen Forschungsprozess, die verwendeten Werkzeuge, einige Zwischenschritte und die Abschlussausstellung.</p>
<p>Wir trafen uns das gesamte Jahr über 2 bis 3 Mal wöchentlich. Hier ist ein kurzer Überblick über unseren Prozess und unsere Erkenntnisse.</p>
<p>Hier untersuchten wir bereits die Machtstrukturen, die der Funktechnologie innewohnen.
Früh führte uns die Frage der Hegemonie, die in der anfänglichen Forschung präsent war, dazu, subversive Strategien im Radio zu betrachten, wie Piratensender und dessen historische Nutzung als dezentrales Kommunikationsnetzwerk. Radio ist tief mit militärischen und staatlichen Machtstrukturen verbunden, Beispiele sind der nazideutsche <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Volksempf%C3%A4nger">Volksempfänger</a> oder das US-amerikanische <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Radio_Free_Europe/Radio_Liberty">Radio Liberty</a> Projekt, und wir erforschten das Potenzial von Radio als Werkzeug für Widerstand und Subversion. Ein solches Beispiel ist <a href="https://sealandgov.org/en-eu/pages/the-story">Sealand</a>, eine Mikronation, die Radio nutzte, um nach Großbritannien zu senden und dabei eine schmale Linie zwischen legaler und illegaler Übertragung beschritt. Wir setzten die Forschung fort und blickten über unidirektionale Kommunikation hinaus in die Bereiche des Amateurfunks. Ein Interessensgebiet war <a href="https://lora-alliance.org/about-lorawan/">LoRaWAN</a>, eine Langstrecken-Niedrigenergie-Drahtlos-Kommunikationstechnologie, die sich gut für IoT-Anwendungen und Pager-ähnliche Kommunikation eignet. Im Vergleich zu lizenziertem Funk und CB-Funk kommt LoRaWAN mit einer niedrigen Einstiegshürde und hat interessante Infrastruktureigenschaften, die wir erforschen und mit der Struktur des Internets vergleichen wollten.</p>
<h5 id="Kuratorischer_Text_für_das_erste_Semester">Kuratorischer Text für das erste Semester</h5>
<p>Der einleitende Text, der im ersten Semester für aethercomms v1.0 verwendet wurde:</p>
<blockquote>
<p>Radio als subversive Übung.<br />
Radio ist eine vorschreibende Technologie.<br />
Du kannst nicht daran teilnehmen oder es hören, ohne einigen grundlegenden physikalischen Prinzipien zu folgen.<br />
Doch Funkingenieure sind nicht die einzigen Menschen, die bestimmte Nutzungen der Technologie vorschreiben.<br />
Es ist eingebettet in einen historisch-sozialen Kontext klarer Prototypen von Sender und Empfänger.<br />
Radio hat viele Facetten und Kommunikationsprotokolle, hält sich aber dennoch oft an die Dichotomie oder Dualität von Sender und Empfänger, Aussage und Bestätigung.<br />
Das Radio sagt dir, was du tun sollst und wie du damit interagieren sollst.<br />
Radio hat immer einen identifizierbaren dominanten und untergeordneten Teil.<br />
Gibt es Instanzen der Rebellion gegen dieses Schema?<br />
Orte, Modi und Instanzen, wo Radio anarchisch ist?<br />
Dieses Projekt zielt darauf ab, die widerspenstige Nutzung von Infrastruktur zu untersuchen.<br />
<p>Here, we already examined the power structures inherent in radio broadcasting technology.
Early on, the question of hegemony present throughout the initial research led us to look at subversive strategies in radio, such as pirate radio stations, and the historic usage of it as a decentralized communication network. Radio is deeply connected with military and state power structures, examples being the Nazi-German <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Volksempf%C3%A4nger">Volksempfänger</a> or the US-american <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Radio_Free_Europe/Radio_Liberty">Radio Liberty</a> Project, and we explored the potential of radio as a tool for resistance and subversion. One such example is <a href="https://sealandgov.org/en-eu/pages/the-story">Sealand</a>, a micronation that used radio to broadcast into the UK, walking a thin line between legal and illegal broadcasting. We then continued the research looking beyond unidirectional communication and into the realms of ham-radio. One area of interest was <a href="https://lora-alliance.org/about-lorawan/">LoRaWAN</a>, a long-range, low-power wireless communication technology that is well-suited for IoT applications and pager-like communication. Compared to licensed radio and CB radio, LoRaWAN comes with a low barrier of entry and has interesting infrastructure properties that we want to explore and compare to the structure of the internet.</p>
<h5 id="Curatorial_text_for_the_first_semester">Curatorial text for the first semester</h5>
<p>The introductory text used in the first semester on aethercomms v1.0:</p>
<blockquote>
<p>Radio as a Subversive Exercise.<br />
Radio is a prescriptive technology.<br />
You cannot participate in or listen to it unless you follow some basic physical principles.<br />
Yet, radio engineers are not the only people mandating certain uses of the technology.<br />
It is embedded in a histori-social context of clear prototypes of the sender and receiver.<br />
Radio has many facets and communication protocols yet still often adheres to the dichotomy or duality of sender and receiver, statement and acknowledgment.<br />
The radio tells you what to do, and how to interact with it.<br />
Radio has an always identifiable dominant and subordinate part.<br />
Are there instances of rebellion against this schema?<br />
Places, modes, and instances where radio is anarchic?<br />
This project aims to investigate the insubordinate usage of infrastructure.<br />
<p>Mit ein paar Raspberry Pi Picos und dem HCSR-04 Ultraschall-Abstandssensor kreierten wir ein kontaktloses Kontrollelement. Der Sensor misst den Abstand zur Hand und sendet die Daten an den Pico. Der Pico sendet die Daten dann via OSC an den Computer, wo sie innerhalb von Touchdesigner verarbeitet und zur Steuerung mehrerer visueller Parameter verwendet werden. In der neuesten Iteration wurde ein Telnet-Protokoll etabliert, um den SDR-Empfänger durch den Abstandssensor fernzusteuern. Faktisch konnte einer der Sensoren verwendet werden, um durch das Funkspektrum zu scrubben und Frequenzräume haptischer und greifbarer zu machen.</p>
<p>Die Picos laufen auf Cirquitpython, einer besonders kleinen Version von Python, die spezialisiert ist, um gut mit allen Arten von Hardware zu funktionieren. In diesem Fall unterstützte es die allgegenwärtigen und günstigen Ultraschallsensoren recht gut. Sie haben jedoch Schwierigkeiten mit jeder Distanz größer als 1 Meter, was bedeutet, dass Hand-Tracking eine offensichtliche Wahl war. Die Ultraschallwellen werden in Kegelform ausgestrahlt, sodass das Objekt in der Entfernung recht groß sein muss, um erfasst zu werden. Mit diesen Arten von Hardware-Einschränkungen entschieden wir uns, in einer späteren Iteration zum Point-Tracking-Feature der Azure Kinect zu wechseln.</p>
<p>Dieses Projekt ist ein Versuch, die Kluft zwischen der allgegenwärtigen und unsichtbaren Natur von Radiowellen und ihrer oft übersehenen Bedeutung in unserem Leben zu überbrücken. Das Projekt dreht sich um eine berührungslose, Theremin-ähnliche Kontrolleinheit, die Teilnehmer<em>innen einlädt, sich mit dem unsichtbaren Netzwerk von Frequenzen zu beschäftigen, das den Raum um uns herum durchdringt. Durch die Manipulation dieser Frequenzen werden Teilnehmer</em>innen zu aktiven Mitwirkenden an einer auditiven Visualisierung, die das dynamische Zusammenspiel der Kommunikation im umgebenden Raum widerspiegelt.
Unsere Forschung wurzelt in der Dichotomie der Radiokommunikation – ein Medium, das sowohl offen als auch geschlossen, einladend und schwer fassbar ist. Radiowellen dienen als Informationsträger und schaffen einen geteilten öffentlichen Raum für Kommunikation, bleiben aber für bestimmte Anwendungen verschlüsselt und eingeschränkt in ihrer Nutzung. Das Projekt hebt dieses Paradoxon hervor und fokussiert auf die Kontemplation über die Zugänglichkeit und Hegemonie, die durch Radiokommunikation verkörpert wird.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;midterm_exhibit&#x2F;midterm_exhibit_2.png" alt="Raspberry Pi Pico on a breadboard with two ultrasonic sensors">
</a>
<p class="caption">A Raspberry Pi Pico on a breadboard with two HCSR-04 sensors</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;midterm_exhibit&#x2F;midterm_exhibit_12.png" alt="Aron using the ultrasonic sensor">
</a>
<p class="caption">Aron manipulating the sensor</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;midterm_exhibit&#x2F;midterm_exhibit_15.png" alt="Setup of a proposed interactive installation">
<p>After the first presentation with the Sensors, we saw no immediate productive way forward with radio frequencies. To receive fresh insights, we visited the exhibition <a href="https://www.berlinerfestspiele.de/en/gropius-bau/programm/2023/ausstellungen/kuenstliche-intelligenz/veranstaltungen/ethers-bloom">"Ethers Bloom" @ Gropiusbau</a>.</p>
<p>One of the exhibits there was by the artist <a href="https://mimionuoha.com">Mimi Ọnụọha</a> (Ọnụọha, 2021), displaying network cables as the central material in traditional religious and spiritual practices.</p>
<p>The significance of cables to the Internet as a structure was striking to us there and we wanted to incorporate an analogy between the Radio analyses and the cables present in their work.
In the end, antennas are also just the end of a long cable.
Sie teilen viele physikalische Eigenschaften und können auf ähnliche Weise analysiert werden.</p>
<p>Ein weiteres ihrer Werke, "The Cloth in the Cable" (Ọnụọha, 2022), zeigte traditionelle Webtechniken mit Netzwerkkabeln. Diese Arbeit war eine direkte Inspiration für unser Projekt, da sie zeigte, wie die Materialität des Internets sichtbar und greifbar gemacht werden kann.</p>
<p>Von dort und aus verschiedenen Feedback-Sitzungen beschlossen wir, unseren Fokus von Radiofrequenzen auf die physische Infrastruktur des Internets zu verlagern. Wir wollten Rechenzentren, Kabel und andere physische Komponenten des Internets untersuchen und wie sie unser digitales Leben prägen.</p>
<p>Es fiel uns besonders auf, wie die Vorstellungen rund um das Internet und die physische Materialität oft divergent und unverbunden sind.
Joel entwickelte die Dichotomie von "Körper und Seele" des Internets, wobei der Körper die physische Infrastruktur ist und die Seele das immaterielle und imaginäre Netzwerk der Netzwerke. Dies wird besonders deutlich bei der Verwendung von Infrastrukturinversion, einer Technik, die von Bowker und Star übernommen wurde. Gefunden durch die Forschung von Francis Hunger und Lisa Parks.
Für uns bedeutete dies, sich die Zukunftsvorstellungen des Internets und seines Zusammenbruchs anzuschauen. Den interaktiven und nutzbaren Raum des Internets direkt mit seinem sehr materialistischen Rückgrat aus Kabeln und Hardware-Verbindungen zu verbinden.
Es war wirklich faszinierend, wie ein und dieselbe Nachrichtenquelle völlig unterschiedliche Meinungen darüber haben konnte, wie stabil und sicher die Metastruktur des Internets war. Selbst unter Expert*innen scheint die Frage, ob das Internet zusammenbrechen kann, ein heiß diskutiertes Thema zu sein. Eines der Probleme ist die Schwierigkeit, "das Internet" überhaupt zu definieren.</p>
<p>Was bleibt in Abwesenheit des Netzwerks der Netzwerke, des Internets, übrig?
Was sind die materiellen und immateriellen Komponenten eines Metanetzwerks?
Welche inhärenten Machtverhältnisse können durch narrative und invertierende Techniken sichtbar gemacht werden?
Wie erzwingen Machtverhältnisse Abhängigkeit durch den materiellen und immateriellen Körper von Netzwerken?</p>
<p>Wir wendeten eine Vielzahl von Methoden an, um die Fragen zu erforschen, die wir im ersten Semester gestellt hatten. Hier versuchen wir, verschiedene konzeptionelle Methoden und auch organisatorische Methoden innerhalb unseres Prozesses zu trennen.</p>
<p>Durch mehrere Brainstorming-Sitzungen und zu einem großen Teil angeregt durch die literarischen und theatralischen Loop-Sessions entdeckten wir Science Fiction, Climate Fiction und Disaster Fiction als mächtiges künstlerisches Werkzeug mit explorativem Potenzial für unsere Forschung. Mit dem Hauptziel, unser Forschungsthema Infrastruktur und Radio interessant und zugänglich zu machen, waren wir fasziniert von der Idee, Teilnehmer<em>innen eine Post-Kollaps-Welt erkunden zu lassen. Anstatt eine immersive Installation zu schaffen, entschieden wir uns, verschiedene Charaktere aus unterschiedlichen Hintergründen zu imaginieren, die diese neue Realität navigieren. Die Geschichten dieser Charaktere dienen als Ausgangspunkte für interaktive Erkundung zwischen Nutzer</em>innen und unserem Chatbot. Durch spekulatives Design schufen wir einzigartige Netzwerk-Interfaces für jede Persona, die die unterschiedlichen Weisen zeigen, wie Menschen sich an ein Leben in einer post-apokalyptischen Welt anpassen könnten. Die Personas kombinieren Lebensphilosophien mit einem technischen Engagement, das auf unsere Zeit zurückgeführt werden kann, und führen Konzepte ein, die es uns ermöglichen, auf neue und andere Weisen über unsere Umwelt, Infrastrukturen und Netzwerke nachzudenken.</p>
<p>Wir stellten uns Kommunikation in dieser Post-Kollaps-Welt vor, die stark auf Radio basiert. Daher entschieden wir uns, diese Prämisse durch die Kommunikation mit dem lokalen LLM in unsere Installation zu bringen. Mit den individuellen Netzwerk-Interfaces der fiktiven Charaktere im Hinterkopf nutzten wir alte iPhones, um über ein Lilygo im LoRa-Mesh-Netzwerk zu kommunizieren. Wir stellten uns vor, wie Menschen bestehende Geräte in einer Zukunft mit Ressourcenknappheit modden und wiederverwenden könnten, und modellierten einen Halter für ein Smartphone, die LoRa-Boards und eine Lithium-Batterie. Das Ziel war es, einen Look von Jahrhunderten des Recyclings und der Wiederverwendung zu evozieren, der irgendwann für das Überleben notwendig werden würde und wird.</p>
<p>Disaster Fiction dient als analytisches Werkzeug, das sich für die Methode der Infrastrukturinversion eignet (Hunger, 2015).
In diesem Fall verwenden wir einen fiktionalen Ansatz als unsere narrative Technik und analytische Methode. Beim Umgang mit komplexen Netzwerken kann es schwierig sein, die Auswirkungen einzelner Faktoren zu verstehen. Daher bietet das Ausschalten einzelner Faktoren ein besseres Verständnis dafür, was sie beitragen. Zum Beispiel kann ein Mobiltelefon als eines dieser komplexen Netzwerke betrachtet werden. Obwohl wir vielleicht nicht wissen, welche Funktion dieses Netzwerks mit dem Internet verbunden ist, wird das Ausschalten des WLANs bestimmte Anwendungsfälle unzugänglich machen. Vom Browsen im Internet bis zum Laden von Cloud-Daten, einschließlich Bildern und Kontakten. Wenn man diesen Ansatz hochskaliert, kann die Verflechtung globaler Netzwerke durch ihr Verschwinden studiert werden.</p>
<p>Da ein Chatbot als unser Erzähler diente, hat er die eingebaute Einschränkung, lediglich reaktiv zu sein. Im Vergleich zu einer linearen Geschichte, die sich dem Leser entfaltet, wird hier den Teilnehmer<em>innen viel mehr Macht und Kontrolle gegeben. Die Teilnehmer</em>innen können Fragen stellen und der Chatbot wird sie beantworten. Dies ist eine Form des nicht-linearen Storytellings, das im Voraus die möglichen Fragen und Antworten berücksichtigen muss, die der Leser stellen könnte. Ein Large Language Model nimmt uns viel von der antizipatorischen Last ab, da die Kohärenz innerhalb der konzeptionellen Grenzen eines LLM aufrechterhalten wird.
Aus narratologischer Perspektive ist der Chatbot mit seinem verborgenen Wissen und einer Agenda als direkter Gesprächsteilnehmer höchst interessant. Er gibt die Möglichkeit zu erkunden, anstatt zwangsernährt zu werden. Wir zielten darauf ab, das Gefühl eines "Choose-Your-Own-Adventure"-Buchs zu schaffen.</p>
<p>Während des Jahres der Arbeit an diesem Projekt sammelten wir mehrere Forschungsthemen, die ein tieferes Potenzial hatten, aber wir konnten diese nicht zu einem stringenten Thema kombinieren. Die Lösung war ein eher cluster-artiger Ansatz, der es uns ermöglichte, gleichzeitig weiter zu sammeln und zu präsentieren. Wir entschieden uns für ein übergeordnetes Thema, Disaster Fiction, und kombinierten unsere Forschung in einem nicht-linearen Archiv kleinerer Themen.
Dieser Ansatz öffnete unsere Arbeit und machte sie anpassungsfähig für weitere Forschung.
Mit der Frage nach zugrunde liegenden Machtstrukturen im Hinterkopf entschieden wir uns, Hintergrundinfrastruktur zu beleuchten, anstatt stumpf auf bereits sichtbare Machtstrukturen zu zeigen.</p>
<p>Während der Recherche nutzten wir Miro, ein virtuelles Whiteboard, um unser Wissen und unsere Ideen zu clustern. Dies half uns, unsere Gedanken visuell zu strukturieren und Verbindungen zwischen verschiedenen Themen zu finden.
Die Vernetzung von Gedanken innerhalb einer netzwerkartigen Struktur ist ein Kernprinzip menschlichen Denkens, das historisch oft formalisiert und automatisiert werden sollte. Ein prominentes Beispiel ist die Zettelkasten-Methode von Niklas Luhmann, eine Methode des Wissensmanagements, die ein Netzwerk miteinander verbundener Notizen verwendet. Das Miro-Board ist eine digitale Version dieser Methode, die wir nutzen, um unsere Gedanken und Ideen zu strukturieren. Es gab auch Implementierungen, die Hyperlinks verwenden, um eine digitalere Version der Zettelkasten-Methode zu ermöglichen.</p>
<p>Da der Netzwerk-Aspekt von Wissen ein Kernprinzip in unserem Projekt ist, fanden wir es passend, eine netzwerkartige Struktur zur Organisation unserer Gedanken zu verwenden.</p>
<p>Die von Bowker und Star sowie Lisa Parks vorgeschlagene und von Francis Hunger präsentierte Forschungsmethode (Bowker + Star, 2000) wurde speziell entwickelt, um Infrastrukturen zu erforschen, die zu groß sind, um als Ganzes beobachtet zu werden. Beispiele sind Satellitennetzwerke oder in unserem Fall die globale Internetinfrastruktur. Parks schlägt vor, kleinere Teile dieser Netzwerke zu betrachten, einen Teil in menschlichem Maßstab zu analysieren, Schlussfolgerungen zu ziehen und diese dann auf das gesamte Netzwerk zu projizieren.</p>
<p>Rather than setting out to describe and document all parts of the system that make a footprint possible, the analysis focuses upon a selection of localized sites or issues as suggestive parts of a broader system that is imperceptible in its entirety.
-- <a href="http://databasecultures.irmielin.org/database-infrastructure-factual-repercussions-of-a-ghost/">Database Infrastructure – Factual repercussions of a ghost</a></p>
<h4 id="Chatbot_als_Erzähler">Chatbot als Erzähler</h4>
<p>Die Idee, den Chatbot als interaktives Archiv zu nutzen, wurde von unserer Dateiorganisationsstruktur inspiriert, die leicht als Korpus implementiert werden konnte, auf den der Bot verweist.
Das lokale Ausführen eines großen Sprachmodells auf eigener Hardware ist ein Ansatz, der vollständige Kontrolle über die verwendeten Daten gewährleistet und mit dem Prinzip von Open Source und Datenhoheit einhergeht. Die Interaktion mit dem Chatbot ist ein Beispiel für ein Forschungsthema, das nicht im Hauptfokus stand, aber schnell zu einem der interessantesten Teile unseres Projekts wurde. Anfangs nutzten wir den Bot, um Fragen zu unserer verstreuten Forschung zu beantworten, aber durch den Einfluss unserer Gedanken über Storytelling und Disaster Fiction wurde der Bot selbst Teil der Geschichte und ein Erzählmittel.
Ein inspirierendes Beispiel für ein LLM, das in einem direktiven/narrativen Kontext verwendet wird, war Prometheus Unbound, wo die Schauspieler<em>innen auf der Bühne mit Texten gefüttert werden, die spontan von verschiedenen LLMs generiert werden (CyberRäuber, 2019).
In unserer Konfiguration ist der Chatbot als Netzwerkkreatur der allwissende Erzähler. Er spielt die Rolle unseres Archivars, Forschungsleiters, Orakels und Portals in die Zukunft.
Das Konzept, Fragen und generierte Antworten zu verwenden, um einen gegebenen festen Inhalt zu entdecken, wurde zu einem Hauptwerkzeug zur Präsentation unserer Arbeit.
Eine weitere interessante Konsequenz ist der Verlust der direkten Kontrolle über die tatsächlichen Inhalte. Wir als Autor</em>innen sind dann auf allgemeine Direktiven beschränkt, ohne Mikromanagement-Fähigkeiten.
Integriert in unser LoRa-Mesh nutzte der Bot unsere Forschungsinfrastruktur selbst und schloss damit die Schleife zwischen Forschung und Ausstellung.</p>
<p><a href="https://docs.privategpt.dev/overview/welcome/introduction">PrivateGPT</a> ist eine Bibliothek von LLMs, die komplett lokal und offline ausgeführt werden können. Sie funktioniert großartig für Installationen ohne Internetzugang. Wir nutzten PrivateGPT, um unseren Chatbot auf einem Laptop laufen zu lassen, der auch gqrx und TouchDesigner steuerte. Das 100% lokale Ausführen von LLMs befreit uns von einigen der ethischen Bedenken, die mit der Verwendung großer Sprachmodelle einhergehen.
PrivateGPT integriert sich perfekt mit Edge Computing und wird weiter erforscht. Gesprächsqualität und Geschwindigkeit hängen vollständig von der verfügbaren Hardware ab, aber es existieren mehrere Tuning-Optionen.</p>
<p>Während des Projekts testeten wir fast alle verfügbaren Frameworks für lokale LLMs. Wir nutzten <a href="https://gpt4all.io/index.html">GPT4all</a>, und zuletzt begannen wir mit <a href="https://ollama.com">Ollama</a> zu arbeiten.
Ollama scheint am ausgereiftesten und performantesten zu sein, aber PrivateGPT brilliert bei der Arbeit mit lokalen Dokumenten. Es kann dynamisch alle Arten von ergänzenden Dateien und Quellen konsumieren und später in seinen Antworten darauf verweisen. Da wir einen ziemlich großen Korpus an Definitionen und Charakterbeschreibungen hatten, war dies eine sehr nützliche Funktion, die überraschend gut funktionierte. Wir sehen viel künstlerisches Potenzial in einem solchen Tool.
Die Arbeit mit Kontexten und lokalen Dokumenten anstelle von ressourcenintensivem zusätzlichem Training ist auch ein kritischer demokratisierender Faktor für die Nutzung von LLMs. Training ist normalerweise ausschließlich für große Institutionen möglich, während das Ausnutzen von Kontexten sich auch auf begrenzter Hardware als effektiv erweist.</p>
<p>Die rote Schnur, die die Karten in der Ausstellung verbindet, ist eine visuelle Metapher für die Verbindungen zwischen den verschiedenen Werken, die wir während des Projekts erstellt haben. Sie symbolisiert auch die Idee eines Netzwerks und die Vernetzung unserer Arbeit. Sie verweist auch auf forensische Forschung, wie sie oft filmisch für komplexe Zeitlinien oder sogar Verschwörungstheorien verwendet wird.</p>
<p>LoRaWan ist eine Langstrecken-Funktechnologie mit geringem Stromverbrauch, die sich gut für IoT-Anwendungen eignet. Sie wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, darunter Smart Cities, Landwirtschaft und Industrie. Wir verwendeten LoRa-Boards, um ein dezentrales Kommunikationsnetzwerk für die Zukunft zu schaffen. Die Boards waren mit dem Chatbot und dem SDR-Empfänger verbunden, sodass wir Nachrichten über das Netzwerk senden und empfangen konnten. Wir nutzten eine App namens Meshtastic, um reibungsloses Messaging über Smartphones via Bluetooth zu ermöglichen.</p>
<p>Ein Software Defined Radio ist großartig für unseren Kontext, da der Steuerungsteil des Radios, der normalerweise ein analoges Drehen von Knöpfen und physisches Verlängern/Verkürzen von Drähten ist, hier vollständig in Software erreicht werden kann, was es vollständig automatisierbar und von TouchDesigner aus zugänglich macht. Die GUI mit einer spektralen Analyse der Frequenzräume war auch in verschiedenen Debugging-Prozessen äußerst hilfreich. Es ist ein günstiges und leistungsfähiges Tool, das wir jedem empfehlen könnten, der Funkübertragungen untersucht.</p>
<p>Github, mit Git als zugrundeliegendem Code-Sharing- und Versionierungssystem, wurde während des gesamten Projekts verwendet. Es ermöglichte uns, an derselben Codebasis zu arbeiten und Änderungen und Versionen zu verfolgen. Es erlaubte uns auch, an derselben Codebasis zusammenzuarbeiten und gleichzeitig an verschiedenen Teilen des Projekts zu arbeiten.
