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title = "Echoing Dimensions"
description = "Eine interaktive audiovisuelle Installation."
date = 2024-04-25
authors = ["Aron Petau", "Joel Tenenberg"]
[taxonomies]
tags = [
"exhibition",
"fm",
"installation",
"kinect",
"llm",
"micropython",
"pointcloud",
"radio",
"radio-art",
"raspberry pi pico",
"studierendenwerk",
"touchdesigner",
"tts",
"research",
"university of the arts berlin",
"ultrasonic sensor",
]
[extra]
banner = "Echoing Dimensions-4.jpg"
featured = true
show_copyright = true
show_shares = true
+++
## Echoing Dimensions
## Der Raum
[Kunstraum Potsdamer Straße](https://www.stw.berlin/kultur/kunstraum/kunsträume/)
Die Ausstellung findet in einer umgebauten Parkgarage statt, die dem Studierendenwerk Berlin
gehört und von diesem betrieben wird. Dieser große, offene Raum zeichnet sich durch niedrige
Decken, Betonböden und freiliegende Betonwände aus. Mehrere Nischen und Alkoven in der Galerie
schaffen Möglichkeiten für intime Erfahrungen innerhalb der rohen industriellen Architektur. Der
unbeheizte, fensterlose Raum behält seinen utilitaristischen Charakter bei und bietet eine
unverwechselbare Kulisse für experimentelle Kunst.
Unser Kollektiv besteht aus 12 Künstler:innen, die jeweils einzigartige Projekte zu
audiovisuellen Installationen beitragen:
- Özcan Ertek (UdK)
- Jung Hsu (UdK)
- Nerya Shohat Silberberg (UdK)
- Ivana Papic (UdK)
- Aliaksandra Yakubouskaya (UdK)
- Aron Petau (UdK, TU Berlin)
- Joel Rimon Tenenberg (UdK, TU Berlin)
- Bill Hartenstein (UdK)
- Fang Tsai (UdK)
- Marcel Heise (UdK)
- Lukas Esser & Juan Pablo Gaviria Bedoya (UdK)
## Das Konzept
Wir stellten unser Radioprojekt [aethercomms](/aethercomms/) aus, das aus unseren früheren
Untersuchungen zu Kabeln und Funkräumen während des Studiokurses hervorgegangen ist.
## Bautagebuch
### 2024-01-25
Heute haben wir den Raum zum ersten Mal besucht. Die unterirdische Parkgarage beeindruckte uns
sofort mit ihrem rohen, industriellen Charakter Beton überall, niedrige Decken und eine
unverkennbare kalte Feuchtigkeit. Trotz der herausfordernden Bedingungen konnten wir uns bereits
vorstellen, wie die einzigartige Atmosphäre des Raums unsere audiovisuellen Installationen
ergänzen würde.
{{ youtube(id="UaVTcUXDMKA") }}
### 2024-02-01
Heute haben wir den Vertrag unterschrieben und uns damit offiziell den Raum für unsere
Kollektivausstellung gesichert. Die Aufregung wächst, während wir vom Konzept zur Realität
übergehen.
### 2024-02-08
Das kollektive Ausstellungsstatement:
> Klang, als fundamentales Element alltäglicher Erfahrung, umhüllt uns in der Kakophonie des
> Stadtlebens Autohupen, das Geschwätz von Fußgänger:innen, das Zwitschern der Vögel, das
> Rascheln der Blätter im Wind, Benachrichtigungen, Alarme und das konstante Summen von
> Radiowellen, Signalen und Frequenzen. Diese Klänge bilden zusammen den Lärm unseres Lebens,
> oft flüchtig und unbemerkt vorbeiziehend.
>
> Die Beschäftigung mit Klang durch aktives Zuhören birgt das Potenzial, zu transformieren, wie
> wir uns selbst und unsere Umgebung erfahren. Dies ist die Kernidee von „Echoing Dimensions":
> Sobald man sich mit etwas beschäftigt, gibt es einem etwas zurück. Ob es die rhythmische
> Kadenz eines Herzschlags ist, eine fließende Symphonie urbaner Aktivität oder das Hufklappern
> eines laufenden Pferdes unsere Köpfe und Körper konstruieren und rekonstruieren Szenen und
> Narrative, während sie die Klänge wahrnehmen und verarbeiten, die uns umgeben und durch uns
> hindurchgehen.
