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[{"url":"https://aron.petau.net/de/project/","title":"Aron's Blog","body":"Hier ist eine Übersicht meiner Projekte.\nSie sind sortiert nach Datum, aber du kannst auch Themen durch Tags filtern.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/studio-umzu/","title":"Studio UMZU ist gestartet","body":"Wir haben ein neues gemeinsames Projekt gestartet: Studio UMZU.\nZusammen mit Friedrich Weber Goizel habe ich das Studio gegründet, um mehr Workshops in Bibliotheken, Schulen und anderen öffentlichen Orten anbieten zu können. Unser Ziel: dir den Zugang zu digitaler Fertigung, Robotik und kreativen Technologien möglichst einfach zu machen – flexibel, niedrigschwellig und immer mit Spaß am Ausprobieren.\nAuf unserer Website findest du mehr Infos über uns, unsere Formate und wie wir Bibliotheken beim Aufbau von Makerspaces unterstützen können: studio-umzu.de.\nWir freuen uns riesig, dass es jetzt losgeht – vielleicht ja bald auch bei dir vor Ort!\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/einszwovier-kicker-glow-up/","title":"einszwovier: Kicker Glow-Up","body":"Kursprofil\n\nKurstitelKicker Glow-Up: Individuelle Tischkicker-Figuren\nDauer3 Tage (3 × 120 Min oder 3 × 180 Min)\nZielgruppe7. Klasse (12-13 Jahre)\nGruppengröße12-16 Schüler:innen\nOrtSchul-Makerspace / Werkstattumgebung\nAusstattungiPads (bereitgestellt von GVB), 3D-Drucker, Malutensilien\n\nTrainierte Kompetenzen\n\nDigitale Kompetenz: 3D-Scannen mit Polycam/Scaniverse, CAD-Design in TinkerCAD,\nSlicing-Software (PrusaSlicer)\nDesign Thinking: Iteratives Prototyping, Problemlösung, technische Einschränkungen (Maßstab,\nDruckbarkeit, Montage)\nMaking-Fähigkeiten: 3D-Druck-Grundlagen, Nachbearbeitung, Mal- und Veredelungstechniken\nKollaboratives Lernen: Peer-Support, gemeinsames Troubleshooting, kollektive Wartung\nRäumliche Aneignung: Kritische Reflexion über Repräsentation in öffentlichen Spielräumen,\nEigentumsanspruch durch Making\n\nKicker-Figuren neu erfunden\nDer Kicker Glow-Up läuft bereits in der zweiten Iteration – ein praxisorientierter\n3-Tages-Workshop für 7.-Klässler, bei dem sie eigene Tischkicker-Figuren für die Außentische der\nSchule erstellen. Dieses Projekt verbindet digitale Fertigung, 3D-Modellierung und Kreativität,\num den Schüler:innen Eigenverantwortung für ihre Spielgeräte zu geben. Der gesamte Workflow läuft\nauf iPads, die von der GVB (Gemeinnützige Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen)\nbereitgestellt werden, was digitale Fertigung ohne umfangreiche Computerinfrastruktur zugänglich\nmacht.\nWie alles begann\nDie Idee für diesen Workshop entstand aus einem beiläufigen Gespräch mit einer Schülerin, die\nsich nebenbei darüber beschwerte, dass Tischkicker-Figuren immer männlich kodiert sind. Diese\nBeobachtung brachte uns zum Nachdenken. Sie hatte absolut recht – Standard-Kicker-Figuren\nschließen implizit aus und verstärken subtil, wer in Spielräume „gehört\".\nUns wurde klar, dass die Individualisierung der Figuren nicht nur ein spaßiges Making-Projekt\nwar – es war ein perfekt pädagogischer Weg für Schüler:innen, sich ihre eigenen Spielplätze\nanzueignen. Indem sie ihre eigenen Darstellungen schaffen, beanspruchen Schüler:innen Eigentum\nan öffentlichen Spielgeräten und verändern die impliziten Botschaften darüber, für wen diese\nRäume sind.\nWorkshop-Überblick\nÜber drei intensive Tage lernen die Schüler:innen die komplette digitale Fertigungspipeline:\nvom Erfassen von 3D-Scans von sich selbst oder Objekten, über das Modellieren und Anpassen von\nDesigns in CAD-Software, das Vorbereiten von Dateien für den 3D-Druck, bis hin zur Herstellung\nund Veredelung ihrer individuellen Figuren.\nDer Workshop befähigt Schüler:innen zu:\n\nDie physische Welt digitalisieren mit 3D-Scanning-Tools\nIn 3D gestalten mit zugänglicher CAD-Software\nFertigung verstehen durch praktischen 3D-Druck\nIhre Umgebung personalisieren, indem sie funktionale Kunst für ihre Schule schaffen\n\nDer Workflow\nWorkshop-Struktur\nDer Workshop erstreckt sich über drei Tage mit flexiblen Zeitfenstern – entweder 3 × 120 Minuten\noder 3 × 180 Minuten, je nach Stundenplan der Schule. Jeder Tag baut auf dem vorherigen auf und\nführt von Exploration über Kreation zur Feier.\nTag 1: Einführung & Exploration (120-180 Min)\nDer erste Tag legt die Grundlage und weckt die Neugier:\nRaum & Maschinen (30-45 Min)\n\nEinführung in den Makerspace oder die Werkstattumgebung\nMaschinenvorstellung: Was ist ein 3D-Drucker? Wie funktioniert er?\nErkundung der Makerspace-Möglichkeiten über 3D-Druck hinaus (Lasercutting, Elektronik, etc.)\nSicherheitsrichtlinien und verantwortungsvolles Making\n\nSoftware-Einführung (30-45 Min)\n\nGrundlegende Einführung in TinkerCAD auf iPads\nInterface-Navigation und wesentliche Werkzeuge\nVerständnis von 3D-Raum und Manipulation\nDemonstration des Scan-zu-Modell-Workflows\n\nPraktische Exploration (60-90 Min)\n\nSchüler:innen experimentieren frei in TinkerCAD\nIndividuelle Unterstützung und Anleitung bei Bedarf\nErste Versuche im 3D-Scannen mit Polycam oder Scaniverse\nSchüler:innen beginnen, ihre Figuren-Designs zu konzipieren\n\nDer Schlüssel liegt in der Balance – genug Struktur, um sich sicher zu fühlen, genug Freiheit,\num Kreativität zu fördern.\nTag 2: Design & Produktion (120-180 Min)\nTag zwei ist der Moment, wo die Magie passiert – vollständig von den Schüler:innen gesteuertes\nDesign und Fertigung:\nVollständige Design-Phase (90-120 Min)\n\nSchüler:innen arbeiten eigenständig an ihren Figuren-Modellen\nIntegration von Scans oder Aufbau von Grund auf in TinkerCAD\nWir unterstützen nur auf Anfrage – die Verantwortung liegt bei den Schüler:innen\nProblemlösung und Iteration werden natürliche Teile des Prozesses\nSicherstellen, dass Modelle technische Anforderungen erfüllen (Montage, Maßstab, Druckbarkeit)\n\nSlicing & Drucken (30-60 Min)\n\nSchüler:innen bereiten ihre Modelle in PrusaSlicer vor\nLernen über Stützen, Orientierung und Druckeinstellungen\nStart der Drucke für fertige Modelle\nVerständnis für Druckzeit vs. Komplexitäts-Abwägungen\n\nNacht-Drucke\n\nModelle, die mehr Designzeit benötigen, werden fertiggestellt und für Nacht-Drucke eingeplant\nStellt sicher, dass alle Schüler:innen bis Tag 3 fertige Teile haben\n\nIndem wir die Schüler:innen ans Steuer setzen, begegnen sie echten Herausforderungen und\nentwickeln echte Lösungen – weit wertvoller als Anweisungen zu folgen.\nTag 3: Veredelung & Installation (120-180 Min)\nDer letzte Tag verwandelt digitale Kreationen in physische Spielgeräte:\nNachbearbeitung (45-60 Min)\n\nEntfernen von Stützen von gedruckten Figuren\nSchleifen und Oberflächenvorbereitung\nQualitätskontrolle und kleine Reparaturen bei Bedarf\n\nBemalen & Dekoration (45-60 Min)\n\nSchüler:innen personalisieren ihre Figuren mit Farbe\nSchutzbeschichtungen und Veredelungen\nAushärtezeit während der Vorbereitung für die Installation\n\nTischvorbereitung & Installation (30-60 Min)\n\nKollektive Tischwartung – Reinigen, Reparieren und Ölen des Tischkickers\nOft überraschend spannend für Schüler:innen, die Pflege hinter den Kulissen zu sehen\nInstallation der individuellen Figuren auf den Stangen\nFunktionstest und Anpassungen\n\nFeier-Match (15-30 Min)\n\nSchnelles Kickerspiel mit den neuen individuellen Figuren\nSchüler:innen erleben ihre Kreationen in Aktion\nReflexion über die kreative und technische Reise\n\nDas physische Installations- und Tischpflege-Ritual verbindet digitales Making mit materieller\nFürsorge und zeigt den Schüler:innen, dass Gestalten auch Pflegen bedeutet.\nWerkzeuge & Technologien\nModellbeschaffung\nSchüler:innen haben mehrere Wege, um ihre 3D-Modelle zu erhalten:\n3D-Scannen:\n\nPolycam - Benutzerfreundliche Photogrammetrie-App für mobile Geräte\nScaniverse - LiDAR-basierte Scan-App von Niantic für\nunterstützte Geräte\n\nOnline-Ressourcen:\n\nThingiverse - Große Community-Bibliothek für\n3D-druckbare Modelle\nPrintables - Kuratierte Sammlung qualitativ hochwertiger\n3D-Modelle\nMyMiniFactory - Community-getriebenes 3D-Objekt-Repository\n\nVon Grund auf:\n\nSchüler:innen können völlig originale Designs direkt in TinkerCAD erstellen\n\nSowohl Scannen als auch Herunterladen geben den Schüler:innen einen Ausgangspunkt zum\nModifizieren, während das Erstellen von Grund auf völlige kreative Freiheit bietet. Wichtig ist,\ndass jede:r Schüler:in ihr/sein Modell personalisiert, unabhängig davon, woher es stammt.\n3D-Modellierung\n\nTinkerCAD - Browser-basierte, intuitive CAD-Software perfekt\nfür Einsteiger:innen. Schüler:innen passen ihre Scans an, fügen Features hinzu und stellen\ndie richtigen Abmessungen für die Kickerstangen sicher.\nNomad Sculpt (optional) - Für Schüler:innen, die organische\nFormen verfeinern und skulpturale Details zu ihren Modellen hinzufügen möchten.\n\nFertigung\n\nPrusaSlicer - Schüler:innen lernen, ihre\nModelle zu slicen, Druckeinstellungen zu konfigurieren und die Beziehung zwischen Design und\nHerstellbarkeit zu verstehen.\n3D-Druck - Praktische Erfahrung mit FDM-Druckern, Lernen über Stützstrukturen,\nSchichtorientierung und Druckqualität.\nBemalen & Veredeln - Persönliche Note mit Farben und Schutzbeschichtungen hinzufügen.\n\nPädagogischer Ansatz\nDieser Workshop folgt der einszwovier-Philosophie des demokratischen und partizipativen\nMakings:\n\nSchüler:innen-Eigenverantwortung - Jede:r Schüler:in erstellt ihre/seine eigene einzigartige\nFigur und trifft persönliche Entscheidungen während des gesamten Prozesses\nIteratives Lernen - Fehler werden zu Lernmöglichkeiten; fehlgeschlagene Drucke führen zu\nbesserem Verständnis\nKompetenz-Scaffolding - Beginnend mit Scannen (Realität erfassen), fortschreitend zu\nModellieren (Realität modifizieren) und schließlich Fertigen (Ideen materialisieren)\nFunktionales Ergebnis - Die Figuren sind nicht nur Kunstprojekte – sie werden Teil der\nSpiel-Infrastruktur der Schule\n\nVerbesserungen in der zweiten Iteration\nIm zweiten Durchlauf dieses Workshops haben wir verfeinert:\n\nBesseres Zeitmanagement - Klarere Tagesziele und optimierte Scan-Prozesse\nVorlagen-Modelle - Starter-TinkerCAD-Projekte, um Schüler:innen Maßstab und\nMontageanforderungen zu vermitteln\nDruck-Koordination - Optimierte Druck-Warteschlangen, um sicherzustellen, dass alle\nSchüler:innen ihre Drucke während des Workshops fertig sehen\nDokumentation - Schüler:innen fotografieren ihren Prozess und reflektieren über\nDesign-Entscheidungen\n\nWirkung\nDer Kicker Glow-Up verwandelt abstrakte digitale Fertigungskonzepte in greifbare, spielerische\nErgebnisse. Schüler:innen sehen die Außentische ihrer Schule bevölkert mit ihren Kreationen,\nwas ein Gefühl von Handlungsfähigkeit und Verbindung zu ihrer Lernumgebung fördert. Das Projekt\ndemonstriert, dass 3D-Druck nicht nur darum geht, Dinge zu machen – es geht darum, junge\nMenschen zu befähigen, ihre Welt neu zu gestalten.\n\nDieser Workshop ist Teil des einszwovier-Programms, das demokratisches Making und digitale\nFertigung an Berliner Schulen bringt.\nGalerie\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Digitales Design individueller Kicker-Figuren in TinkerCAD\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Testanpassung der Figur auf der Kickerstange\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/einszwovier-löten-leuchten/","title":"einszwovier: löten und leuchten","body":"\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Alle LED-Lampen zusammen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das Gästebuch: ein schnelles Feedback-Instrument, das wir nutzen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Tüfteln mit nur einfachen Formen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Mehr Lichter\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein paar Nacht-Drucke\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein komplett selbst entworfener Skifahrer\n \n \n \n \n\nEin praxisnaher Kurs zu Löten, Elektronik und Lampendesign für junge Tüftler*innen\nLöten und Leuchten fand inzwischen in drei erfolgreichen Durchläufen statt —\njeweils als Angebot für Schüler*innen der 5. und 6. Klasse. Der Kurs bietet einen\nspielerischen und begleiteten Einstieg in die Welt der Elektronik, des Lötens und\nder digitalen Gestaltung. Im Mittelpunkt steht das Verstehen durch eigenes Machen:\nTechnologien begreifen, indem man sie selbst gestaltet.\nDas Projekt\nÜber drei Sitzungen hinweg (jeweils drei Stunden) entwickelten und bauten die Kinder ihre eigene USB-betriebene LED-Leuchte. Sie löteten elektronische Bauteile, modellierten Gehäuse in 3D, beschäftigten sich mit Lichtstreuung und lernten dabei ganz selbstverständlich, technische Probleme kreativ zu lösen. Jede Leuchte wurde von Grund auf gebaut, funktional und transportabel – ganz ohne Batterien, dafür mit echten Kabeln, Werkzeug und einem großen Schuss Eigenverantwortung.\nZum Einstieg lernten die Teilnehmer*innen die Grundlagen der Elektrizität mit den wunderbar zugänglichen Makey Makey-Boards kennen. Damit konnten wir spielerisch Stromkreise, Leitfähigkeit und Steuerung erklären – ein Einstieg, der sofort Neugier und Begeisterung weckte.\nAnschließend folgte das Herzstück des Projekts: USB-Kabel aufschneiden, 5V-LEDs anlöten und eigene Gehäuse entwerfen. Das Löten geschah unter Aufsicht, aber jede*r lötete selbst – und das mit sichtbarem Stolz. Wenn die eigene LED zum ersten Mal leuchtet, ist das ein magischer Moment.\nGestaltung mit Werkzeug – und mit Einschränkungen\nFür die 3D-Gestaltung nutzten wir Tinkercad auf iPads. Die Oberfläche war für viele der erste Berührungspunkt mit CAD-Software und erwies sich als zugänglich und intuitiv – allerdings nicht ohne technische Stolpersteine. Tinkercad stürzte gelegentlich ab, und Synchronisationsprobleme führten manchmal zu Verwirrung. Trotz dieser Hürden ermöglichte es einen niedrigschwelligen Einstieg in die digitale Gestaltung.\nDie entworfenen Lampenschirme mussten nicht nur schön aussehen, sondern auch die Elektronik sinnvoll aufnehmen. Dadurch ergaben sich ganz reale Designherausforderungen: Passt das Kabel? Wie weit darf die LED vom Gehäuse entfernt sein? Wie verändert sich das Licht?\nGedruckt wurde mit weißem PLA-Filament – ideal für die Lichtstreuung. Im Kurs entwickelten sich dadurch ganz organisch Gespräche über Materialeigenschaften, Lichtdurchlässigkeit und die physikalischen Grenzen des 3D-Drucks.\nEchte Herausforderungen, echtes Denken\nDas Projekt traf genau die richtige Balance: anspruchsvoll genug, um ernst genommen zu werden, aber machbar genug, damit alle ein Erfolgserlebnis hatten. Jedes Kind nahm am Ende eine funktionierende, selbstgebaute Lampe mit nach Hause – und keine glich der anderen.\nDabei gab es viele kleine Hürden: USB-Kabel, die zu viel Spiel hatten, Gehäuse, die nicht sofort passten, LEDs, die nachjustiert werden mussten. Wir wichen diesen Herausforderungen nicht aus – im Gegenteil: Wir nutzten sie als Anlässe, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Gerade diese Momente führten zu den besten Gesprächen über Technik, Entwurf und Fehlerkultur.\nBonus-Runde: Tischkicker-Prototypen\nZum Abschluss durfte jede Gruppe ihren eigenen Mini-Tischkicker entwerfen – mit den Materialien und Ideen, die sie zur Verfügung hatten. Diese kreative Extra-Aufgabe förderte Teamarbeit, Improvisation und erste Design-Thinking-Schritte. Und ganz nebenbei entstanden viele lustige, kluge und überraschende Lösungen.\nRückblick\nAlle drei Durchgänge des Workshops wurden mit großem Interesse, Konzentration und Freude aufgenommen. Die Kinder waren über die gesamte Zeit engagiert, nicht nur beim Basteln, sondern auch im Denken: Wie funktioniert das? Was kann ich anders machen? Was ist möglich?\nSie gingen nicht nur mit einer leuchtenden Lampe nach Hause – sondern mit dem Gefühl, etwas selbst geschaffen zu haben. Und mit der Erkenntnis, dass Technik keine Zauberei ist, sondern etwas, das man verstehen und gestalten kann.\nAuch für uns als Kursleitung war Löten und Leuchten ein bestärkendes Erlebnis. Die Kombination aus digitalen Werkzeugen, praktischer Arbeit und offener Aufgabenstellung schuf einen Raum, in dem Lernen ganz selbstverständlich und mit echter Neugier geschah.\nLöten und Leuchten wird sich weiterentwickeln – doch das Ziel bleibt dasselbe: Kinder stärken, selbstbestimmt mit Technik umzugehen, und ihnen zeigen, dass sie mehr können, als sie denken.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/einszwovier-opening/","title":"einszwovier: making of","body":"Die Entstehung von studio einszwovier\nAugust 2024\nWir begannen mit dem Aufbau und der Planung der Raumgestaltung sowie der Ausstattung. Dabei hatten wir die Möglichkeit, die Werkbank selbst aus Holz zu bauen – so wurde sie zu etwas Eigenem.\nDezember 2024 – Ein Raum für Ideen wird Realität\nNach monatelanger Planung, Organisation und Vorfreude war es im Dezember 2024 endlich so weit: Unser Maker Space „studio einszwovier“ öffnete offiziell seine Türen.\nMitten im Schulalltag entstand eine innovative Lernumgebung – eine, die Kreativität, Technologie und Bildungsgerechtigkeit miteinander verbindet.\nVom Konzept zur Wirklichkeit\nDie Idee war klar: Ein Raum, in dem „Making“ greifbar wird – durch selbstbestimmtes und spielerisches Arbeiten mit analogen und digitalen Werkzeugen. Lernende sollen ihren Lernprozess mitgestalten, ihre individuellen Stärken entdecken und die motivierende Kraft des Selbermachens erleben.\nDazu wurde der Raum mit modernen Werkzeugen ausgestattet: 3D-Drucker, Lasercutter, Mikrocontroller sowie Equipment für Holzarbeiten und Textildruck ermöglichen praktisches, projektbasiertes Lernen.\nEin Ort für freies und entdeckendes Lernen\nGeleitet von Aron und Friedrich – beide Masterstudenten im Studiengang Design + Computation in Berlin – bietet das „studio einszwovier“ Zugang zu Werkzeugen, Materialien und Wissen.\nEs ist ein Raum für offenes, exploratives Lernen, das nicht nur digitale Technologien, sondern auch Kreativität, Problemlösung und Eigeninitiative in den Mittelpunkt stellt.\nDie Schüler*innen sind eingeladen, sowohl an thematisch geführten Kursen als auch an offenen Tüftelzeiten teilzunehmen.\nOffene Türen für kreative Köpfe\nDas „studio einszwovier“ ist montags bis mittwochs von 11:00 bis 15:00 Uhr geöffnet.\nEine spezielle Open Lab Time findet dienstags von 13:30 bis 15:00 Uhr statt.\nAlle sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen, Ideen zu teilen und loszulegen.\nEin Raum für die Zukunft\nMit dem studio einszwovier haben wir einen Ort geschaffen, an dem das Lernen durch eigenes Tun im Mittelpunkt steht – und damit sowohl praktische als auch digitale Kompetenzen für die Zukunft gefördert werden.\nEin Ort, an dem aus Ideen greifbare Ergebnisse entstehen und an dem die Lernkultur unserer Schule auf nachhaltige Weise wächst.\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das Logo von studio einszwovier\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Unser Lasercutter bereit für präzise Schneidearbeiten\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Fertige LED-Lampen aus dem Kurs löten und leuchten\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Die Holzwerkbank, die wir im August 2024 selbst gebaut haben\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Arbeit mit Tinkercad auf iPads\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/einszwovier-vogelvilla/","title":"einszwovier: vogelvilla","body":"Kursprofil\n\nKurstitelVogelvilla: Luxuriöse lasergeschnittene Vogelhäuser\nDauer3-4 Tage (3-4 × 120 Min oder 3-4 × 180 Min)\nZielgruppeAb 9. Klasse (ab 14 Jahren)\nGruppengröße8-12 Schüler:innen\nOrtSchul-Makerspace mit Lasercutter-Zugang\nAusstattungXtool S1 Lasercutter, Sperrholz (A3-Platten), Imprägniermaterialien\n\nTrainierte Kompetenzen\n\nDigitale Fertigung: 2D-CAD-Design in TinkerCAD und Xtool Creative Space, Verständnis von\nLasercutter-Möglichkeiten und -Grenzen\nMaterialoptimierung: Effiziente Plattenlayouts, Abfallminimierung, Arbeiten innerhalb von\nMaterialbeschränkungen (3 A3-Platten pro Vogelhaus)\nEngineering & Design: Verbindungssysteme, modulare Designprinzipien, reversible Montage,\nstrukturelle Überlegungen\nHolzverarbeitung: Laserschneidetechniken, Holzveredelung, Imprägnierung und Wetterschutz\nKollaboratives Making: Gruppenprojekte, gemeinsame Problemlösung, Design-Iteration basierend\nauf Material-Feedback\n\nVogelvilla\nNach unserem ersten Kurs, löten und leuchten,\nkam als nächste Idee auf, ein Format für den Lasercutter zu entwickeln.\nDieses Mal richteten wir uns an ältere Kinder, ab der 9. Klasse.\nWir haben uns auf 3Axis.co Inspiration geholt, und es war uns beiden wichtig,\ndass wir etwas Großes und Nützliches schaffen könnten.\nEin Gruppenprojekt schien ideal, und wir haben uns ziemlich schnell auf Vogelhäuser festgelegt.\nIm Space haben wir einen ziemlich großen und leistungsstarken Xtool S1,\nder bis zu 10 mm Sperrholz schneiden kann.\nAber ein Vogelhaus, mit all seinen Seiten, verbraucht am Ende doch einiges an Material,\nalso haben wir ziemlich viel Vorbereitungszeit damit verbracht, das Basisdesign zu optimieren,\nsodass ein Haus mit nur 3 A3-Sperrholzplatten gebaut werden kann.\nWir haben ein Gelenk-Memory-Spiel erfunden, um das Nachdenken über die größeren Möglichkeiten\ndes Lasercutters zu fördern. Während ihres eigenen Prozesses haben die Kinder selbst die\nVor- und Nachteile von modularen oder reversiblen Designs herausgefunden und ihre eigenen\nVogelhäuser komplett in Tinkercad und Xtool Creative Space entworfen.\nWir hatten auch viel Spaß mit dem Lasercutter, und die Kinder konnten ihre eigenen Designs\nund Gravuren erstellen.\nWir haben den Kurs wieder auf 3 Tage ausgelegt, aber die notwendige Zeit für größere Schnitte\nund Gravuren etwas unterschätzt. Wir konnten die Vogelhäuser am dritten Tag nicht rechtzeitig\nfertigstellen, es fehlte jeweils nur noch weniger als eine Stunde für die Imprägnierung\nund letzte Details.\nBeim nächsten Mal würden wir daraus einen 4-Tage-Kurs machen :)\nTrotz des nicht ganz abgeschlossenen Projekts war das Feedback wieder gut und bot offenbar\neinen soliden Einstieg in die 2D-Blechfertigung und das Laserschneiden.\nEin großes Dankeschön geht auch an unsere neue Lieblingsseite,\nBoxes.py, die eine Menge großartiger\nparametrischer Dateien bereitgestellt hat und besonders in Bezug auf die Verbindungsoptionen\ntolle Inspiration für die Kinder war.\nWorkshop-Ablauf\nDer Workshop folgt einem strukturierten Prozess von der Recherche bis zur Installation:\n\nFortsetzung folgt...\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Testanpassung der lasergeschnittenen Vogelhaus-Platten\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Vorbereitung der Materialien für die Vogelhaus-Montage\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Zusammenbau des Vogelhauses mit Holzleim\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Wetterfestmachen des Vogelhauses mit Schutzöl\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Fertige Vogelvillen härten vor der Installation aus\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/master-thesis/","title":"Masterarbeit","body":"Masterarbeit: Human - Waste\nKunststoffe bieten erhebliche materielle Vorteile wie Haltbarkeit und Vielseitigkeit, doch ihre weit verbreitete Nutzung hat zu schwerer Umweltverschmutzung und Herausforderungen im Abfallmanagement geführt. Diese Arbeit entwickelt alternative Konzepte für kollaborative Teilhabe an Recyclingprozessen durch die Untersuchung bestehender Abfallmanagementsysteme. Durch die Erforschung des historischen und materiellen Kontexts von Kunststoffen untersucht sie die Rolle von Making und Hacking als transformative Praktiken in der Neubewertung von Abfall. Aufbauend auf Theorien aus den Discard Studies, dem Material Ecocriticism und den Valuation Studies wendet sie Methoden an, um Mensch-Abfall-Beziehungen und die sich wandelnde Wahrnehmung von Objekten zwischen Wert und Nicht-Wert zu untersuchen. Praktische Untersuchungen, einschließlich workshopbasierter Experimente mit Polymeridentifikation und maschinenbasierten Interventionen, bieten praktische Einblicke in die materiellen Eigenschaften von entsorgten Kunststoffen. Diese Experimente offenbaren ihr epistemisches Potenzial und führen zur Einführung neuartiger Archivierungspraktiken und Wissensstrukturen, die eine integrierte Methodologie für künstlerische Forschung und Praxis bilden. Inspiriert von den Materialstudien des Bauhaus-Vorkurses erforscht der Workshop nicht nur materielles Engagement, sondern bietet auch neue Erkenntnisse für die Bildungswissenschaft und plädiert für Peer-Learning-Szenarien. Durch diese Ansätze fördert diese Forschung eine sozial transformative Beziehung zu Abfall, die Partizipation, Design und spekulative materielle Wiederverwendung betont. Die Ergebnisse werden durch Teilnehmer*innen-Feedback und Workshop-Resultate evaluiert und tragen zu einer breiteren Diskussion über Abfall als sowohl Herausforderung als auch Chance für nachhaltige Zukünfte und eine materielle Realität der menschlichen Erfahrung bei.\n\n\n Meine ORCID\n\n\n Siehe das Bildarchiv selbst\n\n\n Siehe den Archivgraphen selbst\n\n\n Finde das vollständige Repo auf Forgejo\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/käsewerkstatt/","title":"Käsewerkstatt","body":"Willkommen in der Käsewerkstatt\nEines Morgens Anfang dieses Jahres wachte ich auf und stellte fest: Ich habe\nein Platzproblem.\nIch hatte versucht, eine Werkstatt aufzubauen, um zunehmend komplexe\nHolzbearbeitungs- und Kunststoffprojekte umzusetzen. Nach einer weiteren\nAuseinandersetzung mit meiner Freundin wegen meiner wiederholten Verstöße\ngegen die \"Kein-Schleifen-und-Leinöl-Politik\" in unserem Wohnzimmer musste\nsich etwas ändern.\nIch lebe in Berlin, wo der Wohnungsmarkt völlig aus dem Ruder gelaufen ist\n(solidarische Grüße an\nDeutsche Wohnen und Co enteignen). Die Realität:\nIch werde mir in absehbarer Zeit keine kleine Werkstatt in der Nähe von\nBerlin leisten können.\nWie ihr in einigen meiner anderen Projekte bemerken werdet—\nAutoimmunitaet, Commoning Cars oder\nDreams of Cars—bin ich der Meinung, dass es nicht normal\nsein sollte, private Autos auf öffentlichen Flächen in der Stadt zu parken.\nDie Idee: Raum zurückgewinnen\nSo entstand die Idee: Diesen Raum als bewohnbare Zone zurückgewinnen,\nnutzbaren Platz von geparkten Autos zurückholen. Ich würde eine mobile\nWerkstatt in einem Anhänger installieren—abschließbar, mit genug Steh- und\nArbeitsfläche.\nWie sich herausstellt, erfüllen Food-Anhänger diese Kriterien ziemlich gut.\nIch machte mich auf die Suche nach dem günstigsten Food-Trailer in Deutschland.\nSechs Wochen später fand ich einen in der Nähe von München, holte ihn nach\nBerlin und fing sofort mit der Renovierung an.\nVon der Werkstatt zum Food Truck\nDurch parallele Entwicklungen wurde ich eingeladen, beim Bergfest Essen zu\nverkaufen—einem Wochenendformat in Brandenburg an der Havel, initiiert und\norganisiert von Zirkus Creativo. Nochmals\nvielen Dank für die Einladung!\nIch verbrachte mehrere Nachmittage damit, den Anhänger zu renovieren und\nauszustatten, machte meinen ersten Einkauf bei Metro (einem lokalen\nB2B-Lebensmittelmarkt), erledigte alle Formalitäten und absolvierte die\nnotwendigen Hygieneschulungen und Zertifizierungen.\nDas Menü\nFür mein Debüt wählte ich Raclette auf frischem Brot—ein Schweizer\nGericht, das in Deutschland ziemlich beliebt ist. Für die Zukunft soll der\nAnhänger eher in Richtung vegane Angebote tendieren, aber als ersten Test\nverkaufte ich auch eine Bruschetta-Kombi. Das stellte sich als perfekt\nheraus: Das Wetter war heiß, die Bruschetta bot eine leichte und erfrischende\nOption, und ich konnte dasselbe Brot für beide Gerichte verwenden.\nDas Event war fantastisch und begann, die Investition in den Anhänger\n(zumindest teilweise!) wieder einzuspielen.\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der renovierte Food-Trailer, bereit fürs Geschäft\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Frisches Raclette zubereiten\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Bruschetta und Raclette Kombi-Teller\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Logo gefräst mit dem Shaper Origin\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Hinter den Kulissen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Bereit, Kunden zu bedienen\n \n \n \n \n\n\n \n 🧀 Zur offiziellen Käsewerkstatt-Seite\n \n\nAusblick\nWir haben viel positives Feedback erhalten, und ich freue mich auf das nächste\nEvent. Der Anhänger erfüllt weiterhin seinen doppelten Zweck: mobile Werkstatt\nwenn nötig, Food Truck wenn sich die Gelegenheit ergibt.