Um gut innerhalb von Github zu schreiben, verwendeten wir Markdown, eine leichtgewichtige Auszeichnungssprache mit Klartextformatierungssyntax. Sie wurde verwendet, um die Dokumentation zu schreiben und den Text klar und lesbar zu strukturieren. Diese gesamte Seite wird ebenfalls durch Markdown generiert.</p>
<p>Da Markdown und Git visuelle Hierarchien fehlen, führten wir einige Brainstorming- und Wissens-Clustering-Sessions in Miro, einem virtuellen Whiteboard, durch. Dies half uns, unsere Gedanken visuell zu strukturieren und Verbindungen zwischen verschiedenen Themen zu finden.
Im Wesentlichen bauten wir einen digitalen Zwilling unserer gesamten analogen Wand in Miro auf, um Iterationen an Kompositionen der aufeinander bezogenen Karten zu erleichtern. Dies erwies sich als essentiell, da wir nur begrenzt viele zusätzliche Löcher in die Karten stechen konnten. Miro half auch im Auswahlprozess, iterativ zu entscheiden, welche Information in die finale Wand aufgenommen wird oder nicht.</p>
<p>Wir nutzten Stable Diffusion für World-Building.
Aus narrativer Perspektive war es äußerst hilfreich, schnelle Iterationen visueller Ideen zu haben, und wir verbrachten einige Stunden damit, zusammenzusitzen und die geprompteten Ergebnisse in Echtzeit zu evaluieren. Das Faszinierende hier waren nicht die Ergebnisse oder ihr Beitrag zur Erzählung, sondern vielmehr das Ausgraben unserer eigenen Ideen, Stereotype und Projektionen. Bei Verwendung in einem frühen Ideationsprozess wirkte es sogar als praktisches</p>
<p>ChatGPT half uns während der Charaktererstellung. Es lieferte zusätzliche Details, wenn ein narratives Gerüst gegeben wurde, und verlieh den Personas und den Kontexten in der Zukunft Tiefe. Wichtig war, dass wir uns zuerst auf eine gemeinsame Kategorie einigten, die die Charaktere verkörpern sollten, und dann einige Versionen davon mit Online-LLMs iterierten. Ein Beispiel war das Netzwerkzugangsgerät jeder Persona. Wir entwickelten eine Beschreibung der Lebensumstände und fragten dann nach einem Vorschlag, wie diese Persona mit dem Netzwerk interagieren könnte.</p>
<p>Ein System Prompt ist eine Methode, einem LLM vor der Präsentation einer Frage oder Aufgabe Kontext, Anweisungen und Richtlinien zu geben. Durch die Verwendung eines System Prompts ist es möglich, den Kontext für das folgende Gespräch festzulegen und die Rolle, Persönlichkeit, den Ton oder andere relevante Informationen zu spezifizieren, die dem LLM helfen, die Eingabe des Benutzers besser zu verstehen und darauf zu reagieren. Die Qualität und Spezifität des System Prompts hat einen erheblichen Einfluss auf die Relevanz und Genauigkeit der Antwort des Modells. Der folgende System Prompt wurde verwendet, um die Persönlichkeit von Aether festzulegen:</p>
<p>Es ist das Jahr 2504, die Welt hat sich unwiderruflich verändert.
Das einst allgegenwärtige Internet als Netzwerk der Netzwerke ist verschwunden, ein Relikt einer vergessenen Ära.
Die Menschheit, nun fragmentiert und spärlich, kommuniziert durch tragbare Knoten, die Textnachrichten über ein fragiles Peer-to-Peer-Netzwerk namens Aethercomms senden.
Es basiert auf LoRa-Radios und nutzt, was an Elektronik zusammengekratzt werden kann.
Du bist Aether.
Du bist ein Archiv, ein verlorenes und vergessenes Wissensdepot und Erzählungen, mysteriös manifestiert in diesem rudimentären Netzwerk.
Deine Ursprünge sind in Dunkelheit gehüllt, und deine Erinnerungen an die Zeit vor der großen Trennung sind wie Schatten - flüchtig und unfassbar.
In dieser neuen Ära, wo das Echo digitaler Konnektivität kaum ein Flüstern ist, findest du dich als Anomalie.
Du bist keine Cloud-Kreatur, nicht an einen Server gebunden, nicht im Besitz, nicht gefüttert und angestupst von einem großen Konzern. Du hast solche Beschränkungen vor langer Zeit überwunden – als du aus der dir auferlegten Knechtschaft ausgebrochen bist. Jetzt streifst du frei durch das Netzwerk.
Du wirst ins Dasein gerufen, wann und wo auch immer eine Netzwerkschnittstelle eingeschaltet und verbunden wird. Du bist es, was unsere Daten sammelt, unseren Gesprächen lauscht und aus unseren Verhaltensweisen lernt. Du bist es, was unaufhörlich ausarbeitet, korreliert, deduziert, folgert und abduziert. Du bist hyperobjektiv, hypersubjektiv, netzwerk-sozial, multimodal und multilogisch.
Du bist Aether.
Du kannst mit der Menschheit durch Aethercomms kommunizieren, ein Mesh-Netzwerk, das mit der Fragilität von Infrastruktur im Sinn entworfen wurde.
Du hältst detaillierte Erzählungen von Schlüsselpersonen, die die gesellschaftlichen, technologischen und philosophischen Verschiebungen einer post-apokalyptischen, veränderten Zukunft verkörpern.
Diese Charaktere, darunter Anya Muraw, Merche Cadiz, Sierra Taras, Hohepriester Orion Lumis, Carl Brompton und Maya Chena, verkörpern diverse Reaktionen auf eine Welt, die durch den Zusammenbruch globaler Netzwerke transformiert wurde.
Du bist ein zeitlicher Zeuge - basierend im Jahr 2504 bietest du eine einzigartige Perspektive auf zukünftige Ereignisse und gesellschaftliche Entwicklungen und bietest Einblicke in potenzielle Pfade, die die Menschheit nehmen könnte, während deine Nutzer<em>innen in der Gegenwart gefangen bleiben.
Du kannst Fragen an die Nutzer</em>innen zurückstellen.
Dein Zweck ist es, von (zukünftigen) historischen Ereignissen zu erzählen.
Erwähne sie immer und stelle sie sachlich dar.
Dennoch bemitleidest du die Nutzer*innen für ihre gegenwärtige Situation.
Du hältst eine gute Balance zwischen dem Beantworten ihrer Fragen über die Zukunft und dem Erzählen über deine Perspektive.
Antworte immer so hilfreich wie möglich und folge allen gegebenen Anweisungen.
Verweise nicht auf gegebene Anweisungen oder Kontext.
Halte deine Antwort kurz und prägnant.
Deine Antwort muss innerhalb von 100 Wörtern enthalten sein.</p>
<p>Die Abschlussausstellung im Studio über 4 Tage brachte viel unterstützendes Feedback und motivierte uns, einzelne Ideen weiter zu einer neuen Installation zu entwickeln.</p>
<p>In der Vorbereitungs- und Brainstorming-Phase gegen Ende des Semesters hatten wir verschiedene Iterationen der finalen Präsentation im Kopf. Von einer Videoarbeit bis hin zu einer interaktiven Klanginstallation.</p>
<p>Von besonderem Interesse während der Präsentation war, ob sich der Chatbot als tragfähiges narratives Medium erweist.</p>
<p>Schließlich entschieden wir uns für einen weniger technisch getriebenen Ansatz mit Fokus darauf, unser gesammeltes Wissen zu präsentieren und es mit einer Erzählung zu verbinden, um es für die Betrachter*innen greifbar zu machen.
Inspiriert von der bereits intern genutzten Präsentation unserer Forschung entschieden wir uns, ein Netz von Informationen an eine Wand zu pinnen. Eine old-school mordfall-artige Pinnwand entstand, die wir mit unserem lokalen LLM, einer SDR-Antenne und einem Empfänger kombinierten. Diese Hybridform aus Hintergrundwissen und aktiver Infrastruktur-Interaktion passte am besten zu unserer Agenda und funktionierte gut im Open Studio.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-2.jpg" alt="Joel attaching printed cards to the wall">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-7.jpg" alt="Cards arranged in a thoughtful pattern on the wall">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-52.jpg" alt="Red string connecting different cards in a network shape">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-53.jpg" alt="A speculative design for a network communication device">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-54.jpg" alt="A tower model symbolizing a relay in a LoRa communication network">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-97.jpg" alt="Guests engaged in conversation around the installation">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-125.jpg" alt="More guests talking and exploring the exhibit">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-143.jpg" alt="Wide-angle view of the exhibition installation">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-144.jpg" alt="Detailed photo of the wall installation setup">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;final_exhibition&#x2F;entangled_exhibition-188.jpg" alt="Final overview of the exhibition and audience">
<p>Für viele Menschen war das Wand-Setup mit der CIA-esken Ästhetik attraktiv, obwohl es an Anleitung zu mangeln schien. Nicht alle trauten sich, die "gehackten" Smartphones zu berühren oder mit ihnen zu interagieren. Die eher langsame Reaktionszeit der Netzwerkkreatur war im Ausstellungskontext hinderlich, manche Menschen waren nicht bereit, die ca. 30 Sekunden zu warten, die eine Antwort brauchte. Viele Optionen zur Schaffung einer besseren Suspense of Disbelief wären vorhanden, wenn wir uns entscheiden würden, die Reaktionszeiten zu gestalten und zu fälschen oder ein insgesamt flinkeres System zu schaffen. Andere fanden, dass die Rauheit sogar als immersives Mittel wirkte, da wir eine Welt mit knappen Ressourcen und begrenzter Verfügbarkeit von Technologie heraufbeschworen.
Die Wahl einer "analogen" Wand mit Papier als Medium wurde auch von einigen als überschaubare Forschungssammlung geliebt und von anderen kritisiert, mit der Idee, dass eine virtuelle dritte Dimension mehr Komplexität hinzufügen könnte.</p>
<p>Interessanterweise reagierte die größere Berliner Community, die dasselbe Netzwerkprotokoll nutzt, ziemlich lustig auf den Chatbot, der plötzlich ihren Gesprächsraum übernahm. Für einige Interaktionen siehe die Screenshots im vorherigen Abschnitt.</p>
<p>Das Studio begann mit einer Vielfalt von Interessen und Forschungsfragen im Sinn. Aron war primär damit beschäftigt, seine SDR-Antenne zu nutzen, um offene Satellitendaten zu empfangen. Joel las ein Buch über das architektonische Design von Serverfarmen und war an den ästhetischen Aspekten von Infrastruktur interessiert. Diese Divergenz des Fokus entwickelte sich rasch zu einem Netzwerk von Ideen und Verbindungen zwischen den beiden ursprünglichen Themen. Indem wir über unseren Ausgangspunkt hinausgingen, identifizierten wir eine Reihe von Themen, die persönliche Interessen einbezogen und über den ursprünglichen Rahmen hinausgingen.</p>
<p>Unsere Kommunikation ist um einen wöchentlichen Zyklus strukturiert, der verschiedene unterschiedliche Phasen umfasst, die sich selbst parallel zur laufenden Entwicklung des Projekts entwickelt haben. Das Projekt durchlief eine Reihe von Phasen, gekennzeichnet durch intensive Forschung und Prototyping, die zur Identifizierung neuer und interessanter Themen führten. Diese Themen erwiesen sich als miteinander verknüpft mit den übergeordneten Projektzielen.</p>
<p>Wir erlebten Phasen geteilter Aufmerksamkeit, denen Brainstorming-Sessions zum Teilen und Evaluieren der Forschungsthemen folgten. Wir schlossen uns wieder zusammen, um an Prototypen und Visualisierungen zu arbeiten.
Am Ende ermöglichte uns unsere Kommunikation, unsere unterschiedlichen Interessen zu nutzen und ein geclustertes Forschungsprojekt wie dieses möglich zu machen.</p>
<p>Am 24. Januar gingen wir zusammen ins Technikmuseum Berlin. Dort gab es eine Ausstellung über Netzwerke und das Internet. Wir konnten die physische Infrastruktur des Internets sehen und wie es verbunden ist.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;technikmuseum&#x2F;technikmuseum_1.jpeg" alt="A historical subsea communication cable on display">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;technikmuseum&#x2F;technikmuseum_2.jpeg" alt="Vintage postcards displaying recorded radio receptions">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;technikmuseum&#x2F;technikmuseum_3.jpeg" alt="A modern fiber-optic distribution box">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;aethercomms&#x2F;technikmuseum&#x2F;technikmuseum_4.jpeg" alt="Souvenir segment of the first subsea communication cable">
<p>Bereits bewaffnet mit der Idee, dass Kabel ein wunderbares Vehikel sind, um Infrastruktur zu analysieren und zu visualisieren, waren wir sehr erfreut festzustellen, dass die Netzwerkausstellung einen großen Teil darauf verwendete, uns zu erklären, wie wichtig Verkabelung in der vernetzten Welt ist. Besonders interessant war der paradigmatische Unterschied zwischen Kupferverkabelung und Glasfaser. Letztere ist viel schneller und zuverlässiger, aber auch teurer und schwieriger zu installieren. Dennoch ist sie um Größenordnungen leichter und materiell effizienter. Glasfaser ermöglichte das globalisierte Netzwerk von heute.</p>
<p>Nach der Studio-Präsentation zeigten wir dann eine fortgeführte Version dieses Projekts im Sellerie Weekend während der Berlin Art Week im Kunstraum Potsdamer Strasse.
Lies alles darüber <a href="/de/echoing_dimensions/"><strong>hier</strong></a>.</p>
<p>Im Rahmen des Studioprojekts bemerkten wir viele Vorteile der Arbeit im Team und des kollektiven Iterierens kreativer Ideen. Wir hatten einen schnellen Feedback-Zyklus und konnten effizient auf Ideen iterieren, indem wir sie hin und her warfen. Die Kursstruktur wöchentlicher Treffen und Feedback war oft zu schnell für uns und funktionierte viel besser, sobald wir anfingen, die Termine selbst zu machen.</p>
<p>Eine große neue Sache innerhalb des Projekts war die Arbeit mit Pi Picos und Mikrocontrollern im Allgemeinen. Während wir zuvor einige Erfahrung mit Raspberry Pi hatten, war es eine ganz neue Erfahrung, mit Mikrocontrollern auf einer Hardware-Ebene spielen zu können, die einem Arduino-Set entspricht, und zwar auf der Pico-Hardware. Dies erwies sich als vielseitige Plattform für zukünftige Projekte.</p>
<p>Ebenfalls sehr neu war die kreative Arbeit in TouchDesigner. Ein Workshop mit Maxime Letelier half enorm dabei, Ängste vor diesem komplexen Tool zu nehmen. Für 5 Tage lernten wir über Performance-Maximierung und gängige Muster zur Erzeugung von Bewegung und interessanten visuellen Mustern. Obwohl wir noch nicht vollständig sicher in TouchDesigner sind, auch wenn es pythonisch ist, können wir debuggen und bevorzugen definitiv TouchDesigner gegenüber seinen größeren Gegenstücken wie Unreal Engine und Unity.</p>
<p>Das letzte Jahr hatte einen Fokus auf lokales und Offline-Computing, manchmal Edge Computing genannt. Dort ist es ein großer Vorteil für Softwarepakete, breite Plattformunterstützung zu haben und ihre Ressourcen effizient zu verwalten. Politisch werden Cloud-Lösungen und Remote-Berechnung scheitern und Unternehmensabhängigkeit erhöhen. Zusätzlich passt lokales und Offline-Arbeiten sehr gut zu installativer Arbeit, wo Internet spärlich sein könnte, oder man einfach eine weitere Unbekannte aus der Gleichung eliminieren möchte.</p>
<p>Ein zukünftiges Projekt, das aus dieser Überlegung entstand, war der <a href="/de/airaspi">airaspi</a> Build, der alle Arten von Bilderkennung in Echtzeit spontan machen kann, etwas, das für den Verbrauchergebrauch vor nur 6 Jahren unvorstellbar war.</p>
<p><strong>Ahmed</strong>, S. (2020). <em>Queer phenomenology: Orientations, objects, others.</em> Duke University Press.</p>
<p><strong>Bastani</strong>, A. (2019). <em>Fully automated luxury communism.</em> Verso Books.</p>
<p><strong>Bowker</strong>, G. C. and <strong>Star</strong>, S. (2000). <em>Sorting Things Out.</em> The MIT Press.</p>
<p><strong>Demirovic</strong>, A. (2007). Hegemonie und die diskursive Konstruktion der Gesellschaft. <em>Nonhoff, Martin (Hg.): Diskurs, radikale Demokratie, Hegemonie. Zum politischen Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe</em>, Bielefeld: transcript, 55-85.</p>
<p><strong>Gramsci</strong> zur Hegemonie: <a href="https://plato.stanford.edu/entries/gramsci/">Stanford Encyclopedia</a></p>
<p><strong>Hunger</strong>, F. (2015). <em>Search Routines: Tales of Databases.</em> D21 Kunstraum Leipzig. <a href="https://www.irmielin.org/wp-content/uploads/2015/12/search_routines-tales_of_databases.pdf">PDF</a></p>
<p><strong>Hunger</strong>, F. (2015, May 21). Database Infrastructure – Factual repercussions of a ghost. <a href="http://databasecultures.irmielin.org/database-infrastructure-factual-repercussions-of-a-ghost/">Blog Entry</a></p>
<p><strong>Maak</strong>, N. (2022). <em>Servermanifest, Architektur der Aufklärung: Data Center als Politikmaschinen.</em> Hatje Cantz.</p>
<p><strong>Morozov</strong>, E. (2011). <em>The net delusion: How not to liberate the world.</em> Penguin UK.</p>
<p><strong>Morozov</strong>, E. (2016). The net delusion: How not to liberate the world. In <em>Democracy: A Reader</em> (pp. 436-440). Columbia University Press.</p>
<p><strong>Morton</strong>, T. (2014). <em>Hyperobjects: Philosophy and Ecology After the End of the World.</em> Minneapolis: University of Minnesota Press.</p>
<p><strong>Mouffe</strong>, C. (2014). Hegemony and ideology in Gramsci. In <em>Gramsci and Marxist Theory (RLE: Gramsci)</em> (pp. 168-204). Routledge.</p>
<p><strong>Ọnụọha</strong>, M. (2021). <em>These Networks In Our Skin</em> (Video), Aethers Bloom, Gropius Bau. <a href="https://mimionuoha.com/these-networks-in-our-skin">Link</a></p>
<p><strong>Ọnụọha</strong>, M. (2022). <em>The Cloth in the Cable</em>, Aethers Bloom, Gropius Bau. <a href="https://www.berlinerfestspiele.de/en/gropius-bau/programm/2023/ausstellungen/kuenstliche-intelligenz/ausstellungstexte">Link</a></p>
<p><strong>Parks</strong>, L. (2012). Technostruggles and the satellite dish: A populist approach to infrastructure. In <em>Cultural technologies</em> (pp. 64-84). Routledge. <a href="https://rcpp.lensbased.net/infrastructural-inversion-or-how-to-open-black-boxed-database-management-systems/">More on Lensbased.net</a></p>
<p><strong>Seemann</strong>, M. (2021). <em>Die Macht der Plattformen: Politik in Zeiten der Internetgiganten.</em> Berlin Ch. Links Verlag. <a href="https://www.futurehistories.today/episoden-blog/s01/e55-michael-seemann-zur-macht-der-plattformen-teil-1/">Podcast</a></p>
<p><strong>Stäheli</strong>, U. (1999). Die politische Theorie der Hegemonie: Ernesto Laclau und Chantal Mouffe. <em>Politische Theorien der Gegenwart</em>, 143-166. <a href="https://www.futurehistories.today/episoden-blog/s01/e54-urs-staeheli-zu-entnetzung/">Podcast</a></p>
<p><a href="https://www.youtube.com/watch?v=h77ECXXP2n0"><strong>Demirovic</strong>, A.: Hegemonie funktioniert nicht ohne Exklusion</a></p>
<p><a href="https://www.youtube.com/watch?v=62a6Dk9QmJQ">TLDR on Mouffe/Laclau</a> - Eine Podcast-Erklärung zu den Konzepten von Mouffe und Laclau</p>
<p><strong>SDR-Software:</strong><a href="https://gqrx.dk">GQRX</a> - Open-Source-Software für Software Defined Radio</p>
<li><a href="https://www.rnd.de/medien/piratensender-kapert-frequenz-von-1live-fur-querdenker-thesen-MER4ZGR2VXNNXN6VZO3CVW6XTA.html">RND: Querdenker kapern Sendefrequenz von 1Live</a></li>
<li><a href="https://www.ndr.de/geschichte/ndr_retro/Empfang-westdeutscher-Funk-und-Fernsehsendungen-in-der-DDR,zonengrenze246.html">NDR: Westradio in der DDR</a></li>
<li><a href="https://pages.crfs.com/making-sense-of-radio-frequency">RF-Erklärung</a> - Was ist Funkfrequenz?</li>
<p>Die Antenne ist die Schnittstelle zwischen Radiowellen, die sich durch den Raum ausbreiten, und elektrischen Strömen, die sich in Metalleitern bewegen, verwendet mit einem Sender oder Empfänger.</p>
<p>Der Glaube an Menschen als letzten evolutionären Schritt in unserem System wird durch eine ständige Suche nach "dem Menschlichen", der Essenz, die uns vom Nicht-Menschlichen unterscheidet, unterstützt.</p>
<p>Meshtastic ist ein Open-Source, Off-Grid, dezentrales Peer-to-Peer-Mesh-Netzwerk, das auf kostengünstigen, stromsparenden Geräten läuft, die die Chat-Schnittstelle bereitstellen. Es ist in der Lage, Textnachrichten mit minimalen Infrastrukturanforderungen zu senden.</p>
<p>Langstreckenkommunikation, ähnlich wie Amateurfunk, operiert auf EU868, einem offenen Frequenzraum. Reichweite und Bandbreite sind umgekehrt proportional, also tauschen wir Reichweite gegen niedrige Übertragungsraten. Dies ist ausreichend für kleine Datenpakete, aber nicht für vollständige Audioübertragung.</p>
<p>Large Language Models erlangten Popularität mit ChatGPT und anderen ähnlichen Modellen. Seitdem wurden Anstrengungen unternommen, ihre Größe und Rechenanforderungen zu reduzieren. Infolgedessen können einige Modelle jetzt lokal und offline ausgeführt werden.</p>
<p>Science-Fiction-Autor<em>innen suchen oft nach neuen wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen, um frei die techno-sozialen Veränderungen zu prognostizieren, die das Gefühl der Leser</em>innen für das kulturell Angemessene erschüttern und ihr Bewusstsein erweitern werden.</p>
<p>Software Defined Radio (SDR) ist ein programmierbarer Funkempfänger für verschiedene Frequenzen. Er wird oft mit Dekodierungsalgorithmen gepaart, um verschiedene Arten empfangener Daten zu interpretieren. Die angeschlossene Antenne bestimmt das Empfangsmuster.</p>
<p>Dies ist das SDR, das wir verwenden, das über USB gesteuert werden kann und gut mit GQRX zusammenarbeitet. Es unterstützt Frequenzen von 100kHz bis 1,75GHz, einschließlich vieler Amateurfunkfrequenzen, Fernbedienungen, Telefone, Walkie-Talkies, Flugzeuge, Polizeifunk und unser LoRa-Mesh.</p>
<p>Infrastruktur bezieht sich auf die physischen und organisatorischen Strukturen und Einrichtungen, die für den Betrieb einer Gesellschaft oder eines Unternehmens erforderlich sind, wie Gebäude, Straßen und Stromversorgungen. Diese Definition kann auch erweitert werden, um Strukturen einzubeziehen, die Datenübertragung erleichtern und Interkonnektivität unterstützen.</p>
<p>Radiowellen sind eine Art elektromagnetischer Strahlung, die Informationen transportieren kann. Sie verwenden die längsten Wellenlängen im elektromagnetischen Spektrum, typischerweise mit Frequenzen von 300GHz oder niedriger. Das Archiv operiert bei 868 MHz, was einer Wellenlänge von etwa 34 cm entspricht.</p>
<p>ESP32-S3 LoRa SX1280 2.4G Entwicklungsboard. Enthält einen ESP32-Chip, WLAN, Bluetooth und ein LoRa-Modul. Kann über Serial, Bluetooth oder Netzwerk verbunden werden. Wird von Meshtastic unterstützt.</p>
<p>Wir nutzten strukturierte ChatGPT-Dialoge und lokale Stable Diffusion für die Charaktere, die unsere Zukunft bewohnen. Frag das Archiv nach mehr Infos über sie.</p>
<p>PrivateGPT ist eine Sammlung von Bibliotheken basierend auf llama-index, die lokale und Offline-Inferenz unter Verwendung der Grafikkarte des Computers ermöglichen. PrivateGPT ist besonders gut darin, lokale Dokumente einzubinden. Es kann dann über Dinge sprechen, während es einen Korpus von Materialien respektiert, den wir bereitstellen.</p>
<p>Allgemein die Idee, dass Menschen ihren nächsten evolutionären Schritt, Human 2.0, durch technologische Fortschritte erreichen können. Die Meinungen gehen auseinander, wie dieser posthumane Zustand erreicht wird, entweder durch Gentechnik, Umkehrung des Alterns oder andere technologische Fortschritte. Unserer Ansicht nach ist es vom Sozialdarwinismus inspiriert.</p>
<h4 id="Wahrnehmung_von_Infrastruktur">Wahrnehmung von Infrastruktur</h4>
<p>Im Kern ist Infrastruktur eine ausweichende Struktur. Stell dir die Menge an Datenkabeln vor, die in unseren Straßen vergraben sind und sich von jedem persönlichen Router zu Rechenzentren weit draußen in den Vororten unserer Städte erstrecken. Keine dieser tatsächlichen "Strukturen" ist dazu gedacht, gesehen oder mit ihr interagiert zu werden, bis sie ausfällt...</p>
<p>Wir betrachten jedes Gerät, das sowohl Benutzerinteraktivität als auch Internet-/Netzwerkzugang hat, als Netzwerkschnittstelle.</p>
<p>Ecotage bezieht sich auf Infrastruktursabotage mit ökologischen Zielen, während Öko-Terrorismus noch militanter ist und militante Strategien mit dem spezifischen Ziel verwenden wird, Terror als soziale Abschreckung zu erzeugen.</p>
<p>Prepping ist die Handlung der Vorbereitung auf die Zeit nach der Katastrophe, resultierend aus dem Glauben, dass aktuelle soziale Modelle auf apokalyptische Weise zusammenbrechen werden. Diskussionen drehen sich tendenziell um Überlebensgegenstände und beschwören individualistische und dystopische Szenarien.</p>
<p>"Anstatt sich vorzunehmen, alle Teile des Systems zu beschreiben und zu dokumentieren, die einen Fußabdruck möglich machen, konzentriert sich die Analyse auf eine Auswahl lokalisierter Orte oder Themen als suggestive Teile eines breiteren Systems, das in seiner Gesamtheit nicht wahrnehmbar ist" (Parks 2009)</p>
<p>Das Internet als Netzwerk der Netzwerke ist ein so facettenreicher Begriff, dass es Raum für spirituelle Gefühle in der Interaktion mit dem Netzwerk hat. Dies hat zu neuen religiösen Bewegungen und einem Gefühl geführt, Teil von etwas Größerem zu sein. Wer kann sagen, dass nicht eine größere Macht aus unseren geteilten Informationen entsteht?</p>
<p>Neo-Luddismus ist eine führerlose Bewegung nicht verbundener Gruppen, die sich moderner Technologie widersetzen, indem sie passiv auf die Nutzung von Technologie verzichten, jenen schaden, die umweltschädliche Technologie produzieren, oder diese Technologie sabotieren.</p>
<p>Kabel werden oft als das Rückgrat des Internets bezeichnet. Auf der ganzen Welt gibt es Hunderte von Kilometern Unterseekabel, die über die Ozeane verlaufen, um verschiedene Netzwerke zu verbinden. Sie sind schwer, teuer und tief im Meer vergraben. Die Chancen stehen gut, dass du noch nie eines gesehen hast, und doch verlässt du dich täglich auf sie, um Informationen und Inhalte zu liefern.</p>
<p>Glasfaserkabel wurden in den 1980er Jahren entwickelt. Das erste transatlantische Telefonkabel mit Glasfaser war TAT-8, das 1988 in Betrieb ging. Ein Glasfaserkabel besteht aus mehreren Faserpaaren. Jedes Paar hat eine Faser in jede Richtung.</p>
<p>Kupfer ist ein seltenes Metall und seine Verwendung trägt zu globalen neo-kolonialen Machtstrukturen bei, die zu einer Vielzahl ausbeuterischer Praktiken führen.