>
> Die Ausstellung „Echoing Dimensions" findet im unterirdischen Raum der Galerie Kunstraum
> Potsdamer Straße statt und präsentiert Kunstwerke von 12 in Berlin ansässigen Künstler:innen,
> die in ihrer künstlerischen Praxis „intentionales Zuhören" durch Klang, Video und Installation
> untersuchen. Besucher:innen werden eingeladen, Aufmerksamkeit durch partizipatorische
> Erkundung zu navigieren. Jedes Kunstwerk dreht sich um verschiedene Themen, in denen
> historische Ideen widerhallen, politisch-persönliche Narrative neu konzeptualisiert und
> kulturelle Perspektiven untersucht werden. Der gemeinsame Faden der Ausstellung liegt in ihrem
> Interesse an den Komplexitäten auditiver Wahrnehmung und lädt Betrachtende ein, darüber
> nachzudenken, wie Klang unsere Erinnerungen prägt, unsere Kultur beeinflusst und unser
> Verständnis von Raum und Machtdynamiken herausfordert.
### 2024-02-15
Heute haben wir unseren TouchDesigner-Prototyp zum Laufen gebracht. Das System sammelt
erfolgreich Punktwolken-Informationen über eine Kinect Azure, obwohl sich die Sortierung der
Ausgabe des Geräts als ziemlich knifflig erwiesen hat. Die Tiefendaten werden in einem Format
gestreamt, das sorgfältiges Parsen erfordert, aber wir machen Fortschritte.
### 2024-03-01
Heute führten wir unsere ersten Live-Tests mit der finalisierten Hardware durch. Nach langen
Überlegungen entschieden wir uns, alles auf einem kompakten Intel NUC zu konsolidieren
TouchDesigner, das LLM und die Audio-Synthese laufen alle auf einer Maschine.
Die größte Überraschung kam aus einer unerwarteten Ecke: Audio-Synthese. Ohne verfügbare
Internetverbindung im Ausstellungsraum konnten wir nicht auf die eleganten cloudbasierten TTS-
Dienste zurückgreifen, die wir ursprünglich in Betracht gezogen hatten. Der winzige NUC, bereits
am Limit, kämpfte mächtig. Es dauerte fast 15 Sekunden, um einen einzigen Absatz gesprochener
Worte zu generieren, selbst bei Verwendung relativ kleiner Synthesizer-Modelle. Die Latenz war
für unser interaktives Konzept unerträglich.
Die Lektion ist klar: Beim nächsten Mal müssen wir von Anfang an in mehr Rechenleistung
investieren.
Ich frage mich, warum bessere Offline-TTS-Systeme nicht leichter verfügbar sind. Ist Text-to-
Speech nicht ein grundlegendes Accessibility-Feature? Wir entschieden uns schließlich für Coqui
TTS, das angemessen funktionierte, aber inzwischen vollständig aus dem Geschäft ist. Die
Fragilität dieser Tools ist besorgniserregend.
### 2024-04-05
Aufregende Neuigkeiten heute: Wir wurden als Teil des
[Sellerie Weekend](https://www.sellerie-weekend.de) aufgenommen!
![Sellerie Weekend Poster](sellerie_weekend.png)
Sellerie Weekend ist ein Kollektiv von Galerieräumen und künstlergeführten Initiativen, das eine
frischere, gegenkulturèlle Alternative zum etablierten Gallery Weekend Berlin bietet. Die
Aufnahme in dieses Programm steigerte unsere Online-Sichtbarkeit erheblich und half uns, am
Eröffnungsabend ein volles Haus zu ziehen. Die Underground-Kunstszene kam in voller Stärke.
### Ein Blick hinein
{{ youtube(id="qVhhv5Vbh8I", class="portrait") }}
{{ youtube(id="oMYx8Sjk6Zs", class="portrait") }}
### Das finale audiovisuelle Setup
{% gallery() %}
[
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"alt": "Der FM-Transmitter",
"title": "Der FM-Transmitter"
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"alt": "Video-Ausgabe mit TouchDesigner",
"title": "Video-Ausgabe mit TouchDesigner"
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"file": "Echoing Dimensions-2.jpg",
"alt": "Eine der Radiostationen",
"title": "Eine der Radiostationen"
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"file": "Echoing Dimensions-7.jpg",
"alt": "Das Diagramm",
"title": "Das Diagramm"
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{
"file": "Echoing Dimensions-11.jpg",
"alt": "Ausstellungsansicht",
"title": "Ausstellungsansicht"
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{
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"alt": "Der Netzwerk-Spion",
"title": "Der Netzwerk-Spion"
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"file": "Echoing Dimensions-18.jpg",
"alt": "Installationsdetail",
"title": "Installationsdetail"
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"file": "Echoing Dimensions-42.jpg",
"alt": "Besucher:innen-Interaktion",
"title": "Besucher:innen-Interaktion"
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"alt": "Der Ausstellungsaufbau",
"title": "Der Ausstellungsaufbau"
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