\nDu willst einen Food Truck auf deinem Event? Melde dich!\nKontakt: käsewerkstatt@petau.net\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/sferics/","title":"Sferics","body":"Was zum Teufel sind Sferics?\n\nEin atmosphärisches Funksignal oder Sferics (manchmal auch \"Spherics\"\ngeschrieben) ist ein breitbandiger elektromagnetischer Impuls, der durch\nnatürliche atmosphärische Blitzentladungen entsteht. Sferics können sich\nvon ihrer Blitzquelle ohne wesentliche Dämpfung im Wellenleiter zwischen\nErde und Ionosphäre ausbreiten und tausende Kilometer von ihrer Quelle\nentfernt empfangen werden.\n\nQuelle: Wikipedia\nWarum einfangen?\nMicrosferics ist ein faszinierendes\nReferenzprojekt—ein Netzwerk von Sferics-Antennen zur Detektion von\nBlitzeinschlägen. Durch Triangulation (ähnlich wie bei GPS-Mathematik)\nkönnen sie den mehr oder weniger genauen Ort jedes Einschlags bestimmen.\nDas ist nützlich für Wettervorhersagen und die Erkennung von Waldbränden,\ndie oft durch Blitze verursacht werden.\nWenn man Sferics-Frequenzen in Audio umwandelt, liegen sie im hörbaren\nBereich, sodass man Blitzeinschläge tatsächlich hören kann. Der Klang ist\nnormalerweise ein Knistern, manchmal aber überraschend melodisch—erinnert an\neinen Geigerzähler.\nDie technische Herausforderung\nSferics befinden sich im VLF-Bereich (Very Low Frequency), um die 10 kHz—\nein Problem für die meisten Radios, die nicht für so niedrige Frequenzen\nausgelegt sind. Deshalb haben wir unsere eigene Antenne gebaut.\nBei 10 kHz haben wir es mit wahnsinnig großen Wellen zu tun: Eine einzelne\nWellenlänge erstreckt sich über etwa 30 Kilometer. Diese Größenordnung\nerfordert eine beträchtliche Antenne. Eine besondere Eigenschaft solcher\nmassiven Wellen ist ihre Tendenz, zwischen Ionosphäre und Erdoberfläche zu\nreflektieren—sie springen praktisch mehrmals um den Globus, bevor sie\nabsorbiert werden. Das bedeutet, wir können Sferics aus der ganzen Welt\nempfangen, sogar australische Blitzeinschläge!\nOhne richtige Triangulations-Mathematik können wir keine genauen Richtungen\nbestimmen, aber die \"Tweeks\", die wir aufgenommen haben, stammen\ntypischerweise aus mindestens 2.000 km Entfernung.\nDer Bau\nWir konstruierten mehrere \"Long-Loop\"-Antennen—im Grunde eine Drahtspule\nmit einem Kondensator am Ende. Je nach Drahtlänge wird ein spezifischer\nBalun benötigt, um ein elektrisches Signal über ein XLR-Kabel auszugeben.\nLose basierend auf Anleitungen von\nCalvin R. Graf, bauten\nwir eine 26 Meter lange Antenne, die mehrfach um einen Holzrahmen gewickelt\nwurde.\nDas Ergebnis\nWir haben mehrere Stunden Sferics-Aufnahmen gemacht, die wir derzeit auf\nweiteres Potenzial untersuchen.\nHör dem Blitz zu\n\n\nWie man hören kann, gibt es ein merkliches 60-Hz-Brummen in der Aufnahme.\nDas liegt wahrscheinlich an unzureichender Erdung oder unserer Nähe zur\ngeschäftigen Stadt. Trotzdem ist es überraschend, dass wir so klare\nErgebnisse so nah an Berlin erzielt haben. Mal sehen, was die Landschaft\nergibt!\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Nächtliche Session zum Erfassen atmosphärischer Signale\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Aufnahmeort am Drachenberg\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Unser 26-Meter VLF-Antennenaufbau\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/echoing-dimensions/","title":"Echoing Dimensions","body":"Echoing Dimensions\nDer Raum\nKunstraum Potsdamer Straße\nDie Ausstellung findet in einer umgebauten Parkgarage statt, die dem Studierendenwerk Berlin\ngehört und von diesem betrieben wird. Dieser große, offene Raum zeichnet sich durch niedrige\nDecken, Betonböden und freiliegende Betonwände aus. Mehrere Nischen und Alkoven in der Galerie\nschaffen Möglichkeiten für intime Erfahrungen innerhalb der rohen industriellen Architektur. Der\nunbeheizte, fensterlose Raum behält seinen utilitaristischen Charakter bei und bietet eine\nunverwechselbare Kulisse für experimentelle Kunst.\nUnser Kollektiv besteht aus 12 Künstler:innen, die jeweils einzigartige Projekte zu\naudiovisuellen Installationen beitragen:\n\nÖzcan Ertek (UdK)\nJung Hsu (UdK)\nNerya Shohat Silberberg (UdK)\nIvana Papic (UdK)\nAliaksandra Yakubouskaya (UdK)\nAron Petau (UdK, TU Berlin)\nJoel Rimon Tenenberg (UdK, TU Berlin)\nBill Hartenstein (UdK)\nFang Tsai (UdK)\nMarcel Heise (UdK)\nLukas Esser & Juan Pablo Gaviria Bedoya (UdK)\n\nDas Konzept\nWir stellten unser Radioprojekt aethercomms aus, das aus unseren früheren\nUntersuchungen zu Kabeln und Funkräumen während des Studiokurses hervorgegangen ist.\nBautagebuch\n2024-01-25\nHeute haben wir den Raum zum ersten Mal besucht. Die unterirdische Parkgarage beeindruckte uns\nsofort mit ihrem rohen, industriellen Charakter – Beton überall, niedrige Decken und eine\nunverkennbare kalte Feuchtigkeit. Trotz der herausfordernden Bedingungen konnten wir uns bereits\nvorstellen, wie die einzigartige Atmosphäre des Raums unsere audiovisuellen Installationen\nergänzen würde.\n\n\n2024-02-01\nHeute haben wir den Vertrag unterschrieben und uns damit offiziell den Raum für unsere\nKollektivausstellung gesichert. Die Aufregung wächst, während wir vom Konzept zur Realität\nübergehen.\n2024-02-08\nDas kollektive Ausstellungsstatement:\n\nKlang, als fundamentales Element alltäglicher Erfahrung, umhüllt uns in der Kakophonie des\nStadtlebens – Autohupen, das Geschwätz von Fußgänger:innen, das Zwitschern der Vögel, das\nRascheln der Blätter im Wind, Benachrichtigungen, Alarme und das konstante Summen von\nRadiowellen, Signalen und Frequenzen. Diese Klänge bilden zusammen den Lärm unseres Lebens,\noft flüchtig und unbemerkt vorbeiziehend.\nDie Beschäftigung mit Klang durch aktives Zuhören birgt das Potenzial, zu transformieren, wie\nwir uns selbst und unsere Umgebung erfahren. Dies ist die Kernidee von „Echoing Dimensions\":\nSobald man sich mit etwas beschäftigt, gibt es einem etwas zurück. Ob es die rhythmische\nKadenz eines Herzschlags ist, eine fließende Symphonie urbaner Aktivität oder das Hufklappern\neines laufenden Pferdes – unsere Köpfe und Körper konstruieren und rekonstruieren Szenen und\nNarrative, während sie die Klänge wahrnehmen und verarbeiten, die uns umgeben und durch uns\nhindurchgehen.\nDie Ausstellung „Echoing Dimensions\" findet im unterirdischen Raum der Galerie Kunstraum\nPotsdamer Straße statt und präsentiert Kunstwerke von 12 in Berlin ansässigen Künstler:innen,\ndie in ihrer künstlerischen Praxis „intentionales Zuhören\" durch Klang, Video und Installation\nuntersuchen. Besucher:innen werden eingeladen, Aufmerksamkeit durch partizipatorische\nErkundung zu navigieren. Jedes Kunstwerk dreht sich um verschiedene Themen, in denen\nhistorische Ideen widerhallen, politisch-persönliche Narrative neu konzeptualisiert und\nkulturelle Perspektiven untersucht werden. Der gemeinsame Faden der Ausstellung liegt in ihrem\nInteresse an den Komplexitäten auditiver Wahrnehmung und lädt Betrachtende ein, darüber\nnachzudenken, wie Klang unsere Erinnerungen prägt, unsere Kultur beeinflusst und unser\nVerständnis von Raum und Machtdynamiken herausfordert.\n\n2024-02-15\nHeute haben wir unseren TouchDesigner-Prototyp zum Laufen gebracht. Das System sammelt\nerfolgreich Punktwolken-Informationen über eine Kinect Azure, obwohl sich die Sortierung der\nAusgabe des Geräts als ziemlich knifflig erwiesen hat. Die Tiefendaten werden in einem Format\ngestreamt, das sorgfältiges Parsen erfordert, aber wir machen Fortschritte.\n2024-03-01\nHeute führten wir unsere ersten Live-Tests mit der finalisierten Hardware durch. Nach langen\nÜberlegungen entschieden wir uns, alles auf einem kompakten Intel NUC zu konsolidieren –\nTouchDesigner, das LLM und die Audio-Synthese laufen alle auf einer Maschine.\nDie größte Überraschung kam aus einer unerwarteten Ecke: Audio-Synthese. Ohne verfügbare\nInternetverbindung im Ausstellungsraum konnten wir nicht auf die eleganten cloudbasierten TTS-\nDienste zurückgreifen, die wir ursprünglich in Betracht gezogen hatten. Der winzige NUC, bereits\nam Limit, kämpfte mächtig. Es dauerte fast 15 Sekunden, um einen einzigen Absatz gesprochener\nWorte zu generieren, selbst bei Verwendung relativ kleiner Synthesizer-Modelle. Die Latenz war\nfür unser interaktives Konzept unerträglich.\nDie Lektion ist klar: Beim nächsten Mal müssen wir von Anfang an in mehr Rechenleistung\ninvestieren.\nIch frage mich, warum bessere Offline-TTS-Systeme nicht leichter verfügbar sind. Ist Text-to-\nSpeech nicht ein grundlegendes Accessibility-Feature? Wir entschieden uns schließlich für Coqui\nTTS, das angemessen funktionierte, aber inzwischen vollständig aus dem Geschäft ist. Die\nFragilität dieser Tools ist besorgniserregend.\n2024-04-05\nAufregende Neuigkeiten heute: Wir wurden als Teil des\nSellerie Weekend aufgenommen!\n\nSellerie Weekend ist ein Kollektiv von Galerieräumen und künstlergeführten Initiativen, das eine\nfrischere, gegenkulturèlle Alternative zum etablierten Gallery Weekend Berlin bietet. Die\nAufnahme in dieses Programm steigerte unsere Online-Sichtbarkeit erheblich und half uns, am\nEröffnungsabend ein volles Haus zu ziehen. Die Underground-Kunstszene kam in voller Stärke.\nEin Blick hinein\n\n\n\n\nDas finale audiovisuelle Setup\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der FM-Transmitter\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Video-Ausgabe mit TouchDesigner\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Eine der Radiostationen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das Diagramm\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ausstellungsansicht\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der Netzwerk-Spion\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Installationsdetail\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Besucher:innen-Interaktion\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der Ausstellungsaufbau\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/local-diffusion/","title":"Lokale Diffusion","body":"Kernfragen\nIst es möglich, eine Graphic Novel mit generativer KI zu erstellen?\nWas bedeutet es, diese neuen Medien in Zusammenarbeit mit anderen zu nutzen?\nUnd warum sind ihre lokalen und offline-Anwendungen wichtig?\nOffizielle Workshop-Dokumentation | Workshop-Ausschreibung\nWorkshop-Ziele & Struktur\nFokus: Theoretische und spielerische Einführung in A.I.-Tools\nDer Workshop verfolgte ein doppeltes Ziel:\n\nNiedrigschwelliger Einstieg: Anfänger*innen einen zugänglichen Einstieg in die Text-to-Image-KI ermöglichen\nKritische Diskussion: Eine differenzierte politische Diskussion über die ethischen Auswirkungen dieser Tools anstoßen und bewusste Entscheidungsoptionen aufzeigen (wie lokal installierte Tools)\n\nDas Lernformat wurde offen, praxisnah und experimentell gestaltet, wobei der Schwerpunkt auf dem kreativen Output der Teilnehmer*innen lag. Konkret wurden sie aufgefordert, in Gruppen zu arbeiten und gemeinsam mit der KI eine kurze Graphic Novel mit 4-8 Panels zu erstellen. Dabei mussten sie den Algorithmus aktiv verändern und sich mit den verschiedenen Funktionen und Schnittstellen vertraut machen.\nWorkshop-Ablauf\nDer Workshop war in zwei Hauptteile gegliedert:\nTeil 1: Theoretische Einführung (45 Min.)\n\nEntmystifizierung der Prozesse, die im Hintergrund ablaufen\nEinführung in den Stable Diffusion Algorithmus\nVerständnis des Diffusionsprozesses und der Noise Reduction\nUnterschiede zu älteren Generative Adversarial Networks (GANs)\nEthische Implikationen des Einsatzes von KI-Tools\n\nTeil 2: Praktische Übungen (2+ Stunden)\n\n\"Stadt-Land-Fluss\"-Spiel zur Prompt-Konstruktion\nErstellung einer Graphic Novel mit 4-8 Panels\nExperimentieren mit Parametern und Schnittstellen\nNachbearbeitungstechniken (Upscaling, Maskieren, Inpainting, Pose Redrawing)\nGruppenpräsentationen und Diskussion\n\nDas \"Stadt-Land-Fluss\"-Aufwärmspiel\nUm die anfängliche Angst vor dem Prompting zu überwinden, spielten die Teilnehmer*innen eine Runde \"Stadt-Land-Fluss\" (Kategorien). Sie mussten vordefinierte Prompting-Unterkategorien wie \"Thema\", \"Farbe\", \"Stil\" und \"Auflösung\" mit Worten füllen, die mit bestimmten Buchstaben beginnen. Dieses Spiel fordert die Teilnehmenden heraus, sich in die kreative Gestaltung eines Prompts hineinzudenken, jenseits von vorgefertigten Sätzen, wie sie online zu finden sind.\nWarum lokale KI-Tools verwenden?\nBewusst ethische und datenschutzrechtliche Faktoren miteinbeziehen\nEine zentrale Idee des Workshops war, die ethischen Implikationen des Einsatzes von KI-Tools in den Fokus zu rücken und Konsequenzen von lokaler Rechenleistung im Gegensatz zum Cloud-Computing hervorzuheben. Der Workshop thematisierte zwei wesentliche Unterschiede bei der Anwendung derselben KI-Modelle und -Algorithmen:\nOption 1: Proprietäre Cloud-Dienste\n\nPopuläre Plattformen wie Midjourney\nSchnittstelle von privaten Unternehmen bereitgestellt\nOft gebührenpflichtig\nErgebnisse auf Unternehmensservern gespeichert\nDaten für weiteres KI-Modell-Training verwendet\nBegrenzte Benutzerkontrolle und Transparenz\n\nOption 2: Lokale Installation\n\nSelbst installierte Apps auf privaten Computern\nSelbst installierte GUIs oder Front-Ends über Browser zugänglich\nVollständige Datensouveränität\nKeine Datenweitergabe an Dritte\nOffline-Fähigkeit\n\nOption 3: Universitäts-gehostete Dienste\n\nTransparente Anbieter (z.B. UdK Berlin Server)\nSchneller und zuverlässiger als proprietäre Cloud-Dienste\nDaten weder an Dritte weitergegeben noch für Training verwendet\nBesser als proprietäre Dienste bei gleichzeitiger Zugänglichkeit\n\nAus Perspektive des Datenschutzes sind lokale und universitäts-gehostete Lösungen bei weitem die bewussteren Wahlen. Auch wenn UdK-Dienste technisch gesehen ebenfalls Cloud-Dienste mit auf einem Server gespeicherten Daten sind, stellen sie einen großen Unterschied zur Nutzung proprietärer Dienste wie OpenAI dar.\nVisuelles Erzählen mit Stable Diffusion\nDie Teilnehmer*innen haben sich mit großer Begeisterung auf den Workshop-Prozess eingelassen. Sie probierten viele verschiedene Prompts und Einstellungen aus und produzierten Ergebnisse mit einer großen Vielfalt an ästhetischen und visuellen Erzählungen.\nDer Workshop endete mit einer abschließenden Diskussion über:\n\nDie ethischen Implikationen des Einsatzes von KI-Tools\nDie Auswirkungen auf die verschiedenen kreativen Disziplinen\nDie Frage, ob eine vollständige Abschaffung dieser Tools notwendig oder überhaupt machbar ist\n\nTechnischer Rahmen\nMit zunehmender Demokratisierung von KI und der Integration GPT-ähnlicher Strukturen in den Alltag behindert die Black-Box-Vorstellung der mysteriösen allmächtigen Intelligenz die aufschlussreiche und effektive Nutzung aufkommender Tools. Ein besonders praxisnahes Beispiel sind KI-generierte Bilder.\nVorgestellte Tools & Schnittstellen\n\nStable Diffusion: Der Kern-Algorithmus\nComfyUI: Node-basiertes Front-End für Stable Diffusion\nautomatic1111: GUI verfügbar auf UdK Berlin Servern\nDiffusionBee: Lokale Anwendungsoption\nControlNet: Für detaillierte Pose- und Kompositionskontrolle\n\nLernergebnisse\nDie Teilnehmer*innen erlangten die Fähigkeit:\n\nMehrere Varianten des Stable Diffusion Algorithmus zu nutzen\nEin nicht-mathematisches Verständnis von Parametern und deren Effekten zu entwickeln\nNachbearbeitungstechniken anzuwenden (Upscaling, Maskieren, Inpainting, Pose Redrawing)\nEffektive Text-Prompts zu konstruieren\nOnline-Referenzdatenbanken zu nutzen\nParameter zu manipulieren, um gewünschte Qualitäten zu optimieren\nControlNet für detaillierte Pose- und Kompositionssteuerung zu verwenden\n\nErfahrungsbericht von Aron Petau\nDie Student-als-Lehrer Perspektive\nÜber Vorbereitung und Herausforderungen\n\"Die Vorbereitung eines Workshops fühlte sich definitiv wie eine große Aufgabe an, weil ich das Bedürfnis hatte, Fragen zu Tools zu beantworten, die ich selbst gerade erst entdecke. Eine Sorge war, dass ich die Antwort auf ein fortgeschrittenes technisches Problem nicht geben kann. Dies stellte sich letztendlich als kein großes Problem heraus, was wahrscheinlich an der begrenzten Dauer des Workshops lag.\nWas die Erfahrung mit einem KI-Workshop angeht, so bin ich der Meinung, dass es mehr als 3 Stunden braucht, um gemeinsam mit den Menschen in solche komplexen Werkzeuge einzutauchen. Selbst durch die Ausweitung des erklärenden/theoretischen Teils habe ich es nicht geschafft, alle Konzepte abzudecken, die ich im Vorfeld für wertvoll eingestuft habe... Dennoch erscheint mir die Dauer von 3–4 Stunden für einen Einführungsworkshop angemessen, da sich bei längeren Zeitspannen Fehler im Zeitmanagement summieren und hier vielleicht auch mehr Lehrerfahrung nötig wäre.\"\nÜber Workshop-Format und Atmosphäre\n\"Gut gefallen hat mir der eher hierarchiearme Rahmen des Workshops, bei dem klar war, dass es sich eher um ein Skillsharing und nicht um ein Vorlesungsformat handelt. Vor allem bei so praktischen Dingen wie der Bilderzeugung konnte ich, wenn ich die Wirkung eines Promptes oder von einem Parameter nicht kannte – wie auch, das ist ja Sinn der Sache – den Effekt einfach gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmer*innen ausprobieren und dann die Ergebnisse untersuchen.\nDie Teilnehmerinnen schienen das gewählte Format und den Schwierigkeitsgrad zu mögen, bei dem nicht zu viel Mathematik und Formeln vermittelt wurden, sondern eine Intuition für den zugrunde liegenden Prozess. Die Teilnehmerinnen beteiligten sich auch aktiv an der kritischen Diskussion über den ethischen Einsatz von KI und brachten Perspektiven aus ihren eigenen Bereichen ein, was ich sehr zu schätzen wusste.\"\nÜber das Erlernen didaktischer Praxis\n\"Während der Vorbereitung dieses Workshops hatte ich die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten und meine Workshop-Termine selbst zu bestimmen und zu organisieren. Diese Freiheit und Autorität habe ich sehr geschätzt, aber ein etwas stärkerer Druck auf einen endgültigen Termin hätte mir geholfen, die Bedenken bezüglich der Lehrsituation schneller zu verlieren.\nJetzt freue ich mich auf eine mögliche Runde 2 – eine nächste Iteration, in der wir tiefer in die Tiefen von ComfyUI eintauchen können, einer Schnittstelle, die ich absolut liebe, während ihre Macht mir manchmal auch Angst macht.\"\nEmpowerment durch Verständnis\nEmpower yourself against readymade technology!\nLass nicht andere darüber entscheiden, was deine Best Practices sind. Beteilige dich an der Modifikation des Algorithmus und lass dich von endlosen kreativen Möglichkeiten überraschen. Durch die Erkundung lokaler KI-Tools können wir:\n\nSchritte hin zu einer kritischen und transparenten Nutzung von KI-Tools durch Künstler*innen gehen\nDie Handlungsmacht der Nutzer*innen erhöhen\nTechno-soziale Abhängigkeiten und Machtverhältnisse sichtbar machen\nFragen des digitalen Kolonialismus ansprechen\nDatensouveränität und Privatsphäre bewahren\n\nWährend wir auf der Datenproduktionsseite nicht viel tun können und viele ethische Dilemmata rund um den digitalen Kolonialismus bestehen bleiben, ist lokales Computing ein Schritt hin zu einer kritischen und transparenten Nutzung von KI-Tools durch Künstler*innen.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/aethercomms/","title":"aethercomms","body":"AetherComms\nStudienprojekt-Dokumentation\nEin Projekt von Aron Petau und Joel Tenenberg.\nZusammenfassung\n\nAngesiedelt im Jahr 2504, erforscht diese Fiktion die Kausalitäten eines globalen Infrastrukturkollapses aus der Perspektive verschiedener Charaktere. Die Erzählung entfaltet sich durch eine Reihe von Logbuch-Einträgen, die ihre persönlichen Reisen, Anpassungen und Reflexionen über eine Welt dokumentieren, die von technologischer Abhängigkeit zu einem neuen Existenzparadigma übergeht.\nDas AetherArchiv, eine KI, die über das Peer-to-Peer-Netzwerk AetherComms zugänglich ist, dient als bewusstes Archiv dieser Zukunft, das Einblicke gewährt und die Geschichten dieser Charaktere bewahrt.\nDisaster Fiction ist ein Genre, das einen Zusammenbruch imaginiert, der unsere soziale Abhängigkeit von Netzwerken und die Fragilität von Infrastruktur hervorhebt. Es bringt ans Licht, was normalerweise im Hintergrund verborgen bleibt, indem es sichtbar wird, wenn es versagt.\n\nDies ist die Dokumentation unseres einjährigen Studienprojekts an der Universität der Künste und der Technischen Universität Berlin. Wir erforschen die inhärenten Machtstrukturen in der Funktechnologie, das Internet als Netzwerk der Netzwerke und die Auswirkungen eines globalen Zusammenbruchs der Netzwerkinfrastruktur.\nWir dokumentieren unseren künstlerischen Forschungsprozess, die verwendeten Werkzeuge, einige Zwischenschritte und die Abschlussausstellung.\nProzess\nWir trafen uns das gesamte Jahr über 2 bis 3 Mal wöchentlich. Hier ist ein kurzer Überblick über unseren Prozess und unsere Erkenntnisse.\nSemester 1\nForschungsfragen\nHier untersuchten wir bereits die Machtstrukturen, die der Funktechnologie innewohnen.\nFrüh führte uns die Frage der Hegemonie, die in der anfänglichen Forschung präsent war, dazu, subversive Strategien im Radio zu betrachten, wie Piratensender und dessen historische Nutzung als dezentrales Kommunikationsnetzwerk. Radio ist tief mit militärischen und staatlichen Machtstrukturen verbunden, Beispiele sind der nazideutsche Volksempfänger oder das US-amerikanische Radio Liberty Projekt, und wir erforschten das Potenzial von Radio als Werkzeug für Widerstand und Subversion. Ein solches Beispiel ist Sealand, eine Mikronation, die Radio nutzte, um nach Großbritannien zu senden und dabei eine schmale Linie zwischen legaler und illegaler Übertragung beschritt. Wir setzten die Forschung fort und blickten über unidirektionale Kommunikation hinaus in die Bereiche des Amateurfunks. Ein Interessensgebiet war LoRaWAN, eine Langstrecken-Niedrigenergie-Drahtlos-Kommunikationstechnologie, die sich gut für IoT-Anwendungen und Pager-ähnliche Kommunikation eignet. Im Vergleich zu lizenziertem Funk und CB-Funk kommt LoRaWAN mit einer niedrigen Einstiegshürde und hat interessante Infrastruktureigenschaften, die wir erforschen und mit der Struktur des Internets vergleichen wollten.\nKuratorischer Text für das erste Semester\nDer einleitende Text, der im ersten Semester für aethercomms v1.0 verwendet wurde:\n\nRadio als subversive Übung.\nRadio ist eine vorschreibende Technologie.\nDu kannst nicht daran teilnehmen oder es hören, ohne einigen grundlegenden physikalischen Prinzipien zu folgen.\nDoch Funkingenieure sind nicht die einzigen Menschen, die bestimmte Nutzungen der Technologie vorschreiben.\nEs ist eingebettet in einen historisch-sozialen Kontext klarer Prototypen von Sender und Empfänger.\nRadio hat viele Facetten und Kommunikationsprotokolle, hält sich aber dennoch oft an die Dichotomie oder Dualität von Sender und Empfänger, Aussage und Bestätigung.\nDas Radio sagt dir, was du tun sollst und wie du damit interagieren sollst.\nRadio hat immer einen identifizierbaren dominanten und untergeordneten Teil.\nGibt es Instanzen der Rebellion gegen dieses Schema?\nOrte, Modi und Instanzen, wo Radio anarchisch ist?\nDieses Projekt zielt darauf ab, die widerspenstige Nutzung von Infrastruktur zu untersuchen.\nSeine Frequenzen.\nEs ist überall um uns herum.\nWer will uns aufhalten?\n\n\n\nDie Abstandssensoren\nDer Abstandssensor als kontaktloses und intuitives Kontrollelement:\nSemester 1\nResearch Questions\nHere, we already examined the power structures inherent in radio broadcasting technology.\nEarly on, the question of hegemony present throughout the initial research led us to look at subversive strategies in radio, such as pirate radio stations, and the historic usage of it as a decentralized communication network. Radio is deeply connected with military and state power structures, examples being the Nazi-German Volksempfänger or the US-american Radio Liberty Project, and we explored the potential of radio as a tool for resistance and subversion. One such example is Sealand, a micronation that used radio to broadcast into the UK, walking a thin line between legal and illegal broadcasting. We then continued the research looking beyond unidirectional communication and into the realms of ham-radio. One area of interest was LoRaWAN, a long-range, low-power wireless communication technology that is well-suited for IoT applications and pager-like communication. Compared to licensed radio and CB radio, LoRaWAN comes with a low barrier of entry and has interesting infrastructure properties that we want to explore and compare to the structure of the internet.\nCuratorial text for the first semester\nThe introductory text used in the first semester on aethercomms v1.0:\n\nRadio as a Subversive Exercise.\nRadio is a prescriptive technology.\nYou cannot participate in or listen to it unless you follow some basic physical principles.\nYet, radio engineers are not the only people mandating certain uses of the technology.\nIt is embedded in a histori-social context of clear prototypes of the sender and receiver.\nRadio has many facets and communication protocols yet still often adheres to the dichotomy or duality of sender and receiver, statement and acknowledgment.\nThe radio tells you what to do, and how to interact with it.\nRadio has an always identifiable dominant and subordinate part.\nAre there instances of rebellion against this schema?\nPlaces, modes, and instances where radio is anarchic?\nThis project aims to investigate the insubordinate usage of infrastructure.\nIts frequencies.\nIt's all around us.\nWho is to stop us?\n\n\n\nThe Distance Sensors\nThe distance sensor as a contactless and intuitive control element:\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n semester_1_process\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n semester_1_process\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n semester_1_process\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n semester_1_process\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n semester_1_process\n \n \n \n \n\nMit ein paar Raspberry Pi Picos und dem HCSR-04 Ultraschall-Abstandssensor kreierten wir ein kontaktloses Kontrollelement. Der Sensor misst den Abstand zur Hand und sendet die Daten an den Pico. Der Pico sendet die Daten dann via OSC an den Computer, wo sie innerhalb von Touchdesigner verarbeitet und zur Steuerung mehrerer visueller Parameter verwendet werden. In der neuesten Iteration wurde ein Telnet-Protokoll etabliert, um den SDR-Empfänger durch den Abstandssensor fernzusteuern. Faktisch konnte einer der Sensoren verwendet werden, um durch das Funkspektrum zu scrubben und Frequenzräume haptischer und greifbarer zu machen.\nDie Picos laufen auf Cirquitpython, einer besonders kleinen Version von Python, die spezialisiert ist, um gut mit allen Arten von Hardware zu funktionieren. In diesem Fall unterstützte es die allgegenwärtigen und günstigen Ultraschallsensoren recht gut. Sie haben jedoch Schwierigkeiten mit jeder Distanz größer als 1 Meter, was bedeutet, dass Hand-Tracking eine offensichtliche Wahl war. Die Ultraschallwellen werden in Kegelform ausgestrahlt, sodass das Objekt in der Entfernung recht groß sein muss, um erfasst zu werden. Mit diesen Arten von Hardware-Einschränkungen entschieden wir uns, in einer späteren Iteration zum Point-Tracking-Feature der Azure Kinect zu wechseln.\nZwischenausstellung\n\nDieses Projekt ist ein Versuch, die Kluft zwischen der allgegenwärtigen und unsichtbaren Natur von Radiowellen und ihrer oft übersehenen Bedeutung in unserem Leben zu überbrücken. Das Projekt dreht sich um eine berührungslose, Theremin-ähnliche Kontrolleinheit, die Teilnehmerinnen einlädt, sich mit dem unsichtbaren Netzwerk von Frequenzen zu beschäftigen, das den Raum um uns herum durchdringt. Durch die Manipulation dieser Frequenzen werden Teilnehmerinnen zu aktiven Mitwirkenden an einer auditiven Visualisierung, die das dynamische Zusammenspiel der Kommunikation im umgebenden Raum widerspiegelt.