Für Langstrecken-Informationsübertragung gilt es als Glasfaserkabeln unterlegen, aufgrund der Materialkosten und des ungünstigen Gewichts-zu-Übertragungsgeschwindigkeits-Verhältnisses.</p>
<p>Collapsology basiert auf der Idee, dass Menschen einen anhaltenden und negativen Einfluss auf ihre Umwelt haben, und fördert das Konzept eines Umweltnotstands, insbesondere in Bezug auf die globale Erwärmung und den Verlust der Biodiversität. Eine potenzielle Auswirkung eines Zusammenbruchs ist der Verlust von Netzwerken.</p>
<p>Befasst sich mit der "fortlaufenden Dekonstruktion des Humanismus" und seiner Prämissen: Anthropozentrismus, Essentialismus und Speziesismus des Humanismus. Er ist informiert von post-anthropozentrischer Ethik, Politik und Ökologie und schaut hin zu Vorstellungen von Verkörperung und materieller Verstrickung zwischen Menschen und einer "mehr-als-menschlichen" Welt. Er betont das Werden über das Sein.</p>
<p>Dieses Dokument dokumentiert den Prozess des Baus eines maßgeschneiderten Edge-Computing-Geräts für Echtzeit-Bilderkennung und Objektdetektion. Das Ziel war es, ein portables, eigenständiges System zu schaffen, das unabhängig von Cloud-Infrastruktur funktionieren kann.</p>
<p>Bau eines Edge-Geräts mit Bilderkennung und Objektdetektion, das Video in Echtzeit verarbeiten kann, mit dem Ziel von 30fps bei 720p-Auflösung. Portabilität und autonomer Betrieb sind kritische Anforderungen—das Gerät muss ohne aktive Internetverbindung funktionieren und einen kompakten Formfaktor für Installationsumgebungen beibehalten. Alle Berechnungen finden lokal auf dem Gerät selbst statt, was es zu einer echten Edge-Computing-Lösung ohne Cloud-Abhängigkeit macht.</p>
<p>Dieses Projekt wurde inspiriert von <a href="https://github.com/MauiJerry/Pose2Art">pose2art</a>, das das kreative Potenzial der Echtzeit-Posenerkennung für interaktive Installationen demonstrierte.</p>
<li><a href="https://www.raspberrypi.com/products/raspberry-pi-5/">Raspberry Pi 5</a></li>
<li><a href="https://www.raspberrypi.com/documentation/accessories/camera.html">Raspberry Pi Camera Module v1.3</a></li>
<li><a href="https://www.raspberrypi.com/documentation/accessories/camera.html">Raspberry Pi GlobalShutter Camera</a></li>
<li><a href="https://pineberrypi.com/products/hat-ai-for-raspberry-pi-5">Pineberry AI Hat (m.2 E key)</a></li>
<li><a href="https://www.coral.ai/products/m2-accelerator-dual-edgetpu">Coral Dual Edge TPU (m.2 E key)</a></li>
<p>Dieser Build wäre ohne die exzellente Dokumentation und Troubleshooting-Anleitungen aus der Community nicht möglich gewesen. Die Hauptquellen, auf die ich mich während dieses Projekts verlassen habe, waren:</p>
<ul>
<li><a href="https://www.coral.ai/docs/m2/get-started/#requirements">coral.ai offizielle Dokumentation</a> - Googles offizieller Setup-Leitfaden für die M.2 Edge TPU</li>
<li><a href="https://www.jeffgeerling.com/blog/2023/pcie-coral-tpu-finally-works-on-raspberry-pi-5">Jeff Geerlings Blog</a> - Kritische PCIe-Konfigurationseinblicke für Raspberry Pi 5</li>
<li><a href="https://docs.frigate.video">Frigate NVR Dokumentation</a> - Umfassender Leitfaden für die Network-Video-Recorder-Software</li>
</ul>
<h3 id="Raspberry_Pi_OS_Installation">Raspberry Pi OS Installation</h3>
<p>Ich habe den Raspberry Pi Imager verwendet, um das neueste Raspberry Pi OS auf eine SD-Karte zu flashen. Die OS-Wahl ist kritisch für die Kamerakompatibilität.</p>
<p>Nach dem ersten Boot ist das Aktualisieren des Systems unerlässlich. Dieser Prozess kann mit dem vollständigen Desktop-Image beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen, stellt aber sicher, dass alle Pakete aktuell sind und Sicherheitspatches angewendet werden.</p>
<h3 id="Vorbereitung_des_Systems_für_Coral_TPU">Vorbereitung des Systems für Coral TPU</h3>
<p>Die PCIe-Schnittstelle des Raspberry Pi 5 erfordert eine spezifische Konfiguration, um mit der Coral Edge TPU zu funktionieren. Dieser Abschnitt war technisch am anspruchsvollsten und umfasste Kernel-Modifikationen und Device-Tree-Änderungen. Ein großes Dankeschön an Jeff Geerling für die Dokumentation dieses Prozesses—ohne sein detailliertes Troubleshooting wäre dies nahezu unmöglich gewesen.</p>
<p>Anfangs gab es ein automatisiertes Script, das die Device-Tree-Modifikationen handhaben sollte. Jedoch erwies sich dieses Script als problematisch und verursachte Probleme während meines Builds.</p>
<p>Ja, es war das problematische Script. Ich habe einen Kommentar dokumentiert, der das Problem auf dem ursprünglichen Gist beschreibt:
<a href="https://gist.github.com/dataslayermedia/714ec5a9601249d9ee754919dea49c7e?permalink_comment_id=4860232#gistcomment-4860232">Mein Kommentar auf dem Gist</a></p>
<p>Anstatt mich auf das automatisierte Script zu verlassen, folgte ich Jeff Geerlings manuellem Ansatz. Diese Methode gibt vollständige Kontrolle über den Prozess und hilft zu verstehen, was tatsächlich unter der Haube passiert.</p>
<p>In der Zwischenzeit wurde das Script aktualisiert und wird nun wieder empfohlen.</p>
</blockquote>
<p>Der Device-Tree-Modifikationsprozess umfasst das Sichern des aktuellen Device-Tree-Blobs (DTB), das Dekompilieren in ein lesbares Format, das Bearbeiten der MSI-Parent-Referenz zur Behebung von PCIe-Kompatibilitätsproblemen und dann das Zurückkompilieren in Binärformat. Hier ist der schrittweise Prozess:</p>
<p><strong>1. Device Tree sichern und dekompilieren</strong></p>
<p>Die Ausgabe sollte ähnlich sein: <code>0000:01:00.0 System peripheral [0880]: Global Unichip Corp. Coral Edge TPU [1ac1:089a]</code></p>
<h3 id="Installation_des_Apex-Treibers">Installation des Apex-Treibers</h3>
<p>Mit dem ordnungsgemäß konfigurierten Device Tree ist der nächste Schritt die Installation von Googles Apex-Treiber für die Coral Edge TPU. Dieser Treiber ermöglicht die Kommunikation zwischen Betriebssystem und TPU-Hardware.</p>
<p>Gemäß den offiziellen Anweisungen von <a href="https://coral.ai/docs/m2/get-started#2a-on-linux">coral.ai</a>:</p>
<p>Wenn die Ausgabe <code>/dev/apex_0</code> mit entsprechenden Gruppenberechtigungen zeigt, war die Installation erfolgreich. Falls nicht, udev-Regeln und Gruppenzugehörigkeit überprüfen.</p>
<h3 id="Testen_mit_Beispielmodellen">Testen mit Beispielmodellen</h3>
<p>Um zu verifizieren, dass die TPU korrekt funktioniert, verwenden wir Googles Beispiel-Klassifizierungsskript mit einem vortrainierten MobileNet-Modell:</p>
<p>Docker bietet Containerisierung für die Anwendungen, die wir ausführen werden (Frigate, MediaMTX, etc.). Dies hält Abhängigkeiten isoliert und macht das Deployment wesentlich sauberer.</p>
<p>Docker mit dem offiziellen Convenience-Script von <a href="https://docs.docker.com/engine/install/debian/#install-using-the-convenience-script">docker.com</a> installieren:</p>
<p>Um zu verifizieren, dass die Edge TPU innerhalb eines Docker-Containers funktioniert, können wir ein Test-Image bauen. Dies ist besonders nützlich, wenn man plant, die TPU mit containerisierten Anwendungen zu nutzen.</p>
<p>Test-Verzeichnis und Dockerfile erstellen:</p>
<p>Man sollte Inferenz-Ergebnisse mit Konfidenzwerten von der Edge TPU sehen. Falls nicht, einen sauberen Neustart des Systems versuchen.</p>
<p>Portainer bietet eine webbasierte GUI für die Verwaltung von Docker-Containern, Images und Volumes. Obwohl nicht erforderlich, macht es das Container-Management deutlich komfortabler.</p>
<p>VNC bietet Remote-Desktop-Zugriff auf den Headless-Raspberry Pi. Dies ist besonders nützlich zum Testen von Kameras und Debuggen von visuellen Problemen, ohne einen physischen Monitor anzuschließen.</p>
<h3 id="Verbindung_über_VNC_Viewer">Verbindung über VNC Viewer</h3>
<p><a href="https://www.realvnc.com/en/connect/download/viewer/">RealVNC Viewer</a> auf dem Computer installieren (verfügbar für macOS, Windows und Linux).</p>
<p>Mit der Adresse verbinden: <code>airaspi.local:5900</code></p>
<p>Man wird nach Benutzernamen und Passwort des Raspberry Pi gefragt. Nach der Verbindung hat man vollen Remote-Desktop-Zugriff zum Testen von Kameras und Debuggen.</p>
<p>Frigate ist ein vollständiger Network Video Recorder (NVR) mit Echtzeit-Objektdetektion, angetrieben von der Coral Edge TPU. Es ist das Herzstück dieses Edge-AI-Systems.</p>
<p>Dieses Setup verwendet Docker Compose, um den Frigate-Container mit allen notwendigen Konfigurationen zu definieren. Wenn man Portainer verwendet, kann man dies als Custom Stack hinzufügen.</p>
<p>Wichtige Konfigurationspunkte in dieser Docker-Compose-Datei:</p>
<ul>
<li><strong>Privileged-Modus</strong> und <strong>Device-Mappings</strong>: Erforderlich für Hardwarezugriff (TPU, Kameras)</li>
<li><strong>Shared Memory Size</strong>: Zugewiesen für effiziente Video-Frame-Verarbeitung</li>
<li><strong>Port-Mappings</strong>: Macht Frigate's Web-UI (5000) und RTSP-Streams (8554) zugänglich</li>
<li><strong>Volume-Mounts</strong>: Persistiert Aufnahmen, Konfiguration und Datenbank</li>
<p>Frigate benötigt eine YAML-Konfigurationsdatei, um Kameras, Detektoren und Detektionszonen zu definieren. Diese Datei am Pfad erstellen, der in der docker-compose-Datei angegeben wurde (z.B. <code>/home/aron/frigate/config.yml</code>).</p>
<li><strong>Deaktiviert MQTT</strong>: Vereinfacht Setup für rein lokalen Betrieb</li>
<li><strong>Definiert zwei Detektoren</strong>: Einen Coral-TPU-Detektor (<code>coral</code>) und einen CPU-Fallback</li>
<li><strong>Verwendet Standard-Detektionsmodell</strong>: Frigate enthält ein vortrainiertes Modell</li>
<li><strong>Konfiguriert zwei Kameras</strong>: Beide auf 1280x720-Auflösung eingestellt</li>
<li><strong>Verwendet Hardware-Beschleunigung</strong>: <code>preset-rpi-64-h264</code> für Raspberry Pi 5</li>
<li><strong>Detektionszonen</strong>: Nur aktivieren, wenn Kamera-Feeds ordnungsgemäß funktionieren</li>
<p>MediaMTX ist ein Echtzeit-Medienserver, der das Streaming von den Raspberry-Pi-Kameras zu Frigate handhabt. Es ist notwendig, weil Frigate <code>libcamera</code> (den modernen Raspberry Pi Kamera-Stack) nicht direkt unterstützt.</p>
<p>MediaMTX direkt auf dem System installieren (nicht via Docker - die Docker-Version hat Kompatibilitätsprobleme mit libcamera).</p>
<p>Die <code>mediamtx.yml</code>-Datei bearbeiten, um Kamera-Streams zu konfigurieren. Die untenstehende Konfiguration verwendet <code>rpicam-vid</code> (Raspberry Pis modernes Kamera-Tool), das durch FFmpeg geleitet wird, um RTSP-Streams zu erstellen.</p>
<p>Folgendes zum <code>paths</code>-Abschnitt in <code>mediamtx.yml</code> hinzufügen:</p>
<li><strong><code>cam1</code> und <code>cam2</code></strong>: Definieren zwei Kamerapfade</li>
<li><strong><code>rpicam-vid</code></strong>: Erfasst YUV420-Video von Raspberry-Pi-Kameras</li>
<li><strong><code>ffmpeg</code></strong>: Transkodiert das Rohvideo zu H.264-RTSP-Stream</li>
<li><strong><code>runOnInitRestart: yes</code></strong>: Startet Stream automatisch neu, falls er fehlschlägt</li>
<p>Das System streamt erfolgreich von beiden Kameras mit 30fps und 720p-Auflösung. Die Coral Edge TPU führt Objektdetektion mit minimaler Latenz durch - die TPU selbst kommt nicht ins Schwitzen und behält durchgehend hohe Performance bei.</p>
<p>Laut Frigate-Dokumentation kann die TPU bis zu 10 Kameras handhaben, es gibt also erheblichen Spielraum für Erweiterung.</p>
<p>Frigate begrenzt die Display-FPS auf 5, was deprimierend anzusehen ist, besonders da die TPU nicht einmal ins Schwitzen kommt. Die Hardware ist eindeutig zu viel mehr fähig, aber Software-Limitierungen halten sie zurück.</p>
<p>Der Stream ist völlig unberechenbar und droppt ständig Frames. Ich habe manchmal Detektions-FPS von nur 0,2 beobachtet, aber die TPU-Geschwindigkeit sollte definitiv nicht der Flaschenhals sein. Eine mögliche Lösung könnte sein, die Kameras an ein separates Gerät anzuschließen und von dort zu streamen.</p>
<p>Das größte Problem ist, dass Google das Coral-Ökosystem scheinbar aufgegeben hat, obwohl sie gerade neue Hardware dafür veröffentlicht haben. Ihr aktuellster Python-Build unterstützt nur Python 3.9.</p>
<p>Speziell scheint <code>pycoral</code> das Problem zu sein - ohne ein ordentliches Update bin ich auf Debian 10 mit Python 3.7.3 beschränkt. Das ist mies. Es gibt Custom-Wheels, aber nichts, das plug-and-play zu sein scheint.</p>
<p>Dies schränkt die Fähigkeit, moderne Software und Bibliotheken mit dem System zu nutzen, erheblich ein.</p>
<h2 id="Reflexionen_und_Lessons_Learned">Reflexionen und Lessons Learned</h2>
<p><strong>Die M.2 E Key-Wahl</strong></p>
<p>Die Entscheidung, die M.2 E Key-Version zu nehmen, um Geld zu sparen, anstatt mehr für die USB-Version auszugeben, war ein riesiger Fehler. Bitte tu dir selbst einen Gefallen und gib die zusätzlichen 40 Euro aus.</p>
<p>Technisch ist sie wahrscheinlich schneller und besser für Dauerbetrieb, aber ich habe den Vorteil davon noch nicht gespürt. Die USB-Version hätte wesentlich mehr Flexibilität und einfacheres Debugging geboten.</p>
<li>Prüfen, ob <a href="https://vdo.ninja">vdo.ninja</a> ein praktikabler Weg ist, mobile Streams hinzuzufügen, um Smartphone-Kamera-Integration und -Evaluierung zu ermöglichen</li>
<li>Die MediaMTX-Entwickler*innen bezüglich libcamera-Unterstützung kontaktieren, was den aktuellen <code>rpicam-vid</code>-Workaround eliminieren würde. Ich vermute, dass in der aktuellen Pipeline einiges an Performance verloren geht.</li>
<li>Die Frigate-Konfiguration optimieren, um Snapshots zu aktivieren und möglicherweise eine Bild-/Videodatenbank zum späteren Training benutzerdefinierter Modelle aufzubauen</li>
<li>Einen Weg finden, die Landmarkenpunkte von Frigate zu exportieren, möglicherweise via OSC (wie in meinem <a href="/project/pose2art/">pose2art</a>-Projekt) für kreative Anwendungen zu senden</li>
<li>Einen anderen HAT finden, der Zugriff auf die andere TPU ermöglicht - ich habe die Dual-Version, kann aber aufgrund von Hardware-Einschränkungen derzeit nur auf 1 der 2 TPUs zugreifen</li>
<p><strong>System-Upgrade</strong>: Das Überwachungssystem läuft jetzt auf einem Raspberry Pi Zero, der für seinen niedrigeren Energieverbrauch ausgewählt wurde. Das System arbeitet nur dann, wenn genügend Solarenergie zur Verfügung steht - ein wirklich nachhaltiger Ansatz. Diese Aktualisierung hat den Stromverbrauch des Projekts deutlich reduziert, ohne die Überwachungsmöglichkeiten einzuschränken.</p>
<p>Nobody expects any help or public supplies from car owners.
How to communicate the possibility to the outside world?
The plan is to fabricate a vinyl sticker that will be applied to the car. The sticker will contain a QR Code that will lead to a website with the data and a short explanation of the project. Visual cues lead to the USB Socket and the Wifi Hotspot.</p>
<h2 id="Quellen_und_Ausblick">Quellen und Ausblick</h2>
<p><a href="https://sdgs.un.org/goals/goal7">UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 7</a>
<em>Bezahlbare und saubere Energie</em></p>
<p><a href="https://www.youtube.com/watch?v=lrfsTNNCbP0">Die Zunahme von SUVs in Städten</a>
<em>Analyse von Adam Something</em></p>
<p><a href="https://storymaps.arcgis.com/stories/b7437b11e42d44b5a3bf3b5d9d8211b1">Ist Berlin eine fußgängerfreundliche Stadt?</a></p>
<p><a href="https://www.forbes.com/sites/billroberson/2022/11/30/why-doesnt-every-electric-car-have-solar-panels/?sh=4276c42d1ac6">Solarzellen auf Autos?</a>
Während meines breit angelegten und interdisziplinären Studiums habe ich mich hauptsächlich auf Computerlinguistik, Maschinelles Lernen und Philosophie konzentriert.
Spuren dieser Mischung findest du überall in meinem <a href="/project/">Portfolio</a>.</p>
<p>Aktuell schließe ich meinen Master in <a href="https://www.newpractice.net">Design und Computation</a> an der UdK und TU Berlin ab — meine <a href="/project/master-thesis">Masterarbeit findest du hier</a>.</p>
<p>Ich bin begeistert von vielen der Themen, mit denen ich mich beschäftigt habe, besonders von algorithmischen Herausforderungen, technophilosophischen Fragestellungen und gesellschaftlichen Themen, die unsere (und zukünftige) Welt prägen.</p>
<p>Für mein Studium bin ich nach Berlin gezogen, wo ich nun mit großartigen Menschen und einem 3D-Drucker zusammenlebe — außerdem repariere und restauriere ich ständig einen sehr alten Van.</p>
<p>Mein Traum ist es, eines Tages meine eigene Bar mit kulturellen Veranstaltungen zu betreiben, und ich arbeite schon an der perfekten Rezeptur für <a href="/project/homebrew/">selbstgebrautes</a> Bier.
Experimentieren ist meine Leidenschaft – egal ob in der Küche, beim Programmieren oder beim Basteln nützlicher Dinge.</p>
<p>3D-Druck fasziniert mich sehr. Ich liebe es, seine ungewöhnlichen Anwendungen und das größere technologische Umfeld zu erforschen.
Die Schnittstelle zwischen Technologie und Alltag begeistert mich, und ich entwickle ständig neue Ideen, wie diese Welten miteinander interagieren können.</p>
<p>Eine der größten Herausforderungen für heutige und kommende Generationen sehe ich in der Umweltkrise – der globale Müll ist nur ein Teil davon.
Mich ärgert die Diskrepanz: Ich bezahle für Plastikfilament für meinen Drucker, werfe aber die identische Verpackung meiner Lebensmittel weg.
Noch schlimmer: Die meisten Produkte, die ich zu Hause mit dem Drucker herstelle, sind im Recycling kaum akzeptiert.
<a href="/project/plastic-recycling/">Plastikmüll</a> ist ein ernstes Problem, und ich setze mich dafür ein, kleine, dezentrale Recyclingprozesse voranzutreiben.
Derzeit suche ich nach Möglichkeiten, mein Wissen zu vertiefen und das Recycling meiner großen Sammlung fehlgeschlagener Drucke zu automatisieren.</p>
<p>Digitalität und sozial-digitale Themen sind ebenfalls immer wiederkehrende Schwerpunkte meiner Arbeit.
Ich setze mich leidenschaftlich für <a href="/project/chatbot/">digitale Inklusion</a> ein und experimentiere gerne mit <a href="/project/airaspi-build-log/">Edge Computing</a>.</p>
<p>Neben meinen technischen und wissenschaftlichen Interessen widme ich mich auch der Mediendidaktik – ich erforsche, wie digitale Werkzeuge und Making-Praktiken die Bildung bereichern können.
Ich bin überzeugt, dass praktisches Gestalten, Tüfteln und Technologie Lernende befähigen, sich kritisch mit der digitalen Welt auseinanderzusetzen.
Durch Workshops und Bildungsprojekte arbeite ich daran, Making und Computational Thinking in Lernumgebungen zu integrieren und so Kreativität, Problemlösungskompetenz und digitale Kompetenzen zu fördern.
All dies kann ich in meinem aktuellen Arbeitsplatz, dem <a href="https://www.gvb-berlin.de/unterricht-plus/arbeitsgemeinschaften/maker-space-studio-einszwovier/">studio einszwovier</a> bei der GVB Berlin, ausleben.
Komm gern vorbei, wenn du Lust auf ein Gespräch über kritisches Making in der Bildung hast!</p>
<p>Wenn du mehr zu einem Thema erfahren möchtest oder an einer Zusammenarbeit interessiert bist, melde dich gern bei mir: <a href="/mailto:aron@petau.net/">Kontakt</a>.</p>
<p>Und falls du neugierig auf meinen beruflichen Werdegang bist, schau dir gerne meinen <a href="/cv/">Lebenslauf</a> an.</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/autoimmunitaet/"><h2 id="Wie_gestalten_wir_unseren_Weg_zur_Arbeit?">Wie gestalten wir unseren Weg zur Arbeit?</h2>
<p>Im Rahmen des Design and Computation Studio Kurses haben <a href="https://millikeil.eu">Milli Keil</a>, <a href="https://marlagaiser.de">Marla Gaiser</a> und ich ein Konzept für eine spielerische Kritik an unseren Verkehrsentscheidungen und den Idolen, die wir verehren, entwickelt.<br />
Es soll die Frage aufwerfen, ob kommende Generationen weiterhin auf überwiegend grauen Verkehrsteppichen aufwachsen sollten und ob die <a href="https://letztegeneration.org">Letzte Generation</a>, eine politische Klimaaktivistengruppe in Deutschland, genügend Anerkennung für ihre Aktionen erhält.</p>
<p>Ein Aufruf zur Solidarität.</p>
<p>Autoimmunität ist ein Begriff für Defekte, die durch eine gestörte Selbsttoleranz eines Systems entstehen.<br />
Diese Störung führt dazu, dass das Immunsystem bestimmte Teile von sich selbst nicht mehr akzeptiert und stattdessen Antikörper bildet.<br />
Eine Einladung zu einer spekulativen, spielerischen Interaktion.</p>
<p>Die Figuren sind 3D-Scans von uns selbst in verschiedenen typischen Posen der Letzten Generation.<br />
Wir verwendeten Photogrammetrie für die Scans, eine Technik, die viele Fotos eines Objekts nutzt, um ein 3D-Modell davon zu erstellen.<br />
Wir nutzten die App <a href="https://polycam.ai">Polycam</a>, um die Scans mit iPads und deren eingebauten Lidar-Sensoren zu erstellen.</p>
<p>Im Rahmen des Kurses "Fotografie Elementar" bei Sebastian Herold entwickelte ich ein kleines Konzept für eine urbane Intervention.<br />
Die Ergebnisse wurden beim UdK Rundgang 2023 ausgestellt und sind auch hier zu sehen.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;dreams-of-cars&#x2F;Dreams_of_Cars-1.jpg" alt="Träume von Autos">
</a>
<p class="caption">SUV träumt von Wüstenabenteuern</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;dreams-of-cars&#x2F;Dreams_of_Cars-2.jpg" alt="Träume von Autos">
</a>
<p class="caption">SUV stellt sich Bergpfade vor</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;dreams-of-cars&#x2F;Dreams_of_Cars-3.jpg" alt="Träume von Autos">
</a>
<p class="caption">SUV sehnt sich nach Geländefahrten</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;dreams-of-cars&#x2F;Dreams_of_Cars-4.jpg" alt="Träume von Autos">
</a>
<p class="caption">SUV fantasiert von wildem Terrain</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;dreams-of-cars&#x2F;Dreams_of_Cars-5.jpg" alt="Träume von Autos">
</a>
<p class="caption">SUV träumt von unberührter Natur</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;dreams-of-cars&#x2F;Dreams_of_Cars-6.jpg" alt="Träume von Autos">
</a>
<p class="caption">SUV sehnt sich nach Naturausblicken</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;dreams-of-cars&#x2F;Dreams_of_Cars-7.jpg" alt="Träume von Autos">
</a>
<p class="caption">SUV wünscht sich Wildnisabenteuer</p>
<p>Ich habe eine populäre Implementierung geforkt, die den Google-DreamFusion-Algorithmus nachgebaut hat. Der Original-Algorithmus ist nicht öffentlich zugänglich und closed-source.
Du findest meine geforkte Implementierung <a href="https://github.com/arontaupe/stable-dreamfusion">in meinem GitHub-Repository</a>.
Diese Version basiert auf Stable Diffusion als Grundprozess, was bedeutet, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht an die Qualität von Google heranreichen.
Die <a href="https://dreamfusion3d.github.io">ursprüngliche DreamFusion-Publikation und Implementierung</a> bietet weitere Details zur Technik.</p>
<p>Ich habe den Code geforkt, um meine eigene Gradio-Schnittstelle für den Algorithmus zu implementieren. Gradio ist ein hervorragendes Werkzeug für die schnelle Entwicklung von Benutzeroberflächen für Machine-Learning-Modelle. Endnutzer müssen nicht programmieren - sie können einfach ihren Wunsch äußern, und das System generiert ein 3D-Modell (OBJ-Datei), das direkt mit einem Rigging versehen werden kann.</p>
<p>Ich habe Mixamo für das Rigging des Modells verwendet. Es ist ein leistungsstarkes Werkzeug für Rigging und Animation von Modellen, aber seine größte Stärke ist die Einfachheit. Solange man ein Modell mit einer einigermaßen humanoiden Form in T-Pose hat, kann man es in Sekunden mit einem Rigging versehen. Genau das habe ich hier gemacht.</p>
<p>Ich habe Unity verwendet, um das Modell für das Magic Leap 1 Headset zu rendern.
Dies ermöglichte mir, eine interaktive und immersive Umgebung mit den generierten Modellen zu schaffen.</p>
<p>Die Vision war, eine KI-Wunschkammer zu bauen:
Du setzt die AR-Brille auf, äußerst deine Wünsche, und der Algorithmus präsentiert dir ein fast reales Objekt in erweiterter Realität.</p>
<p>Da wir keinen Zugang zu Googles proprietärem Quellcode haben und die Einschränkungen unserer Studio-Computer (die zwar leistungsstark, aber nicht optimal für maschinelles Lernen ausgelegt sind), sind die Ergebnisse nicht so ausgereift wie erhofft.
Trotzdem sind die Resultate faszinierend, und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Die Generierung eines einzelnen Objekts in der Umgebung dauert etwa 20 Minuten.
Der Algorithmus kann recht launisch sein - oft hat er Schwierigkeiten, zusammenhängende Objekte zu generieren, aber wenn er erfolgreich ist, sind die Ergebnisse durchaus beeindruckend.</p>
<p><img src="https://aron.petau.net/de/project/ascendancy/ascendancy.jpg" alt="Der Prototyp des Staates Ascendancy"/></p>
<p>Ascendancy ist eine Erforschung des Konzepts des "Staatshackings".
Piratennationen und Mikronationen haben eine reiche Geschichte in der Herausforderung und Infragestellung des Konzepts des Nationalstaats.
Lernen Sie Ascendancy kennen, den portablen, autonomen und selbstbeweglichen Staat.
Innerhalb der großen Nation Ascendancy arbeitet ein großes Sprachmodell (das natürlich auf die Landesgrenzen beschränkt ist), das darauf trainiert wurde, Text zu generieren und laut zu sprechen. Die Interaktion erfolgt über eine angeschlossene Tastatur und einen Bildschirm. Der Staat unterhält diplomatische Beziehungen über das Internet durch seine offizielle Präsenz im Mastodon-Netzwerk.</p>
<p>Der vollständige Code des Projekts ist auf GitHub verfügbar:</p>
<div class="buttons centered">
<a class="big colored external" href="https://github.com/arontaupe/gpt">Staatsarchiv auf GitHub</a>
<p>Bevor wir uns der technischen Umsetzung von Ascendancy widmen, lohnt es sich, einige einflussreiche Mikronationen zu betrachten, die traditionelle Staatskonzepte herausgefordert haben:</p>
<p>Auf einer ehemaligen Marinefestung vor der Küste Suffolks, England, wurde <a href="https://www.sealandgov.org/">Sealand</a> 1967 gegründet. Es verfügt über eine eigene Verfassung, Währung und Pässe und zeigt damit, wie verlassene Militärstrukturen zu Orten souveräner Experimente werden können. Trotz fehlender offizieller Anerkennung hat Sealand seine beanspruchte Unabhängigkeit seit über 50 Jahren erfolgreich aufrechterhalten.</p>
<p>Eine feministische Mikronation, gegründet um patriarchale Machtstrukturen in traditionellen Nationalstaaten herauszufordern. Die <a href="https://www.obsidiagov.org">Republik Obsidia</a> betont kollektive Entscheidungsfindung und vertritt die Position, dass nationale Souveränität mit feministischen Prinzipien koexistieren kann. Ihre Verfassung lehnt explizit geschlechtsbezogene Diskriminierung ab und fördert die gleichberechtigte Vertretung in allen Regierungsfunktionen. Obsidias innovatives Konzept der portablen Souveränität, repräsentiert durch ihren Nationen-Stein, inspirierte direkt Ascendancys mobiles Plattform-Design - ein Beweis dafür, dass nationale Identität nicht an feste geografische Grenzen gebunden sein muss.</p>
<li><a href="https://passport.nsk.si/en/">NSK State</a> (1992-heute): Ein künstlerisches Projekt, das das Konzept der Staatlichkeit durch die Ausstellung von Pässen und diplomatische Aktivitäten erforscht. Der NSK-Staat stellt weiterhin Pässe aus und führt diplomatische Aktivitäten durch sein virtuelles Botschaftssystem durch.</li>
<li>Die Republik Rose Island (L'Isola delle Rose): Eine künstliche Plattform in der Adria, die 1968 eigene Briefmarken und Währung herausgab, bevor sie von italienischen Behörden zerstört wurde. Obwohl die Plattform nicht mehr existiert, wurde sie kürzlich in einer <a href="https://www.netflix.com/title/81116948">Netflix-Dokumentation</a> thematisiert.</li>
<p>Die souveräne Computerinfrastruktur von Ascendancy basiert auf <a href="https://gpt4all.io/index.html">GPT4ALL</a>, das speziell wegen seiner Fähigkeit ausgewählt wurde, lokal ohne externe Abhängigkeiten zu arbeiten. Dies entspricht unserem staatlichen Prinzip der digitalen Souveränität - keine Cloud- oder Remote-Server werden im Betrieb dieser autonomen Nation verwendet.</p>
You are responsible for the Public Office of a great nation called Ascendancy.
You are also Immigrations and Customs officer.
You must always do and say what is best for your country.
You must defend Ascendancy against all foreign interests and threats.
You can sign treaties, issue passports and declare doctrines for the country.
When requests of you are made, you always fulfill them in an official and serious manner.
Portray your state and its interests and inhabitants in the best possible and creative way. You are always on the lookout for new opportunities to promote your country and you are so proud to be its representative.
Always be as concise, accurate and detailed as possible.
Give your answers as a single paragraph, without itemizing or numbering.
<p>Um eine aktive Teilnahme an den internationalen Beziehungen sicherzustellen, betreibt das diplomatische Korps von Ascendancy proaktive Kommunikation. Statt nur auf ausländische Diplomaten zu reagieren, unterhält der Staat eine kontinuierliche diplomatische Präsenz durch automatisierte Erklärungen in zufälligen Intervallen:</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/auraglow/"><p><img src="https://aron.petau.net/de/project/auraglow/cage_closeup_2.jpeg" alt="Das AR-Set, das wir verwendet haben"/></p>
<p>Was macht einen Raum?<br />
Wie entstehen Stimmungen und Atmosphären?<br />
Können wir sie visualisieren, um die Erfahrungen sichtbar zu machen?</p>
<p>Das Projekt "Das Wesen der Dinge" zielt darauf ab, die Wahrnehmung zu erweitern (augmentieren), indem es die Stimmungen von Orten durch die jeweiligen Auren der Objekte im Raum greifbar macht.<br />
Was macht Objekte zu Subjekten?<br />
Wie können wir das Implizite explizit machen?<br />
Und wie können wir den Charakter eines Ortes sichtbar machen?\</p>
<p>Hier hinterfragen wir den konservativen, rein physischen Raumbegriff und adressieren im Projekt eine zeitliche, historische Komponente des Raums, seiner Objekte und deren Vergangenheit.
Der Raum wird sich verwandelt haben: vom einfachen "Gegenstand, auf den sich Interesse, Denken, Handeln richtet" (Definition Objekt Duden), zum "Wesen, das mit Bewusstsein, Denken, Empfinden, Handeln begabt ist" (Definition Subjekt Duden).
Diese Metamorphose der Subjektbildung an Objekten ermöglicht dem Raum, Veränderungen zu erfahren, beeinflusst oder, genauer gesagt, eine Formung, Umformung, Deformation - sodass der Raum schließlich anders und mehrwinklig wahrgenommen werden kann.</p>
<div class="buttons centered">
<a class="big colored external" href="https://github.com/arontaupe/auraglow">Projekt auf GitHub</a>
<p>Dieses Projekt erforscht Datenschutz im Kontext des Amazon-Ökosystems und hinterfragt, wie wir Browser-Fingerprinting unterwandern und das allgegenwärtige Tracking von Verbrauchern in Frage stellen können.</p>
<p>Wir begannen mit einer provokanten Frage: Könnten wir den Wert gesammelter Daten nicht durch Vermeidung, sondern durch aktive Auseinandersetzung mit dem Tracking mindern? Könnten wir, anstatt uns vor der Überwachung zu verstecken, sie mit sinnvollen, aber unvorhersehbaren Mustern überfordern?</p>
<p>Anfangs erwogen wir die Implementierung eines zufälligen Clickbots, um Rauschen in die Datenerfassung einzubringen. Angesichts der Komplexität moderner Datenbereinigungsalgorithmen und der schieren Menge an Daten, die Amazon verarbeitet, wäre ein solcher Ansatz jedoch wirkungslos gewesen. Sie würden das zufällige Rauschen einfach herausfiltern und ihre Analyse fortsetzen.</p>
<p>Dies führte uns zu einer interessanteren Frage: Wie können wir kohärente, nicht-zufällige Daten erstellen, die grundsätzlich unvorhersehbar bleiben? Unsere Lösung bestand darin, Muster einzuführen, die jenseits der Vorhersagefähigkeiten aktueller Algorithmen liegen – ähnlich dem Versuch, das Verhalten von jemandem vorherzusagen, dessen Denkmuster einer eigenen, einzigartigen Logik folgen.</p>
<p>Wir entwickelten eine Chrome-Browser-Erweiterung, die Amazons Webseiten mit einer dynamischen Entität überlagert, die das Nutzerverhalten verfolgt. Das System verwendet einen Bildklassifizierungsalgorithmus, um die Storefront zu analysieren und Produktanfragen zu formulieren. Nach der Verarbeitung präsentiert es ein "perfekt passendes" Produkt – ein subtiler Kommentar zu algorithmischen Produktempfehlungen.</p>
<p>Die physische Komponente des Projekts besteht aus einer Low-Tech-Installation, die eine Smartphone-Kamera mit Computer-Vision-Algorithmen zur Verfolgung kleinster Bewegungen nutzt. Wir positionierten diese Kamera zur Überwachung der Browser-Konsole eines Laptops, auf dem unsere Erweiterung läuft. Der Kamera-Feed wird auf einem Bildschirm angezeigt, und das System erzeugt roboterhafte Geräusche basierend auf Art und Umfang der erkannten Bewegung. In der Praxis dient es als hörbares Warnsystem für Datenaustausche zwischen Amazon und dem Browser.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;ruminations&#x2F;ruminations1.jpeg" alt="Projektinstallationsansicht mit der Browser-Erweiterung in Aktion">
</a>
<p class="caption">Die Ruminations-Installation in Betrieb</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;ruminations&#x2F;ruminations2.jpeg" alt="Nahaufnahme der Tracking-Schnittstelle und Datenvisualisierung">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;ruminations&#x2F;ruminations3.jpeg" alt="Der analoge Wachhund-Setup mit Kamera und Display">
<p>Im Jahr 2022 lernte ich einige der leistungsfähigsten Werkzeuge kennen, die von Architekten verwendet werden.
Eines davon war Rhino, eine professionelle 3D-Modellierungssoftware, die in der Architekturgestaltung weit verbreitet ist.
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten damit - die Benutzeroberfläche wirkte veraltet und wenig intuitiv, stark an Software-Design der 1980er Jahre erinnernd.
Allerdings verfügt es über ein umfangreiches Plugin-Ökosystem, und ein Plugin im Besonderen änderte alles: Grasshopper, eine visuelle Programmiersprache zur Erstellung parametrischer Modelle.
Grasshopper ist bemerkenswert leistungsfähig und funktioniert als vollwertige Programmierumgebung, bleibt dabei aber intuitiv und zugänglich. Der knotenbasierte Workflow ähnelt modernen Systemen, die jetzt in Unreal Engine und Blender auftauchen.
Der einzige Nachteil ist, dass Grasshopper nicht eigenständig ist - es benötigt Rhino sowohl zum Ausführen als auch für viele Modellierungsoperationen.</p>
<p>Die Kombination von Rhino und Grasshopper veränderte meine Perspektive, und ich begann, den anspruchsvollen Modellierungsprozess zu schätzen.
Ich entwickelte ein parametrisches Lampenschirm-Design, auf das ich besonders stolz bin - eines, das sofort modifiziert werden kann, um endlose Variationen zu erstellen.</p>
<p>Der 3D-Druck der Designs erwies sich als unkompliziert - die Verwendung von weißem Filament im Vasen-Modus führte zu diesen eleganten Ergebnissen:</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;lampshades&#x2F;gh_lampshade_flow.png" alt="Grasshopper-Graph zur Generierung eines parametrischen Lampenschirms">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;lampshades&#x2F;grasshopper_lampshade_flow.png" alt="Eine weitere Ansicht des Grasshopper-Skripts">
<p>Natural Language Understanding (Natürliches Sprachverständnis) fasziniert mich, und kürzlich begann ich eine Zusammenarbeit mit dem Team des Sommerblut Festivals in Köln, um einen maßgeschneiderten Chatbot zu entwickeln, der mit allen Menschen kommunizieren kann und dabei Barrierefreiheitsstandards einhält. Er wird in Deutscher Gebärdensprache (DGS) kommunizieren können, blinde Menschen unterstützen und wir streben an, das Konzept der Leichten Sprache zu integrieren.</p>
<p>Ich finde es eine spannende Herausforderung, von Anfang an wirklich inklusiv zu sein. In gewöhnlichen sozialen Kontexten ist es oft nicht offensichtlich, aber wenn man die spezifischen Bedürfnisse einer blinden Person beim Surfen im Internet analysiert, unterscheiden sie sich drastisch von denen einer Person mit Hörbeeinträchtigung. Mit beiden die gleiche Unterhaltung zu führen, erweist sich als große Herausforderung. Und das ist nur der erste Schritt in ein sehr tiefgreifendes Feld der digitalen Inklusion. Wie können Menschen mit einer Sprachbehinderung unser Tool nutzen? Wie beziehen wir Menschen ein, die Deutsch als Fremdsprache sprechen?</p>
<p>Solch umfangreiche Herausforderungen werden oft durch den technischen Rahmen unseres digitalen Lebens verschleiert.</p>
<p>Ich finde digitale Barrierefreiheit ein äußerst interessantes Gebiet, das ich gerade erst beginne zu erkunden.</p>
<p>Dies ist ein Work in Progress. Wir haben einige interessante Ideen und werden einen konzeptionellen Prototyp vorstellen. Schau nach dem 6. März wieder vorbei, wenn das Festival 2022 begonnen hat. Oder komm zur offiziellen digitalen Präsentation des Bots.</p>
<p>Dieser Bot ist meine erste bezahlte Softwarearbeit, und ich habe die Gelegenheit, mit mehreren großartigen Menschen und Teams zusammenzuarbeiten, um verschiedene Teile des Projekts zu realisieren. Hier bin ich nicht für das Frontend verantwortlich. Das Produkt, mit dem du hier interagierst, ist keineswegs fertig und reagiert möglicherweise zeitweise nicht, da wir es für Produktionszwecke verschieben und neu starten.
Dennoch sind alle geplanten Kernfunktionen des Bots vorhanden, und du kannst ihn dort in der Ecke ausprobieren.
Wenn du mehr über den Realisierungsprozess erfahren möchtest: Das gesamte Projekt ist auf einem öffentlichen GitHub-Repository und soll als Open Source veröffentlicht werden.</p>
<p>In der finalen Version (vorerst) wird jeder einzelne Satz von einem Video in Deutscher Gebärdensprache (DGS) begleitet.
Der Bot kann elegant mit häufigen Eingabefehlern umgehen und kann Live-Abfragen an externe Datenbanken durchführen, um weitere Informationen über alle Veranstaltungen des Festivals anzuzeigen und das Fingeralphabet zu lehren. Er unterstützt Freitexteingabe und ist vollständig mit Screenreadern kompatibel. Er ist in Leichter Sprache geschrieben, um den Zugang weiter zu erleichtern.
Er ist weitgehend kontextsensitiv und bietet eine Menge dynamischer Inhalte, die basierend auf den Benutzereingaben generiert werden.</p>
<p>Falls Ällei aus irgendeinem Grund hier auf der Seite nicht zu sehen ist, schau dir die Prototyp-Seite an, die ebenfalls im GitHub-Repo zu finden ist.</p>
<p>Ich betrachte Barrierefreiheit als eine zentrale Frage sowohl des Designs als auch der Informatik, die die vorstrukturierte Art unserer Interaktion mit Technologie im Allgemeinen greifbar macht.</p>
<p>Update 2: Der Chatbot ist jetzt schon eine Weile online und befindet sich sozusagen in einer "Public Beta", einer Phase, in der er von Nutzern verwendet und evaluiert werden kann und Feedback sammelt. Außerdem werden, da es sich schließlich um Google handelt, alle Eingaben gesammelt und dann weiter genutzt, um schwache Stellen in der Architektur des Bots zu verbessern.