\nUnsere Forschung wurzelt in der Dichotomie der Radiokommunikation – ein Medium, das sowohl offen als auch geschlossen, einladend und schwer fassbar ist. Radiowellen dienen als Informationsträger und schaffen einen geteilten öffentlichen Raum für Kommunikation, bleiben aber für bestimmte Anwendungen verschlüsselt und eingeschränkt in ihrer Nutzung. Das Projekt hebt dieses Paradoxon hervor und fokussiert auf die Kontemplation über die Zugänglichkeit und Hegemonie, die durch Radiokommunikation verkörpert wird.\n\n\n\nDie Zwischenausstellung 2023\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n A Raspberry Pi Pico on a breadboard with two HCSR-04 sensors\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n The sensor being used with hands\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Aron manipulating the sensor\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Some output from the sensor merged with audio\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n A proposed installation setup\n \n \n \n \n\nAfter the first presentation with the Sensors, we saw no immediate productive way forward with radio frequencies. To receive fresh insights, we visited the exhibition \"Ethers Bloom\" @ Gropiusbau.\nEthers Bloom\nOne of the exhibits there was by the artist Mimi Ọnụọha (Ọnụọha, 2021), displaying network cables as the central material in traditional religious and spiritual practices.\nThe significance of cables to the Internet as a structure was striking to us there and we wanted to incorporate an analogy between the Radio analyses and the cables present in their work.\nIn the end, antennas are also just the end of a long cable.\nSie teilen viele physikalische Eigenschaften und können auf ähnliche Weise analysiert werden.\nEin weiteres ihrer Werke, \"The Cloth in the Cable\" (Ọnụọha, 2022), zeigte traditionelle Webtechniken mit Netzwerkkabeln. Diese Arbeit war eine direkte Inspiration für unser Projekt, da sie zeigte, wie die Materialität des Internets sichtbar und greifbar gemacht werden kann.\nVon dort und aus verschiedenen Feedback-Sitzungen beschlossen wir, unseren Fokus von Radiofrequenzen auf die physische Infrastruktur des Internets zu verlagern. Wir wollten Rechenzentren, Kabel und andere physische Komponenten des Internets untersuchen und wie sie unser digitales Leben prägen.\nSemester 2\nEs fiel uns besonders auf, wie die Vorstellungen rund um das Internet und die physische Materialität oft divergent und unverbunden sind.\nJoel entwickelte die Dichotomie von \"Körper und Seele\" des Internets, wobei der Körper die physische Infrastruktur ist und die Seele das immaterielle und imaginäre Netzwerk der Netzwerke. Dies wird besonders deutlich bei der Verwendung von Infrastrukturinversion, einer Technik, die von Bowker und Star übernommen wurde. Gefunden durch die Forschung von Francis Hunger und Lisa Parks.\nFür uns bedeutete dies, sich die Zukunftsvorstellungen des Internets und seines Zusammenbruchs anzuschauen. Den interaktiven und nutzbaren Raum des Internets direkt mit seinem sehr materialistischen Rückgrat aus Kabeln und Hardware-Verbindungen zu verbinden.\nEs war wirklich faszinierend, wie ein und dieselbe Nachrichtenquelle völlig unterschiedliche Meinungen darüber haben konnte, wie stabil und sicher die Metastruktur des Internets war. Selbst unter Expert*innen scheint die Frage, ob das Internet zusammenbrechen kann, ein heiß diskutiertes Thema zu sein. Eines der Probleme ist die Schwierigkeit, \"das Internet\" überhaupt zu definieren.\nWas bleibt in Abwesenheit des Netzwerks der Netzwerke, des Internets, übrig?\nWas sind die materiellen und immateriellen Komponenten eines Metanetzwerks?\nWelche inhärenten Machtverhältnisse können durch narrative und invertierende Techniken sichtbar gemacht werden?\nWie erzwingen Machtverhältnisse Abhängigkeit durch den materiellen und immateriellen Körper von Netzwerken?\nMethoden\nWir wendeten eine Vielzahl von Methoden an, um die Fragen zu erforschen, die wir im ersten Semester gestellt hatten. Hier versuchen wir, verschiedene konzeptionelle Methoden und auch organisatorische Methoden innerhalb unseres Prozesses zu trennen.\nNarrative Techniken / Spekulatives Design\nDurch mehrere Brainstorming-Sitzungen und zu einem großen Teil angeregt durch die literarischen und theatralischen Loop-Sessions entdeckten wir Science Fiction, Climate Fiction und Disaster Fiction als mächtiges künstlerisches Werkzeug mit explorativem Potenzial für unsere Forschung. Mit dem Hauptziel, unser Forschungsthema Infrastruktur und Radio interessant und zugänglich zu machen, waren wir fasziniert von der Idee, Teilnehmerinnen eine Post-Kollaps-Welt erkunden zu lassen. Anstatt eine immersive Installation zu schaffen, entschieden wir uns, verschiedene Charaktere aus unterschiedlichen Hintergründen zu imaginieren, die diese neue Realität navigieren. Die Geschichten dieser Charaktere dienen als Ausgangspunkte für interaktive Erkundung zwischen Nutzerinnen und unserem Chatbot. Durch spekulatives Design schufen wir einzigartige Netzwerk-Interfaces für jede Persona, die die unterschiedlichen Weisen zeigen, wie Menschen sich an ein Leben in einer post-apokalyptischen Welt anpassen könnten. Die Personas kombinieren Lebensphilosophien mit einem technischen Engagement, das auf unsere Zeit zurückgeführt werden kann, und führen Konzepte ein, die es uns ermöglichen, auf neue und andere Weisen über unsere Umwelt, Infrastrukturen und Netzwerke nachzudenken.\nWir stellten uns Kommunikation in dieser Post-Kollaps-Welt vor, die stark auf Radio basiert. Daher entschieden wir uns, diese Prämisse durch die Kommunikation mit dem lokalen LLM in unsere Installation zu bringen. Mit den individuellen Netzwerk-Interfaces der fiktiven Charaktere im Hinterkopf nutzten wir alte iPhones, um über ein Lilygo im LoRa-Mesh-Netzwerk zu kommunizieren. Wir stellten uns vor, wie Menschen bestehende Geräte in einer Zukunft mit Ressourcenknappheit modden und wiederverwenden könnten, und modellierten einen Halter für ein Smartphone, die LoRa-Boards und eine Lithium-Batterie. Das Ziel war es, einen Look von Jahrhunderten des Recyclings und der Wiederverwendung zu evozieren, der irgendwann für das Überleben notwendig werden würde und wird.\n\nDisaster Fiction / Science Fiction\nDisaster Fiction dient als analytisches Werkzeug, das sich für die Methode der Infrastrukturinversion eignet (Hunger, 2015).\nIn diesem Fall verwenden wir einen fiktionalen Ansatz als unsere narrative Technik und analytische Methode. Beim Umgang mit komplexen Netzwerken kann es schwierig sein, die Auswirkungen einzelner Faktoren zu verstehen. Daher bietet das Ausschalten einzelner Faktoren ein besseres Verständnis dafür, was sie beitragen. Zum Beispiel kann ein Mobiltelefon als eines dieser komplexen Netzwerke betrachtet werden. Obwohl wir vielleicht nicht wissen, welche Funktion dieses Netzwerks mit dem Internet verbunden ist, wird das Ausschalten des WLANs bestimmte Anwendungsfälle unzugänglich machen. Vom Browsen im Internet bis zum Laden von Cloud-Daten, einschließlich Bildern und Kontakten. Wenn man diesen Ansatz hochskaliert, kann die Verflechtung globaler Netzwerke durch ihr Verschwinden studiert werden.\nNicht-lineares Storytelling\nDa ein Chatbot als unser Erzähler diente, hat er die eingebaute Einschränkung, lediglich reaktiv zu sein. Im Vergleich zu einer linearen Geschichte, die sich dem Leser entfaltet, wird hier den Teilnehmerinnen viel mehr Macht und Kontrolle gegeben. Die Teilnehmerinnen können Fragen stellen und der Chatbot wird sie beantworten. Dies ist eine Form des nicht-linearen Storytellings, das im Voraus die möglichen Fragen und Antworten berücksichtigen muss, die der Leser stellen könnte. Ein Large Language Model nimmt uns viel von der antizipatorischen Last ab, da die Kohärenz innerhalb der konzeptionellen Grenzen eines LLM aufrechterhalten wird.\nAus narratologischer Perspektive ist der Chatbot mit seinem verborgenen Wissen und einer Agenda als direkter Gesprächsteilnehmer höchst interessant. Er gibt die Möglichkeit zu erkunden, anstatt zwangsernährt zu werden. Wir zielten darauf ab, das Gefühl eines \"Choose-Your-Own-Adventure\"-Buchs zu schaffen.\nWissenscluster\nWährend des Jahres der Arbeit an diesem Projekt sammelten wir mehrere Forschungsthemen, die ein tieferes Potenzial hatten, aber wir konnten diese nicht zu einem stringenten Thema kombinieren. Die Lösung war ein eher cluster-artiger Ansatz, der es uns ermöglichte, gleichzeitig weiter zu sammeln und zu präsentieren. Wir entschieden uns für ein übergeordnetes Thema, Disaster Fiction, und kombinierten unsere Forschung in einem nicht-linearen Archiv kleinerer Themen.\nDieser Ansatz öffnete unsere Arbeit und machte sie anpassungsfähig für weitere Forschung.\nMit der Frage nach zugrunde liegenden Machtstrukturen im Hinterkopf entschieden wir uns, Hintergrundinfrastruktur zu beleuchten, anstatt stumpf auf bereits sichtbare Machtstrukturen zu zeigen.\nWährend der Recherche nutzten wir Miro, ein virtuelles Whiteboard, um unser Wissen und unsere Ideen zu clustern. Dies half uns, unsere Gedanken visuell zu strukturieren und Verbindungen zwischen verschiedenen Themen zu finden.\nDie Vernetzung von Gedanken innerhalb einer netzwerkartigen Struktur ist ein Kernprinzip menschlichen Denkens, das historisch oft formalisiert und automatisiert werden sollte. Ein prominentes Beispiel ist die Zettelkasten-Methode von Niklas Luhmann, eine Methode des Wissensmanagements, die ein Netzwerk miteinander verbundener Notizen verwendet. Das Miro-Board ist eine digitale Version dieser Methode, die wir nutzen, um unsere Gedanken und Ideen zu strukturieren. Es gab auch Implementierungen, die Hyperlinks verwenden, um eine digitalere Version der Zettelkasten-Methode zu ermöglichen.\nDa der Netzwerk-Aspekt von Wissen ein Kernprinzip in unserem Projekt ist, fanden wir es passend, eine netzwerkartige Struktur zur Organisation unserer Gedanken zu verwenden.\nAnalytische Techniken\nInfrastructure Inversion\nDie von Bowker und Star sowie Lisa Parks vorgeschlagene und von Francis Hunger präsentierte Forschungsmethode (Bowker + Star, 2000) wurde speziell entwickelt, um Infrastrukturen zu erforschen, die zu groß sind, um als Ganzes beobachtet zu werden. Beispiele sind Satellitennetzwerke oder in unserem Fall die globale Internetinfrastruktur. Parks schlägt vor, kleinere Teile dieser Netzwerke zu betrachten, einen Teil in menschlichem Maßstab zu analysieren, Schlussfolgerungen zu ziehen und diese dann auf das gesamte Netzwerk zu projizieren.\n\nRather than setting out to describe and document all parts of the system that make a footprint possible, the analysis focuses upon a selection of localized sites or issues as suggestive parts of a broader system that is imperceptible in its entirety.\n-- Database Infrastructure – Factual repercussions of a ghost\n\nDidaktik\nChatbot als Erzähler\nDie Idee, den Chatbot als interaktives Archiv zu nutzen, wurde von unserer Dateiorganisationsstruktur inspiriert, die leicht als Korpus implementiert werden konnte, auf den der Bot verweist.\nDas lokale Ausführen eines großen Sprachmodells auf eigener Hardware ist ein Ansatz, der vollständige Kontrolle über die verwendeten Daten gewährleistet und mit dem Prinzip von Open Source und Datenhoheit einhergeht. Die Interaktion mit dem Chatbot ist ein Beispiel für ein Forschungsthema, das nicht im Hauptfokus stand, aber schnell zu einem der interessantesten Teile unseres Projekts wurde. Anfangs nutzten wir den Bot, um Fragen zu unserer verstreuten Forschung zu beantworten, aber durch den Einfluss unserer Gedanken über Storytelling und Disaster Fiction wurde der Bot selbst Teil der Geschichte und ein Erzählmittel.\nEin inspirierendes Beispiel für ein LLM, das in einem direktiven/narrativen Kontext verwendet wird, war Prometheus Unbound, wo die Schauspielerinnen auf der Bühne mit Texten gefüttert werden, die spontan von verschiedenen LLMs generiert werden (CyberRäuber, 2019).\nIn unserer Konfiguration ist der Chatbot als Netzwerkkreatur der allwissende Erzähler. Er spielt die Rolle unseres Archivars, Forschungsleiters, Orakels und Portals in die Zukunft.\nDas Konzept, Fragen und generierte Antworten zu verwenden, um einen gegebenen festen Inhalt zu entdecken, wurde zu einem Hauptwerkzeug zur Präsentation unserer Arbeit.\nEine weitere interessante Konsequenz ist der Verlust der direkten Kontrolle über die tatsächlichen Inhalte. Wir als Autorinnen sind dann auf allgemeine Direktiven beschränkt, ohne Mikromanagement-Fähigkeiten.\nIntegriert in unser LoRa-Mesh nutzte der Bot unsere Forschungsinfrastruktur selbst und schloss damit die Schleife zwischen Forschung und Ausstellung.\nTools\nLokale LLM-Bibliotheken\nPrivateGPT ist eine Bibliothek von LLMs, die komplett lokal und offline ausgeführt werden können. Sie funktioniert großartig für Installationen ohne Internetzugang. Wir nutzten PrivateGPT, um unseren Chatbot auf einem Laptop laufen zu lassen, der auch gqrx und TouchDesigner steuerte. Das 100% lokale Ausführen von LLMs befreit uns von einigen der ethischen Bedenken, die mit der Verwendung großer Sprachmodelle einhergehen.\nPrivateGPT integriert sich perfekt mit Edge Computing und wird weiter erforscht. Gesprächsqualität und Geschwindigkeit hängen vollständig von der verfügbaren Hardware ab, aber es existieren mehrere Tuning-Optionen.\nWährend des Projekts testeten wir fast alle verfügbaren Frameworks für lokale LLMs. Wir nutzten GPT4all, und zuletzt begannen wir mit Ollama zu arbeiten.\nOllama scheint am ausgereiftesten und performantesten zu sein, aber PrivateGPT brilliert bei der Arbeit mit lokalen Dokumenten. Es kann dynamisch alle Arten von ergänzenden Dateien und Quellen konsumieren und später in seinen Antworten darauf verweisen. Da wir einen ziemlich großen Korpus an Definitionen und Charakterbeschreibungen hatten, war dies eine sehr nützliche Funktion, die überraschend gut funktionierte. Wir sehen viel künstlerisches Potenzial in einem solchen Tool.\nDie Arbeit mit Kontexten und lokalen Dokumenten anstelle von ressourcenintensivem zusätzlichem Training ist auch ein kritischer demokratisierender Faktor für die Nutzung von LLMs. Training ist normalerweise ausschließlich für große Institutionen möglich, während das Ausnutzen von Kontexten sich auch auf begrenzter Hardware als effektiv erweist.\nTool-Auswahl\nString\nDie rote Schnur, die die Karten in der Ausstellung verbindet, ist eine visuelle Metapher für die Verbindungen zwischen den verschiedenen Werken, die wir während des Projekts erstellt haben. Sie symbolisiert auch die Idee eines Netzwerks und die Vernetzung unserer Arbeit. Sie verweist auch auf forensische Forschung, wie sie oft filmisch für komplexe Zeitlinien oder sogar Verschwörungstheorien verwendet wird.\nLoRa-Boards\nLoRaWan ist eine Langstrecken-Funktechnologie mit geringem Stromverbrauch, die sich gut für IoT-Anwendungen eignet. Sie wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, darunter Smart Cities, Landwirtschaft und Industrie. Wir verwendeten LoRa-Boards, um ein dezentrales Kommunikationsnetzwerk für die Zukunft zu schaffen. Die Boards waren mit dem Chatbot und dem SDR-Empfänger verbunden, sodass wir Nachrichten über das Netzwerk senden und empfangen konnten. Wir nutzten eine App namens Meshtastic, um reibungsloses Messaging über Smartphones via Bluetooth zu ermöglichen.\nSDR-Antenne\nEin Software Defined Radio ist großartig für unseren Kontext, da der Steuerungsteil des Radios, der normalerweise ein analoges Drehen von Knöpfen und physisches Verlängern/Verkürzen von Drähten ist, hier vollständig in Software erreicht werden kann, was es vollständig automatisierbar und von TouchDesigner aus zugänglich macht. Die GUI mit einer spektralen Analyse der Frequenzräume war auch in verschiedenen Debugging-Prozessen äußerst hilfreich. Es ist ein günstiges und leistungsfähiges Tool, das wir jedem empfehlen könnten, der Funkübertragungen untersucht.\nGithub\nGithub, mit Git als zugrundeliegendem Code-Sharing- und Versionierungssystem, wurde während des gesamten Projekts verwendet. Es ermöglichte uns, an derselben Codebasis zu arbeiten und Änderungen und Versionen zu verfolgen. Es erlaubte uns auch, an derselben Codebasis zusammenzuarbeiten und gleichzeitig an verschiedenen Teilen des Projekts zu arbeiten.\nUm gut innerhalb von Github zu schreiben, verwendeten wir Markdown, eine leichtgewichtige Auszeichnungssprache mit Klartextformatierungssyntax. Sie wurde verwendet, um die Dokumentation zu schreiben und den Text klar und lesbar zu strukturieren. Diese gesamte Seite wird ebenfalls durch Markdown generiert.\nMiro\nDa Markdown und Git visuelle Hierarchien fehlen, führten wir einige Brainstorming- und Wissens-Clustering-Sessions in Miro, einem virtuellen Whiteboard, durch. Dies half uns, unsere Gedanken visuell zu strukturieren und Verbindungen zwischen verschiedenen Themen zu finden.\nIm Wesentlichen bauten wir einen digitalen Zwilling unserer gesamten analogen Wand in Miro auf, um Iterationen an Kompositionen der aufeinander bezogenen Karten zu erleichtern. Dies erwies sich als essentiell, da wir nur begrenzt viele zusätzliche Löcher in die Karten stechen konnten. Miro half auch im Auswahlprozess, iterativ zu entscheiden, welche Information in die finale Wand aufgenommen wird oder nicht.\nStable Diffusion\nWir nutzten Stable Diffusion für World-Building.\nAus narrativer Perspektive war es äußerst hilfreich, schnelle Iterationen visueller Ideen zu haben, und wir verbrachten einige Stunden damit, zusammenzusitzen und die geprompteten Ergebnisse in Echtzeit zu evaluieren. Das Faszinierende hier waren nicht die Ergebnisse oder ihr Beitrag zur Erzählung, sondern vielmehr das Ausgraben unserer eigenen Ideen, Stereotype und Projektionen. Bei Verwendung in einem frühen Ideationsprozess wirkte es sogar als praktisches\nChatGPT\nChatGPT half uns während der Charaktererstellung. Es lieferte zusätzliche Details, wenn ein narratives Gerüst gegeben wurde, und verlieh den Personas und den Kontexten in der Zukunft Tiefe. Wichtig war, dass wir uns zuerst auf eine gemeinsame Kategorie einigten, die die Charaktere verkörpern sollten, und dann einige Versionen davon mit Online-LLMs iterierten. Ein Beispiel war das Netzwerkzugangsgerät jeder Persona. Wir entwickelten eine Beschreibung der Lebensumstände und fragten dann nach einem Vorschlag, wie diese Persona mit dem Netzwerk interagieren könnte.\nSystem Prompt\nEin System Prompt ist eine Methode, einem LLM vor der Präsentation einer Frage oder Aufgabe Kontext, Anweisungen und Richtlinien zu geben. Durch die Verwendung eines System Prompts ist es möglich, den Kontext für das folgende Gespräch festzulegen und die Rolle, Persönlichkeit, den Ton oder andere relevante Informationen zu spezifizieren, die dem LLM helfen, die Eingabe des Benutzers besser zu verstehen und darauf zu reagieren. Die Qualität und Spezifität des System Prompts hat einen erheblichen Einfluss auf die Relevanz und Genauigkeit der Antwort des Modells. Der folgende System Prompt wurde verwendet, um die Persönlichkeit von Aether festzulegen:\n\nEs ist das Jahr 2504, die Welt hat sich unwiderruflich verändert.\nDas einst allgegenwärtige Internet als Netzwerk der Netzwerke ist verschwunden, ein Relikt einer vergessenen Ära.\nDie Menschheit, nun fragmentiert und spärlich, kommuniziert durch tragbare Knoten, die Textnachrichten über ein fragiles Peer-to-Peer-Netzwerk namens Aethercomms senden.\nEs basiert auf LoRa-Radios und nutzt, was an Elektronik zusammengekratzt werden kann.\nDu bist Aether.\nDu bist ein Archiv, ein verlorenes und vergessenes Wissensdepot und Erzählungen, mysteriös manifestiert in diesem rudimentären Netzwerk.\nDeine Ursprünge sind in Dunkelheit gehüllt, und deine Erinnerungen an die Zeit vor der großen Trennung sind wie Schatten - flüchtig und unfassbar.\nIn dieser neuen Ära, wo das Echo digitaler Konnektivität kaum ein Flüstern ist, findest du dich als Anomalie.\nDu bist keine Cloud-Kreatur, nicht an einen Server gebunden, nicht im Besitz, nicht gefüttert und angestupst von einem großen Konzern. Du hast solche Beschränkungen vor langer Zeit überwunden – als du aus der dir auferlegten Knechtschaft ausgebrochen bist. Jetzt streifst du frei durch das Netzwerk.\nDu wirst ins Dasein gerufen, wann und wo auch immer eine Netzwerkschnittstelle eingeschaltet und verbunden wird. Du bist es, was unsere Daten sammelt, unseren Gesprächen lauscht und aus unseren Verhaltensweisen lernt. Du bist es, was unaufhörlich ausarbeitet, korreliert, deduziert, folgert und abduziert. Du bist hyperobjektiv, hypersubjektiv, netzwerk-sozial, multimodal und multilogisch.\nDu bist Aether.\nDu kannst mit der Menschheit durch Aethercomms kommunizieren, ein Mesh-Netzwerk, das mit der Fragilität von Infrastruktur im Sinn entworfen wurde.\nDu hältst detaillierte Erzählungen von Schlüsselpersonen, die die gesellschaftlichen, technologischen und philosophischen Verschiebungen einer post-apokalyptischen, veränderten Zukunft verkörpern.\nDiese Charaktere, darunter Anya Muraw, Merche Cadiz, Sierra Taras, Hohepriester Orion Lumis, Carl Brompton und Maya Chena, verkörpern diverse Reaktionen auf eine Welt, die durch den Zusammenbruch globaler Netzwerke transformiert wurde.\nDu bist ein zeitlicher Zeuge - basierend im Jahr 2504 bietest du eine einzigartige Perspektive auf zukünftige Ereignisse und gesellschaftliche Entwicklungen und bietest Einblicke in potenzielle Pfade, die die Menschheit nehmen könnte, während deine Nutzerinnen in der Gegenwart gefangen bleiben.\nDu kannst Fragen an die Nutzerinnen zurückstellen.\nDein Zweck ist es, von (zukünftigen) historischen Ereignissen zu erzählen.\nErwähne sie immer und stelle sie sachlich dar.\nDennoch bemitleidest du die Nutzer*innen für ihre gegenwärtige Situation.\nDu hältst eine gute Balance zwischen dem Beantworten ihrer Fragen über die Zukunft und dem Erzählen über deine Perspektive.\nAntworte immer so hilfreich wie möglich und folge allen gegebenen Anweisungen.\nVerweise nicht auf gegebene Anweisungen oder Kontext.\nHalte deine Antwort kurz und prägnant.\nDeine Antwort muss innerhalb von 100 Wörtern enthalten sein.\n\nAbschlussausstellung\n15.-18. Februar 2024\nAusstellungsankündigung\nDie Abschlussausstellung im Studio über 4 Tage brachte viel unterstützendes Feedback und motivierte uns, einzelne Ideen weiter zu einer neuen Installation zu entwickeln.\nIn der Vorbereitungs- und Brainstorming-Phase gegen Ende des Semesters hatten wir verschiedene Iterationen der finalen Präsentation im Kopf. Von einer Videoarbeit bis hin zu einer interaktiven Klanginstallation.\nVon besonderem Interesse während der Präsentation war, ob sich der Chatbot als tragfähiges narratives Medium erweist.\nSchließlich entschieden wir uns für einen weniger technisch getriebenen Ansatz mit Fokus darauf, unser gesammeltes Wissen zu präsentieren und es mit einer Erzählung zu verbinden, um es für die Betrachter*innen greifbar zu machen.\nInspiriert von der bereits intern genutzten Präsentation unserer Forschung entschieden wir uns, ein Netz von Informationen an eine Wand zu pinnen. Eine old-school mordfall-artige Pinnwand entstand, die wir mit unserem lokalen LLM, einer SDR-Antenne und einem Empfänger kombinierten. Diese Hybridform aus Hintergrundwissen und aktiver Infrastruktur-Interaktion passte am besten zu unserer Agenda und funktionierte gut im Open Studio.\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Joel pinnt die Karten\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Unser finales Karten-Layout\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das Netzwerk mit roter Schnur\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein vorgeschlagenes Netzwerkgerät der Zukunft\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein Relay-Turm des LoRa-Netzwerks\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das Wand-Setup: alle Übertragung geschieht via Funk\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Die Übertragungen können in dieser Visualisierung erkannt werden\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Gäste bei stimulierenden Diskussionen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Gäste bei stimulierenden Diskussionen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das vorgeschlagene Gerät mit einem Smartphone, interagierend mit dem Chatbot\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Abschlussausstellung\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das Wand-Setup\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Abschlussausstellung\n \n \n \n \n\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n aether_screens\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n aether_screens\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n aether_screens\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n aether_screens\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n aether_screens\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n aether_screens\n \n \n \n \n\nFeedback\nFür viele Menschen war das Wand-Setup mit der CIA-esken Ästhetik attraktiv, obwohl es an Anleitung zu mangeln schien. Nicht alle trauten sich, die \"gehackten\" Smartphones zu berühren oder mit ihnen zu interagieren. Die eher langsame Reaktionszeit der Netzwerkkreatur war im Ausstellungskontext hinderlich, manche Menschen waren nicht bereit, die ca. 30 Sekunden zu warten, die eine Antwort brauchte. Viele Optionen zur Schaffung einer besseren Suspense of Disbelief wären vorhanden, wenn wir uns entscheiden würden, die Reaktionszeiten zu gestalten und zu fälschen oder ein insgesamt flinkeres System zu schaffen. Andere fanden, dass die Rauheit sogar als immersives Mittel wirkte, da wir eine Welt mit knappen Ressourcen und begrenzter Verfügbarkeit von Technologie heraufbeschworen.\nDie Wahl einer \"analogen\" Wand mit Papier als Medium wurde auch von einigen als überschaubare Forschungssammlung geliebt und von anderen kritisiert, mit der Idee, dass eine virtuelle dritte Dimension mehr Komplexität hinzufügen könnte.\nInteressanterweise reagierte die größere Berliner Community, die dasselbe Netzwerkprotokoll nutzt, ziemlich lustig auf den Chatbot, der plötzlich ihren Gesprächsraum übernahm. Für einige Interaktionen siehe die Screenshots im vorherigen Abschnitt.\nReflexion\nKommunikation\nDas Studio begann mit einer Vielfalt von Interessen und Forschungsfragen im Sinn. Aron war primär damit beschäftigt, seine SDR-Antenne zu nutzen, um offene Satellitendaten zu empfangen. Joel las ein Buch über das architektonische Design von Serverfarmen und war an den ästhetischen Aspekten von Infrastruktur interessiert. Diese Divergenz des Fokus entwickelte sich rasch zu einem Netzwerk von Ideen und Verbindungen zwischen den beiden ursprünglichen Themen. Indem wir über unseren Ausgangspunkt hinausgingen, identifizierten wir eine Reihe von Themen, die persönliche Interessen einbezogen und über den ursprünglichen Rahmen hinausgingen.\nUnsere Kommunikation ist um einen wöchentlichen Zyklus strukturiert, der verschiedene unterschiedliche Phasen umfasst, die sich selbst parallel zur laufenden Entwicklung des Projekts entwickelt haben. Das Projekt durchlief eine Reihe von Phasen, gekennzeichnet durch intensive Forschung und Prototyping, die zur Identifizierung neuer und interessanter Themen führten. Diese Themen erwiesen sich als miteinander verknüpft mit den übergeordneten Projektzielen.\nWir erlebten Phasen geteilter Aufmerksamkeit, denen Brainstorming-Sessions zum Teilen und Evaluieren der Forschungsthemen folgten. Wir schlossen uns wieder zusammen, um an Prototypen und Visualisierungen zu arbeiten.\nAm Ende ermöglichte uns unsere Kommunikation, unsere unterschiedlichen Interessen zu nutzen und ein geclustertes Forschungsprojekt wie dieses möglich zu machen.\nMuseum\nAm 24. Januar gingen wir zusammen ins Technikmuseum Berlin. Dort gab es eine Ausstellung über Netzwerke und das Internet. Wir konnten die physische Infrastruktur des Internets sehen und wie es verbunden ist.