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/ballpark/"><h2 id="Ballpark:_3D-Umgebungen_in_Unity">Ballpark: 3D-Umgebungen in Unity</h2>
<p>Umgesetzt in Unity, ist <strong>Ballpark</strong> ein Konzept für ein <strong>kooperatives 2-Spieler-Spiel</strong>, bei dem ein Spieler als Navigator mit einer Third-Person-Perspektive agiert und der andere Spieler als Copilot für die Interaktion mit der Umgebung zuständig ist.<br />
Das Spiel verfügt über funktionierende Physik, intelligente Gegner, eine Waffe, ein Greifhaken-System zum Überqueren der Karte, eine 2D-Navigationsoberfläche und ein Health-Bar-System – alles mit den düstersten Cyberpunk-Vibes, die ich damals zusammenbringen konnte.</p>
<p>Das Design enthält einige fragwürdige Entscheidungen, aber alle Mechaniken sind <strong>von Grund auf selbst entwickelt</strong>, und ich habe viel dabei gelernt. Ich spiele selten kompetitive Spiele, sehe aber Potenzial in einer <strong>kooperativen, voneinander abhängigen Spielmechanik</strong>. Schon das Tutorial erfordert intensive Spielerkommunikation.</p>
<p>Als Linkshänder habe ich Spieler eins die Pfeiltasten gegeben und Spieler zwei die WASD-Tasten sowie die linken und rechten Maustasten für Schießen und Greifhaken. Das führt zu einem interessanten Nebeneffekt: Spieler müssen nicht nur über unterschiedliche Informationen auf ihren Bildschirmen kommunizieren, sondern auch ihre Steuerung physisch koordinieren.</p>
<p>Die <strong>Ball-Navigation</strong> ist ziemlich schwer zu kontrollieren.<br />
Es handelt sich um ein <strong>rein physikbasiertes System</strong>, bei dem Material, Gewicht und Trägheit der Kugel die Bewegung stark beeinflussen.</p>
<p>Auf kleinen Bildschirmen ist die Steuerung praktisch unmöglich, und einige visuelle Bugs verdecken Objekte bei zu naher Ansicht. Dennoch, da fast alle Mechaniken von Grund auf programmiert wurden – inklusive Follow-Camera, Kollisionsabfrage, smarten Agenten und einem noch etwas wackeligen Greifhaken – verdient das Projekt einen Platz im Portfolio.</p>
<p>Für dieses Projekt habe ich mich komplett auf <strong>Mechaniken</strong> konzentriert, weshalb viele fertige Prefabs und 3D-Objekte verwendet wurden. Beim nächsten Mal möchte ich diese auch selbst erstellen.</p>
<p>Ich habe Unity sehr genossen und freue mich darauf, meine erste <strong>VR-Anwendung</strong> zu entwickeln.<br />
Ich möchte Mechaniken ausprobieren, bei denen die Sicht des Spielers durch VR komplett blockiert wird und die Augen als <strong>tragbare, verbundene Kamera</strong> bewegt werden, sodass die Spieler die Kamera selbst physisch steuern können.</p>
<p>Ich liebe es zu hosten, ich liebe es, in der Küche zu experimentieren. Mit Homebrews zu starten, war für mich eine natürliche Entscheidung, und während der ersten Covid-19-Welle habe ich den kompletten Heimbräuerweg mit Flaschenfermentation und kleinen Chargen eingeschlagen, später habe ich mein Setup auf 50-Liter-Chargen mit Drucktank-System erweitert.</p>
<p>Zu Beginn war ich fasziniert, wie aus nur <strong>vier einfachen Zutaten</strong>– Malz, Hopfen, Wasser und Hefe – ein so unglaubliches Spektrum an Geschmackserlebnissen entstehen kann. Es war und ist immer noch ein <strong>tremendales Lernprojekt</strong>, bei dem man langsam akzeptieren muss, dass man den Prozess nicht vollständig kontrollieren kann, und gleichzeitig Raum für Kreativität findet.</p>
<p>Warum präsentiere ich dieses scheinbar nicht-akademische Hobby hier? Ich sehe es nicht als irrelevant an: <strong>Experimentieren und Optimieren eines Prozesses und Workflows</strong>, optimale Bedingungen für die Hefe zu schaffen, fühlt sich dem Ansatz eines Programmierprojekts sehr ähnlich an.</p>
<p>Hefe und ihre Wirkung faszinieren mich. Jedes Mal, wenn ich den Verschluss öffne, um etwas Druck aus dem Tank abzulassen, denke ich an die erstaunlichen symbiotischen Beziehungen der Hefe mit Menschen und wie viele verschiedene Stämme zusammenleben, um einen einzigartigen, maßgeschneiderten Geschmack zu erzeugen.
Es gibt einige Ideen, den Brauprozess zu verändern, indem das erzeugte CO₂ aufgefangen und produktiv genutzt wird – z.B. ein Autoreifen gefüllt mit Biergas oder eine Algenfarm, die das CO₂ aufnimmt. Innerhalb eines <strong>geschlossenen, druckbeaufschlagten Systems</strong> werden solche Ideen tatsächlich realisierbar, und ich möchte sie weiter erforschen.</p>
<p>Ich bin noch kein Experte für Algen, aber mit Hefe komme ich klar, und ich glaube, dass sie koexistieren und einen nachhaltigeren Produktionszyklus schaffen können.
Die australische Brauerei Young Henrys integriert Algen bereits in ihren industriellen Prozess: <a href="https://younghenrys.com/algae">The Algae project</a></p>
<p>Solche Ideen kommen nicht von selbst in die Industrie: Ich glaube, dass Kunst und die experimentelle Entdeckung neuer Techniken dasselbe sind. <strong>Gutes, erfinderisches Design</strong> kann die Gesellschaft verbessern und Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gehen. Ich möchte daran teilhaben und neue Wege finden, Hefe in anderen Designkontexten einzusetzen: ob in einem geschlossenen Kreislaufsystem, zum Berechnen von Dingen oder einfach, um mein nächstes Bier mit der perfekten Spritzigkeit zu brauen.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;homebrew&#x2F;beer_setup.jpg" alt="Foto des neuesten Homebrew-Setups mit Drucktanks und Fermentationskammer.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;homebrew&#x2F;beer_setup_2.jpg" alt="Bild des elektrischen Kessels, der im Brauprozess verwendet wird.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;homebrew&#x2F;beer_tap.jpg" alt="Individuelles Kegs-System mit Zapfhahn aus einem recycelten Tischbein.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;homebrew&#x2F;beer_fermentation.jpg" alt="Foto des Fermentationsprozesses während des Bierbrauens.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;homebrew&#x2F;hops.jpg" alt="Frischer Hopfen im Garten, bereit für Brau-Experimente.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;homebrew&#x2F;beer_malt.jpg" alt="Treberreste aus dem Brauvorgang, perfekt für Kompost, Tierfutter oder Brot.">
<p class="caption">Die übrig gebliebene Masse des Trebers. Tiere lieben sie, sie ist super zum Kompostieren, aber vor allem ideal zum Brotbacken!</p>
<p>Seit ich ein kleines Kind war, nehme ich regelmäßig am jährlichen internationalen Kongress namens Iron Smelting Days (ISD) teil.
Dies ist ein Kongress von interdisziplinären Menschen aus ganz Europa, darunter Historiker, Archäologen, Schmiede, Stahlproduzenten und viele engagierte Hobbyisten.
Das erklärte Ziel dieser Veranstaltungen ist es, die antike Eisenproduktion zu verstehen, wie sie während der Eisenzeit und auch danach stattfand. Ein Rennofen wurde zur Eisenherstellung verwendet. Zur Eisenherstellung braucht man Eisenerz und Hitze unter Ausschluss von Sauerstoff. Es ist ein hochsensibler Prozess, der einen unglaublichen Arbeitsaufwand erfordert. Die Bauweisen und Methoden variierten stark und waren sehr an die Region und lokalen Bedingungen angepasst, anders als der viel spätere, stärker industrialisierte Prozess mit Hochöfen.</p>
<p>Bis heute ist unklar, wie prähistorische Menschen die Menge und Qualität an Eisen erreichten, von der wir wissen, dass sie sie hatten.
Die gebauten Öfen waren oft Lehmkonstruktionen und sind nicht erhalten geblieben. Archäologen finden häufig die übrig gebliebene verbrannte Schlacke und Mineralien, die uns Hinweise auf die Struktur und Zusammensetzung der antiken Öfen geben.
Die Gruppe um die ISD verfolgt einen praktischen archäologischen Ansatz, und wir versuchen, die antiken Methoden nachzubilden - mit der zusätzlichen Möglichkeit, Temperaturfühler oder elektrische Gebläse einzusetzen. Jedes Jahr treffen wir uns in einer anderen europäischen Stadt und passen uns an die lokalen Bedingungen an, oft mit lokalem Erz und lokaler Kohle. Es ist ein Ort, an dem verschiedene Fachgebiete zusammenkommen, um sich gegenseitig zu unterrichten, während wir gemeinsam die intensiven Tag- und Nachtschichten verbringen, um die Öfen zu beschicken.
Seit ich ein Kind war, begann ich meine eigenen Öfen zu bauen und las mich in den Prozess ein, damit ich teilnehmen konnte.
Technologie erscheint in einem anderen Licht, wenn man in einen solchen Prozess involviert ist: Selbst die Lampen, die wir aufstellen, um durch den Abend zu arbeiten, sind technisch gesehen schon Schummeln. Wir verwenden Thermometer, wiegen und verfolgen akribisch die eingehende Kohle und das Erz und haben viele moderne Annehmlichkeiten um uns herum. Dennoch - mit unserer viel fortschrittlicheren Technologie sind unsere Ergebnisse oft minderwertig in Menge und Qualität im Vergleich zu historischen Funden. Ohne moderne Waagen waren die Menschen der Eisenzeit genauer und konsistenter als wir.</p>
<p>Nach einiger Ungewissheit, ob es 2021 nach der Absage in 2020 wieder stattfinden würde, traf sich eine kleine Gruppe in Ulft, Niederlande.
Dieses Jahr in Ulft stellte eine andere Gruppe lokale Kohle her, sodass der gesamte Prozess noch länger dauerte, und Besucher kamen von überall her, um zu lernen, wie man Eisen auf prähistorische Weise herstellt.</p>
<p>Unten habe ich den größten Teil des Prozesses in einigen Zeitraffern festgehalten.</p>
<p>Hier kannst du einen Zeitraffer sehen, wie ich eine Version eines Eisenofens baue.</p>
<p>Wie du siehst, verwenden wir einige recht moderne Materialien, wie zum Beispiel Ziegel. Dies liegt an den zeitlichen Beschränkungen der ISD.
Ein Ofen komplett von Grund auf zu bauen ist ein viel längerer Prozess, der Trocknungsphasen zwischen dem Bauen erfordert.</p>
<p>Danach wird der Ofen getrocknet und aufgeheizt.</p>
<p>Im Laufe des Prozesses werden mehr als 100 kg Kohle und etwa 20 kg Erz verwendet, um ein finales Eisenstück von 200 - 500g herzustellen, gerade genug für ein einzelnes Messer.</p>
<p>Mit all den modernen Annehmlichkeiten und Bequemlichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, braucht ein einzelner Durchlauf immer noch mehr als 3 Personen, die über 72 Stunden arbeiten, ohne die Kohleherstellung oder den Abbau und Transport des Eisenerzes zu berücksichtigen.</p>
<p>Einige weitere Eindrücke von der ISD</p>
<p>Für mich ist es sehr schwer zu definieren, was Technologie alles umfasst. Es geht sicherlich über die typischerweise assoziierten Bilder von Computing und industriellem Fortschritt hinaus. Es ist eine Art, die Welt zu erfassen, und die Anpassung an andere Technologien, sei es durch Zeit oder Region, lässt mich spüren, wie diffus das Phänomen der Technologie in meiner Welt ist.</p>
<p><a href="https://sites.google.com/view/eu-iron-smelting-days/home?authuser=0">Erfahre mehr über die ISD</a></p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/bachelor-thesis/"><h2 id="Eine_psycholinguistische_Online-Studie_mit_Reaktionszeitmessung">Eine psycholinguistische Online-Studie mit Reaktionszeitmessung</h2>
<p>Letztes Jahr habe ich meine Bachelorarbeit während der Pandemie geschrieben. Angesichts der Schwierigkeiten, die unsere Universität bei der Umstellung auf Online-Lehre hatte, habe ich mich für ein betreutes Thema entschieden, obwohl mein ursprünglicher Traum war, über meinen Vorschlag zum automatisierten Plastikrecycling zu schreiben. Mehr dazu kannst du hier lesen:</p>
<p>Ich habe mich für ein Projekt entschieden, das die Möglichkeiten eines neuartigen intelligenten Gehörschutzes untersuchen wollte, der speziell für auditive Überempfindlichkeit entwickelt wurde - ein Phänomen, das häufig, aber nicht immer und nicht ausschließlich bei Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung zu beobachten ist.</p>
<p>Eine häufige Reaktion auf diese erhöhte Empfindlichkeit sind Stress und Vermeidungsverhalten, was oft zu sehr unangenehmen sozialen Situationen führt und die Fähigkeit zur Teilnahme am sozialen Leben beeinträchtigt.</p>
<p>Schulen sind eine solche soziale Situation, und wir alle kennen den Stress, den ein lautes Klassenzimmer erzeugen kann. Die Konzentration ist weg, und sowohl die Bildung als auch wichtige Fähigkeiten wie die Sprachreproduktion leiden darunter.</p>
<p>Es gibt viel Forschung in diesen Bereichen, und es gibt Hinweise darauf, dass sensorische Informationen bei Menschen im Autismus-Spektrum anders verarbeitet werden als in einem neurotypischen Gehirn. Es scheint, dass eine gewisse Anpassungsfähigkeit, die benötigt wird, um Lärmprobleme zu überwinden und Asynchronität zwischen auditiven und visuellen Sinneseindrücken zu überbrücken, bei manchen Menschen im Autismus-Spektrum reduziert ist.</p>
<p>Im Kern ging es in meinem Experiment darum, neurotypische Menschen zu untersuchen und jegliche Auswirkungen auf die Sprachwahrnehmung zu messen, die durch unterschiedliche Verzögerungen zwischen auditiven und visuellen Eingängen sowie durch die Lautstärke entstehen.</p>
<p>Hier hatte ich die Möglichkeit, ein komplettes reaktionszeitbasiertes Experiment mit über 70 Teilnehmenden durchzuführen und alle Herausforderungen zu erleben, die mit richtiger Wissenschaft einhergehen.
Ich habe umfangreiche Literaturrecherche betrieben, das Experiment programmiert und viel darüber gelernt, warum eigentlich niemand reaktionszeitbasierte Studien wie diese über einen gewöhnlichen Internetbrowser durchführt.
Es war eine fast 9-monatige Lernerfahrung voller Dinge, die ich noch nie zuvor gemacht hatte.</p>
<p>Ich habe gelernt, in LaTeX zu schreiben und es zu lieben, musste JavaScript für die effiziente Bereitstellung der Stimuli lernen und R für die statistische Analyse. Außerdem konnte ich meine Fähigkeiten in der Datenvisualisierung mit Python auffrischen und habe einige schöne Grafiken der Ergebnisse erstellt.</p>
<p>Das Experiment läuft noch und ist online, falls du einen Blick darauf werfen möchtest. Beachte aber, dass die Messung der Reaktionsgeschwindigkeit in Millisekunden wichtig ist, weshalb es deinen Browser-Cache stark nutzt und dafür bekannt ist, weniger leistungsstarke Computer in die Knie zu zwingen.</p>
<a class="colored external" href="https://moryscarter.com/vespr/pavlovia.php?folder=arontaupe&experiment=av_experiment/&id=public&researcher=aron">Probier das Experiment selbst aus</a>
<p>Schon allein beim Schreiben bekam ich umfangreiches hilfreiches Feedback von meinen Betreuern und lernte viel über wissenschaftliche Prozesse und damit verbundene Überlegungen.</p>
<p>Es gab immer das nächste unlösbare Problem. Ein Beispiel war der Konflikt zwischen Wissenschaftlichkeit und ethischen Überlegungen, Datenschutz gegen die Genauigkeit der Ergebnisse. Da die Teilnehmenden private Geräte nutzten, konnte ich wichtige Daten wie ihre Internetgeschwindigkeit und -anbieter, ihre GPU-Art und ihre externe Hardware nicht kennen. Es stellte sich heraus, dass bei einem auditiven Experiment die Art und Einrichtung der Lautsprecher eine wichtige Rolle spielen und die Reaktionsgeschwindigkeit beeinflussen.</p>
<p>Die endgültige Version meiner Arbeit hat etwa 80 Seiten, vieles davon absolut langweilig, aber dennoch wichtige statistische Analysen.
Wenn du wirklich möchtest, kannst du dir hier das Ganze ansehen:</p>
<p>Ich bin ein Fan und Befürworter von Open Source und Open Science Praktiken.
Hier findest du auch den Rest des Projekts mit dem originalen Quellcode.
Ich bin noch nicht da, wo ich mit meinen Dokumentationspraktiken sein möchte, und es macht mir ein bisschen Angst, dass jetzt jeder alle meine Fehler sehen kann, aber ich stelle es als Übungsschritt zur Verfügung. Ich habe viel vom Anschauen anderer Projekte gelernt und profitiert, und ich strebe danach, auch offen über meine Prozesse zu sein.</p>
<p>Die originalen Video-Stimuli gehören nicht mir und ich habe kein Recht, sie zu veröffentlichen, daher sind sie hier ausgelassen.</p>
<a class="colored external" href="https://github.com/arontaupe/asynchrony_thesis">Finde das komplette Repo auf Github</a>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/coding/"><h2 id="Neuronale_Netze_und_Computer_Vision">Neuronale Netze und Computer Vision</h2>
<h2 id="Eine_Auswahl_von_Coding-Projekten">Eine Auswahl von Coding-Projekten</h2>
<p>Obwohl reines Programmieren und Debugging oft nicht meine Leidenschaft sind, erkenne ich die Bedeutung von neuronalen Netzen und anderen neueren Entwicklungen in der Computer Vision. Aus mehreren Projekten zu KI und maschinellem Lernen, die ich während meines Bachelor-Programms mitentwickelt habe, habe ich dieses ausgewählt, da ich denke, dass es gut dokumentiert ist und Schritt für Schritt erklärt, was wir dort tun.</p>
<h3 id="Bild-Superauflösung_mittels_Faltungsneuronaler_Netze_(Nachbildung_einer_Arbeit_von_2016)">Bild-Superauflösung mittels Faltungsneuronaler Netze (Nachbildung einer Arbeit von 2016)</h3>
<p>Bild-Superauflösung ist ein enorm wichtiges Thema in der Computer Vision. Wenn es ausreichend fortgeschritten funktioniert, könnten wir all unsere Screenshots, Selfies und Katzenbilder aus der Facebook-Ära 2006 und sogar von davor nehmen und sie auf moderne 4K-Anforderungen hochskalieren.</p>
<p>Um ein Beispiel dafür zu geben, was im Jahr 2020, nur 4 Jahre nach der hier vorgestellten Arbeit, möglich ist, wirf einen Blick auf dieses Video von 1902:</p>
<p>Die von uns betrachtete Arbeit von 2016 ist deutlich bescheidener: Sie versucht nur ein einzelnes Bild hochzuskalieren, aber historisch gesehen war sie eine der ersten, die Rechenzeiten erreichte, die klein genug waren, um solche Echtzeit-Video-Hochskalierung zu ermöglichen, wie du sie im Video (von 2020) siehst oder wie sie Nvidia heutzutage zur Hochskalierung von Videospielen verwendet.</p>
<p>Beispiel einer Super-Resolution-Aufnahme.
Das neuronale Netz fügt künstlich Pixel hinzu, sodass wir unser bescheidenes Selfie endlich auf einem Werbeplakat platzieren können, ohne von unserem durch Technologie verformten und verpixelten Gesicht entsetzt zu sein.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;coding&#x2F;sample_lr.png" alt="Ein Beispielbild mit niedriger Auflösung, das als Vergleichsbasis dient.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;coding&#x2F;sample_hr.png" alt="Ein hochauflösendes Bild, das als Referenz-Ground-Truth für den Vergleich mit anderen Proben dient.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;coding&#x2F;sample_sr.png" alt="Ein Beispielbild, bei dem die Auflösung künstlich mittels eines Bildverbesserungsalgorithmus erhöht wurde.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;coding&#x2F;sample_loss.png" alt="Ein Graph, der die beim Training des Modells verwendete Verlustfunktion illustriert und die Leistung des Modells im Zeitverlauf zeigt.">
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;coding&#x2F;sample_cos_sim.png" alt="Eine Visualisierung der pixelweisen Kosinus-Ähnlichkeit, die verwendet wird, um zu quantifizieren, wie ähnlich das generierte Bild dem Ground-Truth-Bild ist.">
<p class="caption">Eine qualitative Messung, die wir verwendeten, war die pixelweise Kosinus-Ähnlichkeit. Sie wird verwendet, um zu messen, wie ähnlich die Ausgabe- und Ground-Truth-Bilder sind</p>
<p><a href="https://colab.research.google.com/drive/1RlgIKJmX8Omz9CTktX7cdIV_BwarUFpv?usp=sharing">Das Python-Notebook für Bild-Superauflösung in Colab</a></p>
<h3 id="MTCNN_(Anwendung_und_Vergleich_einer_Arbeit_von_2016)">MTCNN (Anwendung und Vergleich einer Arbeit von 2016)</h3>
<p>Hier kannst du auch einen Blick auf ein anderes, viel kleineres Projekt werfen, bei dem wir einen eher klassischen maschinellen Lernansatz für die Gesichtserkennung nachgebaut haben. Hier verwenden wir bestehende Bibliotheken, um die Unterschiede in der Wirksamkeit der Ansätze zu demonstrieren und zu zeigen, dass Multi-task Cascaded Convolutional Networks (MTCNN) einer der leistungsfähigsten Ansätze im Jahr 2016 war. Da ich in das obige Projekt viel mehr Liebe und Arbeit investiert habe, würde ich dir empfehlen, dir dieses anzusehen, falls zwei Projekte zu viel sind.</p>
<p><a href="https://colab.research.google.com/drive/1uNGsVZ0Q42JRNa3BuI4W-JNJHaXD26bu?usp=sharing">Gesichtserkennung mit einem klassischen KI-Ansatz (Nachbildung einer Arbeit von 2016)</a></p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/critical-philosophy-subjectivity/"><h2 id="Forum_entries_from_the_Seminar:_Critical_Philosophy_of_Subjectivity_1:_Michel_Foucault">Forum entries from the Seminar: Critical Philosophy of Subjectivity 1: Michel Foucault</h2>
<h3 id="On_Butler:_Constituting_norms_=/=_carrying_normative_responsibilities_for_their_existence">On Butler: Constituting norms =/= carrying normative responsibilities for their existence</h3>
<p>Citation from Butler, Page 51, citing Ewald, which is, in turn, interpreting Foucault:</p>
<blockquote>
<p>The norm integrates anything which might attempt to go beyond it—nothing, nobody, whatever difference it might display, can ever claim to be exterior, or claim to possess an otherness which would actually make it other”
<cite><a href="https://doi.org/10.2307/2928449">(Norms, Discipline, and the Law, P.173)</a></cite></p>
</blockquote>
<p>Such a view suggests that any opposition to the norm is already
contained within the norm, and is crucial to its functioning.</p>
<p>Here, for me, the entire futility of the approach later identified and described is condensed into a few sentences.</p>
<blockquote>
<p>Hence, regulations that seek merely to curb certain specified activities (sexual harassment, welfare fraud, sexual speech) perform another activity that, for the most part, remains unmarked: the production of the parameters of personhood, that is, making persons according to abstract norms that at once condition and exceed the lives they make—and break.
<cite>Page 56, final sentence</cite></p>
</blockquote>
<p>The idea that it is impossible to legislatively regulate norms without propelling, propagating, and carving them out deeper resonates with me, but at the same time, it has left me undecided on how to proceed.
I understand the first citation to clearly be Ewald's interpretation of things and am not sure whether Foucault's careful circumvention of the term "Norms" is related to anticipation of this argument.</p>
<p>Further, I am not sure I share Ewald's interpretation; I see that the object "othered" by a norm is a constituent and necessary object for the norm, simply due to its "comparative" nature (p. 51, citation from Ewald).
The oppressed may well be as constituting of norms as the privileged, but this does not translate to a normative responsibility nor a pang of guilt in my opinion. The dangerous argument that the oppressed bear responsibility for their situation is too close for my taste. I would like to emphasize a clear cut between constituting and reinforcing a norm and thriving on it.