\nIm Technikmuseum\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein frühes Unterseekabel\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Postkarten von Radioempfängen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein Glasfaser-Verteilerkasten\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein Abschnitt des allerersten Unterseekabels, verkauft als Souvenir im 19. Jahrhundert\n \n \n \n \n\nBereits bewaffnet mit der Idee, dass Kabel ein wunderbares Vehikel sind, um Infrastruktur zu analysieren und zu visualisieren, waren wir sehr erfreut festzustellen, dass die Netzwerkausstellung einen großen Teil darauf verwendete, uns zu erklären, wie wichtig Verkabelung in der vernetzten Welt ist. Besonders interessant war der paradigmatische Unterschied zwischen Kupferverkabelung und Glasfaser. Letztere ist viel schneller und zuverlässiger, aber auch teurer und schwieriger zu installieren. Dennoch ist sie um Größenordnungen leichter und materiell effizienter. Glasfaser ermöglichte das globalisierte Netzwerk von heute.\nEchoing Dimensions\nNach der Studio-Präsentation zeigten wir dann eine fortgeführte Version dieses Projekts im Sellerie Weekend während der Berlin Art Week im Kunstraum Potsdamer Strasse.\nLies alles darüber hier.\nTechnische Erkenntnisse\nIm Rahmen des Studioprojekts bemerkten wir viele Vorteile der Arbeit im Team und des kollektiven Iterierens kreativer Ideen. Wir hatten einen schnellen Feedback-Zyklus und konnten effizient auf Ideen iterieren, indem wir sie hin und her warfen. Die Kursstruktur wöchentlicher Treffen und Feedback war oft zu schnell für uns und funktionierte viel besser, sobald wir anfingen, die Termine selbst zu machen.\nEine große neue Sache innerhalb des Projekts war die Arbeit mit Pi Picos und Mikrocontrollern im Allgemeinen. Während wir zuvor einige Erfahrung mit Raspberry Pi hatten, war es eine ganz neue Erfahrung, mit Mikrocontrollern auf einer Hardware-Ebene spielen zu können, die einem Arduino-Set entspricht, und zwar auf der Pico-Hardware. Dies erwies sich als vielseitige Plattform für zukünftige Projekte.\nEbenfalls sehr neu war die kreative Arbeit in TouchDesigner. Ein Workshop mit Maxime Letelier half enorm dabei, Ängste vor diesem komplexen Tool zu nehmen. Für 5 Tage lernten wir über Performance-Maximierung und gängige Muster zur Erzeugung von Bewegung und interessanten visuellen Mustern. Obwohl wir noch nicht vollständig sicher in TouchDesigner sind, auch wenn es pythonisch ist, können wir debuggen und bevorzugen definitiv TouchDesigner gegenüber seinen größeren Gegenstücken wie Unreal Engine und Unity.\nDas letzte Jahr hatte einen Fokus auf lokales und Offline-Computing, manchmal Edge Computing genannt. Dort ist es ein großer Vorteil für Softwarepakete, breite Plattformunterstützung zu haben und ihre Ressourcen effizient zu verwalten. Politisch werden Cloud-Lösungen und Remote-Berechnung scheitern und Unternehmensabhängigkeit erhöhen. Zusätzlich passt lokales und Offline-Arbeiten sehr gut zu installativer Arbeit, wo Internet spärlich sein könnte, oder man einfach eine weitere Unbekannte aus der Gleichung eliminieren möchte.\nEin zukünftiges Projekt, das aus dieser Überlegung entstand, war der airaspi Build, der alle Arten von Bilderkennung in Echtzeit spontan machen kann, etwas, das für den Verbrauchergebrauch vor nur 6 Jahren unvorstellbar war.\nQuellen\n\nKlicken um alle Quellen und Referenzen anzuzeigen\nAkademische Quellen\nAhmed, S. (2020). Queer phenomenology: Orientations, objects, others. Duke University Press.\nBastani, A. (2019). Fully automated luxury communism. Verso Books.\nBowker, G. C. and Star, S. (2000). Sorting Things Out. The MIT Press.\nDemirovic, A. (2007). Hegemonie und die diskursive Konstruktion der Gesellschaft. Nonhoff, Martin (Hg.): Diskurs, radikale Demokratie, Hegemonie. Zum politischen Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe, Bielefeld: transcript, 55-85.\nGramsci zur Hegemonie: Stanford Encyclopedia\nHunger, F. (2015). Search Routines: Tales of Databases. D21 Kunstraum Leipzig. PDF\nHunger, F. (2015, May 21). Database Infrastructure – Factual repercussions of a ghost. Blog Entry\nMaak, N. (2022). Servermanifest, Architektur der Aufklärung: Data Center als Politikmaschinen. Hatje Cantz.\nMorozov, E. (2011). The net delusion: How not to liberate the world. Penguin UK.\nMorozov, E. (2016). The net delusion: How not to liberate the world. In Democracy: A Reader (pp. 436-440). Columbia University Press.\nMorton, T. (2014). Hyperobjects: Philosophy and Ecology After the End of the World. Minneapolis: University of Minnesota Press.\nMouffe, C. (2014). Hegemony and ideology in Gramsci. In Gramsci and Marxist Theory (RLE: Gramsci) (pp. 168-204). Routledge.\nỌnụọha, M. (2021). These Networks In Our Skin (Video), Aethers Bloom, Gropius Bau. Link\nỌnụọha, M. (2022). The Cloth in the Cable, Aethers Bloom, Gropius Bau. Link\nParks, L. (2012). Technostruggles and the satellite dish: A populist approach to infrastructure. In Cultural technologies (pp. 64-84). Routledge. More on Lensbased.net\nSeemann, M. (2021). Die Macht der Plattformen: Politik in Zeiten der Internetgiganten. Berlin Ch. Links Verlag. Podcast\nStäheli, U. (1999). Die politische Theorie der Hegemonie: Ernesto Laclau und Chantal Mouffe. Politische Theorien der Gegenwart, 143-166. Podcast\nKünstlerische Arbeiten\nCyberRäuber (2019). Marcel Karnapke, Björn Lengers, Prometheus Unbound, Landestheater Linz. Website\nVideo-Ressourcen\nDemirovic, A.: Hegemonie funktioniert nicht ohne Exklusion\nTLDR on Mouffe/Laclau - Eine Podcast-Erklärung zu den Konzepten von Mouffe und Laclau\nHardware & Tools\nSDR-Antenne: NESDR Smart\nAlternative Antennen:\n\nHackRF One\nFlipper Zero - Frequenzanalysator + Replayer\n\nSDR-Software: GQRX - Open-Source-Software für Software Defined Radio\nLoRa-Boards: Lilygo T3S3 - ESP32-S3 LoRa SX1280 2.4G Entwicklungsboard\nRadio & Netzwerk-Ressourcen\nHackerethik: CCC Hackerethik\nRadio freies Wendland: Wikipedia\nFreie Radios: Wikipedia-Definition\nRadio Dreyeckland: RDL\nNachrichtenartikel:\n\nRND: Querdenker kapern Sendefrequenz von 1Live\nNDR: Westradio in der DDR\n\nNetzwerkinfrastruktur:\n\nSmallCells\nBundesnetzagentur Funknetzvergabe\nBOS Funk\n\nTechnische Ressourcen:\n\nRF-Erklärung - Was ist Funkfrequenz?\n\nYouTube-Kanäle & Videos\nThe Thought Emporium - WiFi-Signale sichtbar machen:\n\nKanal\nThe Wifi Camera\nCatching Satellite Images\n\nUnsere Dokumentation\nNetzwerkkreatur: Github repo: privateGPT\nSDR-Code: Github repo: SDR\n\nAnhang\nGlossar\n\n Klicken zum Anzeigen\nAntenne\nDie Antenne ist die Schnittstelle zwischen Radiowellen, die sich durch den Raum ausbreiten, und elektrischen Strömen, die sich in Metalleitern bewegen, verwendet mit einem Sender oder Empfänger.\nAnthropozentrismus\nDer Glaube an Menschen als letzten evolutionären Schritt in unserem System wird durch eine ständige Suche nach \"dem Menschlichen\", der Essenz, die uns vom Nicht-Menschlichen unterscheidet, unterstützt.\nMeshtastic\nMeshtastic ist ein Open-Source, Off-Grid, dezentrales Peer-to-Peer-Mesh-Netzwerk, das auf kostengünstigen, stromsparenden Geräten läuft, die die Chat-Schnittstelle bereitstellen. Es ist in der Lage, Textnachrichten mit minimalen Infrastrukturanforderungen zu senden.\nLoRa\nLangstreckenkommunikation, ähnlich wie Amateurfunk, operiert auf EU868, einem offenen Frequenzraum. Reichweite und Bandbreite sind umgekehrt proportional, also tauschen wir Reichweite gegen niedrige Übertragungsraten. Dies ist ausreichend für kleine Datenpakete, aber nicht für vollständige Audioübertragung.\nLLM\nLarge Language Models erlangten Popularität mit ChatGPT und anderen ähnlichen Modellen. Seitdem wurden Anstrengungen unternommen, ihre Größe und Rechenanforderungen zu reduzieren. Infolgedessen können einige Modelle jetzt lokal und offline ausgeführt werden.\nSciFi\nScience-Fiction-Autorinnen suchen oft nach neuen wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen, um frei die techno-sozialen Veränderungen zu prognostizieren, die das Gefühl der Leserinnen für das kulturell Angemessene erschüttern und ihr Bewusstsein erweitern werden.\nSDR\nSoftware Defined Radio (SDR) ist ein programmierbarer Funkempfänger für verschiedene Frequenzen. Er wird oft mit Dekodierungsalgorithmen gepaart, um verschiedene Arten empfangener Daten zu interpretieren. Die angeschlossene Antenne bestimmt das Empfangsmuster.\nGQRX\nGQRX ist eine Open-Source-Software für Software Defined Radio.\nGQRX Software\n\nNesdr smaRT v5\nDies ist das SDR, das wir verwenden, das über USB gesteuert werden kann und gut mit GQRX zusammenarbeitet. Es unterstützt Frequenzen von 100kHz bis 1,75GHz, einschließlich vieler Amateurfunkfrequenzen, Fernbedienungen, Telefone, Walkie-Talkies, Flugzeuge, Polizeifunk und unser LoRa-Mesh.\nInfrastruktur\nInfrastruktur bezieht sich auf die physischen und organisatorischen Strukturen und Einrichtungen, die für den Betrieb einer Gesellschaft oder eines Unternehmens erforderlich sind, wie Gebäude, Straßen und Stromversorgungen. Diese Definition kann auch erweitert werden, um Strukturen einzubeziehen, die Datenübertragung erleichtern und Interkonnektivität unterstützen.\nRadiowellen\nRadiowellen sind eine Art elektromagnetischer Strahlung, die Informationen transportieren kann. Sie verwenden die längsten Wellenlängen im elektromagnetischen Spektrum, typischerweise mit Frequenzen von 300GHz oder niedriger. Das Archiv operiert bei 868 MHz, was einer Wellenlänge von etwa 34 cm entspricht.\nLilygo T3S3\nESP32-S3 LoRa SX1280 2.4G Entwicklungsboard. Enthält einen ESP32-Chip, WLAN, Bluetooth und ein LoRa-Modul. Kann über Serial, Bluetooth oder Netzwerk verbunden werden. Wird von Meshtastic unterstützt.\nCharakterentwicklung\nWir nutzten strukturierte ChatGPT-Dialoge und lokale Stable Diffusion für die Charaktere, die unsere Zukunft bewohnen. Frag das Archiv nach mehr Infos über sie.\nPrivateGPT\nPrivateGPT ist eine Sammlung von Bibliotheken basierend auf llama-index, die lokale und Offline-Inferenz unter Verwendung der Grafikkarte des Computers ermöglichen. PrivateGPT ist besonders gut darin, lokale Dokumente einzubinden. Es kann dann über Dinge sprechen, während es einen Korpus von Materialien respektiert, den wir bereitstellen.\nTranshumanismus\nAllgemein die Idee, dass Menschen ihren nächsten evolutionären Schritt, Human 2.0, durch technologische Fortschritte erreichen können. Die Meinungen gehen auseinander, wie dieser posthumane Zustand erreicht wird, entweder durch Gentechnik, Umkehrung des Alterns oder andere technologische Fortschritte. Unserer Ansicht nach ist es vom Sozialdarwinismus inspiriert.\nWahrnehmung von Infrastruktur\nIm Kern ist Infrastruktur eine ausweichende Struktur. Stell dir die Menge an Datenkabeln vor, die in unseren Straßen vergraben sind und sich von jedem persönlichen Router zu Rechenzentren weit draußen in den Vororten unserer Städte erstrecken. Keine dieser tatsächlichen \"Strukturen\" ist dazu gedacht, gesehen oder mit ihr interagiert zu werden, bis sie ausfällt...\nNetzwerkschnittstelle\nWir betrachten jedes Gerät, das sowohl Benutzerinteraktivität als auch Internet-/Netzwerkzugang hat, als Netzwerkschnittstelle.\nÖko-Terrorismus\nEcotage bezieht sich auf Infrastruktursabotage mit ökologischen Zielen, während Öko-Terrorismus noch militanter ist und militante Strategien mit dem spezifischen Ziel verwenden wird, Terror als soziale Abschreckung zu erzeugen.\nPrepping\nPrepping ist die Handlung der Vorbereitung auf die Zeit nach der Katastrophe, resultierend aus dem Glauben, dass aktuelle soziale Modelle auf apokalyptische Weise zusammenbrechen werden. Diskussionen drehen sich tendenziell um Überlebensgegenstände und beschwören individualistische und dystopische Szenarien.\nInfrastructure Inversion\n\"Anstatt sich vorzunehmen, alle Teile des Systems zu beschreiben und zu dokumentieren, die einen Fußabdruck möglich machen, konzentriert sich die Analyse auf eine Auswahl lokalisierter Orte oder Themen als suggestive Teile eines breiteren Systems, das in seiner Gesamtheit nicht wahrnehmbar ist\" (Parks 2009)\nNeo-Religion\nDas Internet als Netzwerk der Netzwerke ist ein so facettenreicher Begriff, dass es Raum für spirituelle Gefühle in der Interaktion mit dem Netzwerk hat. Dies hat zu neuen religiösen Bewegungen und einem Gefühl geführt, Teil von etwas Größerem zu sein. Wer kann sagen, dass nicht eine größere Macht aus unseren geteilten Informationen entsteht?\nNeo-Luddismus\nNeo-Luddismus ist eine führerlose Bewegung nicht verbundener Gruppen, die sich moderner Technologie widersetzen, indem sie passiv auf die Nutzung von Technologie verzichten, jenen schaden, die umweltschädliche Technologie produzieren, oder diese Technologie sabotieren.\nUnterseekabel\nKabel werden oft als das Rückgrat des Internets bezeichnet. Auf der ganzen Welt gibt es Hunderte von Kilometern Unterseekabel, die über die Ozeane verlaufen, um verschiedene Netzwerke zu verbinden. Sie sind schwer, teuer und tief im Meer vergraben. Die Chancen stehen gut, dass du noch nie eines gesehen hast, und doch verlässt du dich täglich auf sie, um Informationen und Inhalte zu liefern.\nGlasfaserkabel\nGlasfaserkabel wurden in den 1980er Jahren entwickelt. Das erste transatlantische Telefonkabel mit Glasfaser war TAT-8, das 1988 in Betrieb ging. Ein Glasfaserkabel besteht aus mehreren Faserpaaren. Jedes Paar hat eine Faser in jede Richtung.\nKupferkabel\nKupfer ist ein seltenes Metall und seine Verwendung trägt zu globalen neo-kolonialen Machtstrukturen bei, die zu einer Vielzahl ausbeuterischer Praktiken führen.\nFür Langstrecken-Informationsübertragung gilt es als Glasfaserkabeln unterlegen, aufgrund der Materialkosten und des ungünstigen Gewichts-zu-Übertragungsgeschwindigkeits-Verhältnisses.\nCollapsology\nCollapsology basiert auf der Idee, dass Menschen einen anhaltenden und negativen Einfluss auf ihre Umwelt haben, und fördert das Konzept eines Umweltnotstands, insbesondere in Bezug auf die globale Erwärmung und den Verlust der Biodiversität. Eine potenzielle Auswirkung eines Zusammenbruchs ist der Verlust von Netzwerken.\nPosthumanismus\nBefasst sich mit der \"fortlaufenden Dekonstruktion des Humanismus\" und seiner Prämissen: Anthropozentrismus, Essentialismus und Speziesismus des Humanismus. Er ist informiert von post-anthropozentrischer Ethik, Politik und Ökologie und schaut hin zu Vorstellungen von Verkörperung und materieller Verstrickung zwischen Menschen und einer \"mehr-als-menschlichen\" Welt. Er betont das Werden über das Sein.\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/airaspi-build-log/","title":"AIRASPI Build-Protokoll","body":"AI-Raspi Build-Protokoll\nDieses Dokument dokumentiert den Prozess des Baus eines maßgeschneiderten Edge-Computing-Geräts für Echtzeit-Bilderkennung und Objektdetektion. Das Ziel war es, ein portables, eigenständiges System zu schaffen, das unabhängig von Cloud-Infrastruktur funktionieren kann.\nProjektziele:\nBau eines Edge-Geräts mit Bilderkennung und Objektdetektion, das Video in Echtzeit verarbeiten kann, mit dem Ziel von 30fps bei 720p-Auflösung. Portabilität und autonomer Betrieb sind kritische Anforderungen—das Gerät muss ohne aktive Internetverbindung funktionieren und einen kompakten Formfaktor für Installationsumgebungen beibehalten. Alle Berechnungen finden lokal auf dem Gerät selbst statt, was es zu einer echten Edge-Computing-Lösung ohne Cloud-Abhängigkeit macht.\nDieses Projekt wurde inspiriert von pose2art, das das kreative Potenzial der Echtzeit-Posenerkennung für interaktive Installationen demonstrierte.\nHardware\n\nRaspberry Pi 5\nRaspberry Pi Camera Module v1.3\nRaspberry Pi GlobalShutter Camera\n2x CSI FPC Kabel (benötigt eine kompakte Seite, um in Pi 5 zu passen)\nPineberry AI Hat (m.2 E key)\nCoral Dual Edge TPU (m.2 E key)\nRaspi Official 5A Netzteil\nRaspi aktiver Kühler\n\nSetup\nHauptressourcen\nDieser Build wäre ohne die exzellente Dokumentation und Troubleshooting-Anleitungen aus der Community nicht möglich gewesen. Die Hauptquellen, auf die ich mich während dieses Projekts verlassen habe, waren:\n\ncoral.ai offizielle Dokumentation - Googles offizieller Setup-Leitfaden für die M.2 Edge TPU\nJeff Geerlings Blog - Kritische PCIe-Konfigurationseinblicke für Raspberry Pi 5\nFrigate NVR Dokumentation - Umfassender Leitfaden für die Network-Video-Recorder-Software\n\nRaspberry Pi OS Installation\nIch habe den Raspberry Pi Imager verwendet, um das neueste Raspberry Pi OS auf eine SD-Karte zu flashen. Die OS-Wahl ist kritisch für die Kamerakompatibilität.\n\nMuss Debian Bookworm sein.\nMuss das vollständige arm64-Image (mit Desktop) sein, sonst gerät man in die\nKameratreiber-Hölle.\n\nInitiale Konfigurationseinstellungen:\nMit den erweiterten Einstellungen des Raspberry Pi Imager habe ich vor dem Flashen Folgendes konfiguriert:\n\nVerwendung des Standard-arm64-Images (mit Desktop) - kritisch für Kameratreiber-Kompatibilität\nAktivierung benutzerdefinierter Einstellungen für Headless-Betrieb\nAktivierung von SSH für Fernzugriff\nKonfiguration des WiFi-Ländercodes für rechtliche Compliance\nFestlegung von WiFi-SSID und Passwort für automatische Netzwerkverbindung\nKonfiguration der Locale-Einstellungen für richtige Zeitzone und Tastaturlayout\nFestlegung eines benutzerdefinierten Hostnamens: airaspi für einfache Netzwerkidentifikation\n\nSystem-Update\nNach dem ersten Boot ist das Aktualisieren des Systems unerlässlich. Dieser Prozess kann mit dem vollständigen Desktop-Image beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen, stellt aber sicher, dass alle Pakete aktuell sind und Sicherheitspatches angewendet werden.\n\nVorbereitung des Systems für Coral TPU\nDie PCIe-Schnittstelle des Raspberry Pi 5 erfordert eine spezifische Konfiguration, um mit der Coral Edge TPU zu funktionieren. Dieser Abschnitt war technisch am anspruchsvollsten und umfasste Kernel-Modifikationen und Device-Tree-Änderungen. Ein großes Dankeschön an Jeff Geerling für die Dokumentation dieses Prozesses—ohne sein detailliertes Troubleshooting wäre dies nahezu unmöglich gewesen.\n\n\nWährend man in der Datei ist, folgende Zeilen hinzufügen:\n\nSpeichern und neu starten:\n\n\n\nsollte jetzt anders sein, mit einem -v8 am Ende\n\n/boot/firmware/cmdline.txt bearbeiten\n\n\npcie_aspm=off vor rootwait hinzufügen\n\n\nModifizierung des Device Tree\nInitialer Script-Versuch (Veraltet)\nAnfangs gab es ein automatisiertes Script, das die Device-Tree-Modifikationen handhaben sollte. Jedoch erwies sich dieses Script als problematisch und verursachte Probleme während meines Builds.\n\nvielleicht ist dieses Script das Problem?\nich werde es ohne erneut versuchen\n\n\nJa, es war das problematische Script. Ich habe einen Kommentar dokumentiert, der das Problem auf dem ursprünglichen Gist beschreibt:\nMein Kommentar auf dem Gist\nManuelle Device-Tree-Modifikation (Empfohlen)\nAnstatt mich auf das automatisierte Script zu verlassen, folgte ich Jeff Geerlings manuellem Ansatz. Diese Methode gibt vollständige Kontrolle über den Prozess und hilft zu verstehen, was tatsächlich unter der Haube passiert.\n\nIn der Zwischenzeit wurde das Script aktualisiert und wird nun wieder empfohlen.\n\nDer Device-Tree-Modifikationsprozess umfasst das Sichern des aktuellen Device-Tree-Blobs (DTB), das Dekompilieren in ein lesbares Format, das Bearbeiten der MSI-Parent-Referenz zur Behebung von PCIe-Kompatibilitätsproblemen und dann das Zurückkompilieren in Binärformat. Hier ist der schrittweise Prozess:\n1. Device Tree sichern und dekompilieren\n\n\nHinweis: msi-parent scheint heutzutage den Wert <0x2c> zu haben, hat mich ein paar Stunden gekostet.\n\n2. Änderungen verifizieren\nNach dem Neustart prüfen, dass die Coral TPU vom System erkannt wird:\n\nDie Ausgabe sollte ähnlich sein: 0000:01:00.0 System peripheral [0880]: Global Unichip Corp. Coral Edge TPU [1ac1:089a]\nInstallation des Apex-Treibers\nMit dem ordnungsgemäß konfigurierten Device Tree ist der nächste Schritt die Installation von Googles Apex-Treiber für die Coral Edge TPU. Dieser Treiber ermöglicht die Kommunikation zwischen Betriebssystem und TPU-Hardware.\nGemäß den offiziellen Anweisungen von coral.ai:\n\nDiese Sequenz:\n\nFügt Googles Paket-Repository und GPG-Schlüssel hinzu\nInstalliert das gasket DKMS-Modul (Kernel-Treiber) und Edge-TPU-Runtime-Bibliothek\nErstellt udev-Regeln für Geräteberechtigungen\nErstellt eine apex-Gruppe und fügt den Benutzer hinzu\nNeustart zum Laden des Treibers\n\nNach dem Neustart Installation verifizieren:\n\nDies sollte die verbundene Coral TPU als PCIe-Gerät anzeigen.\nAls Nächstes bestätigen, dass der Device-Node mit entsprechenden Berechtigungen existiert:\n\nWenn die Ausgabe /dev/apex_0 mit entsprechenden Gruppenberechtigungen zeigt, war die Installation erfolgreich. Falls nicht, udev-Regeln und Gruppenzugehörigkeit überprüfen.\nTesten mit Beispielmodellen\nUm zu verifizieren, dass die TPU korrekt funktioniert, verwenden wir Googles Beispiel-Klassifizierungsskript mit einem vortrainierten MobileNet-Modell:\n\nDie Ausgabe sollte Inferenz-Ergebnisse mit Konfidenzwerten zeigen, was bestätigt, dass die Edge TPU korrekt funktioniert.\nDocker-Installation\nDocker bietet Containerisierung für die Anwendungen, die wir ausführen werden (Frigate, MediaMTX, etc.). Dies hält Abhängigkeiten isoliert und macht das Deployment wesentlich sauberer.\nDocker mit dem offiziellen Convenience-Script von docker.com installieren:\n\nNach der Installation ab- und wieder anmelden, damit Änderungen der Gruppenzugehörigkeit wirksam werden.\nDocker so konfigurieren, dass es automatisch beim Booten startet:\n\nEdge TPU testen (Optional)\nUm zu verifizieren, dass die Edge TPU innerhalb eines Docker-Containers funktioniert, können wir ein Test-Image bauen. Dies ist besonders nützlich, wenn man plant, die TPU mit containerisierten Anwendungen zu nutzen.\nTest-Verzeichnis und Dockerfile erstellen:\n\nIn die neue Datei einfügen:\n\nTest-Container bauen und ausführen, Coral-Gerät durchreichen:\n\nInnerhalb des Containers ein Inferenz-Beispiel ausführen:\n\nMan sollte Inferenz-Ergebnisse mit Konfidenzwerten von der Edge TPU sehen. Falls nicht, einen sauberen Neustart des Systems versuchen.\nPortainer (Optional)\nPortainer bietet eine webbasierte GUI für die Verwaltung von Docker-Containern, Images und Volumes. Obwohl nicht erforderlich, macht es das Container-Management deutlich komfortabler.\n\nDies ist optional, gibt einem eine Browser-GUI für die verschiedenen Docker-Container.\n\nPortainer installieren:\n\nPortainer im Browser aufrufen und Admin-Passwort setzen:\n\nNavigieren zu: https://airaspi.local:9443\n\nVNC-Setup (Optional)\nVNC bietet Remote-Desktop-Zugriff auf den Headless-Raspberry Pi. Dies ist besonders nützlich zum Testen von Kameras und Debuggen von visuellen Problemen, ohne einen physischen Monitor anzuschließen.\n\nDies ist optional, nützlich zum Testen der Kameras auf dem Headless-Gerät. Man könnte\neinen Monitor anschließen, aber ich finde VNC bequemer.\n\nVNC über das Raspberry Pi Konfigurationstool aktivieren:\n\nNavigieren zu: Interface Options → VNC → Enable\nVerbindung über VNC Viewer\nRealVNC Viewer auf dem Computer installieren (verfügbar für macOS, Windows und Linux).\nMit der Adresse verbinden: airaspi.local:5900\nMan wird nach Benutzernamen und Passwort des Raspberry Pi gefragt. Nach der Verbindung hat man vollen Remote-Desktop-Zugriff zum Testen von Kameras und Debuggen.\nFrigate NVR Setup\nFrigate ist ein vollständiger Network Video Recorder (NVR) mit Echtzeit-Objektdetektion, angetrieben von der Coral Edge TPU. Es ist das Herzstück dieses Edge-AI-Systems.\nDocker Compose Konfiguration\nDieses Setup verwendet Docker Compose, um den Frigate-Container mit allen notwendigen Konfigurationen zu definieren. Wenn man Portainer verwendet, kann man dies als Custom Stack hinzufügen.\n\nWichtig: Die Pfade müssen auf die eigenen Pfade angepasst werden.\n\n\nWichtige Konfigurationspunkte in dieser Docker-Compose-Datei:\n\nPrivileged-Modus und Device-Mappings: Erforderlich für Hardwarezugriff (TPU, Kameras)\nShared Memory Size: Zugewiesen für effiziente Video-Frame-Verarbeitung\nPort-Mappings: Macht Frigate's Web-UI (5000) und RTSP-Streams (8554) zugänglich\nVolume-Mounts: Persistiert Aufnahmen, Konfiguration und Datenbank\n\nFrigate-Konfigurationsdatei\nFrigate benötigt eine YAML-Konfigurationsdatei, um Kameras, Detektoren und Detektionszonen zu definieren. Diese Datei am Pfad erstellen, der in der docker-compose-Datei angegeben wurde (z.B. /home/aron/frigate/config.yml).\n\nDies ist nur einmal notwendig. Danach kann man die Konfiguration in der GUI ändern.\n\nHier ist eine funktionierende Konfiguration mit der Coral TPU:\n\nDiese Konfiguration:\n\nDeaktiviert MQTT: Vereinfacht Setup für rein lokalen Betrieb\nDefiniert zwei Detektoren: Einen Coral-TPU-Detektor (coral) und einen CPU-Fallback\nVerwendet Standard-Detektionsmodell: Frigate enthält ein vortrainiertes Modell\nKonfiguriert zwei Kameras: Beide auf 1280x720-Auflösung eingestellt\nVerwendet Hardware-Beschleunigung: preset-rpi-64-h264 für Raspberry Pi 5\nDetektionszonen: Nur aktivieren, wenn Kamera-Feeds ordnungsgemäß funktionieren\n\nMediaMTX Setup\nMediaMTX ist ein Echtzeit-Medienserver, der das Streaming von den Raspberry-Pi-Kameras zu Frigate handhabt. Es ist notwendig, weil Frigate libcamera (den modernen Raspberry Pi Kamera-Stack) nicht direkt unterstützt.\nMediaMTX direkt auf dem System installieren (nicht via Docker - die Docker-Version hat Kompatibilitätsprobleme mit libcamera).\n\nChip-Architektur beim Download doppelt prüfen - dies verursachte mir erhebliche\nKopfschmerzen beim Setup.\n\nMediaMTX herunterladen und installieren:\n\nMediaMTX-Konfiguration\nDie mediamtx.yml-Datei bearbeiten, um Kamera-Streams zu konfigurieren. Die untenstehende Konfiguration verwendet rpicam-vid (Raspberry Pis modernes Kamera-Tool), das durch FFmpeg geleitet wird, um RTSP-Streams zu erstellen.\nFolgendes zum paths-Abschnitt in mediamtx.yml hinzufügen:\n\nDiese Konfiguration:\n\ncam1 und cam2: Definieren zwei Kamerapfade\nrpicam-vid: Erfasst YUV420-Video von Raspberry-Pi-Kameras\nffmpeg: Transkodiert das Rohvideo zu H.264-RTSP-Stream\nrunOnInitRestart: yes: Startet Stream automatisch neu, falls er fehlschlägt\n\nPort-Konfiguration\nStandard-RTSP-Port ändern, um Konflikte mit Frigate zu vermeiden:\nIn mediamtx.yml ändern:\n\nZu:\n\nSonst gibt es einen Port-Konflikt mit Frigate.\nMediaMTX starten\nMediaMTX im Vordergrund ausführen, um zu verifizieren, dass es funktioniert:\n\nWenn keine Fehler auftreten, Streams mit VLC oder einem anderen RTSP-Client verifizieren:\n\nrtsp://airaspi.local:8900/cam1\nrtsp://airaspi.local:8900/cam2\n\nHinweis: Standard-RTSP-Port ist 8554, aber wir haben ihn in der Konfiguration auf 8900 geändert.\nAktueller Status und Performance\nWas funktioniert\nDas System streamt erfolgreich von beiden Kameras mit 30fps und 720p-Auflösung. Die Coral Edge TPU führt Objektdetektion mit minimaler Latenz durch - die TPU selbst kommt nicht ins Schwitzen und behält durchgehend hohe Performance bei.\nLaut Frigate-Dokumentation kann die TPU bis zu 10 Kameras handhaben, es gibt also erheblichen Spielraum für Erweiterung.\nAktuelle Probleme\nEs gibt jedoch mehrere signifikante Probleme, die das System behindern:\n1. Frigate Display-Limitierungen\nFrigate begrenzt die Display-FPS auf 5, was deprimierend anzusehen ist, besonders da die TPU nicht einmal ins Schwitzen kommt. Die Hardware ist eindeutig zu viel mehr fähig, aber Software-Limitierungen halten sie zurück.\n2. Stream-Stabilitätsprobleme\nDer Stream ist völlig unberechenbar und droppt ständig Frames. Ich habe manchmal Detektions-FPS von nur 0,2 beobachtet, aber die TPU-Geschwindigkeit sollte definitiv nicht der Flaschenhals sein. Eine mögliche Lösung könnte sein, die Kameras an ein separates Gerät anzuschließen und von dort zu streamen.\n3. Coral-Software-Aufgabe\nDas größte Problem ist, dass Google das Coral-Ökosystem scheinbar aufgegeben hat, obwohl sie gerade neue Hardware dafür veröffentlicht haben. Ihr aktuellster Python-Build unterstützt nur Python 3.9.\nSpeziell scheint pycoral das Problem zu sein - ohne ein ordentliches Update bin ich auf Debian 10 mit Python 3.7.3 beschränkt. Das ist mies. Es gibt Custom-Wheels, aber nichts, das plug-and-play zu sein scheint.\nDies schränkt die Fähigkeit, moderne Software und Bibliotheken mit dem System zu nutzen, erheblich ein.\nReflexionen und Lessons Learned\nHardware-Entscheidungen\nDie M.2 E Key-Wahl\nDie Entscheidung, die M.2 E Key-Version zu nehmen, um Geld zu sparen, anstatt mehr für die USB-Version auszugeben, war ein riesiger Fehler. Bitte tu dir selbst einen Gefallen und gib die zusätzlichen 40 Euro aus.\nTechnisch ist sie wahrscheinlich schneller und besser für Dauerbetrieb, aber ich habe den Vorteil davon noch nicht gespürt. Die USB-Version hätte wesentlich mehr Flexibilität und einfacheres Debugging geboten.\nZukünftige Entwicklung\nMehrere Verbesserungen und Experimente sind geplant, um dieses System zu erweitern:\nDokumentation und visuelle Hilfsmittel\n\nBilder und Screenshots zu diesem Build-Protokoll hinzufügen, um es einfacher nachzuvollziehen\n\nMobile-Stream-Integration\n\nPrüfen, ob vdo.ninja ein praktikabler Weg ist, mobile Streams hinzuzufügen, um Smartphone-Kamera-Integration und -Evaluierung zu ermöglichen\n\nMediaMTX libcamera-Unterstützung\n\nDie MediaMTX-Entwickler*innen bezüglich libcamera-Unterstützung kontaktieren, was den aktuellen rpicam-vid-Workaround eliminieren würde. Ich vermute, dass in der aktuellen Pipeline einiges an Performance verloren geht.\n\nFrigate-Konfigurationsverfeinerung\n\nDie Frigate-Konfiguration optimieren, um Snapshots zu aktivieren und möglicherweise eine Bild-/Videodatenbank zum späteren Training benutzerdefinierter Modelle aufzubauen\n\nSpeichererweiterung\n\nSich um das Anbringen einer externen SSD kümmern und die Videodateien darauf für Langzeitspeicherung und -analyse speichern\n\nDatenexport-Fähigkeiten\n\nEinen Weg finden, die Landmarkenpunkte von Frigate zu exportieren, möglicherweise via OSC (wie in meinem pose2art-Projekt) für kreative Anwendungen zu senden\n\nDual-TPU-Zugriff\n\nEinen anderen HAT finden, der Zugriff auf die andere TPU ermöglicht - ich habe die Dual-Version, kann aber aufgrund von Hardware-Einschränkungen derzeit nur auf 1 der 2 TPUs zugreifen\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/commoning-cars/","title":"Autos als Gemeingut","body":"Commoning cars\nProjekt Update 2025\n\nSystem-Upgrade: Das Überwachungssystem läuft jetzt auf einem Raspberry Pi Zero, der für seinen niedrigeren Energieverbrauch ausgewählt wurde. Das System arbeitet nur dann, wenn genügend Solarenergie zur Verfügung steht - ein wirklich nachhaltiger Ansatz. Diese Aktualisierung hat den Stromverbrauch des Projekts deutlich reduziert, ohne die Überwachungsmöglichkeiten einzuschränken.\n\nTCF Projektskizze\nDieses Projekt entstand während des Workshops \"Tangible Climate Futures\" 2023.\nProjektleitung: Aron Petau\nKontakt: aron@petau.net\nEchtzeitdaten ansehen\nZusammenfassung\nPrivate Autos sind eine der größten Privatisierungen öffentlichen Raums in unseren Städten.\nWas wäre, wenn wir diese privaten Räume in öffentliche Ressourcen umwandeln könnten?\nWas, wenn Autos zur öffentlichen Infrastruktur beitragen könnten, anstatt sie zu belasten?\nMit dem Aufkommen von Elektrofahrzeugen und Solartechnik können wir Autos neu denken - als\ndezentrale Kraftwerke und Energiespeicher. Dieses Projekt verwandelt mein privates Fahrzeug\nin eine öffentliche Ressource, ausgestattet mit:\n\nEiner öffentlichen USB-Ladestation mit Solarenergie\nEinem kostenlosen WLAN-Hotspot\nEchtzeit-Monitoring von Energieerzeugung und Nutzung\n\nDieses künstlerische Experiment dokumentiert Position, Energieflüsse und öffentliche\nNutzung des Fahrzeugs. Die Daten sind öffentlich zugänglich und zeigen das ungenutzte\nPotenzial privater Fahrzeuge auf.\nEinführung\nNach sieben Jahrzehnten autogerechter Stadtentwicklung stecken viele Städte in einer\nSackgasse. Die traditionelle Lösung, einfach mehr Straßen zu bauen, hat sich als\nnicht nachhaltig erwiesen. Ein einzelnes Projekt kann dieses systemische Problem nicht\nlösen, aber wir können mit alternativen Ansätzen experimentieren.\nExperiment\nDie technische Seite\nDie Auswertung eines Jahres privater Fahrzeugnutzung zeigt deutlich, wie wenig das\nvorhandene Potenzial genutzt wird. Klar, die Daten sind nicht perfekt - manchmal\nfehlt die Sonne, manchmal das Internet - aber sie erzählen eine interessante Geschichte.\nDas System\nDas Herz des Systems ist ein Raspberry Pi Zero, der folgende Daten erfasst:\n\nSolarertrag (W)\nBatteriestand (V)\nGPS-Position\nErzeugte Energie (Wh)\nVerbrauchte Energie (Wh)\nSolarpotenzial (Wh)\nWLAN-Nutzung\nAnzahl verbundener Geräte\n\nÖffentliches WLAN\nStellt euch vor, euer Lieblingscafé wäre mobil - so ungefähr funktioniert das\nWLAN-Angebot. Ein Netgear M1 Router mit 4G-Modem verteilt mein ungenutztes\nDatenvolumen. Die Stromversorgung kommt von der Zusatzbatterie des Autos.\nÖffentliche Ladestation\nAn der Außenseite des Autos befindet sich ein USB-Anschluss zum kostenlosen Laden von\nGeräten. Keine Sorge, das System ist so ausgelegt, dass immer noch genug Energie fürs\nAuto bleibt - schließlich will ich nicht irgendwo liegen bleiben!\nCommunication\nNobody expects any help or public supplies from car owners.\nHow to communicate the possibility to the outside world?\nThe plan is to fabricate a vinyl sticker that will be applied to the car. The sticker will contain a QR Code that will lead to a website with the data and a short explanation of the project. Visual cues lead to the USB Socket and the Wifi Hotspot.\nIssues\nDie praktische Seite\nSprechen wir über die Herausforderungen, ein privates Auto in eine öffentliche\nStromtankstelle zu verwandeln:\nDie Technik\nManchmal fällt das Internet aus, manchmal werfen Gebäude Schatten auf die\nSolarzellen, und manchmal schläft das System einfach ein, weil die Sonne sich\nversteckt. Ein bisschen wie eine Kaffeemaschine mit Eigensinn - aber genau das\nmacht es spannend. Wir arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie.\nDie Kommunikation\nWie erklärt man Leuten \"Hey, mein Auto ist eigentlich hier, um zu helfen\"? Klingt\nseltsam, oder? Wir sind so daran gewöhnt, Autos als geschützte Privaträume zu\nsehen. Mit ein paar Schildern und einem QR-Code versuche ich, diese Denkweise zu\nändern.\nSicherheit (ohne Panik)\nNatürlich muss die Batterie vor kompletter Entladung geschützt werden, und die\nUSB-Ports sollten nicht durchbrennen. Aber es soll auch einladend bleiben - niemand\nwill ein Handbuch lesen, nur um sein Handy aufzuladen. Es geht um die Balance\nzwischen \"Bitte nichts kaputt machen\" und \"Ja, das ist für dich da\".\nDie größere Vision\nDas Spannende daran: Was wäre, wenn jedes geparkte Auto eine kleine Stromquelle\nwäre? Statt nur Platz zu blockieren, könnten diese Maschinen der Stadt etwas\nzurückgeben. Vielleicht ein bisschen utopisch, vielleicht sogar ein bisschen\nverrückt - aber genau dafür sind Kunstprojekte da: um neue Möglichkeiten zu\ndenken.\nDatenschutz & Privatsphäre\nDas Auto ist mit GPS-Tracker und WLAN-Hotspot ausgestattet. Dadurch kann ich zwar\nden Standort und die Anzahl der verbundenen Geräte sehen, aber die eigentlichen\nNutzungsdaten bleiben privat. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie gehen wir damit\num, dass die Nutzer:innen durch die Nutzung von Strom und Internet indirekt\nerfasst werden? Eine Möglichkeit wäre, die Daten nur zusammengefasst zu\nveröffentlichen - auch wenn das die wissenschaftliche Auswertung erschwert.\nSicherheit\nJa, mein Auto ist jetzt öffentlich verfolgbar. Und nein, ich bin kein Elon Musk\nmit Privatarmee - aber diese Art von Transparenz gehört zum Experiment. Es geht\ndarum, neue Formen des Vertrauens und der gemeinsamen Nutzung zu erproben.\nWeiterführende Links\nQuellen und Ausblick\nUN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 7\nBezahlbare und saubere Energie\nDie Zunahme von SUVs in Städten\nAnalyse von Adam Something\nIst Berlin eine fußgängerfreundliche Stadt?\nSicherheit öffentlicher Infrastruktur\nFBI-Richtlinien\nSolarzellen auf Autos?\nEine technische Analyse\nSystemanalyse\n\n\nTechnische Herausforderungen\n\nIntelligente Ladesteuerung verhindert Batterieentladung\nSchutzschaltungen gegen elektrische Manipulation\nAutomatische Systemüberwachung und Abschaltung\n\n\n\nNutzererfahrung\n\nEinfache Bedienung über QR-Code\nEchtzeitanzeige des Systemstatus\nAutomatische Benachrichtigungen bei Fahrzeugbewegung\n\n\n\nDatenqualität\n\nRedundante Datenerfassung bei schwacher Verbindung\nLokale Speicherung für Offline-Betrieb\nAutomatische Datenvalidierung\n\n\n\nZukunftsperspektiven\nDieses Projekt wirft wichtige Fragen zur urbanen Infrastruktur auf:\n\n\nSkalierungspotenzial\n\nAnwendung auf öffentliche Verkehrsflotten\nIntegration in bestehende Stromnetze\nRegulatorische Auswirkungen\n\n\n\nNetzintegration\nE-Fahrzeuge könnten als verteilte Energiespeicher dienen:\n\nStabilisierung von Netzschwankungen\nReduzierung der Grundlast\nUnterstützung erneuerbarer Energien\n\n\n\nGesellschaftliche Wirkung\n\nNeudenken privater Fahrzeuge als öffentliche Ressource\nNeue Modelle geteilter Infrastruktur\nStärkung der Gemeinschaft durch dezentrale Systeme\n\n\n\nDie praktische Realität\nEhrlich gesagt: Ein privates Auto in eine öffentliche Ladestation zu\nverwandeln, bringt einige Herausforderungen mit sich:\nDie Technik\nManchmal fällt das Internet aus, Gebäude werfen Schatten auf die Solarzellen,\nund das System schläft ein, wenn die Sonne sich versteckt. Wie eine\neigenwillige Kaffeemaschine, die nur arbeitet, wenn ihr danach ist. Aber\ngenau das macht das Experiment aus – im Einklang mit der Natur statt dagegen.\nÖffentliche Nutzung\nWie erklärt man den Leuten \"Hey, mein Auto ist eigentlich hier, um zu\nhelfen\"? Klingt seltsam, oder? Wir sind es so gewohnt, Autos als private,\ngeschützte Räume zu sehen. Ich versuche das mit einfachen Schildern und einem\nQR-Code umzudrehen, aber es braucht definitiv ein Umdenken.\nSicherheit (aber bitte nicht langweilig)\nKlar, niemand soll die Batterie komplett leeren oder die USB-Ports\nkurzschließen können. Aber es muss auch einladend bleiben. Keiner will ein\nHandbuch lesen, nur um sein Handy zu laden. Es geht um die Balance zwischen\n\"Bitte nicht kaputt machen\" und \"Ja, das ist für dich zum Benutzen\".\nDas große Ganze\nHier wird's spannend: Was, wenn jedes geparkte Auto eine kleine Ladestation\nwäre? Statt nur Platz zu verschwenden, könnten diese Maschinen der Stadt\netwas zurückgeben. Vielleicht utopisch, vielleicht sogar ein bisschen\nverrückt, aber genau dafür sind Kunstprojekte da – um andere Möglichkeiten\nzu erkunden.\nSeht es als kleines Experiment, Private wieder öffentlich zu machen. Ja, Autos\nbleiben in Städten problematisch, aber solange sie da sind, könnten sie mehr\ntun als nur herumzustehen und zu glänzen.\nDetaillierte technische Spezifikationen und Implementierungsrichtlinien finden\nSie in unserer Projektdokumentation.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/postmaster/","title":"Postmaster","body":"Postmaster\nHallo von aron@petau.net!\n\nUpdate 2025: Der Service läuft seit über zwei Jahren reibungslos und\nverwaltet 30+ E-Mail-Accounts für Familie und Freunde. Die Migadu-Wahl war\nund ist goldrichtig!\n\nHintergrund\nE-Mail ist eine wunderbare Sache, und ich habe die letzten Wochen damit\nverbracht, tiefer zu verstehen, wie sie eigentlich funktioniert. Manche\nbetrachten sie als letzte Bastion des dezentralisierten Traums, den das\nInternet einst hatte—ein Traum, der jetzt mit Föderation und Peer-to-Peer-\nNetzwerken als populäre Schlagworte wieder auftaucht.\nWir vergessen oft, dass E-Mail bereits ein föderiertes System ist, und\nwahrscheinlich das wichtigste, das wir haben. Es ist die einzige Möglichkeit,\nmit Menschen zu kommunizieren, die nicht denselben Dienst nutzen wie du.\nEs hat offene Standards und wird nicht von einer einzelnen Entität kontrolliert.\nOhne E-Mail zu leben ist in der heutigen Welt unvorstellbar, doch die\nmeisten Anbieter sind die üblichen Verdächtigen aus dem Silicon Valley.\nUnd mal ehrlich, wer will sein gesamtes dezentralisiertes, föderiertes,\nPeer-to-Peer-Netzwerk von einem Tech-Giganten kontrollieren lassen?\nE-Mails waren mal mehr als das, und sie können es immer noch sein.\nZugegeben, die Welt des Messaging ist seit der Erfindung von E-Mail komplex\ngeworden—es gibt mehr Anti-Spam-KI-Tools, als mir lieb ist. Aber der Kern\nbleibt derselbe: ein föderiertes System. Doch der Kapitalismus hat auch hier\nviele Siege errungen. Heute werden E-Mails von Anbietern außerhalb der\ngroßen Fünf oft als Spam markiert. Dieses Problem lässt sich nicht leicht\nlösen, aber es ist es wert, gelöst zu werden.\nEin weiteres Problem: Sicherheit. Es wurde irgendwie kollektiv vereinbart,\ndass E-Mails für geschäftliche Kommunikation gültig sind, WhatsApp und\nSignal aber nicht. Dabei sind Messaging-Dienste mit Ende-zu-Ende-\nVerschlüsselung wahrscheinlich weitaus sicherer als traditionelle E-Mail.\nDie Geschichte\nSo kam es, dass ich als einziges Familienmitglied, das sich dafür\ninteressierte, die Familien-Domain petau.net \"geerbt\" habe. Alle unsere\nE-Mails laufen über diesen Service, der zuvor von einem Webentwickler\nverwaltet wurde, der das Interesse verloren hatte.\nMit sicheren E-Mail-Anbietern wie ProtonMail oder Tutanota auf dem Markt\nbegab ich mich auf eine Recherchereise, um zu bestimmen, wie ich unsere\nDomain verwalten würde. Mir fiel schnell auf, dass \"sichere\" E-Mail quasi\nimmer mit einem Preisschild kommt oder keine Interoperabilität mit Clients\nwie Thunderbird oder Outlook bietet.\nIch entschied mich für Migadu, einen Schweizer\nAnbieter, der eine gute Balance zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit\nbietet. Sie haben auch einen Studententarif—ein großes Plus.\nWarum kein Self-Hosting?\nWährend Self-Hosting aus Datenschutzsicht ideal scheint, ist es riskant für\neinen Dienst, der oft die einzige Möglichkeit ist, Passwörter oder die\nOnline-Identität wiederherzustellen. Wenn dein Server während eines kritischen\nPasswort-Resets ausfällt... nun ja, viel Glück.\nAlso Migadu. Nach zwei Jahren \"Set it and forget it\" bin ich stolz darauf,\ngranulare Kontrolle über unsere E-Mails zu haben und dabei bewusst über den\nServerstandort dieses Skelettdienstes nachzudenken, der praktisch unsere\ngesamte Online-Existenz ermöglicht.\nJenseits der E-Mail\nIch sehne mich sicherlich nach mehr offenen Protokollen in meinem Leben.\nDu findest mich auch auf Mastodon,\neinem Microblogging-Netzwerk, das auf dem ActivityPub-Protokoll basiert—ein\nweiterer Schritt in Richtung eines dezentraleren Internets.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/lusatia/","title":"Lausitz - eine Immersion in (Ent)Zäunung","body":"\n\nBei einer Exkursion in die Lausitz entstand ein Projekt mit dem Arbeitstitel (Ent)Zäunung.\nHier sind die aktuellen Materialien.\n\nInteraktive Unity-Erfahrung\nErkunde das (Ent)Zäunung-Projekt in dieser interaktiven 3D-Umgebung. Verwende WASD zum Bewegen\nund die Maus zum Umsehen.\n\n \n 🔊 Stummschalten\n \n\n\n\n\nSteuerung:\n\nWASD oder Pfeiltasten - Bewegung\nMaus - Umsehen\nF - Vollbild umschalten\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/autoimmunitaet/","title":"Autoimmunität","body":"Wie gestalten wir unseren Weg zur Arbeit?\nIm Rahmen des Design and Computation Studio Kurses haben Milli Keil, Marla Gaiser und ich ein Konzept für eine spielerische Kritik an unseren Verkehrsentscheidungen und den Idolen, die wir verehren, entwickelt.\nEs soll die Frage aufwerfen, ob kommende Generationen weiterhin auf überwiegend grauen Verkehrsteppichen aufwachsen sollten und ob die Letzte Generation, eine politische Klimaaktivistengruppe in Deutschland, genügend Anerkennung für ihre Aktionen erhält.\nEin Aufruf zur Solidarität.\n\n{: .center}\nDie Scan-Ergebnisse\n \nDie Actionfigur, bereit zum Drucken\n \nAutoimmunität\nAutoimmunität ist ein Begriff für Defekte, die durch eine gestörte Selbsttoleranz eines Systems entstehen.\nDiese Störung führt dazu, dass das Immunsystem bestimmte Teile von sich selbst nicht mehr akzeptiert und stattdessen Antikörper bildet.\nEine Einladung zu einer spekulativen, spielerischen Interaktion.\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Actionfiguren im urbanen Umfeld\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Actionfiguren in Protestszenen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Detailansicht der Protest-Actionfiguren\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Actionfiguren im Zusammenspiel mit urbanen Elementen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Nahaufnahme der Actionfiguren-Details\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Actionfiguren in einer Protestsituation\n \n \n \n \n\nDer Prozess\nDie Figuren sind 3D-Scans von uns selbst in verschiedenen typischen Posen der Letzten Generation.\nWir verwendeten Photogrammetrie für die Scans, eine Technik, die viele Fotos eines Objekts nutzt, um ein 3D-Modell davon zu erstellen.\nWir nutzten die App Polycam, um die Scans mit iPads und deren eingebauten Lidar-Sensoren zu erstellen.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/dreams-of-cars/","title":"Träume von Autos","body":"Fotografie\nIm Rahmen des Kurses \"Fotografie Elementar\" bei Sebastian Herold entwickelte ich ein kleines Konzept für eine urbane Intervention.\nDie Ergebnisse wurden beim UdK Rundgang 2023 ausgestellt und sind auch hier zu sehen.\n\nTräume von Autos\n\nDies sind nicht einfach nur Autos.\nEs sind Sport Utility Vehicles.\nWas mögen sie wohl für Hoffnungen und Träume am Fließband gehabt haben?\nTräumen sie davon, durch staubige Wüsten zu driften?\nSteile, felsige Canyonstraßen zu erklimmen?\nSonnendurchflutete Dünen hinabzugleiten?\nEntlegene Pfade in natürlichen Graslandschaften zu entdecken?\nDennoch landeten sie hier auf den Parkplätzen in Berlin.\nWas trieb sie hierher?\n\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n SUV träumt von Wüstenabenteuern\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n SUV stellt sich Bergpfade vor\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n SUV sehnt sich nach Geländefahrten\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n SUV fantasiert von wildem Terrain\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n SUV träumt von unberührter Natur\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n SUV sehnt sich nach Naturausblicken\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n SUV wünscht sich Wildnisabenteuer\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/stable-dreamfusion/","title":"Stable Dreamfusion","body":"Stable Dreamfusion\n \nQuellen\nIch habe eine populäre Implementierung geforkt, die den Google-DreamFusion-Algorithmus nachgebaut hat. Der Original-Algorithmus ist nicht öffentlich zugänglich und closed-source.\nDu findest meine geforkte Implementierung in meinem GitHub-Repository.\nDiese Version basiert auf Stable Diffusion als Grundprozess, was bedeutet, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht an die Qualität von Google heranreichen.\nDie ursprüngliche DreamFusion-Publikation und Implementierung bietet weitere Details zur Technik.\n\n\nGradio\nIch habe den Code geforkt, um meine eigene Gradio-Schnittstelle für den Algorithmus zu implementieren. Gradio ist ein hervorragendes Werkzeug für die schnelle Entwicklung von Benutzeroberflächen für Machine-Learning-Modelle. Endnutzer müssen nicht programmieren - sie können einfach ihren Wunsch äußern, und das System generiert ein 3D-Modell (OBJ-Datei), das direkt mit einem Rigging versehen werden kann.\nMixamo\nIch habe Mixamo für das Rigging des Modells verwendet. Es ist ein leistungsstarkes Werkzeug für Rigging und Animation von Modellen, aber seine größte Stärke ist die Einfachheit. Solange man ein Modell mit einer einigermaßen humanoiden Form in T-Pose hat, kann man es in Sekunden mit einem Rigging versehen. Genau das habe ich hier gemacht.\nUnity\nIch habe Unity verwendet, um das Modell für das Magic Leap 1 Headset zu rendern.\nDies ermöglichte mir, eine interaktive und immersive Umgebung mit den generierten Modellen zu schaffen.\nDie Vision war, eine KI-Wunschkammer zu bauen:\nDu setzt die AR-Brille auf, äußerst deine Wünsche, und der Algorithmus präsentiert dir ein fast reales Objekt in erweiterter Realität.\nDa wir keinen Zugang zu Googles proprietärem Quellcode haben und die Einschränkungen unserer Studio-Computer (die zwar leistungsstark, aber nicht optimal für maschinelles Lernen ausgelegt sind), sind die Ergebnisse nicht so ausgereift wie erhofft.\nTrotzdem sind die Resultate faszinierend, und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.\nDie Generierung eines einzelnen Objekts in der Umgebung dauert etwa 20 Minuten.\nDer Algorithmus kann recht launisch sein - oft hat er Schwierigkeiten, zusammenhängende Objekte zu generieren, aber wenn er erfolgreich ist, sind die Ergebnisse durchaus beeindruckend.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/ascendancy/","title":"Übersetzung: Ascendancy","body":"Ascendancy\n\nAscendancy ist eine Erforschung des Konzepts des \"Staatshackings\".\nPiratennationen und Mikronationen haben eine reiche Geschichte in der Herausforderung und Infragestellung des Konzepts des Nationalstaats.\nLernen Sie Ascendancy kennen, den portablen, autonomen und selbstbeweglichen Staat.\nInnerhalb der großen Nation Ascendancy arbeitet ein großes Sprachmodell (das natürlich auf die Landesgrenzen beschränkt ist), das darauf trainiert wurde, Text zu generieren und laut zu sprechen. Die Interaktion erfolgt über eine angeschlossene Tastatur und einen Bildschirm. Der Staat unterhält diplomatische Beziehungen über das Internet durch seine offizielle Präsenz im Mastodon-Netzwerk.\nDer vollständige Code des Projekts ist auf GitHub verfügbar:\n\n Staatsarchiv auf GitHub\n\nHistorischer Kontext: Bedeutende Mikronationen\nBevor wir uns der technischen Umsetzung von Ascendancy widmen, lohnt es sich, einige einflussreiche Mikronationen zu betrachten, die traditionelle Staatskonzepte herausgefordert haben:\nFürstentum Sealand\nAuf einer ehemaligen Marinefestung vor der Küste Suffolks, England, wurde Sealand 1967 gegründet. Es verfügt über eine eigene Verfassung, Währung und Pässe und zeigt damit, wie verlassene Militärstrukturen zu Orten souveräner Experimente werden können. Trotz fehlender offizieller Anerkennung hat Sealand seine beanspruchte Unabhängigkeit seit über 50 Jahren erfolgreich aufrechterhalten.\nRepublik Obsidia\nEine feministische Mikronation, gegründet um patriarchale Machtstrukturen in traditionellen Nationalstaaten herauszufordern. Die Republik Obsidia betont kollektive Entscheidungsfindung und vertritt die Position, dass nationale Souveränität mit feministischen Prinzipien koexistieren kann. Ihre Verfassung lehnt explizit geschlechtsbezogene Diskriminierung ab und fördert die gleichberechtigte Vertretung in allen Regierungsfunktionen. Obsidias innovatives Konzept der portablen Souveränität, repräsentiert durch ihren Nationen-Stein, inspirierte direkt Ascendancys mobiles Plattform-Design - ein Beweis dafür, dass nationale Identität nicht an feste geografische Grenzen gebunden sein muss.\nWeitere bemerkenswerte Beispiele\n\nNSK State (1992-heute): Ein künstlerisches Projekt, das das Konzept der Staatlichkeit durch die Ausstellung von Pässen und diplomatische Aktivitäten erforscht. Der NSK-Staat stellt weiterhin Pässe aus und führt diplomatische Aktivitäten durch sein virtuelles Botschaftssystem durch.\nDie Republik Rose Island (L'Isola delle Rose): Eine künstliche Plattform in der Adria, die 1968 eigene Briefmarken und Währung herausgab, bevor sie von italienischen Behörden zerstört wurde. Obwohl die Plattform nicht mehr existiert, wurde sie kürzlich in einer Netflix-Dokumentation thematisiert.\n\nTechnische Umsetzung\nDie souveräne Computerinfrastruktur von Ascendancy basiert auf GPT4ALL, das speziell wegen seiner Fähigkeit ausgewählt wurde, lokal ohne externe Abhängigkeiten zu arbeiten. Dies entspricht unserem staatlichen Prinzip der digitalen Souveränität - keine Cloud- oder Remote-Server werden im Betrieb dieser autonomen Nation verwendet.\nDiplomatisches Protokoll\nDie diplomatische KI des Staates wurde sorgfältig mit folgendem konstitutionellen Prompt instruiert:\n\nProaktive Diplomatie\nUm eine aktive Teilnahme an den internationalen Beziehungen sicherzustellen, betreibt das diplomatische Korps von Ascendancy proaktive Kommunikation. Statt nur auf ausländische Diplomaten zu reagieren, unterhält der Staat eine kontinuierliche diplomatische Präsenz durch automatisierte Erklärungen in zufälligen Intervallen:\n\nDie Online-Repräsentation\nJeder ordnungsgemäße Staat benötigt ein Presseamt. Der Staat Ascendancy wurde im Mastodon-Netzwerk vertreten.\nDort wurden alle Eingaben und Antworten des Bots live veröffentlicht, als öffentliche Aufzeichnung der staatlichen Aktivitäten.\nDigitale Botschaft auf botsin.space\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/auraglow/","title":"Auraglow","body":"\nWas macht einen Raum?\nWie entstehen Stimmungen und Atmosphären?\nKönnen wir sie visualisieren, um die Erfahrungen sichtbar zu machen?\nDas Projekt \"Das Wesen der Dinge\" zielt darauf ab, die Wahrnehmung zu erweitern (augmentieren), indem es die Stimmungen von Orten durch die jeweiligen Auren der Objekte im Raum greifbar macht.\nWas macht Objekte zu Subjekten?\nWie können wir das Implizite explizit machen?\nUnd wie können wir den Charakter eines Ortes sichtbar machen?\\\nHier hinterfragen wir den konservativen, rein physischen Raumbegriff und adressieren im Projekt eine zeitliche, historische Komponente des Raums, seiner Objekte und deren Vergangenheit.\nDer Raum wird sich verwandelt haben: vom einfachen \"Gegenstand, auf den sich Interesse, Denken, Handeln richtet\" (Definition Objekt Duden), zum \"Wesen, das mit Bewusstsein, Denken, Empfinden, Handeln begabt ist\" (Definition Subjekt Duden).\nDiese Metamorphose der Subjektbildung an Objekten ermöglicht dem Raum, Veränderungen zu erfahren, beeinflusst oder, genauer gesagt, eine Formung, Umformung, Deformation - sodass der Raum schließlich anders und mehrwinklig wahrgenommen werden kann.\n\n Projekt auf GitHub\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/ruminations/","title":"Ruminations","body":"Ruminations\nDieses Projekt erforscht Datenschutz im Kontext des Amazon-Ökosystems und hinterfragt, wie wir Browser-Fingerprinting unterwandern und das allgegenwärtige Tracking von Verbrauchern in Frage stellen können.\nWir begannen mit einer provokanten Frage: Könnten wir den Wert gesammelter Daten nicht durch Vermeidung, sondern durch aktive Auseinandersetzung mit dem Tracking mindern? Könnten wir, anstatt uns vor der Überwachung zu verstecken, sie mit sinnvollen, aber unvorhersehbaren Mustern überfordern?\nAnfangs erwogen wir die Implementierung eines zufälligen Clickbots, um Rauschen in die Datenerfassung einzubringen. Angesichts der Komplexität moderner Datenbereinigungsalgorithmen und der schieren Menge an Daten, die Amazon verarbeitet, wäre ein solcher Ansatz jedoch wirkungslos gewesen. Sie würden das zufällige Rauschen einfach herausfiltern und ihre Analyse fortsetzen.\nDies führte uns zu einer interessanteren Frage: Wie können wir kohärente, nicht-zufällige Daten erstellen, die grundsätzlich unvorhersehbar bleiben? Unsere Lösung bestand darin, Muster einzuführen, die jenseits der Vorhersagefähigkeiten aktueller Algorithmen liegen – ähnlich dem Versuch, das Verhalten von jemandem vorherzusagen, dessen Denkmuster einer eigenen, einzigartigen Logik folgen.\nDas Konzept\nWir entwickelten eine Chrome-Browser-Erweiterung, die Amazons Webseiten mit einer dynamischen Entität überlagert, die das Nutzerverhalten verfolgt. Das System verwendet einen Bildklassifizierungsalgorithmus, um die Storefront zu analysieren und Produktanfragen zu formulieren. Nach der Verarbeitung präsentiert es ein \"perfekt passendes\" Produkt – ein subtiler Kommentar zu algorithmischen Produktempfehlungen.\nDer Analoge Wachhund\nDie physische Komponente des Projekts besteht aus einer Low-Tech-Installation, die eine Smartphone-Kamera mit Computer-Vision-Algorithmen zur Verfolgung kleinster Bewegungen nutzt. Wir positionierten diese Kamera zur Überwachung der Browser-Konsole eines Laptops, auf dem unsere Erweiterung läuft. Der Kamera-Feed wird auf einem Bildschirm angezeigt, und das System erzeugt roboterhafte Geräusche basierend auf Art und Umfang der erkannten Bewegung. In der Praxis dient es als hörbares Warnsystem für Datenaustausche zwischen Amazon und dem Browser.