Yes, maybe that is a good location to make the cut: The normative and ethical pressure, or better, the guilt of complicity lies with the ones thriving BECAUSE of a norm and clearly not with those thriving DESPITE OF a norm.
I would think that Butler makes a similar argument elsewhere, but as such, I was missing it here, resulting in a very bleak and hopeless situation where any struggle to change the status quo through legislation is doomed and inevitably propagates and reinvents stable unfair relations of power.</p>
<p>Source Text: François Ewald; Norms, Discipline, and the Law. Representations 1 April 1990; 30 138–161. doi: <a href="https://doi.org/10.2307/2928449">https://doi.org/10.2307/2928449</a>
<p>Some tiny details about norms that stuck out to me about the norm were that: 1: they are fictional and thus, an object conforming to a norm is not more meaningful than an object not conforming to a norm. 2: the entire given set comprises the norm, the deviations play a defining role in the formation of the norm itself (or an average).
p. 152: Under norm, 3 phenomena are subsumed: Discipline,
less as a constraint, but more as a regulatory mechanism insurance,
Reducing objects to their relative occurrence, distributing risk. and standardization.
The norm has three defining features:</p>
<ul>
<li>positivism,
as reliant on facts, which have an aura of objectivity around them.</li>
<li>relativity,
they are neither absolute nor universal, they have a scope, both in definition as a certain temporal extension.</li>
<li>polarity
involving a classification between the normal and the abnormal, where the abnormal is to be some handicap, not attaining something that the normal does attain.</li>
</ul>
<p>What, then, is a norm?</p>
<blockquote>
<p>It is a way for a group to provide itself with a common denominator in accordance with a rigorous principle of self-referentiality, with no recourse to any kind of external reference point, either in the form of an idea or an object. The normative process can obey a variety of different logics: the panoptical logic of discipline, the probabilistic schema of insurance, or the communicative logic of the technical norm. These three logics have the same form: in each case, the rule which serves as a norm, by virtue of which everyone can measure, evaluate, and identify himself or herself, will be derived from those for whom it will serve as a standard. A strange logic, this, which forces the group to turn back in upon itself and which, from the moment it establishes itself, will let no one escape its purview.
<p>one finds all sorts of support mechanisms [...] which invent, modify and re-adjust, according to the circumstances of the moment and the place- so that you get a coherent, rational strategy, but one for which it is no longer possible to identify a person who conceived it.
<p>In this passage, and the one following it, I think Foucault pinpoints as one of the central attributes of the apparatus (or dispositif) the arbitrariness of the order of power relations. There is no identity having to undergo some sort of inventive process to start off a collective change, a "strategy" just happens to meet the criteria for deployment.</p>
<blockquote>
<p>But between the strategy which fixes, reproduces, multiplies and accentuates existing relations of forces, and the class which thereby finds itself in a ruling position, there is a reciprocal relation of production. Thus one can say that the strategy of moralising the working class is that of the bourgeoisie. One can even say that it's the strategy which allows the bourgeois class to be the bourgeois class and to exercise its domination. But what I don't think one can say is that it's the bourgeois class on the level of its ideology or its economic project which, as a sort of at once real and fictive subject, invented and forcibly imposed this strategy on the working class.</p>
</blockquote>
<p>This was for me the most powerful grasp of what an apparatus is. A complicated removal of the effector from the effect.
I struggle to continue to find any substance to the relations of the classes. Does reciprocal mean anything more than both are constitutive of each other? One produces the means of reproduction of the other, but where exactly can I apply moral judgements?
This whole ordeal and now I lack subjects to blame.
How can this theory possibly bring about change in society? Is that even its goal? Do we undergo this analysis in order to make society better in the end?</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/philosophy/"><h2 id="Critical_considerations_during_my_studies">Critical considerations during my studies</h2>
<p>I have attended a fair share of philosophical seminars in my studies and consider it a core topic connected both to science and to digital environments.
Normative and feminist social theory, as well as the theory of science and phenomenology, are all brought to me through seminar formats at university and made up a good part of my education there.
I find it hard to properly demonstrate what interests me without presenting often long-winded and dull term papers.
The courses I loved most also often had a format with a weekly hand-in, where students are asked to comment on the paper they just read to identify points to carry into next week's discussion. I am incredibly thankful for this methodology of approaching complex philosophical works, often complete books with supplicant essays surrounding the course topic. In my opinion, nearly all of the value created during these seminars is contained within the live discussions fed by reading materials and little opinion pieces in the form of forum comments. That's why I decided to share here a selection of these weekly commentaries and the sources they are based upon. They are often unrefined and informal, but they indicate the centerpiece of the seminars and demonstrate many thought processes that happened within me during these sessions. Although I took only a small selection, in sum they are a substantial read. Feel free to just skip through and read what catches your interest.</p>
<h2 id="Forum_entries_from_the_Seminar:_Critical_Epistemologies">Forum entries from the Seminar: Critical Epistemologies</h2>
<p>The text by Anderson helped shed light on a few issues I stumbled over with Frickers Account. On top of the various issues I and seemingly others have with her virtue-based approach, I think a utilitarian angle is worth considering. That would be: okay, I accept that people can help fight injustice by realising their privilege, showing restraint, silencing themselves, and adopting the benevolent listening approach. I think that is a practical, virtuous, and realistic endeavour.
But is it the effective path to alleviating structural injustice? I think not, and initially, that is a major reason I discarded Fricker’s approach, although I saw merit. I have similar concerns to Anderson in the scalability of virtues. Virtuous behavior might help my personal well-being, it gives me normative elevation and might even further the quality of relationships I have. But is it applicable to society, is it enough to counteract structural injustice?
Well, maybe, assuming that:</p>
<ol>
<li>Everyone realizes their privilege,</li>
<li>Everyone concludes that justice is the right goal,</li>
<li>Upon deciding to adopt a virtuous stance, everyone at least moderately succeeds in practicing what they preach.</li>
</ol>
<p>I think, for society, the same society that came up with patriarchy in the first place, external pressure, some measure independent of the convictedness of the subjects is needed.
Anderson made the powerful point of: “Anything that works, goes”, which took me some time to appreciate. I am always angry when I get told to keep my shower to a minimum or stop using plastic straws when I know exactly that my using less water is nothing compared to the institutionalized practice of Coca-Cola putting water into bottles. I feel like it is unjustified to ask me to save water while others triple their output, for performance.
The same thing applies to Epistemic injustices. It strikes me how much energy it costs to keep up virtuous behavior individually and how little effect there is to show for it. I do not believe in “trickling up” where institutions will eventually adopt individual practices.
Is Fricker thereby less right in her point? No, it adds up, as an entire population showering shorter adds up to lots of water saved.
Anderson also points out how locally innocent biases can create injustice on a “macro” scale. Another indicator for me is that local virtue is not the sole solution, as it can still feed and sustain a system enforcing epistemic injustice.</p>
<p>I still have doubts about what to do now with my ideas, on how the world looks that I want. I lack the imagination of seeing a world that is epistemically just, and it is hard to strive for something one cannot even imagine. The system is inherently leaning toward inequality, if I try to balance something on a needle, it will only go well so long, before small imbalances create chain reactions and the object should be called unstable. Should we even succeed in “resetting” society, creating equal participation for each subject, how will it remain just? Is Justice always a conjunct of Equality? Are there ways to achieve real Justice without needing equality?</p>
<p>Source Text: Dr. José Medina (2012) Hermeneutical Injustice and Polyphonic Contextualism: Social Silences and Shared Hermeneutical Responsibilities, Social Epistemology, 26:2, 201-220, DOI: 10.1080/02691728.2011.652214
<p>My biggest takeaway here was that, as I tried to hint at in an earlier comment,
Whenever we talk about justice, this necessarily refers to a relational concept, where everybody has a double role to ensure successful communication. Medina calls these the inquirer and the informant. So, every individual has to make sure to act to her capacity as an epistemologically sound knowledge-acquiring agent (the inquirer). This would involve knowing when and how to falsify/qualify statements, making inferences about the theory of mind, and generally comparing different statements. The other role is the informant, where the individual should have the capacity to function as an object in an inquiry by another.
Very roughly this can, I think, be compared to any good communication model, where there are a listener and a speaker, and both have to function. What was new here, or at least came out more clear is that it not only depends on the capacity of both of these roles on the subject, but it is also directly dependent on the “other”, the agent opposite of the subject. We may call this other society later but it helps me to visualize the other as an individual nonetheless. Where the analogy to communication now fails, in my opinion, is this cross-dependence, where an agent does not fully determine her capacity to act both as an inquirer and as an informant, it is co-determined by the “other”. So, if I, as an “other”, listen to someone's statements, and I fail or refuse to understand the epistemic content of the message, I am not only impairing my epistemic agency, but I also hurt the epistemic agency of the subject. Maybe obvious to most, but this thought struck me as being exactly the point of leverage for dysfunctionalities in power relations.
Also argued convincingly in the paper was that these are distinct and independent agencies, which can be impairing an individual separately.
Overall, the Medina text was incredibly helpful after the somewhat confusing Fricker text that felt incomplete and left a lot of questions for me. The medina text picked up all my initial doubts, that I couldn't properly formulate, and many more, while still holding to the general framework of Fricker.
Although I was not convinced by the Fricker Text, I tend to think the strategy:</p>
<p>"When in doubt, give the subject full epistemic credibility"</p>
<p>Is a good strategy that might alleviate a lot of issues regarding functions of power, and hierarchy, but also further, it might be a good counter for things as our confirmation bias, expectation bias and many individual errors that we could minimize by constantly exposing ourselves to falsifiability through others (voluntarily). Sounds like science applied to agency to me.</p>
<p>created by Aron Petau on Thursday 09. July 2020, 11:25</p>
</blockquote>
<h3 id="On_Jaggar:_Norms,_Outlaw_Emotions,_and_the_Ideal_Society">On Jaggar: Norms, Outlaw Emotions, and the Ideal Society</h3>
<p>Source Text: Alison M. Jaggar (1989) Love and knowledge: Emotion in feminist epistemology, Inquiry, 32:2, 151-176, DOI: 10.1080/00201748908602185
<p>I found Jaggar to be a very wholesome read, it was the perfect amount of grounded argumentative structure and felt very connected as a whole. This was, together with the ideas from Lugones the best and most fruitful paper for me.
On outlaw emotions:
First, I hate the term, I think it’s placative and fails to frame the (actually nice) idea behind it.
Outlaw Emotions are all those emotions incompatible with the dominant norms. That’s a huge field to cover, among feminist emotions they would also encompass emotions that are irrational or “faulty”. So, Jaggar does the term Justice by saying, some, but not all Outlaw Emotions are Feminist emotions. To make this evident, just think of a murderer's joy for killing, it is of no feminist interest to dissect, yet it is against dominant values. So, experiencing Outlaw emotions is a (probably) necessary, but not sufficient condition for feminism. The incompatible emotion serves to create discourse and change.
Jaggar convincingly shows how emotions have a direct influence on beliefs and can validly constitute evidence, while simultaneously validly influencing values in a similar manner.
When we talk about dominant/alternative norms, we already endorse hierarchy in society. We acknowledge its existence, simply by identifying the dominant norm. I am not quite sure what exactly Jaggar proposes we should do with the hierarchy structures in society. Explicitly I can read: Subcultures rejecting dominant norms should be formed, to create counterbalances and a somewhat fair discourse over the topic.
“How can we determine which outlaw emotions are to be endorsed or encouraged and which rejected? In what sense can we say that some emotional responses are more appropriate than others? What reason is there for supposing that certain alternative perceptions of the world, perceptions informed by outlaw emotions, are to be preferred to perceptions informed by conventional emotions? Here I can indicate only the general direction of an answer, whose full elaboration must await another occasion. I suggest that emotions are appropriate if they are characteristic of a society in which all Human Life (and perhaps some nonhuman life, too) thrive, or if they are conducive to establishing such a society.”
To me this passage sounds sketchy at best, there is no indication of how to successfully separate appropriate from inappropriate emotions. Roughly, I read this part as: emotions are warranted iff they increase the balance of power. (equivalent to minimizing the height of the hierarchy) I would love to get to read this “other occasion” because it seems indefensible to me to formulate a norm that states: Accept only emotions which eliminate/diminish norms.
The idea roughly resembles Rawls's Minimax Principle, where a policy should be implemented iff the benefit for the most disadvantaged is highest.
Another thing I found helpful is her reformulation of what norms do:
“Dominant Norms tend to serve dominant interests”
til here nothing new, this is a tautology for me, I understand norms as identical to dominant interests, that’s literally what norms are.
Is an alternative, suppressed norm even thinkable? Isn't it inherent in a norm that it be the dominant one?
But then, after that: "Whatever our color / gender / class / sexual orientation, we are likely to adopt the dominant value of racist, classist, homophobe, misogynistic white men."
This was rather helpful to me, as it reframes the “act” of oppression as the “likelihood of value distribution” being skewed in your favor, making everybody’s values more likely to be similar to yours. This nicely illustrates how a system can be hierarchical and oppressive, without anybody actively, intentionally “acting oppressive”, while still perpetuating oppression. I'm
not saying everybody is acting unintentionally oppressive, but it is always hard to imagine for me to picture "White Men" forming a group and collectively deciding on who to hate this coming season, Conceptually separating "being oppressed" and "oppressing" into phenomena
without necessary inherent causal relation makes sense to me here.</p>
<p>created by Aron Petau on Tuesday 23. June 2020, 18:52</p>
</blockquote>
<h2 id="Forum_entries_from_the_Seminar:_Critical_Philosophy_of_Subjectivity_1:_Michel_Foucault">Forum entries from the Seminar: Critical Philosophy of Subjectivity 1: Michel Foucault</h2>
<h3 id="On_Butler:_Constituting_norms_=/=_carrying_normative_responsibilities_for_their_existence">On Butler: Constituting norms =/= carrying normative responsibilities for their existence</h3>
<p>Citation from Butler, Page 51, citing Ewald, which is, in turn, interpreting Foucault:</p>
<blockquote>
<p>The norm integrates anything which might attempt to go beyond it—nothing, nobody, whatever difference it might display, can ever claim to be exterior, or claim to possess an otherness which would actually make it other”
<cite><a href="https://doi.org/10.2307/2928449">(Norms, Discipline, and the Law, P.173)</a></cite></p>
</blockquote>
<p>Such a view suggests that any opposition to the norm is already
contained within the norm, and is crucial to its functioning.</p>
<p>Here, for me, the entire futility of the approach later identified and described is condensed into a few sentences.</p>
<blockquote>
<p>Hence, regulations that seek merely to curb certain specified activities (sexual harassment, welfare fraud, sexual speech) perform another activity that, for the most part, remains unmarked: the production of the parameters of personhood, that is, making persons according to abstract norms that at once condition and exceed the lives they make—and break.
<cite>Page 56, final sentence</cite></p>
</blockquote>
<p>The idea that it is impossible to legislatively regulate norms without propelling, propagating, and carving them out deeper resonates with me, but at the same time, it has left me undecided on how to proceed.
I understand the first citation to clearly be Ewald's interpretation of things and am not sure whether Foucault's careful circumvention of the term "Norms" is related to anticipation of this argument.</p>
<p>Further, I am not sure I share Ewald's interpretation; I see that the object "othered" by a norm is a constituent and necessary object for the norm, simply due to its "comparative" nature (p. 51, citation from Ewald).
The oppressed may well be as constituting of norms as the privileged, but this does not translate to a normative responsibility nor a pang of guilt in my opinion. The dangerous argument that the oppressed bear responsibility for their situation is too close for my taste. I would like to emphasize a clear cut between constituting and reinforcing a norm and thriving on it.
Yes, maybe that is a good location to make the cut: The normative and ethical pressure, or better, the guilt of complicity lies with the ones thriving BECAUSE of a norm and clearly not with those thriving DESPITE OF a norm.
I would think that Butler makes a similar argument elsewhere, but as such, I was missing it here, resulting in a very bleak and hopeless situation where any struggle to change the status quo through legislation is doomed and inevitably propagates and reinvents stable unfair relations of power.</p>
<p>Source Text: François Ewald; Norms, Discipline, and the Law. Representations 1 April 1990; 30 138–161. doi: <a href="https://doi.org/10.2307/2928449">https://doi.org/10.2307/2928449</a>
<p>Some tiny details about norms that stuck out to me about the norm were that: 1: they are fictional and thus, an object conforming to a norm is not more meaningful than an object not conforming to a norm. 2: the entire given set comprises the norm, the deviations play a defining role in the formation of the norm itself (or an average).
p. 152: Under norm, 3 phenomena are subsumed: Discipline,
less as a constraint, but more as a regulatory mechanism insurance,
Reducing objects to their relative occurrence, distributing risk. and standardization.
The norm has three defining features:</p>
<ul>
<li>positivism,
as reliant on facts, which have an aura of objectivity around them.</li>
<li>relativity,
they are neither absolute nor universal, they have a scope, both in definition as a certain temporal extension.</li>
<li>polarity
involving a classification between the normal and the abnormal, where the abnormal is to be some handicap, not attaining something that the normal does attain.</li>
</ul>
<p>What, then, is a norm?</p>
<blockquote>
<p>It is a way for a group to provide itself with a common denominator in accordance with a rigorous principle of self-referentiality, with no recourse to any kind of external reference point, either in the form of an idea or an object. The normative process can obey a variety of different logics: the panoptical logic of discipline, the probabilistic schema of insurance, or the communicative logic of the technical norm. These three logics have the same form: in each case, the rule which serves as a norm, by virtue of which everyone can measure, evaluate, and identify himself or herself, will be derived from those for whom it will serve as a standard. A strange logic, this, which forces the group to turn back in upon itself and which, from the moment it establishes itself, will let no one escape its purview.
<p>one finds all sorts of support mechanisms [...] which invent, modify and re-adjust, according to the circumstances of the moment and the place- so that you get a coherent, rational strategy, but one for which it is no longer possible to identify a person who conceived it.
<p>In this passage, and the one following it, I think Foucault pinpoints as one of the central attributes of the apparatus (or dispositif) the arbitrariness of the order of power relations. There is no identity having to undergo some sort of inventive process to start off a collective change, a "strategy" just happens to meet the criteria for deployment.</p>
<blockquote>
<p>But between the strategy which fixes, reproduces, multiplies and accentuates existing relations of forces, and the class which thereby finds itself in a ruling position, there is a reciprocal relation of production. Thus one can say that the strategy of moralising the working class is that of the bourgeoisie. One can even say that it's the strategy which allows the bourgeois class to be the bourgeois class and to exercise its domination. But what I don't think one can say is that it's the bourgeois class on the level of its ideology or its economic project which, as a sort of at once real and fictive subject, invented and forcibly imposed this strategy on the working class.</p>
</blockquote>
<p>This was for me the most powerful grasp of what an apparatus is. A complicated removal of the effector from the effect.
I struggle to continue to find any substance to the relations of the classes. Does reciprocal mean anything more than both are constitutive of each other? One produces the means of reproduction of the other, but where exactly can I apply moral judgements?
This whole ordeal and now I lack subjects to blame.
How can this theory possibly bring about change in society? Is that even its goal? Do we undergo this analysis in order to make society better in the end?</p>
<p>created by Aron Petau on Sunday 12. December 2021, 22:01</p>
</blockquote>
<h2 id="Forum_entries_from_the_Seminar:_Is_political_violence_justifiable?_Reading_Judith_Butler_and_Elsa_Dorlin">Forum entries from the Seminar: Is political violence justifiable? Reading Judith Butler and Elsa Dorlin</h2>
<p>Source Text: Dorlin, Elsa. Se défendre: une philosophie de la violence. Zones, 2017.
<a href="https://books.google.de/books?hl=de&amp;lr=&amp;id=MD05DwAAQBAJ&amp;oi=fnd&amp;pg=PT7&amp;dq=dorlin+se+defendre+book&amp;ots=gVZ7VSU867&amp;sig=tMn1dRVSJDkUMBmmtMJOgT8JhcQ&amp;redir_esc=y#v=onepage&amp;q=dorlin%20se%20defendre%20book&amp;f=false">Publication (Not yet translated to English)</a></p>
</blockquote>
<p>From the seventh chapter in Dorlins "Self-Defense", I found the idea that safe spaces are actually prone to be counterproductive very strong.
I think the discussion around whether safe spaces are an effective tool that is appropriate on top is a rather current and ongoing one.
In so many other words, Dorlin here opens up the idea that the creation of a safe space always implies a hostile "outside" or other space.
Further, Dorling sees as problematic that safe spaces will often experience problematic situations when trying to self-govern. The line of thought here is that safe spaces often explicitly reject the authority of traditional state bodies, since those exactly are identified as the oppressive force. This is problematic because then the community inside the safe space has to recreate social norms from scratch and qua definition of a safe space end up being much more restrictive and monitoring, tapping also into potentially extreme measurements for "enforcing" safety.
Dorlin notes that by doing this, societal oppressive norms can end up becoming reproduced through the very instance created to shelter from it.
I think this opens up 2 points worth discussing:
Are there limits to the self-governance of leftist groups? How can self-governance be made possible without recreating some hierarchy or other?
Does this ignore that safe spaces can sometimes be essential for survival? According to Dorlin, the alternative seems to be to instead of building sheltered, isolated safe spaces, the fight has to occur in the public, transforming the entire space without the necessity for exclusive logic. How can we argue this? Could there be an oppressed position from whence any aggressive stance towards the public forbids itself? (I think there is!) For me this seems like putting the entire burden of transformational potential on the oppressed individual, enabling a position like: "Well, the person did not object or introduce change, so the person implied consent."
Will a public fight cause more harm being fought than it will save after introducing change? And who are we to calculate this beforehand?</p>
<p>created by Aron Petau on Sunday 05. December 2021, 15:52</p>
</blockquote>
<h2 id="Weekly_hand_in_from_the_Seminar:_Soziale_Erkenntnistheorie">Weekly hand in from the Seminar: Soziale Erkenntnistheorie</h2>
<li>Worin unterscheiden sich inferentialistische von nicht-inferentialistischen Theorien der testimonialen Erkenntnis (d.h. des Wissens durch das Zeugniss andere)?</li>
</ol>
<p>Inferentialistische Theorien gehen davon aus, dass die eigentliche Inferenz, also die Generierung eines neuen Epistems im Subjekt stattfindet. Konkret heisst dass, dass Ich die Aussage P einer dritten Person erst in irgendeiner Weise vor mir selbst rechtfertigen muss, bevor ich sie selbst verwenden kann. Ist die Aussage nun 2 + 2 = 4, muss ich also mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln selbst überprüfen, ob diese Aussage Wahrheits- und Kohärenzkriterien erfüllt. Ich muss also beispielsweise über darunterliegende Axiome, die mir bekannt sind, die Aussage extern (ausserhalb von Person X hat das gesagt, also kann Ich das glauben) überprüfen. Im simplen Beispiel also konkret das Ergebnis berechnen. Wenn man so will, liegt also immer die “Beweislast” für meine eigenen Episteme bei mir und ich kann diesen Beweisaufwand nur begrenzt auslagern. Eine sehr direkte Folge davon wäre, dass jeglicher Erkenntnisgewinn mit erheblicher, bewusster oder unbewusster Arbeit verbunden ist.
Dies wäre die wahrscheinlich logisch stringentere Theorie, gegen sie spricht aber die Phänomenologie eines Erkenntisgewinns. Eine Erkenntnis kommt uns oft vor wie ein “Heureka” Moment, wir “finden” sie, plötzlich ist sie da und wir können mit ihr arbeiten.