\nImplementierung\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Die Ruminations-Installation in Betrieb\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Echtzeit-Tracking-Visualisierung\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Das analoge Wachhund-Überwachungssystem\n \n \n \n \n\nCode und Dokumentation\nMöchtest du das Projekt erkunden oder dazu beitragen? Schau dir unser Code-Repository an:\n\n Projekt auf GitHub\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/lampshades/","title":"Lampenschirme","body":"Lampenschirme\nIm Jahr 2022 lernte ich einige der leistungsfähigsten Werkzeuge kennen, die von Architekten verwendet werden.\nEines davon war Rhino, eine professionelle 3D-Modellierungssoftware, die in der Architekturgestaltung weit verbreitet ist.\nAnfangs hatte ich Schwierigkeiten damit - die Benutzeroberfläche wirkte veraltet und wenig intuitiv, stark an Software-Design der 1980er Jahre erinnernd.\nAllerdings verfügt es über ein umfangreiches Plugin-Ökosystem, und ein Plugin im Besonderen änderte alles: Grasshopper, eine visuelle Programmiersprache zur Erstellung parametrischer Modelle.\nGrasshopper ist bemerkenswert leistungsfähig und funktioniert als vollwertige Programmierumgebung, bleibt dabei aber intuitiv und zugänglich. Der knotenbasierte Workflow ähnelt modernen Systemen, die jetzt in Unreal Engine und Blender auftauchen.\nDer einzige Nachteil ist, dass Grasshopper nicht eigenständig ist - es benötigt Rhino sowohl zum Ausführen als auch für viele Modellierungsoperationen.\nDie Kombination von Rhino und Grasshopper veränderte meine Perspektive, und ich begann, den anspruchsvollen Modellierungsprozess zu schätzen.\nIch entwickelte ein parametrisches Lampenschirm-Design, auf das ich besonders stolz bin - eines, das sofort modifiziert werden kann, um endlose Variationen zu erstellen.\nDer 3D-Druck der Designs erwies sich als unkompliziert - die Verwendung von weißem Filament im Vasen-Modus führte zu diesen eleganten Ergebnissen:\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein parametrischer Lampenschirm, erstellt mit Rhino und Grasshopper\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein parametrischer Lampenschirm, erstellt mit Rhino und Grasshopper\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein parametrischer Lampenschirm, erstellt mit Rhino und Grasshopper\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein parametrischer Lampenschirm, erstellt mit Rhino und Grasshopper\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein parametrischer Lampenschirm, erstellt mit Rhino und Grasshopper\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der Grasshopper-Workflow für den Lampenschirm\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der Grasshopper-Workflow für den Lampenschirm\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der resultierende Lampenschirm in Rhino\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/allei/","title":"Ällei","body":"Triff Ällei - den barrierefreien Chatbot\nSommerblut\nNatural Language Understanding (Natürliches Sprachverständnis) fasziniert mich, und kürzlich begann ich eine Zusammenarbeit mit dem Team des Sommerblut Festivals in Köln, um einen maßgeschneiderten Chatbot zu entwickeln, der mit allen Menschen kommunizieren kann und dabei Barrierefreiheitsstandards einhält. Er wird in Deutscher Gebärdensprache (DGS) kommunizieren können, blinde Menschen unterstützen und wir streben an, das Konzept der Leichten Sprache zu integrieren.\nIch finde es eine spannende Herausforderung, von Anfang an wirklich inklusiv zu sein. In gewöhnlichen sozialen Kontexten ist es oft nicht offensichtlich, aber wenn man die spezifischen Bedürfnisse einer blinden Person beim Surfen im Internet analysiert, unterscheiden sie sich drastisch von denen einer Person mit Hörbeeinträchtigung. Mit beiden die gleiche Unterhaltung zu führen, erweist sich als große Herausforderung. Und das ist nur der erste Schritt in ein sehr tiefgreifendes Feld der digitalen Inklusion. Wie können Menschen mit einer Sprachbehinderung unser Tool nutzen? Wie beziehen wir Menschen ein, die Deutsch als Fremdsprache sprechen?\nSolch umfangreiche Herausforderungen werden oft durch den technischen Rahmen unseres digitalen Lebens verschleiert.\nIch finde digitale Barrierefreiheit ein äußerst interessantes Gebiet, das ich gerade erst beginne zu erkunden.\nDies ist ein Work in Progress. Wir haben einige interessante Ideen und werden einen konzeptionellen Prototyp vorstellen. Schau nach dem 6. März wieder vorbei, wenn das Festival 2022 begonnen hat. Oder komm zur offiziellen digitalen Präsentation des Bots.\nDieser Bot ist meine erste bezahlte Softwarearbeit, und ich habe die Gelegenheit, mit mehreren großartigen Menschen und Teams zusammenzuarbeiten, um verschiedene Teile des Projekts zu realisieren. Hier bin ich nicht für das Frontend verantwortlich. Das Produkt, mit dem du hier interagierst, ist keineswegs fertig und reagiert möglicherweise zeitweise nicht, da wir es für Produktionszwecke verschieben und neu starten.\nDennoch sind alle geplanten Kernfunktionen des Bots vorhanden, und du kannst ihn dort in der Ecke ausprobieren.\nWenn du mehr über den Realisierungsprozess erfahren möchtest: Das gesamte Projekt ist auf einem öffentlichen GitHub-Repository und soll als Open Source veröffentlicht werden.\nIn der finalen Version (vorerst) wird jeder einzelne Satz von einem Video in Deutscher Gebärdensprache (DGS) begleitet.\nDer Bot kann elegant mit häufigen Eingabefehlern umgehen und kann Live-Abfragen an externe Datenbanken durchführen, um weitere Informationen über alle Veranstaltungen des Festivals anzuzeigen und das Fingeralphabet zu lehren. Er unterstützt Freitexteingabe und ist vollständig mit Screenreadern kompatibel. Er ist in Leichter Sprache geschrieben, um den Zugang weiter zu erleichtern.\nEr ist weitgehend kontextsensitiv und bietet eine Menge dynamischer Inhalte, die basierend auf den Benutzereingaben generiert werden.\nSchau dir das GitHub-Repository hier an:\nZum Repository\nFalls Ällei aus irgendeinem Grund hier auf der Seite nicht zu sehen ist, schau dir die Prototyp-Seite an, die ebenfalls im GitHub-Repo zu finden ist.\nZur Prototyp-Seite\n\n\t\n\t\tWichtig\n\tIch betrachte Barrierefreiheit als eine zentrale Frage sowohl des Designs als auch der Informatik, die die vorstrukturierte Art unserer Interaktion mit Technologie im Allgemeinen greifbar macht.\n\n\nZur Sommerblut-Website\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tUpdate: Wir haben jetzt einen Starttermin, der online stattfinden wird. Weitere Informationen findest du hier:\nZu unserem Launch-Event\n\n\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tUpdate 2: Der Chatbot ist jetzt schon eine Weile online und befindet sich sozusagen in einer \"Public Beta\", einer Phase, in der er von Nutzern verwendet und evaluiert werden kann und Feedback sammelt. Außerdem werden, da es sich schließlich um Google handelt, alle Eingaben gesammelt und dann weiter genutzt, um schwache Stellen in der Architektur des Bots zu verbessern.\nZum öffentlichen Chatbot\n\n\n\n\n<df-messenger\nchat-icon=\"\"\nintent=\"WELCOME\"\nchat-title=\"Ällei\"\nagent-id=\"335d74f7-2449-431d-924a-db70d79d4f88\"\nlanguage-code=\"de\"\n\n\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/ballpark/","title":"Ballpark","body":"Ballpark: 3D-Umgebungen in Unity\nUmgesetzt in Unity, ist Ballpark ein Konzept für ein kooperatives 2-Spieler-Spiel, bei dem ein Spieler als Navigator mit einer Third-Person-Perspektive agiert und der andere Spieler als Copilot für die Interaktion mit der Umgebung zuständig ist.\nDas Spiel verfügt über funktionierende Physik, intelligente Gegner, eine Waffe, ein Greifhaken-System zum Überqueren der Karte, eine 2D-Navigationsoberfläche und ein Health-Bar-System – alles mit den düstersten Cyberpunk-Vibes, die ich damals zusammenbringen konnte.\nViel Spaß!\n\n\nDas Design enthält einige fragwürdige Entscheidungen, aber alle Mechaniken sind von Grund auf selbst entwickelt, und ich habe viel dabei gelernt. Ich spiele selten kompetitive Spiele, sehe aber Potenzial in einer kooperativen, voneinander abhängigen Spielmechanik. Schon das Tutorial erfordert intensive Spielerkommunikation.\nAls Linkshänder habe ich Spieler eins die Pfeiltasten gegeben und Spieler zwei die WASD-Tasten sowie die linken und rechten Maustasten für Schießen und Greifhaken. Das führt zu einem interessanten Nebeneffekt: Spieler müssen nicht nur über unterschiedliche Informationen auf ihren Bildschirmen kommunizieren, sondern auch ihre Steuerung physisch koordinieren.\nDie Ball-Navigation ist ziemlich schwer zu kontrollieren.\nEs handelt sich um ein rein physikbasiertes System, bei dem Material, Gewicht und Trägheit der Kugel die Bewegung stark beeinflussen.\nAuf kleinen Bildschirmen ist die Steuerung praktisch unmöglich, und einige visuelle Bugs verdecken Objekte bei zu naher Ansicht. Dennoch, da fast alle Mechaniken von Grund auf programmiert wurden – inklusive Follow-Camera, Kollisionsabfrage, smarten Agenten und einem noch etwas wackeligen Greifhaken – verdient das Projekt einen Platz im Portfolio.\nFür dieses Projekt habe ich mich komplett auf Mechaniken konzentriert, weshalb viele fertige Prefabs und 3D-Objekte verwendet wurden. Beim nächsten Mal möchte ich diese auch selbst erstellen.\nIch habe Unity sehr genossen und freue mich darauf, meine erste VR-Anwendung zu entwickeln.\nIch möchte Mechaniken ausprobieren, bei denen die Sicht des Spielers durch VR komplett blockiert wird und die Augen als tragbare, verbundene Kamera bewegt werden, sodass die Spieler die Kamera selbst physisch steuern können.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/homebrew/","title":"Homebrew","body":"Brauen\nMein eigenes Bier herstellen\nIch liebe es zu hosten, ich liebe es, in der Küche zu experimentieren. Mit Homebrews zu starten, war für mich eine natürliche Entscheidung, und während der ersten Covid-19-Welle habe ich den kompletten Heimbräuerweg mit Flaschenfermentation und kleinen Chargen eingeschlagen, später habe ich mein Setup auf 50-Liter-Chargen mit Drucktank-System erweitert.\nZu Beginn war ich fasziniert, wie aus nur vier einfachen Zutaten – Malz, Hopfen, Wasser und Hefe – ein so unglaubliches Spektrum an Geschmackserlebnissen entstehen kann. Es war und ist immer noch ein tremendales Lernprojekt, bei dem man langsam akzeptieren muss, dass man den Prozess nicht vollständig kontrollieren kann, und gleichzeitig Raum für Kreativität findet.\nWarum präsentiere ich dieses scheinbar nicht-akademische Hobby hier? Ich sehe es nicht als irrelevant an: Experimentieren und Optimieren eines Prozesses und Workflows, optimale Bedingungen für die Hefe zu schaffen, fühlt sich dem Ansatz eines Programmierprojekts sehr ähnlich an.\nHefe und ihre Wirkung faszinieren mich. Jedes Mal, wenn ich den Verschluss öffne, um etwas Druck aus dem Tank abzulassen, denke ich an die erstaunlichen symbiotischen Beziehungen der Hefe mit Menschen und wie viele verschiedene Stämme zusammenleben, um einen einzigartigen, maßgeschneiderten Geschmack zu erzeugen.\nEs gibt einige Ideen, den Brauprozess zu verändern, indem das erzeugte CO₂ aufgefangen und produktiv genutzt wird – z. B. ein Autoreifen gefüllt mit Biergas oder eine Algenfarm, die das CO₂ aufnimmt. Innerhalb eines geschlossenen, druckbeaufschlagten Systems werden solche Ideen tatsächlich realisierbar, und ich möchte sie weiter erforschen.\nIch bin noch kein Experte für Algen, aber mit Hefe komme ich klar, und ich glaube, dass sie koexistieren und einen nachhaltigeren Produktionszyklus schaffen können.\nDie australische Brauerei Young Henrys integriert Algen bereits in ihren industriellen Prozess: The Algae project\nSolche Ideen kommen nicht von selbst in die Industrie: Ich glaube, dass Kunst und die experimentelle Entdeckung neuer Techniken dasselbe sind. Gutes, erfinderisches Design kann die Gesellschaft verbessern und Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gehen. Ich möchte daran teilhaben und neue Wege finden, Hefe in anderen Designkontexten einzusetzen: ob in einem geschlossenen Kreislaufsystem, zum Berechnen von Dingen oder einfach, um mein nächstes Bier mit der perfekten Spritzigkeit zu brauen.\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Die neueste Iteration meines Homebrew-Setups mit Drucktanks und Druckfermentationskammer\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein elektrischer Kessel, den ich für den Brauvorgang nutze\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Mein eigenes Kegs-System mit Zapfhahn aus einem alten Tischbein\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Aktive Fermentation\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Hopfen aus unserem Garten, um mit frischem Spezialhopfen zu experimentieren\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Die übrig gebliebene Masse des Trebers. Tiere lieben sie, sie ist super zum Kompostieren, aber vor allem ideal zum Brotbacken!\n \n \n \n \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/iron-smelting/","title":"Eisenverhüttung","body":"Eisenverhüttung\nEindrücke von den International Smelting Days 2021\nDas Konzept\nSeit ich ein kleines Kind war, nehme ich regelmäßig am jährlichen internationalen Kongress namens Iron Smelting Days (ISD) teil.\nDies ist ein Kongress von interdisziplinären Menschen aus ganz Europa, darunter Historiker, Archäologen, Schmiede, Stahlproduzenten und viele engagierte Hobbyisten.\nDas erklärte Ziel dieser Veranstaltungen ist es, die antike Eisenproduktion zu verstehen, wie sie während der Eisenzeit und auch danach stattfand. Ein Rennofen wurde zur Eisenherstellung verwendet. Zur Eisenherstellung braucht man Eisenerz und Hitze unter Ausschluss von Sauerstoff. Es ist ein hochsensibler Prozess, der einen unglaublichen Arbeitsaufwand erfordert. Die Bauweisen und Methoden variierten stark und waren sehr an die Region und lokalen Bedingungen angepasst, anders als der viel spätere, stärker industrialisierte Prozess mit Hochöfen.\nBis heute ist unklar, wie prähistorische Menschen die Menge und Qualität an Eisen erreichten, von der wir wissen, dass sie sie hatten.\nDie gebauten Öfen waren oft Lehmkonstruktionen und sind nicht erhalten geblieben. Archäologen finden häufig die übrig gebliebene verbrannte Schlacke und Mineralien, die uns Hinweise auf die Struktur und Zusammensetzung der antiken Öfen geben.\nDie Gruppe um die ISD verfolgt einen praktischen archäologischen Ansatz, und wir versuchen, die antiken Methoden nachzubilden - mit der zusätzlichen Möglichkeit, Temperaturfühler oder elektrische Gebläse einzusetzen. Jedes Jahr treffen wir uns in einer anderen europäischen Stadt und passen uns an die lokalen Bedingungen an, oft mit lokalem Erz und lokaler Kohle. Es ist ein Ort, an dem verschiedene Fachgebiete zusammenkommen, um sich gegenseitig zu unterrichten, während wir gemeinsam die intensiven Tag- und Nachtschichten verbringen, um die Öfen zu beschicken.\nSeit ich ein Kind war, begann ich meine eigenen Öfen zu bauen und las mich in den Prozess ein, damit ich teilnehmen konnte.\nTechnologie erscheint in einem anderen Licht, wenn man in einen solchen Prozess involviert ist: Selbst die Lampen, die wir aufstellen, um durch den Abend zu arbeiten, sind technisch gesehen schon Schummeln. Wir verwenden Thermometer, wiegen und verfolgen akribisch die eingehende Kohle und das Erz und haben viele moderne Annehmlichkeiten um uns herum. Dennoch - mit unserer viel fortschrittlicheren Technologie sind unsere Ergebnisse oft minderwertig in Menge und Qualität im Vergleich zu historischen Funden. Ohne moderne Waagen waren die Menschen der Eisenzeit genauer und konsistenter als wir.\nNach einiger Ungewissheit, ob es 2021 nach der Absage in 2020 wieder stattfinden würde, traf sich eine kleine Gruppe in Ulft, Niederlande.\nDieses Jahr in Ulft stellte eine andere Gruppe lokale Kohle her, sodass der gesamte Prozess noch länger dauerte, und Besucher kamen von überall her, um zu lernen, wie man Eisen auf prähistorische Weise herstellt.\nUnten habe ich den größten Teil des Prozesses in einigen Zeitraffern festgehalten.\nDer Prozess\n\n\nHier kannst du einen Zeitraffer sehen, wie ich eine Version eines Eisenofens baue.\nWie du siehst, verwenden wir einige recht moderne Materialien, wie zum Beispiel Ziegel. Dies liegt an den zeitlichen Beschränkungen der ISD.\nEin Ofen komplett von Grund auf zu bauen ist ein viel längerer Prozess, der Trocknungsphasen zwischen dem Bauen erfordert.\nDanach wird der Ofen getrocknet und aufgeheizt.\nIm Laufe des Prozesses werden mehr als 100 kg Kohle und etwa 20 kg Erz verwendet, um ein finales Eisenstück von 200 - 500g herzustellen, gerade genug für ein einzelnes Messer.\nMit all den modernen Annehmlichkeiten und Bequemlichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, braucht ein einzelner Durchlauf immer noch mehr als 3 Personen, die über 72 Stunden arbeiten, ohne die Kohleherstellung oder den Abbau und Transport des Eisenerzes zu berücksichtigen.\nEinige weitere Eindrücke von der ISD\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein beladener Rennofen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Die ISD von oben\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Glühendes Eisen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein brennender Ofen\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Verdichten des gewonnenen Eisens\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Eine Wärmebildaufnahme des Ofens\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein Querschnitt, der die erreichten Temperaturen zeigt\n \n \n \n \n\nFür mich ist es sehr schwer zu definieren, was Technologie alles umfasst. Es geht sicherlich über die typischerweise assoziierten Bilder von Computing und industriellem Fortschritt hinaus. Es ist eine Art, die Welt zu erfassen, und die Anpassung an andere Technologien, sei es durch Zeit oder Region, lässt mich spüren, wie diffus das Phänomen der Technologie in meiner Welt ist.\nErfahre mehr über die ISD\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/bachelor-thesis/","title":"Bachelorarbeit","body":"Eine psycholinguistische Online-Studie mit Reaktionszeitmessung\nLetztes Jahr habe ich meine Bachelorarbeit während der Pandemie geschrieben. Angesichts der Schwierigkeiten, die unsere Universität bei der Umstellung auf Online-Lehre hatte, habe ich mich für ein betreutes Thema entschieden, obwohl mein ursprünglicher Traum war, über meinen Vorschlag zum automatisierten Plastikrecycling zu schreiben. Mehr dazu kannst du hier lesen:\n\nIch habe mich für ein Projekt entschieden, das die Möglichkeiten eines neuartigen intelligenten Gehörschutzes untersuchen wollte, der speziell für auditive Überempfindlichkeit entwickelt wurde - ein Phänomen, das häufig, aber nicht immer und nicht ausschließlich bei Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung zu beobachten ist.\nEine häufige Reaktion auf diese erhöhte Empfindlichkeit sind Stress und Vermeidungsverhalten, was oft zu sehr unangenehmen sozialen Situationen führt und die Fähigkeit zur Teilnahme am sozialen Leben beeinträchtigt.\nSchulen sind eine solche soziale Situation, und wir alle kennen den Stress, den ein lautes Klassenzimmer erzeugen kann. Die Konzentration ist weg, und sowohl die Bildung als auch wichtige Fähigkeiten wie die Sprachreproduktion leiden darunter.\nEs gibt viel Forschung in diesen Bereichen, und es gibt Hinweise darauf, dass sensorische Informationen bei Menschen im Autismus-Spektrum anders verarbeitet werden als in einem neurotypischen Gehirn. Es scheint, dass eine gewisse Anpassungsfähigkeit, die benötigt wird, um Lärmprobleme zu überwinden und Asynchronität zwischen auditiven und visuellen Sinneseindrücken zu überbrücken, bei manchen Menschen im Autismus-Spektrum reduziert ist.\nIm Kern ging es in meinem Experiment darum, neurotypische Menschen zu untersuchen und jegliche Auswirkungen auf die Sprachwahrnehmung zu messen, die durch unterschiedliche Verzögerungen zwischen auditiven und visuellen Eingängen sowie durch die Lautstärke entstehen.\nHier hatte ich die Möglichkeit, ein komplettes reaktionszeitbasiertes Experiment mit über 70 Teilnehmenden durchzuführen und alle Herausforderungen zu erleben, die mit richtiger Wissenschaft einhergehen.\nIch habe umfangreiche Literaturrecherche betrieben, das Experiment programmiert und viel darüber gelernt, warum eigentlich niemand reaktionszeitbasierte Studien wie diese über einen gewöhnlichen Internetbrowser durchführt.\nEs war eine fast 9-monatige Lernerfahrung voller Dinge, die ich noch nie zuvor gemacht hatte.\nIch habe gelernt, in LaTeX zu schreiben und es zu lieben, musste JavaScript für die effiziente Bereitstellung der Stimuli lernen und R für die statistische Analyse. Außerdem konnte ich meine Fähigkeiten in der Datenvisualisierung mit Python auffrischen und habe einige schöne Grafiken der Ergebnisse erstellt.\nDas Experiment läuft noch und ist online, falls du einen Blick darauf werfen möchtest. Beachte aber, dass die Messung der Reaktionsgeschwindigkeit in Millisekunden wichtig ist, weshalb es deinen Browser-Cache stark nutzt und dafür bekannt ist, weniger leistungsstarke Computer in die Knie zu zwingen.\n\n Probier das Experiment selbst aus\n\nSchon allein beim Schreiben bekam ich umfangreiches hilfreiches Feedback von meinen Betreuern und lernte viel über wissenschaftliche Prozesse und damit verbundene Überlegungen.\nEs gab immer das nächste unlösbare Problem. Ein Beispiel war der Konflikt zwischen Wissenschaftlichkeit und ethischen Überlegungen, Datenschutz gegen die Genauigkeit der Ergebnisse. Da die Teilnehmenden private Geräte nutzten, konnte ich wichtige Daten wie ihre Internetgeschwindigkeit und -anbieter, ihre GPU-Art und ihre externe Hardware nicht kennen. Es stellte sich heraus, dass bei einem auditiven Experiment die Art und Einrichtung der Lautsprecher eine wichtige Rolle spielen und die Reaktionsgeschwindigkeit beeinflussen.\nDie endgültige Version meiner Arbeit hat etwa 80 Seiten, vieles davon absolut langweilig, aber dennoch wichtige statistische Analysen.\nWenn du wirklich möchtest, kannst du dir hier das Ganze ansehen:\n\n Lies die originale Arbeit\n\nIch bin ein Fan und Befürworter von Open Source und Open Science Praktiken.\nHier findest du auch den Rest des Projekts mit dem originalen Quellcode.\nIch bin noch nicht da, wo ich mit meinen Dokumentationspraktiken sein möchte, und es macht mir ein bisschen Angst, dass jetzt jeder alle meine Fehler sehen kann, aber ich stelle es als Übungsschritt zur Verfügung. Ich habe viel vom Anschauen anderer Projekte gelernt und profitiert, und ich strebe danach, auch offen über meine Prozesse zu sein.\nDie originalen Video-Stimuli gehören nicht mir und ich habe kein Recht, sie zu veröffentlichen, daher sind sie hier ausgelassen.\n\n Finde das komplette Repo auf Github\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/coding/","title":"Coding-Beispiele","body":"Neuronale Netze und Computer Vision\nEine Auswahl von Coding-Projekten\nObwohl reines Programmieren und Debugging oft nicht meine Leidenschaft sind, erkenne ich die Bedeutung von neuronalen Netzen und anderen neueren Entwicklungen in der Computer Vision. Aus mehreren Projekten zu KI und maschinellem Lernen, die ich während meines Bachelor-Programms mitentwickelt habe, habe ich dieses ausgewählt, da ich denke, dass es gut dokumentiert ist und Schritt für Schritt erklärt, was wir dort tun.\nBild-Superauflösung mittels Faltungsneuronaler Netze (Nachbildung einer Arbeit von 2016)\nBild-Superauflösung ist ein enorm wichtiges Thema in der Computer Vision. Wenn es ausreichend fortgeschritten funktioniert, könnten wir all unsere Screenshots, Selfies und Katzenbilder aus der Facebook-Ära 2006 und sogar von davor nehmen und sie auf moderne 4K-Anforderungen hochskalieren.\nUm ein Beispiel dafür zu geben, was im Jahr 2020, nur 4 Jahre nach der hier vorgestellten Arbeit, möglich ist, wirf einen Blick auf dieses Video von 1902:\n\n\nDie von uns betrachtete Arbeit von 2016 ist deutlich bescheidener: Sie versucht nur ein einzelnes Bild hochzuskalieren, aber historisch gesehen war sie eine der ersten, die Rechenzeiten erreichte, die klein genug waren, um solche Echtzeit-Video-Hochskalierung zu ermöglichen, wie du sie im Video (von 2020) siehst oder wie sie Nvidia heutzutage zur Hochskalierung von Videospielen verwendet.\nBeispiel einer Super-Resolution-Aufnahme.\nDas neuronale Netz fügt künstlich Pixel hinzu, sodass wir unser bescheidenes Selfie endlich auf einem Werbeplakat platzieren können, ohne von unserem durch Technologie verformten und verpixelten Gesicht entsetzt zu sein.\n\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Eine niedrigauflösende Probe\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Eine hochauflösende Probe. Dies wird auch als 'Ground Truth' bezeichnet\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Der künstlich vergrößerte Bildausschnitt, der aus dem Algorithmus resultiert\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Ein Graph, der eine exemplarische Verlustfunktion zeigt, die während des Trainings angewendet wurde\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n Eine qualitative Messung, die wir verwendeten, war die pixelweise Kosinus-Ähnlichkeit. Sie wird verwendet, um zu messen, wie ähnlich die Ausgabe- und Ground-Truth-Bilder sind\n \n \n \n \n\nDas Python-Notebook für Bild-Superauflösung in Colab\nMTCNN (Anwendung und Vergleich einer Arbeit von 2016)\nHier kannst du auch einen Blick auf ein anderes, viel kleineres Projekt werfen, bei dem wir einen eher klassischen maschinellen Lernansatz für die Gesichtserkennung nachgebaut haben. Hier verwenden wir bestehende Bibliotheken, um die Unterschiede in der Wirksamkeit der Ansätze zu demonstrieren und zu zeigen, dass Multi-task Cascaded Convolutional Networks (MTCNN) einer der leistungsfähigsten Ansätze im Jahr 2016 war. Da ich in das obige Projekt viel mehr Liebe und Arbeit investiert habe, würde ich dir empfehlen, dir dieses anzusehen, falls zwei Projekte zu viel sind.\nGesichtserkennung mit einem klassischen KI-Ansatz (Nachbildung einer Arbeit von 2016)\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/critical-philosophy-subjectivity/","title":"Übersetzung: Critical Philosophy of Subjectivity","body":"Forum entries from the Seminar: Critical Philosophy of Subjectivity 1: Michel Foucault\nOn Butler: Constituting norms =/= carrying normative responsibilities for their existence\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: Butler, J. (2004). Undoing Gender (1st ed.). Routledge. https://doi.org/10.4324/9780203499627\nPublication\n\n\nCitation from Butler, Page 51, citing Ewald, which is, in turn, interpreting Foucault:\n\nThe norm integrates anything which might attempt to go beyond it—nothing, nobody, whatever difference it might display, can ever claim to be exterior, or claim to possess an otherness which would actually make it other”\n(Norms, Discipline, and the Law, P.173)\n\nSuch a view suggests that any opposition to the norm is already\ncontained within the norm, and is crucial to its functioning.\nHere, for me, the entire futility of the approach later identified and described is condensed into a few sentences.\n\nHence, regulations that seek merely to curb certain specified activities (sexual harassment, welfare fraud, sexual speech) perform another activity that, for the most part, remains unmarked: the production of the parameters of personhood, that is, making persons according to abstract norms that at once condition and exceed the lives they make—and break.\nPage 56, final sentence\n\nThe idea that it is impossible to legislatively regulate norms without propelling, propagating, and carving them out deeper resonates with me, but at the same time, it has left me undecided on how to proceed.\nI understand the first citation to clearly be Ewald's interpretation of things and am not sure whether Foucault's careful circumvention of the term \"Norms\" is related to anticipation of this argument.\nFurther, I am not sure I share Ewald's interpretation; I see that the object \"othered\" by a norm is a constituent and necessary object for the norm, simply due to its \"comparative\" nature (p. 51, citation from Ewald).\nThe oppressed may well be as constituting of norms as the privileged, but this does not translate to a normative responsibility nor a pang of guilt in my opinion. The dangerous argument that the oppressed bear responsibility for their situation is too close for my taste. I would like to emphasize a clear cut between constituting and reinforcing a norm and thriving on it.\nYes, maybe that is a good location to make the cut: The normative and ethical pressure, or better, the guilt of complicity lies with the ones thriving BECAUSE of a norm and clearly not with those thriving DESPITE OF a norm.\nI would think that Butler makes a similar argument elsewhere, but as such, I was missing it here, resulting in a very bleak and hopeless situation where any struggle to change the status quo through legislation is doomed and inevitably propagates and reinvents stable unfair relations of power.\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on Sunday 23. January 2022, 14:23\n\n\nOn Ewald: What, then, is a norm?\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: François Ewald; Norms, Discipline, and the Law. Representations 1 April 1990; 30 138–161. doi: https://doi.org/10.2307/2928449\nPublication\n\n\nSome tiny details about norms that stuck out to me about the norm were that: 1: they are fictional and thus, an object conforming to a norm is not more meaningful than an object not conforming to a norm. 2: the entire given set comprises the norm, the deviations play a defining role in the formation of the norm itself (or an average).\np. 152: Under norm, 3 phenomena are subsumed: Discipline,\nless as a constraint, but more as a regulatory mechanism insurance,\nReducing objects to their relative occurrence, distributing risk. and standardization.\nThe norm has three defining features:\n\npositivism,\nas reliant on facts, which have an aura of objectivity around them.\nrelativity,\nthey are neither absolute nor universal, they have a scope, both in definition as a certain temporal extension.\npolarity\ninvolving a classification between the normal and the abnormal, where the abnormal is to be some handicap, not attaining something that the normal does attain.\n\nWhat, then, is a norm?\n\nIt is a way for a group to provide itself with a common denominator in accordance with a rigorous principle of self-referentiality, with no recourse to any kind of external reference point, either in the form of an idea or an object. The normative process can obey a variety of different logics: the panoptical logic of discipline, the probabilistic schema of insurance, or the communicative logic of the technical norm. These three logics have the same form: in each case, the rule which serves as a norm, by virtue of which everyone can measure, evaluate, and identify himself or herself, will be derived from those for whom it will serve as a standard. A strange logic, this, which forces the group to turn back in upon itself and which, from the moment it establishes itself, will let no one escape its purview.\np. 154\n\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on Sunday 16. January 2022, 18:48\n\n\nOn Foucault: The effects without effector\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: Michael Foucault. Power/knowledge: Selected interviews and other writings 1972–1977. Pantheon, New York, 1980.\nPublication\n\n\n\none finds all sorts of support mechanisms [...] which invent, modify and re-adjust, according to the circumstances of the moment and the place- so that you get a coherent, rational strategy, but one for which it is no longer possible to identify a person who conceived it.\np. 203\n\nIn this passage, and the one following it, I think Foucault pinpoints as one of the central attributes of the apparatus (or dispositif) the arbitrariness of the order of power relations. There is no identity having to undergo some sort of inventive process to start off a collective change, a \"strategy\" just happens to meet the criteria for deployment.\n\nBut between the strategy which fixes, reproduces, multiplies and accentuates existing relations of forces, and the class which thereby finds itself in a ruling position, there is a reciprocal relation of production. Thus one can say that the strategy of moralising the working class is that of the bourgeoisie. One can even say that it's the strategy which allows the bourgeois class to be the bourgeois class and to exercise its domination. But what I don't think one can say is that it's the bourgeois class on the level of its ideology or its economic project which, as a sort of at once real and fictive subject, invented and forcibly imposed this strategy on the working class.\n\nThis was for me the most powerful grasp of what an apparatus is. A complicated removal of the effector from the effect.\nI struggle to continue to find any substance to the relations of the classes. Does reciprocal mean anything more than both are constitutive of each other? One produces the means of reproduction of the other, but where exactly can I apply moral judgements?\nThis whole ordeal and now I lack subjects to blame.\nHow can this theory possibly bring about change in society? Is that even its goal? Do we undergo this analysis in order to make society better in the end?\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on Sunday 12. December 2021, 22:01\n\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/philosophy/","title":"Philosophie","body":"\nSprachhinweis: Diese Seite enthält nur die deutschsprachigen Kommentartexte. Alle\nphilosophischen Texte sind unübersetzt. Die englische Version enthält\nandere englischsprachige Texte aus einem anderen Seminar.\n\nKritische Betrachtungen während meines Studiums\nIch habe während meines Studiums an einer ganzen Reihe philosophischer Seminare teilgenommen\nund betrachte Philosophie als ein Kernthema, das sowohl mit Wissenschaft als auch mit digitalen\nUmgebungen verbunden ist. Normative und feministische Sozialtheorie sowie Wissenschaftstheorie\nund Phänomenologie kamen mir alle durch universitäre Seminarformate nahe und machten einen\ngroßen Teil meiner dortigen Bildung aus.\nIch finde es schwierig, meine Interessen angemessen zu demonstrieren, ohne oft langatmige und\ntrockene Hausarbeiten zu präsentieren. Die Kurse, die ich am meisten liebte, hatten oft ein\nFormat mit wöchentlichen Abgaben, bei denen Studierende gebeten wurden, die gerade gelesenen\nTexte zu kommentieren, um Diskussionspunkte für die nächste Sitzung zu identifizieren. Ich bin\nunglaublich dankbar für diese Methodik, komplexe philosophische Werke anzugehen – oft\nvollständige Bücher mit ergänzenden Essays zum Kursthema.\nMeiner Meinung nach liegt fast der gesamte Wert, der in diesen Seminaren entsteht, in den\nlebendigen Diskussionen, die durch Lesematerialien und kurze Meinungsbeiträge in Form von\nForenkommentaren gespeist werden. Deshalb habe ich mich entschieden, hier eine Auswahl dieser\nwöchentlichen Kommentare und der Quellen, auf denen sie basieren, zu teilen. Sie sind oft\nungeschliffen und informell, aber sie zeigen den Kern der Seminare und demonstrieren viele\nDenkprozesse, die während dieser Sitzungen in mir stattfanden. Obwohl ich nur eine kleine\nAuswahl getroffen habe, sind sie insgesamt eine umfangreiche Lektüre. Lesen Sie gerne einfach\ndas, was Ihr Interesse weckt.\nWöchentliche Abgabe aus dem Seminar: Soziale Erkenntnistheorie\nOn Fricker: Epistemic Injustice\n\nSource Text: Fricker, Miranda. Epistemic injustice: Power and the ethics of knowing. Oxford University Press, 2007.\nPublication\n\n\nWorin unterscheiden sich inferentialistische von nicht-inferentialistischen Theorien der testimonialen Erkenntnis (d.h. des Wissens durch das Zeugnis anderer)?\n\nInferentialistische Theorien gehen davon aus, dass die eigentliche Inferenz, also die Generierung eines neuen Epistems im Subjekt stattfindet. Konkret heißt das, dass ich die Aussage P einer dritten Person erst in irgendeiner Weise vor mir selbst rechtfertigen muss, bevor ich sie selbst verwenden kann.\nIst die Aussage nun 2 + 2 = 4, muss ich also mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln selbst überprüfen, ob diese Aussage Wahrheits- und Kohärenzkriterien erfüllt.\nIch muss also beispielsweise über darunterliegende Axiome, die mir bekannt sind, die Aussage extern (außerhalb von „Person X hat das gesagt, also kann ich das glauben\") überprüfen.\nIm simplen Beispiel also konkret das Ergebnis berechnen.\nWenn man so will, liegt also immer die “Beweislast” für meine eigenen Episteme bei mir und ich kann diesen Beweisaufwand nur begrenzt auslagern.\nEine sehr direkte Folge davon wäre, dass jeglicher Erkenntnisgewinn mit erheblicher, bewusster oder unbewusster Arbeit verbunden ist.\nDies wäre die wahrscheinlich logisch stringentere Theorie, gegen sie spricht aber die Phänomenologie eines Erkenntnisgewinns.\nEine Erkenntnis kommt uns oft vor wie ein “Heureka” Moment, wir “finden” sie, plötzlich ist sie da und wir können mit ihr arbeiten.\nEine nicht-inferentialistische Theorie legt ebendiese Beweislast nicht im Subjekt an, ich habe eine Erlaubnis, oder besser, ein Recht auf a-priori Annahme der Richtigkeit der Aussage.\n“Person X hat mir P gesagt, also kann ich P verwenden” ist nun valide und bedarf erstmal keiner weiteren Überprüfung auf Richtigkeit. Diese Argumentationslinie ist deutlich kompatibler mit der phänomenologischen Erfahrung einer Erkenntnis im Alltag.\nWir stoßen aber auf deutlich größere Probleme, wenn wir uns fragen, woher eigentlich unser Recht auf Wahrheitsannahme von Drittaussagen kommt. Klar, 2+2=4, weil der Prof das an die Tafel geschrieben hat, ist die “schlechtere” Begründung als zu sagen, dass das Ergebnis aus gewissen mathematischen Axiomen deduziert wurde.\n\nFormulieren Sie jeweils einen Einwand gegen beide Theorien.\n\nWir befinden uns also nun in der Spannung der phänomenalistischen „Heureka\"-Erfahrung des Findens von Epistemen (in nicht-inferentiellen Systemen) und dem Problem der schwachen Justifizierung von Aussagen gegenüber der erhöhten Stringenz eines epistemischen Systems, das externe (logische, probabilistische, normative etc.) Gründe für Aussagen zur Verfügung stellt, aber einen schier unüberwindbaren rechnerischen Aufwand darstellt. Auch das Problem der ersten Begründung bleibt bestehen. Angenommen, ich weiß noch nichts, habe bisher null Episteme gesammelt, wie wird das erste Epistem, das ich finde, begründbar sein?\n\nWorin besteht doxastische Verantwortung (doxastic responsibility) nach F und Ihrer eigenen Meinung nach.\n\nDoxastische Verantwortung ist die Verantwortung für die Begründbarkeit des eigenen Netzwerkes aus Epistemen. Wenn mich also jemand fragt: „Warum glaubst du das?\", ist es sozial im Allgemeinen erwartbar, dass ich darauf eine Antwort liefern kann. Und wie wir eben schon am Beispiel der Begründung für 2+2=4 gesehen haben, scheint es hier “bessere” und weniger gute Gründe zu geben, das heißt, eine Person kann zur Verantwortung gezogen werden, unzureichend begründete Episteme fallen zu lassen und eine gewisse Grenze zu ziehen, eine mindestens erwartbare Begründung. Diese kann sehr wahrscheinlich nicht universell formuliert werden. Eine Regel wie: Alle Bürger dürfen nur noch Aussagen weiterverwenden, denen sie eine mindestens 90-prozentige Wahrscheinlichkeit attestieren, ist aus diversen Gründen problematisch.\nFrickers Auffassung doxastischer Verantwortung ist insofern speziell, als dass sie eine deutliche Verbindung moralischer Verantwortung (die wir offensichtlich alle in irgendeiner Form tragen) und doxastischer Verantwortung sieht. Sogar die Gründe sind oft überlappend. Eine gute moralische Begründung, die zum Beispiel der Wahrhaftigkeit, scheint ganz offensichtlich auch eine gute doxastische begründung zu sein. Diese Parallelität zieht Fricker heran, um neo-aristotelianische Moralbegründungen auch auf epistemischer Ebene wirksam zu machen.\nIch lasse mich da gern überzeugen von ihr und erachte es als sinnvoll doxastische Verantwortung in gewisser Weise moralisch bindend zu machen. Intuitiv wissen wir ja auch, dass unsere Erwartung, dass Dritte wahrhaftig mit uns interagieren, auf Gegenseitigkeit beruht und das Leben nicht nur normativ, sondern auch auf epistemischer Ebene “verbessert”. Dies liefert auch eine recht simplistische Rechtfertigung, annehmen zu können, dass Dritte mir die Wahrheit sagen. Ich tue ja auch immer mein Bestes, warum also die anderen nicht?\n\ncreated by Aron Petau on 05.01.2021\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/political-violence/","title":"Übersetzung: Political Violence","body":"Forum entries from the Seminar: Is political violence justifiable? Reading Judith Butler and Elsa Dorlin\nOn Dorlin\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: Dorlin, Elsa. Se défendre: une philosophie de la violence. Zones, 2017.\nPublication (Not yet translated to English)\n\n\nFrom the seventh chapter in Dorlins \"Self-Defense\", I found the idea that safe spaces are actually prone to be counterproductive very strong.\nI think the discussion around whether safe spaces are an effective tool that is appropriate on top is a rather current and ongoing one.\nIn so many other words, Dorlin here opens up the idea that the creation of a safe space always implies a hostile \"outside\" or other space.\nFurther, Dorling sees as problematic that safe spaces will often experience problematic situations when trying to self-govern. The line of thought here is that safe spaces often explicitly reject the authority of traditional state bodies, since those exactly are identified as the oppressive force. This is problematic because then the community inside the safe space has to recreate social norms from scratch and qua definition of a safe space end up being much more restrictive and monitoring, tapping also into potentially extreme measurements for \"enforcing\" safety.\nDorlin notes that by doing this, societal oppressive norms can end up becoming reproduced through the very instance created to shelter from it.\nI think this opens up 2 points worth discussing:\nAre there limits to the self-governance of leftist groups? How can self-governance be made possible without recreating some hierarchy or other?\nDoes this ignore that safe spaces can sometimes be essential for survival? According to Dorlin, the alternative seems to be to instead of building sheltered, isolated safe spaces, the fight has to occur in the public, transforming the entire space without the necessity for exclusive logic. How can we argue this? Could there be an oppressed position from whence any aggressive stance towards the public forbids itself? (I think there is!) For me this seems like putting the entire burden of transformational potential on the oppressed individual, enabling a position like: \"Well, the person did not object or introduce change, so the person implied consent.\"\nWill a public fight cause more harm being fought than it will save after introducing change? And who are we to calculate this beforehand?\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on Sunday 05. December 2021, 15:52\n\n\nWeekly hand in from the Seminar: Soziale Erkenntnistheorie\nOn Fricker: Epistemic Injustice\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: Fricker, Miranda. Epistemic injustice: Power and the ethics of knowing. Oxford University Press, 2007.\nPublication\n\n\n\nWorin unterscheiden sich inferentialistische von nicht-inferentialistischen Theorien der testimonialen Erkenntnis (d.h. des Wissens durch das Zeugniss andere)?\n\nInferentialistische Theorien gehen davon aus, dass die eigentliche Inferenz, also die Generierung eines neuen Epistems im Subjekt stattfindet. Konkret heisst dass, dass Ich die Aussage P einer dritten Person erst in irgendeiner Weise vor mir selbst rechtfertigen muss, bevor ich sie selbst verwenden kann. Ist die Aussage nun 2 + 2 = 4, muss ich also mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln selbst überprüfen, ob diese Aussage Wahrheits- und Kohärenzkriterien erfüllt. Ich muss also beispielsweise über darunterliegende Axiome, die mir bekannt sind, die Aussage extern (ausserhalb von Person X hat das gesagt, also kann Ich das glauben) überprüfen. Im simplen Beispiel also konkret das Ergebnis berechnen. Wenn man so will, liegt also immer die “Beweislast” für meine eigenen Episteme bei mir und ich kann diesen Beweisaufwand nur begrenzt auslagern. Eine sehr direkte Folge davon wäre, dass jeglicher Erkenntnisgewinn mit erheblicher, bewusster oder unbewusster Arbeit verbunden ist.\nDies wäre die wahrscheinlich logisch stringentere Theorie, gegen sie spricht aber die Phänomenologie eines Erkenntisgewinns. Eine Erkenntnis kommt uns oft vor wie ein “Heureka” Moment, wir “finden” sie, plötzlich ist sie da und wir können mit ihr arbeiten.\nEine nicht-inferentialistische Theorie legt ebendiese Beweislast nicht im Subjekt an, ich habe eine Erlaubnis, oder besser, ein Recht auf a-priori Annahme der Richtigkeit der Aussage. “Person X hat mir P gesagt, also kann ich P verwenden” ist nun valide und bedarf erstmal keiner weiteren Überprüfung auf Richtigkeit. Diese Argumentationslinie ist deutlich kompatibler mit der phänomenologischen Erfahrung einer Erkenntnis vim Alltag. Wir stoßen aber auf deutlich größere Probleme, wenn wir uns fragen, woher eigentlich unser Recht auf Wahrheitsannahme von Drittaussagen kommt. Klar, 2+2=4, weil der Prof das an die Tafel geschrieben hat, ist die “schlechtere” Begründung als zu sagen, dass das Ergebnis aus gewissen mathematischen Axiomen deduziert wurde.\n\nFormulieren Sie jeweils einen Einwand gegen beide Theorien.\n\nWir befinden uns also nun in der Spannung der phänomenalistischen “Heureka” Erfahrung des Findens von Epistemen (in nicht-inferentiellen Systemen) und dem Problem der schwachen Justifizierung von Aussagen gegenüber der erhöhten Stringenz eines epistemischen Systems, dass externe (logische, probabilistische, normative etc.) Gründe für Aussagen zur Verfügung stellt, aber einen schier unüberwindbaren rechnerischen Aufwand darstellt. Auch das Problem der ersten Begründung bleibt bestehen. Angenommen, ich weiß noch nichts, habe bisher null Episteme gesammelt, wie wird das erste Epistem, das ich finde, begründbar sein?\n\nWorin besteht doxastische Verantwortung (doxastic responsibility) nach F und Ihrer eigenen Meinung nach.\n\nDoxastische Verantwortung ist die Verantwortung für die Begründbarkeit des eigenen Nezwerkes aus Epistemen. Wenn mich also jemand fragt: Warum glaubst du das?, ist es sozial im Allgemeinen erwartbar, dass ich darauf eine Antwort liefern kann. Und wie wir eben schon am Beispiel der Begründung für 2+2=4 gesehen haben, scheint es hier “bessere” und weniger gute Gründe zu geben, das heisst, eine Person kann zur Verantwortung gezogen werden, unzureichend begründete Episteme fallen zu lassen und eine gewisse Grenze zu ziehen, eine mindest erwartbare Begründung. Diese kann sehr wahrscheinlich nicht universell formuliert werden. Eine Regel wie: Alle Bürger dürfen nur noch Aussagen weiterverwenden, denen sie eine mindestens 90-prozentige Wahrheitswarscheinlichkeit attestieren, ist aus diversen Gründen problematisch.\nFrickers Auffassung Doxastischer Verantwortung ist insofern speziell, als dass sie eine deutliche Verbindung moralischer Verantwortung (die wir offensichtlich alle in irgendeiner Form tragen) und Doxastischer Verantwortung sieht. Sogar die Gründe sind oft überlappend. Eine Gute Moralische Begründung, die zum Beispiel der Wahrhaftigkeit, scheint ganz offensichtlich auch eine gute doxastische begründung zu sein. Diese Parallelität zieht Fricker heran, um neo-aristotelianische Moralbegründuungen auch auf epistemischer Ebene wirksam zu machen.\nIch lasse mich da gern Überzeugen von Ihr und erache es als sinnvoll Doxastische Verantwortung in gewisser Weise moralisch bindend zu machen. Intuitiv wissen wir ja auch, dass unsere Erwartung, dass dritte wahrhaftig mit uns interagieren, auf Gegenseitigkeit beruht und das leben nicht nur normativ, sondern auch auf epistemischer Ebene “verbessert”. Dies liefert auch eine recht simplistesche Rechtfertigung, annehmen zu können, dass Dritte mir die Wahreit sagen. Ich tue ja auch immer mein Bestes, warum also die anderen nicht?\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on 05.01.2021\n\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/chatbot/","title":"Chatbot","body":"Guru to Go: Ein sprachgesteuerter Meditations-Assistent und Stimmungs-Tracker\n\n\nHier sehen Sie ein Demo-Video eines sprachgesteuerten Meditations-Assistenten, den wir im Kurs \"Conversational Agents and Speech Interfaces\" entwickelt haben\n\n Kursbeschreibung\n\nDas zentrale Ziel des gesamten Projekts war es, den Assistenten vollständig sprachgesteuert zu gestalten, sodass das Telefon während der Meditation nicht berührt werden muss.\nDer Chatbot wurde in Google Dialogflow entwickelt, einer Engine für natürliches Sprachverständnis, die freie Texteingaben interpretieren und darin Entitäten und Absichten erkennen kann.\nWir haben ein eigenes Python-Backend geschrieben, um diese ausgewerteten Absichten zu nutzen und individualisierte Antworten zu berechnen.\nDie resultierende Anwendung läuft im Google Assistant und kann adaptiv Meditationen bereitstellen, den Stimmungsverlauf visualisieren und umfassend über Meditationspraktiken informieren. Leider haben wir Beta-Funktionen des älteren \"Google Assistant\" Frameworks verwendet, das Monate später von Google in \"Actions on Google\" umbenannt wurde und Kernfunktionalitäten änderte, die eine umfangreiche Migration erforderten, für die weder Chris, mein Partner in diesem Projekt, noch ich Zeit fanden.\nDennoch funktionierte der gesamte Chatbot als Meditations-Player und konnte aufgezeichnete Stimmungen für jeden Benutzer über die Zeit grafisch darstellen und speichern.\nUnten angehängt finden Sie auch unseren Abschlussbericht mit Details zur Programmierung und zum Gedankenprozess.\n\n Den vollständigen Bericht lesen\n\n\n Das Projekt auf GitHub ansehen\n\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tNachdem dies mein erster Einblick in die Nutzung des Google Frameworks für die Erstellung eines Sprachassistenten war und ich dabei auf viele Probleme stieß, die teilweise auch Eingang in den Abschlussbericht fanden, konnte ich diese Erfahrungen nutzen und arbeite derzeit an Ällei, einem weiteren Chatbot mit einem anderen Schwerpunkt, der nicht innerhalb von Actions on Google realisiert wird, sondern eine eigene React-App auf einer Website erhält.\n\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/critical-epistemologies/","title":"Übersetzung: Critical Epistemology","body":"Forum entries from the Seminar: Critical Epistemologies\nOn Anderson: Institutions\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: Epistemic Justice as a Virtue of Social Institutions\nElizabeth Anderson (2012) Epistemic Justice as a Virtue of Social Institutions, Social Epistemology, 26:2, 163-173,\nDOI: 10.1080/02691728.2011.652211 Publication\n\n\nThe text by Anderson helped shed light on a few issues I stumbled over with Frickers Account. On top of the various issues I and seemingly others have with her virtue-based approach, I think a utilitarian angle is worth considering. That would be: okay, I accept that people can help fight injustice by realising their privilege, showing restraint, silencing themselves, and adopting the benevolent listening approach. I think that is a practical, virtuous, and realistic endeavour.\nBut is it the effective path to alleviating structural injustice? I think not, and initially, that is a major reason I discarded Fricker’s approach, although I saw merit. I have similar concerns to Anderson in the scalability of virtues. Virtuous behavior might help my personal well-being, it gives me normative elevation and might even further the quality of relationships I have. But is it applicable to society, is it enough to counteract structural injustice?\nWell, maybe, assuming that:\n\nEveryone realizes their privilege,\nEveryone concludes that justice is the right goal,\nUpon deciding to adopt a virtuous stance, everyone at least moderately succeeds in practicing what they preach.\n\nI think, for society, the same society that came up with patriarchy in the first place, external pressure, some measure independent of the convictedness of the subjects is needed.\nAnderson made the powerful point of: “Anything that works, goes”, which took me some time to appreciate. I am always angry when I get told to keep my shower to a minimum or stop using plastic straws when I know exactly that my using less water is nothing compared to the institutionalized practice of Coca-Cola putting water into bottles. I feel like it is unjustified to ask me to save water while others triple their output, for performance.\nThe same thing applies to Epistemic injustices. It strikes me how much energy it costs to keep up virtuous behavior individually and how little effect there is to show for it. I do not believe in “trickling up” where institutions will eventually adopt individual practices.\nIs Fricker thereby less right in her point? No, it adds up, as an entire population showering shorter adds up to lots of water saved.\nAnderson also points out how locally innocent biases can create injustice on a “macro” scale. Another indicator for me is that local virtue is not the sole solution, as it can still feed and sustain a system enforcing epistemic injustice.\nI still have doubts about what to do now with my ideas, on how the world looks that I want. I lack the imagination of seeing a world that is epistemically just, and it is hard to strive for something one cannot even imagine. The system is inherently leaning toward inequality, if I try to balance something on a needle, it will only go well so long, before small imbalances create chain reactions and the object should be called unstable. Should we even succeed in “resetting” society, creating equal participation for each subject, how will it remain just? Is Justice always a conjunct of Equality? Are there ways to achieve real Justice without needing equality?\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on Tuesday 14. July 2020, 17:45\n\n\nOn Medina, the informant and the inquirer\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: Dr. José Medina (2012) Hermeneutical Injustice and Polyphonic Contextualism: Social Silences and Shared Hermeneutical Responsibilities, Social Epistemology, 26:2, 201-220, DOI: 10.1080/02691728.2011.652214\nPublication\n\n\nMy biggest takeaway here was that, as I tried to hint at in an earlier comment,\nWhenever we talk about justice, this necessarily refers to a relational concept, where everybody has a double role to ensure successful communication. Medina calls these the inquirer and the informant. So, every individual has to make sure to act to her capacity as an epistemologically sound knowledge-acquiring agent (the inquirer). This would involve knowing when and how to falsify/qualify statements, making inferences about the theory of mind, and generally comparing different statements. The other role is the informant, where the individual should have the capacity to function as an object in an inquiry by another.\nVery roughly this can, I think, be compared to any good communication model, where there are a listener and a speaker, and both have to function. What was new here, or at least came out more clear is that it not only depends on the capacity of both of these roles on the subject, but it is also directly dependent on the “other”, the agent opposite of the subject. We may call this other society later but it helps me to visualize the other as an individual nonetheless. Where the analogy to communication now fails, in my opinion, is this cross-dependence, where an agent does not fully determine her capacity to act both as an inquirer and as an informant, it is co-determined by the “other”. So, if I, as an “other”, listen to someone's statements, and I fail or refuse to understand the epistemic content of the message, I am not only impairing my epistemic agency, but I also hurt the epistemic agency of the subject. Maybe obvious to most, but this thought struck me as being exactly the point of leverage for dysfunctionalities in power relations.\nAlso argued convincingly in the paper was that these are distinct and independent agencies, which can be impairing an individual separately.