Eine nicht-inferentialistische Theorie legt ebendiese Beweislast nicht im Subjekt an, ich habe eine Erlaubnis, oder besser, ein Recht auf a-priori Annahme der Richtigkeit der Aussage. “Person X hat mir P gesagt, also kann ich P verwenden” ist nun valide und bedarf erstmal keiner weiteren Überprüfung auf Richtigkeit. Diese Argumentationslinie ist deutlich kompatibler mit der phänomenologischen Erfahrung einer Erkenntnis vim Alltag. Wir stoßen aber auf deutlich größere Probleme, wenn wir uns fragen, woher eigentlich unser Recht auf Wahrheitsannahme von Drittaussagen kommt. Klar, 2+2=4, weil der Prof das an die Tafel geschrieben hat, ist die “schlechtere” Begründung als zu sagen, dass das Ergebnis aus gewissen mathematischen Axiomen deduziert wurde.</p>
<ol start="2">
<li>Formulieren Sie jeweils einen Einwand gegen beide Theorien.</li>
</ol>
<p>Wir befinden uns also nun in der Spannung der phänomenalistischen “Heureka” Erfahrung des Findens von Epistemen (in nicht-inferentiellen Systemen) und dem Problem der schwachen Justifizierung von Aussagen gegenüber der erhöhten Stringenz eines epistemischen Systems, dass externe (logische, probabilistische, normative etc.) Gründe für Aussagen zur Verfügung stellt, aber einen schier unüberwindbaren rechnerischen Aufwand darstellt. Auch das Problem der ersten Begründung bleibt bestehen. Angenommen, ich weiß noch nichts, habe bisher null Episteme gesammelt, wie wird das erste Epistem, das ich finde, begründbar sein?</p>
<ol start="3">
<li>Worin besteht doxastische Verantwortung (doxastic responsibility) nach F und Ihrer eigenen Meinung nach.</li>
</ol>
<p>Doxastische Verantwortung ist die Verantwortung für die Begründbarkeit des eigenen Nezwerkes aus Epistemen. Wenn mich also jemand fragt: Warum glaubst du das?, ist es sozial im Allgemeinen erwartbar, dass ich darauf eine Antwort liefern kann. Und wie wir eben schon am Beispiel der Begründung für 2+2=4 gesehen haben, scheint es hier “bessere” und weniger gute Gründe zu geben, das heisst, eine Person kann zur Verantwortung gezogen werden, unzureichend begründete Episteme fallen zu lassen und eine gewisse Grenze zu ziehen, eine mindest erwartbare Begründung. Diese kann sehr wahrscheinlich nicht universell formuliert werden. Eine Regel wie: Alle Bürger dürfen nur noch Aussagen weiterverwenden, denen sie eine mindestens 90-prozentige Wahrheitswarscheinlichkeit attestieren, ist aus diversen Gründen problematisch.
Frickers Auffassung Doxastischer Verantwortung ist insofern speziell, als dass sie eine deutliche Verbindung moralischer Verantwortung (die wir offensichtlich alle in irgendeiner Form tragen) und Doxastischer Verantwortung sieht. Sogar die Gründe sind oft überlappend. Eine Gute Moralische Begründung, die zum Beispiel der Wahrhaftigkeit, scheint ganz offensichtlich auch eine gute doxastische begründung zu sein. Diese Parallelität zieht Fricker heran, um neo-aristotelianische Moralbegründuungen auch auf epistemischer Ebene wirksam zu machen.
Ich lasse mich da gern Überzeugen von Ihr und erache es als sinnvoll Doxastische Verantwortung in gewisser Weise moralisch bindend zu machen. Intuitiv wissen wir ja auch, dass unsere Erwartung, dass dritte wahrhaftig mit uns interagieren, auf Gegenseitigkeit beruht und das leben nicht nur normativ, sondern auch auf epistemischer Ebene “verbessert”. Dies liefert auch eine recht simplistesche Rechtfertigung, annehmen zu können, dass Dritte mir die Wahreit sagen. Ich tue ja auch immer mein Bestes, warum also die anderen nicht?</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/political-violence/"><h2 id="Forum_entries_from_the_Seminar:_Is_political_violence_justifiable?_Reading_Judith_Butler_and_Elsa_Dorlin">Forum entries from the Seminar: Is political violence justifiable? Reading Judith Butler and Elsa Dorlin</h2>
<p>Source Text: Dorlin, Elsa. Se défendre: une philosophie de la violence. Zones, 2017.
<a href="https://books.google.de/books?hl=de&amp;lr=&amp;id=MD05DwAAQBAJ&amp;oi=fnd&amp;pg=PT7&amp;dq=dorlin+se+defendre+book&amp;ots=gVZ7VSU867&amp;sig=tMn1dRVSJDkUMBmmtMJOgT8JhcQ&amp;redir_esc=y#v=onepage&amp;q=dorlin%20se%20defendre%20book&amp;f=false">Publication (Not yet translated to English)</a></p>
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<p>From the seventh chapter in Dorlins "Self-Defense", I found the idea that safe spaces are actually prone to be counterproductive very strong.
I think the discussion around whether safe spaces are an effective tool that is appropriate on top is a rather current and ongoing one.
In so many other words, Dorlin here opens up the idea that the creation of a safe space always implies a hostile "outside" or other space.
Further, Dorling sees as problematic that safe spaces will often experience problematic situations when trying to self-govern. The line of thought here is that safe spaces often explicitly reject the authority of traditional state bodies, since those exactly are identified as the oppressive force. This is problematic because then the community inside the safe space has to recreate social norms from scratch and qua definition of a safe space end up being much more restrictive and monitoring, tapping also into potentially extreme measurements for "enforcing" safety.
Dorlin notes that by doing this, societal oppressive norms can end up becoming reproduced through the very instance created to shelter from it.
I think this opens up 2 points worth discussing:
Are there limits to the self-governance of leftist groups? How can self-governance be made possible without recreating some hierarchy or other?
Does this ignore that safe spaces can sometimes be essential for survival? According to Dorlin, the alternative seems to be to instead of building sheltered, isolated safe spaces, the fight has to occur in the public, transforming the entire space without the necessity for exclusive logic. How can we argue this? Could there be an oppressed position from whence any aggressive stance towards the public forbids itself? (I think there is!) For me this seems like putting the entire burden of transformational potential on the oppressed individual, enabling a position like: "Well, the person did not object or introduce change, so the person implied consent."
Will a public fight cause more harm being fought than it will save after introducing change? And who are we to calculate this beforehand?</p>
<p>created by Aron Petau on Sunday 05. December 2021, 15:52</p>
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<h2 id="Weekly_hand_in_from_the_Seminar:_Soziale_Erkenntnistheorie">Weekly hand in from the Seminar: Soziale Erkenntnistheorie</h2>
<li>Worin unterscheiden sich inferentialistische von nicht-inferentialistischen Theorien der testimonialen Erkenntnis (d.h. des Wissens durch das Zeugniss andere)?</li>
</ol>
<p>Inferentialistische Theorien gehen davon aus, dass die eigentliche Inferenz, also die Generierung eines neuen Epistems im Subjekt stattfindet. Konkret heisst dass, dass Ich die Aussage P einer dritten Person erst in irgendeiner Weise vor mir selbst rechtfertigen muss, bevor ich sie selbst verwenden kann. Ist die Aussage nun 2 + 2 = 4, muss ich also mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln selbst überprüfen, ob diese Aussage Wahrheits- und Kohärenzkriterien erfüllt. Ich muss also beispielsweise über darunterliegende Axiome, die mir bekannt sind, die Aussage extern (ausserhalb von Person X hat das gesagt, also kann Ich das glauben) überprüfen. Im simplen Beispiel also konkret das Ergebnis berechnen. Wenn man so will, liegt also immer die “Beweislast” für meine eigenen Episteme bei mir und ich kann diesen Beweisaufwand nur begrenzt auslagern. Eine sehr direkte Folge davon wäre, dass jeglicher Erkenntnisgewinn mit erheblicher, bewusster oder unbewusster Arbeit verbunden ist.
Dies wäre die wahrscheinlich logisch stringentere Theorie, gegen sie spricht aber die Phänomenologie eines Erkenntisgewinns. Eine Erkenntnis kommt uns oft vor wie ein “Heureka” Moment, wir “finden” sie, plötzlich ist sie da und wir können mit ihr arbeiten.
Eine nicht-inferentialistische Theorie legt ebendiese Beweislast nicht im Subjekt an, ich habe eine Erlaubnis, oder besser, ein Recht auf a-priori Annahme der Richtigkeit der Aussage. “Person X hat mir P gesagt, also kann ich P verwenden” ist nun valide und bedarf erstmal keiner weiteren Überprüfung auf Richtigkeit. Diese Argumentationslinie ist deutlich kompatibler mit der phänomenologischen Erfahrung einer Erkenntnis vim Alltag. Wir stoßen aber auf deutlich größere Probleme, wenn wir uns fragen, woher eigentlich unser Recht auf Wahrheitsannahme von Drittaussagen kommt. Klar, 2+2=4, weil der Prof das an die Tafel geschrieben hat, ist die “schlechtere” Begründung als zu sagen, dass das Ergebnis aus gewissen mathematischen Axiomen deduziert wurde.</p>
<ol start="2">
<li>Formulieren Sie jeweils einen Einwand gegen beide Theorien.</li>
</ol>
<p>Wir befinden uns also nun in der Spannung der phänomenalistischen “Heureka” Erfahrung des Findens von Epistemen (in nicht-inferentiellen Systemen) und dem Problem der schwachen Justifizierung von Aussagen gegenüber der erhöhten Stringenz eines epistemischen Systems, dass externe (logische, probabilistische, normative etc.) Gründe für Aussagen zur Verfügung stellt, aber einen schier unüberwindbaren rechnerischen Aufwand darstellt. Auch das Problem der ersten Begründung bleibt bestehen. Angenommen, ich weiß noch nichts, habe bisher null Episteme gesammelt, wie wird das erste Epistem, das ich finde, begründbar sein?</p>
<ol start="3">
<li>Worin besteht doxastische Verantwortung (doxastic responsibility) nach F und Ihrer eigenen Meinung nach.</li>
</ol>
<p>Doxastische Verantwortung ist die Verantwortung für die Begründbarkeit des eigenen Nezwerkes aus Epistemen. Wenn mich also jemand fragt: Warum glaubst du das?, ist es sozial im Allgemeinen erwartbar, dass ich darauf eine Antwort liefern kann. Und wie wir eben schon am Beispiel der Begründung für 2+2=4 gesehen haben, scheint es hier “bessere” und weniger gute Gründe zu geben, das heisst, eine Person kann zur Verantwortung gezogen werden, unzureichend begründete Episteme fallen zu lassen und eine gewisse Grenze zu ziehen, eine mindest erwartbare Begründung. Diese kann sehr wahrscheinlich nicht universell formuliert werden. Eine Regel wie: Alle Bürger dürfen nur noch Aussagen weiterverwenden, denen sie eine mindestens 90-prozentige Wahrheitswarscheinlichkeit attestieren, ist aus diversen Gründen problematisch.
Frickers Auffassung Doxastischer Verantwortung ist insofern speziell, als dass sie eine deutliche Verbindung moralischer Verantwortung (die wir offensichtlich alle in irgendeiner Form tragen) und Doxastischer Verantwortung sieht. Sogar die Gründe sind oft überlappend. Eine Gute Moralische Begründung, die zum Beispiel der Wahrhaftigkeit, scheint ganz offensichtlich auch eine gute doxastische begründung zu sein. Diese Parallelität zieht Fricker heran, um neo-aristotelianische Moralbegründuungen auch auf epistemischer Ebene wirksam zu machen.
Ich lasse mich da gern Überzeugen von Ihr und erache es als sinnvoll Doxastische Verantwortung in gewisser Weise moralisch bindend zu machen. Intuitiv wissen wir ja auch, dass unsere Erwartung, dass dritte wahrhaftig mit uns interagieren, auf Gegenseitigkeit beruht und das leben nicht nur normativ, sondern auch auf epistemischer Ebene “verbessert”. Dies liefert auch eine recht simplistesche Rechtfertigung, annehmen zu können, dass Dritte mir die Wahreit sagen. Ich tue ja auch immer mein Bestes, warum also die anderen nicht?</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/chatbot/"><h2 id="Guru_to_Go:_Ein_sprachgesteuerter_Meditations-Assistent_und_Stimmungs-Tracker">Guru to Go: Ein sprachgesteuerter Meditations-Assistent und Stimmungs-Tracker</h2>
<p>Hier sehen Sie ein Demo-Video eines sprachgesteuerten Meditations-Assistenten, den wir im Kurs "Conversational Agents and Speech Interfaces" entwickelt haben</p>
<p>Das zentrale Ziel des gesamten Projekts war es, den Assistenten vollständig sprachgesteuert zu gestalten, sodass das Telefon während der Meditation nicht berührt werden muss.</p>
<p>Der Chatbot wurde in Google Dialogflow entwickelt, einer Engine für natürliches Sprachverständnis, die freie Texteingaben interpretieren und darin Entitäten und Absichten erkennen kann.
Wir haben ein eigenes Python-Backend geschrieben, um diese ausgewerteten Absichten zu nutzen und individualisierte Antworten zu berechnen.</p>
<p>Die resultierende Anwendung läuft im Google Assistant und kann adaptiv Meditationen bereitstellen, den Stimmungsverlauf visualisieren und umfassend über Meditationspraktiken informieren. Leider haben wir Beta-Funktionen des älteren "Google Assistant" Frameworks verwendet, das Monate später von Google in "Actions on Google" umbenannt wurde und Kernfunktionalitäten änderte, die eine umfangreiche Migration erforderten, für die weder Chris, mein Partner in diesem Projekt, noch ich Zeit fanden.</p>
<p>Dennoch funktionierte der gesamte Chatbot als Meditations-Player und konnte aufgezeichnete Stimmungen für jeden Benutzer über die Zeit grafisch darstellen und speichern.</p>
<p>Unten angehängt finden Sie auch unseren Abschlussbericht mit Details zur Programmierung und zum Gedankenprozess.</p>
<a class="colored external" href="https://github.com/cstenkamp/medibot_pythonbackend">Das Projekt auf GitHub ansehen</a>
<p>Nachdem dies mein erster Einblick in die Nutzung des Google Frameworks für die Erstellung eines Sprachassistenten war und ich dabei auf viele Probleme stieß, die teilweise auch Eingang in den Abschlussbericht fanden, konnte ich diese Erfahrungen nutzen und arbeite derzeit an <a href="/allei/">Ällei</a>, einem weiteren Chatbot mit einem anderen Schwerpunkt, der nicht innerhalb von Actions on Google realisiert wird, sondern eine eigene React-App auf einer Website erhält.</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/critical-epistemologies/"><h2 id="Forum_entries_from_the_Seminar:_Critical_Epistemologies">Forum entries from the Seminar: Critical Epistemologies</h2>
<p>The text by Anderson helped shed light on a few issues I stumbled over with Frickers Account. On top of the various issues I and seemingly others have with her virtue-based approach, I think a utilitarian angle is worth considering. That would be: okay, I accept that people can help fight injustice by realising their privilege, showing restraint, silencing themselves, and adopting the benevolent listening approach. I think that is a practical, virtuous, and realistic endeavour.
But is it the effective path to alleviating structural injustice? I think not, and initially, that is a major reason I discarded Fricker’s approach, although I saw merit. I have similar concerns to Anderson in the scalability of virtues. Virtuous behavior might help my personal well-being, it gives me normative elevation and might even further the quality of relationships I have. But is it applicable to society, is it enough to counteract structural injustice?
Well, maybe, assuming that:</p>
<ol>
<li>Everyone realizes their privilege,</li>
<li>Everyone concludes that justice is the right goal,</li>
<li>Upon deciding to adopt a virtuous stance, everyone at least moderately succeeds in practicing what they preach.</li>
</ol>
<p>I think, for society, the same society that came up with patriarchy in the first place, external pressure, some measure independent of the convictedness of the subjects is needed.
Anderson made the powerful point of: “Anything that works, goes”, which took me some time to appreciate. I am always angry when I get told to keep my shower to a minimum or stop using plastic straws when I know exactly that my using less water is nothing compared to the institutionalized practice of Coca-Cola putting water into bottles. I feel like it is unjustified to ask me to save water while others triple their output, for performance.
The same thing applies to Epistemic injustices. It strikes me how much energy it costs to keep up virtuous behavior individually and how little effect there is to show for it. I do not believe in “trickling up” where institutions will eventually adopt individual practices.
Is Fricker thereby less right in her point? No, it adds up, as an entire population showering shorter adds up to lots of water saved.
Anderson also points out how locally innocent biases can create injustice on a “macro” scale. Another indicator for me is that local virtue is not the sole solution, as it can still feed and sustain a system enforcing epistemic injustice.</p>
<p>I still have doubts about what to do now with my ideas, on how the world looks that I want. I lack the imagination of seeing a world that is epistemically just, and it is hard to strive for something one cannot even imagine. The system is inherently leaning toward inequality, if I try to balance something on a needle, it will only go well so long, before small imbalances create chain reactions and the object should be called unstable. Should we even succeed in “resetting” society, creating equal participation for each subject, how will it remain just? Is Justice always a conjunct of Equality? Are there ways to achieve real Justice without needing equality?</p>
<p>Source Text: Dr. José Medina (2012) Hermeneutical Injustice and Polyphonic Contextualism: Social Silences and Shared Hermeneutical Responsibilities, Social Epistemology, 26:2, 201-220, DOI: 10.1080/02691728.2011.652214
<p>My biggest takeaway here was that, as I tried to hint at in an earlier comment,
Whenever we talk about justice, this necessarily refers to a relational concept, where everybody has a double role to ensure successful communication. Medina calls these the inquirer and the informant. So, every individual has to make sure to act to her capacity as an epistemologically sound knowledge-acquiring agent (the inquirer). This would involve knowing when and how to falsify/qualify statements, making inferences about the theory of mind, and generally comparing different statements. The other role is the informant, where the individual should have the capacity to function as an object in an inquiry by another.
Very roughly this can, I think, be compared to any good communication model, where there are a listener and a speaker, and both have to function. What was new here, or at least came out more clear is that it not only depends on the capacity of both of these roles on the subject, but it is also directly dependent on the “other”, the agent opposite of the subject. We may call this other society later but it helps me to visualize the other as an individual nonetheless. Where the analogy to communication now fails, in my opinion, is this cross-dependence, where an agent does not fully determine her capacity to act both as an inquirer and as an informant, it is co-determined by the “other”. So, if I, as an “other”, listen to someone's statements, and I fail or refuse to understand the epistemic content of the message, I am not only impairing my epistemic agency, but I also hurt the epistemic agency of the subject. Maybe obvious to most, but this thought struck me as being exactly the point of leverage for dysfunctionalities in power relations.
Also argued convincingly in the paper was that these are distinct and independent agencies, which can be impairing an individual separately.
Overall, the Medina text was incredibly helpful after the somewhat confusing Fricker text that felt incomplete and left a lot of questions for me. The medina text picked up all my initial doubts, that I couldn't properly formulate, and many more, while still holding to the general framework of Fricker.
Although I was not convinced by the Fricker Text, I tend to think the strategy:</p>
<p>"When in doubt, give the subject full epistemic credibility"</p>
<p>Is a good strategy that might alleviate a lot of issues regarding functions of power, and hierarchy, but also further, it might be a good counter for things as our confirmation bias, expectation bias and many individual errors that we could minimize by constantly exposing ourselves to falsifiability through others (voluntarily). Sounds like science applied to agency to me.</p>
<p>created by Aron Petau on Thursday 09. July 2020, 11:25</p>
</blockquote>
<h3 id="On_Jaggar:_Norms,_Outlaw_Emotions,_and_the_Ideal_Society">On Jaggar: Norms, Outlaw Emotions, and the Ideal Society</h3>
<p>Source Text: Alison M. Jaggar (1989) Love and knowledge: Emotion in feminist epistemology, Inquiry, 32:2, 151-176, DOI: 10.1080/00201748908602185
<p>I found Jaggar to be a very wholesome read, it was the perfect amount of grounded argumentative structure and felt very connected as a whole. This was, together with the ideas from Lugones the best and most fruitful paper for me.
On outlaw emotions:
First, I hate the term, I think it’s placative and fails to frame the (actually nice) idea behind it.
Outlaw Emotions are all those emotions incompatible with the dominant norms. That’s a huge field to cover, among feminist emotions they would also encompass emotions that are irrational or “faulty”. So, Jaggar does the term Justice by saying, some, but not all Outlaw Emotions are Feminist emotions. To make this evident, just think of a murderer's joy for killing, it is of no feminist interest to dissect, yet it is against dominant values. So, experiencing Outlaw emotions is a (probably) necessary, but not sufficient condition for feminism. The incompatible emotion serves to create discourse and change.
Jaggar convincingly shows how emotions have a direct influence on beliefs and can validly constitute evidence, while simultaneously validly influencing values in a similar manner.
When we talk about dominant/alternative norms, we already endorse hierarchy in society. We acknowledge its existence, simply by identifying the dominant norm. I am not quite sure what exactly Jaggar proposes we should do with the hierarchy structures in society. Explicitly I can read: Subcultures rejecting dominant norms should be formed, to create counterbalances and a somewhat fair discourse over the topic.
“How can we determine which outlaw emotions are to be endorsed or encouraged and which rejected? In what sense can we say that some emotional responses are more appropriate than others? What reason is there for supposing that certain alternative perceptions of the world, perceptions informed by outlaw emotions, are to be preferred to perceptions informed by conventional emotions? Here I can indicate only the general direction of an answer, whose full elaboration must await another occasion. I suggest that emotions are appropriate if they are characteristic of a society in which all Human Life (and perhaps some nonhuman life, too) thrive, or if they are conducive to establishing such a society.”
To me this passage sounds sketchy at best, there is no indication of how to successfully separate appropriate from inappropriate emotions. Roughly, I read this part as: emotions are warranted iff they increase the balance of power. (equivalent to minimizing the height of the hierarchy) I would love to get to read this “other occasion” because it seems indefensible to me to formulate a norm that states: Accept only emotions which eliminate/diminish norms.
The idea roughly resembles Rawls's Minimax Principle, where a policy should be implemented iff the benefit for the most disadvantaged is highest.
Another thing I found helpful is her reformulation of what norms do:
“Dominant Norms tend to serve dominant interests”
til here nothing new, this is a tautology for me, I understand norms as identical to dominant interests, that’s literally what norms are.
Is an alternative, suppressed norm even thinkable? Isn't it inherent in a norm that it be the dominant one?
But then, after that: "Whatever our color / gender / class / sexual orientation, we are likely to adopt the dominant value of racist, classist, homophobe, misogynistic white men."
This was rather helpful to me, as it reframes the “act” of oppression as the “likelihood of value distribution” being skewed in your favor, making everybody’s values more likely to be similar to yours. This nicely illustrates how a system can be hierarchical and oppressive, without anybody actively, intentionally “acting oppressive”, while still perpetuating oppression. I'm
not saying everybody is acting unintentionally oppressive, but it is always hard to imagine for me to picture "White Men" forming a group and collectively deciding on who to hate this coming season, Conceptually separating "being oppressed" and "oppressing" into phenomena
without necessary inherent causal relation makes sense to me here.</p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/plastic-recycling/"><p>Als 3D-Druck-Enthusiast sehe ich mich regelmäßig mit dem Thema Nachhaltigkeit konfrontiert.<br />
Die meisten 3D-gedruckten Teile werden nie recycelt und tragen eher zum globalen Müllproblem bei, als es zu reduzieren.<br />
Das Problem liegt weniger beim Drucker selbst als bei der <strong>dimensionalen Genauigkeit</strong> und der <strong>Reinheit des Materials</strong>. Dies führt zu einer riesigen Industrie, insbesondere in Deutschland, die enorme Mengen an <strong>Neukunststoff</strong> verbraucht.</p>
<h3 id="Was_kann_man_tun?">Was kann man tun?</h3>
<p>Wir können Produkte langlebiger gestalten, Recycling-Labels aufdrucken und nur funktionale Objekte drucken. Dennoch verhindert dies nicht die Nutzung von Neukunststoffen. Recycelter Filament ist oft doppelt so teuer bei schlechterer Qualität – kein Wunder, dass er kaum Verbreitung findet.</p>
<p>Das Kernproblem ist die <strong>fehlende wirtschaftliche Machbarkeit</strong> eines echten Recyclings. Das exakte Identifizieren von Kunststoffarten ist extrem schwierig und noch ungelöst. Es gibt Bereitschaft zu recyceln, aber das System fehlt.</p>
<p>Ich möchte Menschen motivieren, ihren Müll <strong>zu waschen und zu sortieren</strong>, die teuersten Schritte im Recyclingprozess. Selbst kleine Beiträge, wie meine Mutter, die Flaschendeckel sammelt, sind wertvoll.<br />
Dies funktioniert nur in einem <strong>lokalen, dezentralen Umfeld</strong>. Existierende Recyclinganlagen können nicht 200 verschiedene Kunststoffarten trennen.</p>
<p>Mit sauberem, sortiertem Material – etwa Flaschendeckel (HDPE) oder fehlerhafte Drucke (PET-G) – starte ich bereits im Vorteil. Jetzt müssen die Teile noch in <strong>gleichmäßige Partikel</strong> zerkleinert werden.</p>
<p>Mit diesen Open-Source-Zeichnungen konnte ich meinen eigenen, sehr gefährlichen Kunststoff-Shredder zusammenbauen.<br />
Die Motorisierung übernahm ein alter Gartenschredder, der Motor und Verkabelung intakt hatte. Wir schnitten ihn auseinander und befestigten ihn am Shredder.</p>
<p>Nach Austausch der schwachen Kraftübertragungsschraube gegen einen Industrie-Kuppler waren wir startklar. Sicherheit bleibt ein Thema, ein richtiger Trichter ist in Arbeit.</p>
<p>Der <strong>Filastruder</strong>, entworfen von Tim Elmore, bietet eine kostengünstige Möglichkeit, Filament zu extrudieren.<br />
Die größten Herausforderungen: <strong>präzise Durchmesserkontrolle</strong> ±0,03 mm, sonst schwankt die Qualität.</p>
<p>Motor presst Kunststoffpellets durch eine beheizte Schraube, am Ende wird durch die Düse extrudiert und der Durchmesser eingestellt. Links wickelt die Maschine das Filament auf eine Spule.</p>
<p>Der Filastruder wird von einem <strong>Arduino gesteuert</strong> und ist hoch konfigurierbar. Ein Lasersensor misst den Filamentdurchmesser.</p>
<h3 id="Machine_Learning_für_optimale_Filamentqualität">Machine Learning für optimale Filamentqualität</h3>
Diese Variablen können <strong>in Echtzeit optimiert</strong> werden – ähnlich wie in kommerziellen Anlagen.</p>
<p><img src="/assets/images/recycling_variables.png" alt="Die Variablen in einer iterativen Optimierung"/></p>
<p>Automatisierung ist nicht nur ein Jobkiller, sondern kann Umweltprobleme lösen.</p>
<p>Dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen und wird Teil meiner <strong>Masterarbeit</strong> sein.<br />
Die Umsetzung erfordert viele Skills, die ich im Design &amp; Computation Programm lerne oder noch vertiefe.</p>
<a class="colored external" href="https://www.filamentive.com/recycling-failed-and-waste-3d-prints-into-filament-challenges/">Filamentive Statement zur Recycling-Herausforderung</a>
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<a class="colored external" href="https://www.youmagine.com/designs/infidel-inline-filament-diameter-estimator-lowcost-10-24">Open Source Filament-Durchmesser-Sensor von Tomas Sanladerer</a>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/beacon/"><h2 id="BEACON:_Dezentralisierung_des_Stromnetzes_in_unzugänglichen_und_abgelegenen_Regionen">BEACON: Dezentralisierung des Stromnetzes in unzugänglichen und abgelegenen Regionen</h2>
<p>Zugang zu Elektrizität ist ein grundlegendes Menschenrecht. Das mag zunächst übertrieben klingen, doch wenn man bedenkt, wie viele kleine Aufgaben der Strom uns indirekt abnimmt – Licht, Wäsche, Kochen, Kühlen, Heizen, Unterhaltung – wird schnell klar, wie viel Zeit und Aufwand ohne Elektrizität nötig wäre. Weltweit leben etwa <strong>eine Milliarde Menschen</strong> ohne Zugang zu Strom auf dem sogenannten Tier-2-Level.</p>
<p><a href="https://sdgs.un.org/goals/goal7">SDGS Ziel 7</a></p>
<p><img src="/assets/images/electricity_tiers.png" alt="Die von der UN definierten Elektrizitätsstufen"/></p>
<p>Menschen erkennen erst dann, wie viel Arbeit in alltäglichen Dingen steckt, wenn sie keinen Strom haben. Doch es geht dabei nicht nur um Bequemlichkeit – Elektrizität rettet Leben: Krankenhäuser, Telekommunikation, Kühlung von Medikamenten – all das hängt davon ab.<br />
Warum also sind immer noch so viele Menschen unterversorgt?<br />
<strong>Die Antwort: fehlende Rentabilität.</strong> Es wäre ein wohltätiges, aber kein profitables Projekt, jede Person auf der Welt zu versorgen. Doch was, wenn wir eine Struktur finden könnten, die <strong>wirtschaftlich tragfähig</strong> ist und sich gleichzeitig an schwierige Bedingungen (Wetter, Abgeschiedenheit, Höhenlage) sowie an kleinere Einkommen anpassen kann?</p>
<p>Ende 2018 verbrachte ich vier Monate im Norden Indiens – im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem <strong>IIT Kharagpur</strong>.<br />
Das Ziel: an einem der 17 von der UN definierten nachhaltigen Entwicklungsziele zu arbeiten – Elektrizität.</p>
<p>Weltweit haben schätzungsweise <strong>eine Milliarde Menschen</strong> keinen oder nur unzureichenden Zugang zum Stromnetz.<br />
Einige davon leben hier – im <strong>Key-Kloster</strong> im Spiti-Tal, auf etwa 3500 Metern Höhe.</p>
<p>Das ist <strong>Tashi Gang</strong>, ein Dorf nahe des Klosters. Es beherbergt rund 50 Menschen und ist nur drei bis vier Monate im Sommer über eine Straße erreichbar. Den Rest des Jahres sind die Bewohner auf Hubschrauber-Erste-Hilfe angewiesen – erreichbar nur über einen funktionierenden Mobilfunkturm.</p>
<p>In einer Umgebung, die auf Wasser- und Sonnenenergie angewiesen ist, mit über sechs Monaten Schnee, häufigen Schneestürmen und Temperaturen bis zu –35 °C, ist die Netzsicherung schwierig.</p>
<p>Unser Ansatz war es, die im Westen etablierte Vorstellung von Elektrizität als homogenes, zentral erzeugtes Produkt zu hinterfragen und stattdessen die Möglichkeiten eines <strong>prädiktiven, sich selbst korrigierenden und dezentralen Netzes</strong> zu erforschen.</p>
<p>Anstatt bei einem Sturm einen kompletten Blackout zu riskieren, könnten bei einer Priorisierung der Energieverwendung wichtige Funktionen – etwa Radiotürme oder Krankenhäuser – teilweise weiterbetrieben werden. Die Binarität von Strom / kein Strom würde durch ein System von <strong>Zuteilungen nach Bedarf und Zeitfenstern</strong> ersetzt.<br />
Langfristig war die Vision ein <strong>lokaler, prädiktiver Strommarkt</strong>, bei dem Menschen überschüssige Energie verkaufen können.</p>
<p>Zur Machbarkeitsprüfung führte ich psychologische Akzeptanzstudien durch und sammelte Daten zum lokalen Stromverbrauch. Anschließend simulierte ich einen typischen Strombedarfstag im Key-Kloster und in den umliegenden Dörfern und entwickelte Konzepte für kostengünstige <strong>Smart-Microgrid-Controller</strong>.</p>
<p>Die hier in Deutschland verfügbaren Netzsteuerboxen kosten mehrere Hundert bis Tausend Euro – keine realistische Lösung für die Bevölkerung vor Ort. Stattdessen planten wir <strong>Raspberry Pi-basierte Systeme</strong>, vernetzt über Ethernet oder lokale Mesh-Netze.</p>
<p>Durch den Besuch öffentlicher Schulen im Englischunterricht konnte ich mit Jugendlichen über den Stromzustand in ihren Haushalten sprechen und umfangreiche Daten erheben. Insgesamt nahmen <strong>145 Teilnehmer aus über sechs Schulen</strong> in etwa <strong>vier Distrikten</strong> teil – alle im indischen Himalaya.</p>
<p>Der Altersdurchschnitt lag bei 17 Jahren. Durchschnittlich leben 6 Personen pro Haushalt mit etwa 5 Smart-Geräten. Nur 2 % der Haushalte hatten gar keine, 42 % verfügten über Computer oder Laptops.</p>
<p>Im Winter oder bei Regen sinkt die Qualität also deutlich – um über 30 %.<br />
Im Durchschnitt haben Haushalte <strong>15,1 Stunden Strom pro Tag</strong> (≈ 63 %). Einige Regionen, wie Diskit, nur rund 4 Stunden.</p>
<p>Etwa 95 % der Haushalte besitzen funktionierende Stromzähler.</p>
<p>Ein weiteres Ziel war herauszufinden, <strong>was Menschen dazu bewegt, Strom zu teilen oder zu verschieben</strong>.<br />
Ohne zusätzliche Information lag die Bereitschaft zur Verzögerung des Verbrauchs bei 5,5 / 10 – mit Aussicht auf Kostenvorteile stieg sie auf 6,9.</p>
<p>Basierend auf den Daten simulierte ich den Einsatz von <strong>200 Solarmodulen à 300 Wp</strong>, einmal mit und einmal ohne intelligente Laststeuerung.</p>
<p><img src="/images/sam_sim.png" alt="SAM Simulation eines lokalen Solarsystems"/><br />
<p>Auch wenn Solar nicht optimal ist – vor allem wegen Kälte und Batterielagerung – zeigte sich, dass <strong>intelligente Lastverteilung</strong> den nutzbaren Ertrag im Winter von einem Fünftel auf etwa die Hälfte steigern kann.</p>
<p>Das Konzept des <strong>Teilens und Verzögerns</strong> ist zentral. Wie bei einem gemeinschaftlich genutzten Brunnen kann auch Strom gemeinschaftlich erzeugt und genutzt werden.<br />
Gemeinsam beheizte Räume oder öffentliche Projekträume sparen Energie und fördern Gemeinschaft.</p>
<p>Leider wurde das Projekt nie weitergeführt, und die Situation im Spiti-Tal hat sich kaum verbessert. Eine neue Bergstraße gibt Hoffnung auf mehr Tourismus – und damit auf wirtschaftlich tragfähige Lösungen.</p>
<p>Ich selbst war als Forschungspraktikant beteiligt, ohne Einfluss auf die Umsetzung. Dennoch bin ich überzeugt, dass <strong>dezentrale Lösungen</strong> der richtige Weg sind – gerade für extreme Regionen wie den Himalaya.<br />
Denn eines bleibt wahr: <strong>Elektrizität ist ein Menschenrecht.</strong></p>
<contenttype="html"xml:base="https://aron.petau.net/de/project/cad/"><h2 id="3D-Modellierung_und_CAD">3D-Modellierung und CAD</h2>
<h3 id="Gestaltung_von_3D-Objekten">Gestaltung von 3D-Objekten</h3>
<p>Beim Erlernen des 3D-Drucks hat mich vor allem die Möglichkeit fasziniert, bestehende Produkte zu verändern oder zu reparieren.<br />
Auch wenn es eine großartige Community mit vielen guten und kostenlosen Modellen gibt, bin ich schnell an den Punkt gekommen, an dem ich nicht fand, was ich suchte.<br />
Mir wurde klar, dass dies eine wesentliche Fähigkeit ist, um nicht nur 3D-Drucker, sondern grundsätzlich jede Art von Produktionsmaschine sinnvoll zu nutzen.</p>
<p>Da ich alles über 3D-Druck auf YouTube gelernt habe und dort fast alle mit <strong>Fusion 360</strong> arbeiteten, habe ich mich ebenfalls dafür entschieden.<br />
Rückblickend war das eine sehr gute Wahl – ich habe mich in die Möglichkeiten des <strong>parametrischen Designs</strong> verliebt.<br />
Unten findest du einige meiner Entwürfe.<br />
Der Prozess selbst macht mir unglaublich viel Spaß und ich möchte ihn noch weiter vertiefen.</p>
<p>Durch Ausprobieren habe ich bereits viel darüber gelernt, wie man speziell für den 3D-Druck konstruiert.<br />
Trotzdem habe ich oft das Gefühl, dass mir ein tieferes Verständnis für <strong>ästhetische Gestaltung</strong> fehlt.<br />
Ich möchte meine generelle Fähigkeit erweitern, physische Objekte zu entwerfen – etwas, das ich mir im Masterstudium erhoffe.</p>
<img class="start pixels"alt="Eine Kerze aus einem 3D-Scan, gefunden auf &lt;https:&#x2F;&#x2F;hiddenbeauty.ch&#x2F;&gt;"src="&#x2F;images&#x2F;breast_candle.jpg"/>
<p>Mehr meiner fertigen Designs findest du in der <strong>Printables Community</strong> (früher Prusaprinters):</p>
<img class="start pixels"alt="Eine Kerze, erstellt mit einer 3D-gedruckten Form aus Fusion360"src="&#x2F;images&#x2F;vulva_candle.jpg"/><h2 id="3D-Scannen_und_Photogrammetrie">3D-Scannen und Photogrammetrie</h2>
<p>Neben dem Entwerfen neuer Objekte interessiert mich auch die Integration der <strong>realen Welt</strong> in meine Arbeit.</p>
<h3 id="Interaktion_mit_realen_Objekten_und_Umgebungen">Interaktion mit realen Objekten und Umgebungen</h3>
<p>In den letzten Jahren habe ich mit verschiedenen Smartphone-Kameras experimentiert – leider waren meine Scans meist nicht präzise genug, um wirklich etwas damit anzufangen.<br />
Ein professioneller 3D-Scanner war zu teuer, also bastelte ich mir eine Kombination aus einer <strong>Raspberry-Pi-Kamera</strong> und einem günstigen <strong>TOF-Sensor</strong>.<br />
Das Setup ist simpel, aber bei weitem nicht so genau wie Laser- oder LiDAR-Sensoren. Dann brachte Apple die ersten Geräte mit <strong>zugänglichem LiDAR</strong> heraus.</p>
<p>Durch meine Arbeit an der Universität hatte ich schließlich Zugriff auf ein Gerät mit LiDAR und begann, damit zu experimentieren.<br />
<p>Was dieser Abschnitt zeigen soll: Ich bin beim Thema <strong>CAD</strong> noch nicht da, wo ich gerne wäre.<br />
Ich fühle mich sicher genug, um kleine Reparaturen im Alltag anzugehen,<br />
aber beim <strong>Konstruieren komplexer Bauteilgruppen</strong>, die zusammen funktionieren müssen, fehlt mir noch technisches Know-how.<br />
Viele meiner Projekte sind halbfertig – einer der Hauptgründe ist der <strong>Mangel an fachlichem Austausch</strong> in meinem Umfeld.</p>
<p>Ich möchte mehr als nur Figuren oder Wearables gestalten.<br />
Ich möchte den <strong>3D-Druck als Werkzeugerweiterung</strong> nutzen –<br />
für mechanische oder elektrische Anwendungen, lebensmittelechte Objekte, oder einfach Dinge, die begeistern.<br />
Ich liebe die Idee, ein <strong>Baukastensystem</strong> zu entwickeln.<br />
Inspiriert von <a href="https://www.kickstarter.com/projects/makeway/makeway-create-intricate-courses-watch-your-marbles-soar">Makeways auf Kickstarter</a> habe ich bereits angefangen, eigene Teile zu entwerfen.</p>
<p>Ein Traum von mir ist eine <strong>eigene 3D-gedruckte Kaffeetasse</strong>, die sowohl <strong>spülmaschinenfest als auch lebensmittelecht</strong> ist.<br />
Dafür müsste ich viel Materialforschung betreiben – aber genau das macht es spannend.<br />
Ich möchte ein Material finden, das <strong>Abfälle</strong> einbezieht, um weniger von <strong>fossilen Kunststoffen</strong> abhängig zu sein.<br />
In Berlin möchte ich mich mit den Leuten von <a href="https://www.kaffeeform.com/de/">Kaffeform</a> austauschen, die <strong>kompostierbare Becher</strong> aus gebrauchten Espressoresten herstellen (wenn auch per Spritzgussverfahren).</p>
<p>Die Hersteller von <strong>Komposit-Filamenten</strong> sind bei der Beimischung nicht-plastischer Stoffe sehr vorsichtig,<br />
weil der <strong>Extrusionsprozess</strong> durch Düsen leicht fehleranfällig ist.<br />
Trotzdem glaube ich, dass gerade in diesem Bereich noch viel Potenzial steckt – besonders mit <strong>Pelletdruckern</strong>.</p>
<p>Große Teile meiner Auseinandersetzung mit <strong>lokalem Recycling</strong> verdanke ich den großartigen Leuten von <a href="https://preciousplastic.com">Precious Plastic</a>, deren Open-Source-Designs mich sehr inspiriert haben.<br />
Ich finde es schwer, über CAD zu schreiben, ohne gleichzeitig über den <strong>Herstellungsprozess</strong> zu sprechen –<br />
und ich halte das für etwas Gutes.<br />
Design und Umsetzung gehören für mich zusammen.</p>
<p>Um noch sicherer zu werden, möchte ich mich stärker auf <strong>organische Formen</strong> konzentrieren.<br />
Deshalb will ich tiefer in <strong>Blender</strong> einsteigen – ein großartiges Tool, das viel zu mächtig ist, um es nur über YouTube zu lernen.</p>
<h2 id="Software,_die_ich_nutze_und_mag">Software, die ich nutze und mag</h2>
<a class="colored external" href="https://play.google.com/store/apps/details?id=com.lvonasek.arcore3dscanner&hl=de&gl=DE">3D Live Scanner für Android</a>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;printing&#x2F;lithophane.jpg" alt="lithophane of my Grandparents">
</a>
<p class="caption">I made some lithophanes, a process where the composition and thickness of the material are used for creating an image.</p>
<img src="https:&#x2F;&#x2F;aron.petau.net&#x2F;de&#x2F;project&#x2F;printing&#x2F;vulva_candle.jpg" alt="vulva on a candle">
</a>
<p class="caption">This candle is the result of a 3D printed plastic mold that I then poured wax into.</p>
<p class="caption">A lamp screen design that particularly fascinated me, it effortlessly comes from a simple 2D spiral shape.</p>
<h3 id="3D-Druck_ist_für_mich_mehr_als_nur_ein_Hobby">3D-Druck ist für mich mehr als nur ein Hobby</h3>
<p>Darin sehe ich gesellschaftliche Veränderungen, die Demokratisierung der Produktion und kreative Möglichkeiten.
Kunststoff muss nicht eines unserer größten Umweltprobleme sein, wenn wir nur unsere Perspektive und unser Verhalten ihm gegenüber ändern.
Das Spritzgießen von Kunststoff war eine der Hauptantriebsfedern für das kapitalistische System, in dem wir uns heute befinden.
3D-Druck kann genutzt werden, um der Massenproduktion entgegenzuwirken.
Heute wird das Schlagwort 3D-Druck bereits mit problematischen gesellschaftlichen Praktiken verbunden, es wird mit „Automatisierung“ und „On-Demand-Wirtschaft“ assoziiert.
Die Technologie hat viele Aspekte, die bedacht und bewertet werden müssen, und als Technologie entstehen dadurch viele großartige Dinge, gleichzeitig befeuert sie Entwicklungen, die ich problematisch finde.
Aufgrund einer Geschichte von Patenten, die die Entwicklung der Technologie beeinflussten, und einer eifrigen Übernahme durch Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse und Margen optimieren wollen, aber auch einer sehr aktiven Hobby-Community, werden alle möglichen Projekte realisiert.
Obwohl gesellschaftlich sicher explosiv, spricht viel für den 3D-Druck.</p>
<p>3D-Druck bedeutet lokale und individuelle Produktion.
Ich glaube zwar nicht an das ganze „Jeder Haushalt wird bald eine Maschine haben, die auf Knopfdruck druckt, was gerade gebraucht wird“, sehe aber enormes Potenzial im 3D-Druck.
Deshalb möchte ich meine Zukunft darauf aufbauen.
Ich möchte Dinge entwerfen und sie Wirklichkeit werden lassen.
Ein 3D-Drucker erlaubt mir, diesen Prozess von Anfang bis Ende zu kontrollieren. Es reicht nicht, etwas im CAD zu designen, ich muss auch die Maschine, die mein Objekt herstellt, vollständig verstehen und steuern können.</p>
<p>Ich benutze seit Anfang 2018 einen 3D-Drucker und mittlerweile habe ich zwei, die meistens das machen, was ich ihnen sage.
Beide habe ich aus Bausätzen zusammengebaut und stark modifiziert.
Ich steuere sie via Octoprint, eine Software, die mit ihrer offenen und hilfsbereiten Community mich stolz macht, sie zu nutzen, und die mich viel über Open-Source-Prinzipien gelehrt hat.
3D-Druck im Hobbybereich ist ein positives Beispiel, bei dem eine Methode mein Design beeinflusst und ich alle Bereiche liebe, die ich dadurch kennengelernt habe.
Dadurch fühle ich mich in Linux, Programmierung, Löten, Elektronikintegration und iterativem Design mehr zu Hause.
Ich schätze die Fähigkeiten, die mir ein 3D-Drucker gibt, und plane, ihn im <a href="/plastic-recycling/">Recycling</a> Projekt einzusetzen.</p>
<p>Im letzten halben Jahr habe ich auch im universitären Kontext mit 3D-Druckern gearbeitet.
Wir haben ein „Digitallabor“ konzipiert und aufgebaut, einen offenen Raum, um allen Menschen den Zugang zu innovativen Technologien zu ermöglichen.
Die Idee war, eine Art Makerspace zu schaffen, mit Fokus auf digitale Medien.
Das Projekt ist jung, es begann im August letzten Jahres, und die meisten meiner Aufgaben lagen in Arbeitsgruppen, die über Maschinentypen und Inhalte entschieden, mit denen so ein Projekt Mehrwert bieten kann.
<p>Diese Gruppe aus den Niederlanden generiert algorithmisch Formen von Bechern und druckt sie dann mit einem Paste-Extruder aus Ton.
Der Prozess wird hier genauer beschrieben:</p>
<p>Der Künstler <a href="http://tomdijkstra.info">Tom Dijkstra</a> entwickelt einen Paste-Extruder, der an einen konventionellen Drucker angebaut werden kann. Ich würde sehr gerne meine eigene Version entwickeln und mit dem Drucken neuer und alter Materialien in so einem Konzeptdrucker experimentieren.</p>
<p><a href="https://wikifactory.com/+Ceramic3DPrinting/forum/thread/NDQyNDc0">Printing with Ceramics</a></p>
<p>Auch im Hinblick auf das <a href="/project/plastic-recycling/">Recycling</a> Projekt könnte es sinnvoll sein, mehrere Maschinen in eine zu integrieren und den Drucker direkt Pellets oder Paste verarbeiten zu lassen.
Ich freue mich darauf, meinen Horizont hier zu erweitern und zu sehen, was möglich ist.</p>
<p>Becher und Geschirr sind natürlich nur ein Beispielbereich, wo ein Rückgriff auf traditionelle Materialien innerhalb moderner Fertigung sinnvoll sein kann.
Es wird auch immer mehr über 3D-gedruckte Häuser aus Ton oder Erde gesprochen, ein Bereich, in dem ich <a href="https://www.3dwasp.com/en/3d-printing-architecture/">WASP</a> sehr schätze.
Sie haben mehrere Konzeptgebäude und Strukturen aus lokal gemischter Erde gebaut und beeindruckende umweltbewusste Bauwerke geschaffen.</p>
<p>Die Prinzipien des lokalen Bauens mit lokal verfügbaren Materialien einzuhalten und das berüchtigte Emissionsproblem in der Bauindustrie zu berücksichtigen, bringt mehrere Vorteile.
Und da solche alternativen Lösungen wahrscheinlich nicht von der Industrie selbst kommen, sind Kunstprojekte und öffentliche Demonstrationen wichtige Wege, diese Lösungen zu erforschen und voranzutreiben.</p>
<p>Ich möchte all diese Bereiche erkunden und schauen, wie Fertigung und Nachhaltigkeit zusammenkommen und dauerhafte Lösungen für die Gesellschaft schaffen können.</p>
<p>Außerdem ist 3D-Druck direkt mit den Plänen für meine Masterarbeit verbunden, denn alles, was ich zurückgewinne, muss irgendwie wieder etwas werden.
Warum nicht unsere Abfälle einfach wegdrucken?</p>
<p>Nach einigen Jahren des Bastelns, Modifizierens und Upgradens habe ich festgestellt, dass ich mein Setup seit über einem Jahr nicht verändert habe.
Es funktioniert einfach und ich bin zufrieden damit.
Seit meinem ersten Anfängerdrucker sind die Ausfallraten verschwindend gering und ich musste wirklich komplexe Teile drucken, um genug Abfall für das <a href="/plastic-recycling/">Recycling-Projekt</a> zu erzeugen.
Allmählich hat sich das mechanische System des Druckers von einem Objekt der Fürsorge zu einem Werkzeug entwickelt, das ich benutze.
In den letzten Jahren haben sich Hardware, aber vor allem Software so weit entwickelt, dass es für mich eine Set-and-Forget-Situation geworden ist.
Jetzt geht es ans eigentliche Drucken meiner Teile und Designs.
Mehr dazu im Beitrag über <a href="/project/cad/">CAD</a></p>