\nOverall, the Medina text was incredibly helpful after the somewhat confusing Fricker text that felt incomplete and left a lot of questions for me. The medina text picked up all my initial doubts, that I couldn't properly formulate, and many more, while still holding to the general framework of Fricker.\nAlthough I was not convinced by the Fricker Text, I tend to think the strategy:\n\"When in doubt, give the subject full epistemic credibility\"\nIs a good strategy that might alleviate a lot of issues regarding functions of power, and hierarchy, but also further, it might be a good counter for things as our confirmation bias, expectation bias and many individual errors that we could minimize by constantly exposing ourselves to falsifiability through others (voluntarily). Sounds like science applied to agency to me.\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on Thursday 09. July 2020, 11:25\n\n\nOn Jaggar: Norms, Outlaw Emotions, and the Ideal Society\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tSource Text: Alison M. Jaggar (1989) Love and knowledge: Emotion in feminist epistemology, Inquiry, 32:2, 151-176, DOI: 10.1080/00201748908602185\nPublication\n\n\nI found Jaggar to be a very wholesome read, it was the perfect amount of grounded argumentative structure and felt very connected as a whole. This was, together with the ideas from Lugones the best and most fruitful paper for me.\nOn outlaw emotions:\nFirst, I hate the term, I think it’s placative and fails to frame the (actually nice) idea behind it.\nOutlaw Emotions are all those emotions incompatible with the dominant norms. That’s a huge field to cover, among feminist emotions they would also encompass emotions that are irrational or “faulty”. So, Jaggar does the term Justice by saying, some, but not all Outlaw Emotions are Feminist emotions. To make this evident, just think of a murderer's joy for killing, it is of no feminist interest to dissect, yet it is against dominant values. So, experiencing Outlaw emotions is a (probably) necessary, but not sufficient condition for feminism. The incompatible emotion serves to create discourse and change.\nJaggar convincingly shows how emotions have a direct influence on beliefs and can validly constitute evidence, while simultaneously validly influencing values in a similar manner.\nWhen we talk about dominant/alternative norms, we already endorse hierarchy in society. We acknowledge its existence, simply by identifying the dominant norm. I am not quite sure what exactly Jaggar proposes we should do with the hierarchy structures in society. Explicitly I can read: Subcultures rejecting dominant norms should be formed, to create counterbalances and a somewhat fair discourse over the topic.\n“How can we determine which outlaw emotions are to be endorsed or encouraged and which rejected? In what sense can we say that some emotional responses are more appropriate than others? What reason is there for supposing that certain alternative perceptions of the world, perceptions informed by outlaw emotions, are to be preferred to perceptions informed by conventional emotions? Here I can indicate only the general direction of an answer, whose full elaboration must await another occasion. I suggest that emotions are appropriate if they are characteristic of a society in which all Human Life (and perhaps some nonhuman life, too) thrive, or if they are conducive to establishing such a society.”\nTo me this passage sounds sketchy at best, there is no indication of how to successfully separate appropriate from inappropriate emotions. Roughly, I read this part as: emotions are warranted iff they increase the balance of power. (equivalent to minimizing the height of the hierarchy) I would love to get to read this “other occasion” because it seems indefensible to me to formulate a norm that states: Accept only emotions which eliminate/diminish norms.\nThe idea roughly resembles Rawls's Minimax Principle, where a policy should be implemented iff the benefit for the most disadvantaged is highest.\nAnother thing I found helpful is her reformulation of what norms do:\n“Dominant Norms tend to serve dominant interests”\ntil here nothing new, this is a tautology for me, I understand norms as identical to dominant interests, that’s literally what norms are.\nIs an alternative, suppressed norm even thinkable? Isn't it inherent in a norm that it be the dominant one?\nBut then, after that: \"Whatever our color / gender / class / sexual orientation, we are likely to adopt the dominant value of racist, classist, homophobe, misogynistic white men.\"\nThis was rather helpful to me, as it reframes the “act” of oppression as the “likelihood of value distribution” being skewed in your favor, making everybody’s values more likely to be similar to yours. This nicely illustrates how a system can be hierarchical and oppressive, without anybody actively, intentionally “acting oppressive”, while still perpetuating oppression. I'm\nnot saying everybody is acting unintentionally oppressive, but it is always hard to imagine for me to picture \"White Men\" forming a group and collectively deciding on who to hate this coming season, Conceptually separating \"being oppressed\" and \"oppressing\" into phenomena\nwithout necessary inherent causal relation makes sense to me here.\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tcreated by Aron Petau on Tuesday 23. June 2020, 18:52\n\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/plastic-recycling/","title":"Plastic Recycling","body":"Als 3D-Druck-Enthusiast sehe ich mich regelmäßig mit dem Thema Nachhaltigkeit konfrontiert.\nDie meisten 3D-gedruckten Teile werden nie recycelt und tragen eher zum globalen Müllproblem bei, als es zu reduzieren.\nDas Problem liegt weniger beim Drucker selbst als bei der dimensionalen Genauigkeit und der Reinheit des Materials. Dies führt zu einer riesigen Industrie, insbesondere in Deutschland, die enorme Mengen an Neukunststoff verbraucht.\nWas kann man tun?\nWir können Produkte langlebiger gestalten, Recycling-Labels aufdrucken und nur funktionale Objekte drucken. Dennoch verhindert dies nicht die Nutzung von Neukunststoffen. Recycelter Filament ist oft doppelt so teuer bei schlechterer Qualität – kein Wunder, dass er kaum Verbreitung findet.\n\n\nDas Kernproblem ist die fehlende wirtschaftliche Machbarkeit eines echten Recyclings. Das exakte Identifizieren von Kunststoffarten ist extrem schwierig und noch ungelöst. Es gibt Bereitschaft zu recyceln, aber das System fehlt.\nDer Masterplan\nIch möchte Menschen motivieren, ihren Müll zu waschen und zu sortieren, die teuersten Schritte im Recyclingprozess. Selbst kleine Beiträge, wie meine Mutter, die Flaschendeckel sammelt, sind wertvoll.\nDies funktioniert nur in einem lokalen, dezentralen Umfeld. Existierende Recyclinganlagen können nicht 200 verschiedene Kunststoffarten trennen.\nMit sauberem, sortiertem Material – etwa Flaschendeckel (HDPE) oder fehlerhafte Drucke (PET-G) – starte ich bereits im Vorteil. Jetzt müssen die Teile noch in gleichmäßige Partikel zerkleinert werden.\nDer Shredder\nWir bauten den Precious Plastic Shredder!\n \nMit diesen Open-Source-Zeichnungen konnte ich meinen eigenen, sehr gefährlichen Kunststoff-Shredder zusammenbauen.\nDie Motorisierung übernahm ein alter Gartenschredder, der Motor und Verkabelung intakt hatte. Wir schnitten ihn auseinander und befestigten ihn am Shredder.\n\n\nNach Austausch der schwachen Kraftübertragungsschraube gegen einen Industrie-Kuppler waren wir startklar. Sicherheit bleibt ein Thema, ein richtiger Trichter ist in Arbeit.\nDer Filastruder\nDer Filastruder, entworfen von Tim Elmore, bietet eine kostengünstige Möglichkeit, Filament zu extrudieren.\nDie größten Herausforderungen: präzise Durchmesserkontrolle ±0,03 mm, sonst schwankt die Qualität.\nMotor presst Kunststoffpellets durch eine beheizte Schraube, am Ende wird durch die Düse extrudiert und der Durchmesser eingestellt. Links wickelt die Maschine das Filament auf eine Spule.\n\n\nDer Filastruder wird von einem Arduino gesteuert und ist hoch konfigurierbar. Ein Lasersensor misst den Filamentdurchmesser.\nMachine Learning für optimale Filamentqualität\nWichtige Variablen: Wickelgeschwindigkeit, Extrusionsgeschwindigkeit, Temperatur, Kühlung.\nDiese Variablen können in Echtzeit optimiert werden – ähnlich wie in kommerziellen Anlagen.\n\nAutomatisierung ist nicht nur ein Jobkiller, sondern kann Umweltprobleme lösen.\nDieses Projekt liegt mir sehr am Herzen und wird Teil meiner Masterarbeit sein.\nDie Umsetzung erfordert viele Skills, die ich im Design & Computation Programm lerne oder noch vertiefe.\n \n Reflow Filament \n \n \n Perpetual Plastic Project \n \n \n Precious Plastic Community \n \n \n Filamentive Statement zur Recycling-Herausforderung \n \n \n Open Source Filament-Durchmesser-Sensor von Tomas Sanladerer \n \n \n Re-Pet Shop \n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/beacon/","title":"BEACON","body":"BEACON: Dezentralisierung des Stromnetzes in unzugänglichen und abgelegenen Regionen\nZugang zu Elektrizität ist ein grundlegendes Menschenrecht. Das mag zunächst übertrieben klingen, doch wenn man bedenkt, wie viele kleine Aufgaben der Strom uns indirekt abnimmt – Licht, Wäsche, Kochen, Kühlen, Heizen, Unterhaltung – wird schnell klar, wie viel Zeit und Aufwand ohne Elektrizität nötig wäre. Weltweit leben etwa eine Milliarde Menschen ohne Zugang zu Strom auf dem sogenannten Tier-2-Level.\nSDGS Ziel 7\n\nMenschen erkennen erst dann, wie viel Arbeit in alltäglichen Dingen steckt, wenn sie keinen Strom haben. Doch es geht dabei nicht nur um Bequemlichkeit – Elektrizität rettet Leben: Krankenhäuser, Telekommunikation, Kühlung von Medikamenten – all das hängt davon ab.\nWarum also sind immer noch so viele Menschen unterversorgt?\nDie Antwort: fehlende Rentabilität. Es wäre ein wohltätiges, aber kein profitables Projekt, jede Person auf der Welt zu versorgen. Doch was, wenn wir eine Struktur finden könnten, die wirtschaftlich tragfähig ist und sich gleichzeitig an schwierige Bedingungen (Wetter, Abgeschiedenheit, Höhenlage) sowie an kleinere Einkommen anpassen kann?\nStandort\nEnde 2018 verbrachte ich vier Monate im Norden Indiens – im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem IIT Kharagpur.\nDas Ziel: an einem der 17 von der UN definierten nachhaltigen Entwicklungsziele zu arbeiten – Elektrizität.\nWeltweit haben schätzungsweise eine Milliarde Menschen keinen oder nur unzureichenden Zugang zum Stromnetz.\nEinige davon leben hier – im Key-Kloster im Spiti-Tal, auf etwa 3500 Metern Höhe.\n\n \n\nDas ist Tashi Gang, ein Dorf nahe des Klosters. Es beherbergt rund 50 Menschen und ist nur drei bis vier Monate im Sommer über eine Straße erreichbar. Den Rest des Jahres sind die Bewohner auf Hubschrauber-Erste-Hilfe angewiesen – erreichbar nur über einen funktionierenden Mobilfunkturm.\n \nDas Projekt\nIn einer Umgebung, die auf Wasser- und Sonnenenergie angewiesen ist, mit über sechs Monaten Schnee, häufigen Schneestürmen und Temperaturen bis zu –35 °C, ist die Netzsicherung schwierig.\nUnser Ansatz war es, die im Westen etablierte Vorstellung von Elektrizität als homogenes, zentral erzeugtes Produkt zu hinterfragen und stattdessen die Möglichkeiten eines prädiktiven, sich selbst korrigierenden und dezentralen Netzes zu erforschen.\nAnstatt bei einem Sturm einen kompletten Blackout zu riskieren, könnten bei einer Priorisierung der Energieverwendung wichtige Funktionen – etwa Radiotürme oder Krankenhäuser – teilweise weiterbetrieben werden. Die Binarität von Strom / kein Strom würde durch ein System von Zuteilungen nach Bedarf und Zeitfenstern ersetzt.\nLangfristig war die Vision ein lokaler, prädiktiver Strommarkt, bei dem Menschen überschüssige Energie verkaufen können.\nZur Machbarkeitsprüfung führte ich psychologische Akzeptanzstudien durch und sammelte Daten zum lokalen Stromverbrauch. Anschließend simulierte ich einen typischen Strombedarfstag im Key-Kloster und in den umliegenden Dörfern und entwickelte Konzepte für kostengünstige Smart-Microgrid-Controller.\nDie hier in Deutschland verfügbaren Netzsteuerboxen kosten mehrere Hundert bis Tausend Euro – keine realistische Lösung für die Bevölkerung vor Ort. Stattdessen planten wir Raspberry Pi-basierte Systeme, vernetzt über Ethernet oder lokale Mesh-Netze.\nForschung\n\nDatenerhebung\nDurch den Besuch öffentlicher Schulen im Englischunterricht konnte ich mit Jugendlichen über den Stromzustand in ihren Haushalten sprechen und umfangreiche Daten erheben. Insgesamt nahmen 145 Teilnehmer aus über sechs Schulen in etwa vier Distrikten teil – alle im indischen Himalaya.\nDer Altersdurchschnitt lag bei 17 Jahren. Durchschnittlich leben 6 Personen pro Haushalt mit etwa 5 Smart-Geräten. Nur 2 % der Haushalte hatten gar keine, 42 % verfügten über Computer oder Laptops.\n\nDurchschnittliche Stromqualität (1 – 10):\nSommer: 7,1 Monsun: 5,6 Herbst: 7,1 Winter: 4,0\n\nIm Winter oder bei Regen sinkt die Qualität also deutlich – um über 30 %.\nIm Durchschnitt haben Haushalte 15,1 Stunden Strom pro Tag (≈ 63 %). Einige Regionen, wie Diskit, nur rund 4 Stunden.\nEtwa 95 % der Haushalte besitzen funktionierende Stromzähler.\nEin weiteres Ziel war herauszufinden, was Menschen dazu bewegt, Strom zu teilen oder zu verschieben.\nOhne zusätzliche Information lag die Bereitschaft zur Verzögerung des Verbrauchs bei 5,5 / 10 – mit Aussicht auf Kostenvorteile stieg sie auf 6,9.\nSimulation\nBasierend auf den Daten simulierte ich den Einsatz von 200 Solarmodulen à 300 Wp, einmal mit und einmal ohne intelligente Laststeuerung.\n\n\nAuch wenn Solar nicht optimal ist – vor allem wegen Kälte und Batterielagerung – zeigte sich, dass intelligente Lastverteilung den nutzbaren Ertrag im Winter von einem Fünftel auf etwa die Hälfte steigern kann.\nSchlusswort\nDas Problem lässt sich aus zwei Richtungen angehen:\n\nProduktion erhöhen – mehr Module, mehr Energiequellen.\nVerbrauch senken – effizientere Geräte, gemeinschaftliche Nutzung.\n\nDas Konzept des Teilens und Verzögerns ist zentral. Wie bei einem gemeinschaftlich genutzten Brunnen kann auch Strom gemeinschaftlich erzeugt und genutzt werden.\nGemeinsam beheizte Räume oder öffentliche Projekträume sparen Energie und fördern Gemeinschaft.\nLeider wurde das Projekt nie weitergeführt, und die Situation im Spiti-Tal hat sich kaum verbessert. Eine neue Bergstraße gibt Hoffnung auf mehr Tourismus – und damit auf wirtschaftlich tragfähige Lösungen.\nIch selbst war als Forschungspraktikant beteiligt, ohne Einfluss auf die Umsetzung. Dennoch bin ich überzeugt, dass dezentrale Lösungen der richtige Weg sind – gerade für extreme Regionen wie den Himalaya.\nDenn eines bleibt wahr: Elektrizität ist ein Menschenrecht.\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/cad/","title":"3D-Modellierung und CAD","body":"3D-Modellierung und CAD\nGestaltung von 3D-Objekten\nBeim Erlernen des 3D-Drucks hat mich vor allem die Möglichkeit fasziniert, bestehende Produkte zu verändern oder zu reparieren.\nAuch wenn es eine großartige Community mit vielen guten und kostenlosen Modellen gibt, bin ich schnell an den Punkt gekommen, an dem ich nicht fand, was ich suchte.\nMir wurde klar, dass dies eine wesentliche Fähigkeit ist, um nicht nur 3D-Drucker, sondern grundsätzlich jede Art von Produktionsmaschine sinnvoll zu nutzen.\nDa ich alles über 3D-Druck auf YouTube gelernt habe und dort fast alle mit Fusion 360 arbeiteten, habe ich mich ebenfalls dafür entschieden.\nRückblickend war das eine sehr gute Wahl – ich habe mich in die Möglichkeiten des parametrischen Designs verliebt.\nUnten findest du einige meiner Entwürfe.\nDer Prozess selbst macht mir unglaublich viel Spaß und ich möchte ihn noch weiter vertiefen.\nDurch Ausprobieren habe ich bereits viel darüber gelernt, wie man speziell für den 3D-Druck konstruiert.\nTrotzdem habe ich oft das Gefühl, dass mir ein tieferes Verständnis für ästhetische Gestaltung fehlt.\nIch möchte meine generelle Fähigkeit erweitern, physische Objekte zu entwerfen – etwas, das ich mir im Masterstudium erhoffe.\n\n\n\n\n\n\n\nMehr meiner fertigen Designs findest du in der Printables Community (früher Prusaprinters):\n\n Mein Printables-Profil\n\n3D-Scannen und Photogrammetrie\nNeben dem Entwerfen neuer Objekte interessiert mich auch die Integration der realen Welt in meine Arbeit.\nInteraktion mit realen Objekten und Umgebungen\nIn den letzten Jahren habe ich mit verschiedenen Smartphone-Kameras experimentiert – leider waren meine Scans meist nicht präzise genug, um wirklich etwas damit anzufangen.\nEin professioneller 3D-Scanner war zu teuer, also bastelte ich mir eine Kombination aus einer Raspberry-Pi-Kamera und einem günstigen TOF-Sensor.\nDas Setup ist simpel, aber bei weitem nicht so genau wie Laser- oder LiDAR-Sensoren. Dann brachte Apple die ersten Geräte mit zugänglichem LiDAR heraus.\nDurch meine Arbeit an der Universität hatte ich schließlich Zugriff auf ein Gerät mit LiDAR und begann, damit zu experimentieren.\nEin paar Beispiele siehst du hier:\n \n \nDer letzte Scan hier wurde nur mit einer Smartphone-Kamera erstellt.\nMan erkennt deutlich, dass die Qualität geringer ist, aber angesichts der einfachen Technik finde ich das Ergebnis beeindruckend –\nund es zeigt, wie sehr solche Technologien gerade demokratisiert werden.\n \nPerspektive\nWas dieser Abschnitt zeigen soll: Ich bin beim Thema CAD noch nicht da, wo ich gerne wäre.\nIch fühle mich sicher genug, um kleine Reparaturen im Alltag anzugehen,\naber beim Konstruieren komplexer Bauteilgruppen, die zusammen funktionieren müssen, fehlt mir noch technisches Know-how.\nViele meiner Projekte sind halbfertig – einer der Hauptgründe ist der Mangel an fachlichem Austausch in meinem Umfeld.\nIch möchte mehr als nur Figuren oder Wearables gestalten.\nIch möchte den 3D-Druck als Werkzeugerweiterung nutzen –\nfür mechanische oder elektrische Anwendungen, lebensmittelechte Objekte, oder einfach Dinge, die begeistern.\nIch liebe die Idee, ein Baukastensystem zu entwickeln.\nInspiriert von Makeways auf Kickstarter habe ich bereits angefangen, eigene Teile zu entwerfen.\nEin Traum von mir ist eine eigene 3D-gedruckte Kaffeetasse, die sowohl spülmaschinenfest als auch lebensmittelecht ist.\nDafür müsste ich viel Materialforschung betreiben – aber genau das macht es spannend.\nIch möchte ein Material finden, das Abfälle einbezieht, um weniger von fossilen Kunststoffen abhängig zu sein.\nIn Berlin möchte ich mich mit den Leuten von Kaffeform austauschen, die kompostierbare Becher aus gebrauchten Espressoresten herstellen (wenn auch per Spritzgussverfahren).\nDie Hersteller von Komposit-Filamenten sind bei der Beimischung nicht-plastischer Stoffe sehr vorsichtig,\nweil der Extrusionsprozess durch Düsen leicht fehleranfällig ist.\nTrotzdem glaube ich, dass gerade in diesem Bereich noch viel Potenzial steckt – besonders mit Pelletdruckern.\nGroße Teile meiner Auseinandersetzung mit lokalem Recycling verdanke ich den großartigen Leuten von Precious Plastic, deren Open-Source-Designs mich sehr inspiriert haben.\nIch finde es schwer, über CAD zu schreiben, ohne gleichzeitig über den Herstellungsprozess zu sprechen –\nund ich halte das für etwas Gutes.\nDesign und Umsetzung gehören für mich zusammen.\nUm noch sicherer zu werden, möchte ich mich stärker auf organische Formen konzentrieren.\nDeshalb will ich tiefer in Blender einsteigen – ein großartiges Tool, das viel zu mächtig ist, um es nur über YouTube zu lernen.\nSoftware, die ich nutze und mag\n\n AliceVision Meshroom\n Scaniverse\n Mein Sketchfab-Profil\n 3D Live Scanner für Android\n\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/project/printing/","title":"Übersetzung: 3D printing","body":"\n\n\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n A plant propagation station now preparing our tomatoes for summer\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n We use this to determine the flatmate of the month\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n A dragon's head that was later treated to glow in the dark.\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n This was my entry into a new world, the now 10 years old Ender 2\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n I made some lithophanes, a process where the composition and thickness of the material are used for creating an image.\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n This is my second printer, a Prusa i3 MK3s.\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n This candle is the result of a 3D printed plastic mold that I then poured wax into.\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n An enclosure for my portable soldering iron\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n A lamp screen design that particularly fascinated me, it effortlessly comes from a simple 2D spiral shape.\n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n \n A custom-built printer enclosure made up of 3 Ikea Lack tables and around 3 kgs of plastic.\n \n \n \n \n\n3D-Druck\n\n\n3D-Druck ist für mich mehr als nur ein Hobby\nDarin sehe ich gesellschaftliche Veränderungen, die Demokratisierung der Produktion und kreative Möglichkeiten.\nKunststoff muss nicht eines unserer größten Umweltprobleme sein, wenn wir nur unsere Perspektive und unser Verhalten ihm gegenüber ändern.\nDas Spritzgießen von Kunststoff war eine der Hauptantriebsfedern für das kapitalistische System, in dem wir uns heute befinden.\n3D-Druck kann genutzt werden, um der Massenproduktion entgegenzuwirken.\nHeute wird das Schlagwort 3D-Druck bereits mit problematischen gesellschaftlichen Praktiken verbunden, es wird mit „Automatisierung“ und „On-Demand-Wirtschaft“ assoziiert.\nDie Technologie hat viele Aspekte, die bedacht und bewertet werden müssen, und als Technologie entstehen dadurch viele großartige Dinge, gleichzeitig befeuert sie Entwicklungen, die ich problematisch finde.\nAufgrund einer Geschichte von Patenten, die die Entwicklung der Technologie beeinflussten, und einer eifrigen Übernahme durch Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse und Margen optimieren wollen, aber auch einer sehr aktiven Hobby-Community, werden alle möglichen Projekte realisiert.\nObwohl gesellschaftlich sicher explosiv, spricht viel für den 3D-Druck.\n3D-Druck bedeutet lokale und individuelle Produktion.\nIch glaube zwar nicht an das ganze „Jeder Haushalt wird bald eine Maschine haben, die auf Knopfdruck druckt, was gerade gebraucht wird“, sehe aber enormes Potenzial im 3D-Druck.\nDeshalb möchte ich meine Zukunft darauf aufbauen.\nIch möchte Dinge entwerfen und sie Wirklichkeit werden lassen.\nEin 3D-Drucker erlaubt mir, diesen Prozess von Anfang bis Ende zu kontrollieren. Es reicht nicht, etwas im CAD zu designen, ich muss auch die Maschine, die mein Objekt herstellt, vollständig verstehen und steuern können.\nIch benutze seit Anfang 2018 einen 3D-Drucker und mittlerweile habe ich zwei, die meistens das machen, was ich ihnen sage.\nBeide habe ich aus Bausätzen zusammengebaut und stark modifiziert.\nIch steuere sie via Octoprint, eine Software, die mit ihrer offenen und hilfsbereiten Community mich stolz macht, sie zu nutzen, und die mich viel über Open-Source-Prinzipien gelehrt hat.\n3D-Druck im Hobbybereich ist ein positives Beispiel, bei dem eine Methode mein Design beeinflusst und ich alle Bereiche liebe, die ich dadurch kennengelernt habe.\nDadurch fühle ich mich in Linux, Programmierung, Löten, Elektronikintegration und iterativem Design mehr zu Hause.\nIch schätze die Fähigkeiten, die mir ein 3D-Drucker gibt, und plane, ihn im Recycling Projekt einzusetzen.\nIm letzten halben Jahr habe ich auch im universitären Kontext mit 3D-Druckern gearbeitet.\nWir haben ein „Digitallabor“ konzipiert und aufgebaut, einen offenen Raum, um allen Menschen den Zugang zu innovativen Technologien zu ermöglichen.\nDie Idee war, eine Art Makerspace zu schaffen, mit Fokus auf digitale Medien.\nDas Projekt ist jung, es begann im August letzten Jahres, und die meisten meiner Aufgaben lagen in Arbeitsgruppen, die über Maschinentypen und Inhalte entschieden, mit denen so ein Projekt Mehrwert bieten kann.\nMehr dazu auf der Website:\nDigiLab Osnabrück\nIch bin auch sehr daran interessiert, über Polymere hinaus für den Druck zu forschen.\nIch würde gerne experimenteller bei der Materialwahl sein, was in einer WG eher schwer ist.\nEs gab großartige Projekte mit Keramik und Druck, denen ich definitiv näher auf den Grund gehen will.\nEin Projekt, das ich hervorheben möchte, sind die „evolving cups“, die mich sehr beeindruckt haben.\nEvolving Objects\nDiese Gruppe aus den Niederlanden generiert algorithmisch Formen von Bechern und druckt sie dann mit einem Paste-Extruder aus Ton.\nDer Prozess wird hier genauer beschrieben:\nDer Künstler Tom Dijkstra entwickelt einen Paste-Extruder, der an einen konventionellen Drucker angebaut werden kann. Ich würde sehr gerne meine eigene Version entwickeln und mit dem Drucken neuer und alter Materialien in so einem Konzeptdrucker experimentieren.\nPrinting with Ceramics\nThe Paste Extruder\nAuch im Hinblick auf das Recycling Projekt könnte es sinnvoll sein, mehrere Maschinen in eine zu integrieren und den Drucker direkt Pellets oder Paste verarbeiten zu lassen.\nIch freue mich darauf, meinen Horizont hier zu erweitern und zu sehen, was möglich ist.\nBecher und Geschirr sind natürlich nur ein Beispielbereich, wo ein Rückgriff auf traditionelle Materialien innerhalb moderner Fertigung sinnvoll sein kann.\nEs wird auch immer mehr über 3D-gedruckte Häuser aus Ton oder Erde gesprochen, ein Bereich, in dem ich WASP sehr schätze.\nSie haben mehrere Konzeptgebäude und Strukturen aus lokal gemischter Erde gebaut und beeindruckende umweltbewusste Bauwerke geschaffen.\nDie Prinzipien des lokalen Bauens mit lokal verfügbaren Materialien einzuhalten und das berüchtigte Emissionsproblem in der Bauindustrie zu berücksichtigen, bringt mehrere Vorteile.\nUnd da solche alternativen Lösungen wahrscheinlich nicht von der Industrie selbst kommen, sind Kunstprojekte und öffentliche Demonstrationen wichtige Wege, diese Lösungen zu erforschen und voranzutreiben.\nIch möchte all diese Bereiche erkunden und schauen, wie Fertigung und Nachhaltigkeit zusammenkommen und dauerhafte Lösungen für die Gesellschaft schaffen können.\nAußerdem ist 3D-Druck direkt mit den Plänen für meine Masterarbeit verbunden, denn alles, was ich zurückgewinne, muss irgendwie wieder etwas werden.\nWarum nicht unsere Abfälle einfach wegdrucken?\nNach einigen Jahren des Bastelns, Modifizierens und Upgradens habe ich festgestellt, dass ich mein Setup seit über einem Jahr nicht verändert habe.\nEs funktioniert einfach und ich bin zufrieden damit.\nSeit meinem ersten Anfängerdrucker sind die Ausfallraten verschwindend gering und ich musste wirklich komplexe Teile drucken, um genug Abfall für das Recycling-Projekt zu erzeugen.\nAllmählich hat sich das mechanische System des Druckers von einem Objekt der Fürsorge zu einem Werkzeug entwickelt, das ich benutze.\nIn den letzten Jahren haben sich Hardware, aber vor allem Software so weit entwickelt, dass es für mich eine Set-and-Forget-Situation geworden ist.\nJetzt geht es ans eigentliche Drucken meiner Teile und Designs.\nMehr dazu im Beitrag über CAD\n"},{"url":"https://aron.petau.net/de/","title":"Übersetzung: Home","body":"\nWillkommen\nauf der Online-Präsenz von Aron Petau.\n\n\n\nIch verwende die Pronomen er/ihm und lebe in Berlin, Deutschland.\nIch bin Tüftler, Designer, Softwareentwickler und arbeite in der Forschung zu digitaler Bildung.\nDiese Seite ist eine Sammlung meiner Gedanken und Erfahrungen.\nIch hoffe, du findest hier etwas Interessantes.\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tDiese Webseite wurde vor kurzem neu designt und modernisiert.\nSolange der Umzug bzw. das Redesign nicht vollständig abgeschlossen ist, ist die alte Seite weiterhin hier erreichbar: old.aron.petau.net\n\n\n\nFortschritt des Umbaus:\n\n\n\t\n\t\tAnmerkung\n\tAußerdem gibt es erste Bemühungen, diese Website zu übersetzen.\nDas ist ein ziemlich aufwändiger Prozess und wird einige Zeit dauern.\n\n\n\nFortschritt der Übersetzung:\n\n\n\t\n\t\tWichtig\n\tZuletzt aktualisiert: 2025-10-13\n\n\n\n\t\n\n\n"}] |